das problem ist an diesem thred, dass man, wie foxytom richtig schreibt, sehr viel verschiedenes und eben auch total subjektives verstehen kann.
erfahrenere gitarristen würden hier wohl schreiben, dass sie nach zwei jahren eine einigermassen gute pleck- und fingertechnick erlernt haben, ein paar verschiedene tonleitern spielen (pentatonische, moll, dur, evtl. dorische, frygische etc.), den gleichen akkord auf verschiedenen bünden hinkriegen und vielleicht das eine oder andere lied einigermassen hinbekommen. evtl. hat man sich auch schon mal an einem solo probiert oder verschiedene Stilrichtungen ausprobiert (versucht mal Latin-Jazz bspw. Don Jobim oder Seu George und sagt, dass ihr das könnt...).
Können hat auch mit dem eigenen Anspruch zu tun, da Können, und ich glaube da sind wir uns mitlerweile einig, schwer zu objektivieren ist und es deshalb wenig Sinn macht es trotzdem tun zu wollen. (bsp. aus diesem Forum: wer kann besser gitarre spielen: Slash oder Eddie van Halen). Ein Lied spielen zu können heisst erstmal Verstehen. welche gefühle werden wie transportiert? was will der künstler zum ausdruck bringen? wie unterstützt er dies mit seiner technik? erst dann kommt die frage: welche akkorde werden verwendet? wie sieht es rhytmisch aus? was wird betont? laut leise? was ist speziell? welche effekte?
dann wird wichtig, wie man das stück spielen will: möglichst originalgetreu oder möchte man es interpretieren? tönt das stück für mein ausdrucksspiel in fmol nicht besser als in amol? kann ich das intro nicht anders bringen? etc.
von können kann man dann vielleicht sprechen, wenn das stück aus dem ff verstanden und gespielt werden und man es variieren kann. (hört euch mal herbie hancocks cantaloupe island auf youtoube an: er spielts nie gleich, oder hendrix ist dafür auch ein gutes beispiel...). was ich damit sagen will: Können geht in meinem Verständnis erst dann, wenn ihr absolut frei seid, nicht mehr über harmonien, takte, temperierungen, betonungen und phrasierungen nachdenken müsst sondern nur noch spielt. (hmm, habe ich jetzt trotzdem versucht "können" zu objektivieren?)
vielleicht aber regen wir uns hier viel zu stark über das wort "können" auf. Poser und Angeber sollen doch auch zu ihrer befriedigung kommen. Ausserdem ist doch ein positives selbstkonzept für den fortschritt und die motivation zum musikmachen bestimmt nicht schädlich und die ewigen zweifler (foxytom, johannavonO oder ich) können sich ihren teil ja denken... oder klingt das jetzt zynisch?
nur mal so einen tip: wenn der picklige teeny dem man irgend was vorspielt sagt: "boahhh du spielst ja sensationell" solltest man das nicht all zu ernst nehmen und getrost weiterüben. (freuen darf man sich dennoch ein wenig
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