Alex Ross - The Rest Is Noise - Das 20. Jahrhundert hören
Ein mit über 600 Seiten sicher kein kurzer Einblick in die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Der Autor legt vor allem das Augenmerk auf zeitgenössische klassische Musik, nicht so sehr auf populäre Musikstile. Spannend geschrieben ist es nicht unbedingt, interessant und aufschlussreich dagegen allemal. Vor allem für jemanden wie mich, der sich schon längere Zeit zur Atonalität hingezogen fühlt, aber so gut wie keine Ahnung hat, wie diese eigentlich entstanden ist und wieso sie jetzt im Prinzip nur noch ein Randdasein fristet.
Thomas Nagel - Was bedeutet das alles? - Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie
Der Name ist Programm, in dünnstem Umfang von etwa 100 Seiten werden 9 Fragestellungen der Philosophie sehr knapp und in einfacher Darstellung beleuchtet, ohne dabei Zitate von sogenannten "großen Philosophen" zu bedienen oder auch nur ihre Namen zu nennen. Eine Geschichte der Philosophie ist gar nicht das Anliegen des Autors mit diesem Büchlein, sondern vielmehr, den Leser zum weiteren Nachdenken und nachforschen über diese Themen anzuregen.
Und diese Themen fand ich durchaus interessant - zum Beispiel hat mich das Kapitel über das Fremdpsychische darüber nachdenken lassen, ob denn wir Menschen und einige Tiere die einzigen Wesen sind, die Bewusstsein besitzen und Gedanken haben. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass zum Beispiel ein Stück Boden zu unseren Füßen ein bewusstes Etwas sein könnte, aber widerlegen oder beweisen kann es erstmal keiner. Noch interessanter fand ich aber die Darstellungen über die Willensfreiheit, die mir in einfachen Worten und nachvollziehbaren logischen Schlüssen gezeigt haben, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass wir einen freien Willen besitzen, oder dass die Behauptung stimmt, "wir", oder "jemand", würde etwas tun.
Jedenfalls kann ich dieses dünne Buch jedem ans Herz legen, der gerne ein bisschen über die großen Fragen des Lebens nachdenkt (wer tut das nicht?) und für ein paar Denkanstöße offen ist. Dass das Buch unter 3 Euro kostet macht die Entscheidung noch einfacher.
Hermann Hesse - Der Steppenwolf
Eigentlich hab ich dieses Buch schon längst durchgelesen, weil es zu Schulzeiten auf dem Lehrplan stand auch mehrmals, aber jetzt entdecke ich es wieder für mich. Ich lese es im Moment nicht im ganzen durch, sondern nur einzelne Passagen. Ich finde es einfach nur genial, wie Hermann Hesse die Trostlosigkeit der Verzweiflung so überzeugend in Worte fassen kann. Ich erinnere mich noch, wie ich dieses Buch gehasst hab, weil es jeder ach so toll fand, aber jetzt weiß ich dieses Werk sehr zu schätzen und frage mich, ob sich nicht fast jeder mit dem Steppenwolf identifizieren kann.
Und als nächstes will ich mir endlich mal die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge zulegen, wenn das nichts für mich ist, dann weiß ich auch nicht weiter.