Weil ich das sage
Nein
.
Dieses geniale Buch hat insofern nihilistische Züge, als dass jeglicher
Sinn aller Existenzen verneint wird. Und das wird erreicht, indem
jeder einzelne Charakter dieses Buches sich auf seine eigene Art und
Weise in gewisser Hinsicht menschlich im Kreis dreht.
Beim Tambourmajor ist es der Trieb, der seine komplette Handlungsweise
kontrolliert und ihn somit unfrei macht; er ist also ein Gefangener seiner
Triebe, sein Über-ich hat keinerlei Auswirkungen auf sein Handeln.
Der Hauptmann hingegen weiß nicht, was er mit sich anfangen soll
und philosophiert sinnfrei über das Leben und erscheint wie ein
Papagei, der sich in seinem selbstgebauten Käfig befindet und unfähig
ist, aus diesem auszubrechen... Mir fällt gerade auf, dass deine Frage so
tiefgreifend ist, dass meine Antwort in einem seitenlangen Aufsatz
ausarten müsste, um sie hinreichend zu beantworten
Aber dafür bleibt mir nicht die Zeit. Und dass mir hier vorgeworfen wird,
dass ich Woyzeck nur aufgrund dessen unzureichend interpretier, darauf
hab' ich auch keinen Bock. Mein Tipp: Kauf dir dieses klasse Buch,
les' es nachdem du dich mit dem Freudschen Dreieck befasst hast,
und analysier unter diesem Aspekt die einzelnen Charaktere