glombi
Registrierter Benutzer
Die Analogien zum Digital-TV/Radio finde ich super, Danke!
Ich denke es ist schon rübergekommen, dass ich digitale Klangerzeugung und -verarbeitung heute für so gut halte, dass für mich viele Gründe dafür sprechen: Die klangliche Qualität und auch Abbildungstreue ist heute auf einem in mindestens 97% der Fälle mehr als ausreichend gutem/hohen Niveau. Die Kosten für Gerätschaften und Software machen guten bis exzellenten Klang und unendliche Möglichkeiten für fast jedermann bezahlbar. Die Anzahl der damit umsetzbaren Lösungen ist schier endlos, was eine unglaublich hohe Flexibilität bringt. Die Geräte sind außerdem heute extrem kompakt, leicht und platzsparend.
Ein erträglicher Nachteil ist das digital bedingte "geht" oder "geht nicht". Analogsignale oder -speicher verschlechtern sich langsam oder nur partiell und bleiben daher noch lange nutzbar, wenn auch mit Einschränkungen. Digitale Signale fallen bei zu schwachem Pegel einfach aus, oder Dateien sind auf Grund einzelner Bit-Fehler plötzlich komplett unbrauchbar. Da die Signale aber bis zu diesem Punkt immer gleichbleibend hohe Qualität haben, kann ich mit diesem Risiko leben. Backups in verschiedener Form können hier ja Sicherheit schaffen.
Was mich total auf die Palme bringt sind aber EIn-/Umschalt- oder Ladezeiten und die Verarbeitungs-Latenz. Letzteres habe ich ja schon ausgeführt. Latenz ist leider etwas, was nur bedingt durch Rechenleistung und Speicherplatz kompensiert werden kann, da sie eine direkte Funktion von Sample-Rate und Buffer-Size ist. Mehr Rechenleistung kann helfen, diese gering zu halten, aber nicht grenzenlos. Diese Latenz wird also nie verschwinden.
Die Lade- und Umschaltzeiten sind heute manchmal leider extrem störend. Ein Kronos braucht ca. 2 Minuten zum Booten, ein leeres (!) Projekt in Garageband mehrere Sekunden zum Laden. Mein TV 2-3 Sekunden zum Umschalten von einem Sender zum Nächsten. Bei meinem alten TV habe ich in der Zeit alle Sender durchgezappt und mich für ein Programm entschieden. Der Neue entgeht deshalb regelmäßig nur einem Abflug durchs geschlossene Fenster oder einem Steckschuss durch die Fernbedienung... Gut, dafür habe ich 3.000 stat 30 Programme zur Auswahl, von denen ich 2-3 schaue... Dabei gäbe es hier Möglichkeiten, dies durch genügend CPU-Leistung, schnellen und genügend Speicher und vor allem effiziente Programmierung (z.B. prädiktives Puffern) erträglich zu gestalten. Aber daran haben gerade Hersteller von U-Elektronik aktuell noch nicht genügend Interesse.
Ein letzter Aspekt gegen die Digitalisierung von Musikequipment ist natürlich die Nachhaltigkeit. Alle 2-3 Jahre kommt der neue heiße Shit auf den Markt, den man haben muss, weil noch besser, originalgetreuer, vielseitiger... Dabei landet vieles leider direkt im Elektro-Schrott. Da haben analoge Instrumente, die auch nach Jahrzehnten noch Liebhaber und Nutzer haben, eine eindeutig bessere Bilanz. Auch ist der Energieverbrauch digitaler Lösungen leider viel Höher. Auf Grund der beanstandeten Ladezeiten lässt man viele Geräte auch lieber mal laufen, als sie bei Nichtnutzung schnell mal auszuschalten...
Das Thema ist halt nicht so "Schwarz/Weiß" wie die Digitaltechnik selbst. Klangqualität ist dabei für mich in der Regel aber kein Thema mehr, eher die Usability und Nachhaltigkeit. Und ich muss zugeben, dass mich gerade Softwarelösungen mit ihrer Komplexität mittlerweile einfach auch überfordern, obwohl ich mich als seh Technikaffin betrachte. Aber ich habe einfach nicht mehr die Zeit dafür...
Gruß,
glombi
Ich denke es ist schon rübergekommen, dass ich digitale Klangerzeugung und -verarbeitung heute für so gut halte, dass für mich viele Gründe dafür sprechen: Die klangliche Qualität und auch Abbildungstreue ist heute auf einem in mindestens 97% der Fälle mehr als ausreichend gutem/hohen Niveau. Die Kosten für Gerätschaften und Software machen guten bis exzellenten Klang und unendliche Möglichkeiten für fast jedermann bezahlbar. Die Anzahl der damit umsetzbaren Lösungen ist schier endlos, was eine unglaublich hohe Flexibilität bringt. Die Geräte sind außerdem heute extrem kompakt, leicht und platzsparend.
Ein erträglicher Nachteil ist das digital bedingte "geht" oder "geht nicht". Analogsignale oder -speicher verschlechtern sich langsam oder nur partiell und bleiben daher noch lange nutzbar, wenn auch mit Einschränkungen. Digitale Signale fallen bei zu schwachem Pegel einfach aus, oder Dateien sind auf Grund einzelner Bit-Fehler plötzlich komplett unbrauchbar. Da die Signale aber bis zu diesem Punkt immer gleichbleibend hohe Qualität haben, kann ich mit diesem Risiko leben. Backups in verschiedener Form können hier ja Sicherheit schaffen.
Was mich total auf die Palme bringt sind aber EIn-/Umschalt- oder Ladezeiten und die Verarbeitungs-Latenz. Letzteres habe ich ja schon ausgeführt. Latenz ist leider etwas, was nur bedingt durch Rechenleistung und Speicherplatz kompensiert werden kann, da sie eine direkte Funktion von Sample-Rate und Buffer-Size ist. Mehr Rechenleistung kann helfen, diese gering zu halten, aber nicht grenzenlos. Diese Latenz wird also nie verschwinden.
Die Lade- und Umschaltzeiten sind heute manchmal leider extrem störend. Ein Kronos braucht ca. 2 Minuten zum Booten, ein leeres (!) Projekt in Garageband mehrere Sekunden zum Laden. Mein TV 2-3 Sekunden zum Umschalten von einem Sender zum Nächsten. Bei meinem alten TV habe ich in der Zeit alle Sender durchgezappt und mich für ein Programm entschieden. Der Neue entgeht deshalb regelmäßig nur einem Abflug durchs geschlossene Fenster oder einem Steckschuss durch die Fernbedienung... Gut, dafür habe ich 3.000 stat 30 Programme zur Auswahl, von denen ich 2-3 schaue... Dabei gäbe es hier Möglichkeiten, dies durch genügend CPU-Leistung, schnellen und genügend Speicher und vor allem effiziente Programmierung (z.B. prädiktives Puffern) erträglich zu gestalten. Aber daran haben gerade Hersteller von U-Elektronik aktuell noch nicht genügend Interesse.
Ein letzter Aspekt gegen die Digitalisierung von Musikequipment ist natürlich die Nachhaltigkeit. Alle 2-3 Jahre kommt der neue heiße Shit auf den Markt, den man haben muss, weil noch besser, originalgetreuer, vielseitiger... Dabei landet vieles leider direkt im Elektro-Schrott. Da haben analoge Instrumente, die auch nach Jahrzehnten noch Liebhaber und Nutzer haben, eine eindeutig bessere Bilanz. Auch ist der Energieverbrauch digitaler Lösungen leider viel Höher. Auf Grund der beanstandeten Ladezeiten lässt man viele Geräte auch lieber mal laufen, als sie bei Nichtnutzung schnell mal auszuschalten...
Das Thema ist halt nicht so "Schwarz/Weiß" wie die Digitaltechnik selbst. Klangqualität ist dabei für mich in der Regel aber kein Thema mehr, eher die Usability und Nachhaltigkeit. Und ich muss zugeben, dass mich gerade Softwarelösungen mit ihrer Komplexität mittlerweile einfach auch überfordern, obwohl ich mich als seh Technikaffin betrachte. Aber ich habe einfach nicht mehr die Zeit dafür...
Gruß,
glombi
Zuletzt bearbeitet: