Was ist drin für 200 Euro?

  • Ersteller badagrad
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Ich finde grade bei 200 € Kann man da keine Pauschalen Empfehlungen aussprechen. Insbesondere im unterem Preisbereich sind die Serienstreuungen so dermaßen hoch das Anspielen ein absolutes muss ist. Und bei Anfängern eigentlich auch das man einen Erfahrenen Gitarristen und Gitattenkenner mitnimmt der einem hilft.
 
Mal davon abgesehen, dass ich mich normalerweise in der Preisklasse gar nicht erst umsehen würde:

Ich hab vor einiger Zeit einmal an einem kollektiven Test hier im Board teilgenommen -es ging um eine Dean Zelinsky Stratocaster.

Ich war selber extremst überrascht, wie gut denn ein Instrument aus den niederen Preisregionen klingen kann und vor allem wie das Ding tatsächlich nach Stratocaster geklungen hat. Neupreis ist etwas über dem avisierten Preis (289 EUR bei Thomann --> https://www.thomann.de/de/dean_zelinsky_private_label_tagliare_std_mn_cb.htm ) - gebraucht sollte man die Klampfe dann zu dem Kurs von 200 EUR locker bekommen.

Hier der Link zu meinem Review: https://www.musiker-board.de/thread...private-label-tagliare-custom-z-glide.597288/
 
So. Muss mich hier wieder mal melden. Vor ein paar Postings habe ich noch behauptet ich könne keine 200-Euro-Gitarre empfehlen. Nun, dies hat sich geändert. Vor zwei Tagen war ich im Rockshop Karlsruhe weil ich wissen wollte was ich für meine alte Red Rock Les Paul (Hausmarke Rockshop eben) noch bekomme. Es gab dafür noch 100,- € (nie wieder werde ich eine Hausmarke kaufen, man bekommt sie i.d.R. nie wieder los... außer dort wo man sie gekauft hat). Ich nahm dankbar an da sie mir schon länger nicht mehr gefiel und ich deshalb keine Lust hatte neue Tonabnehmer einzubauen. Nun, ich legte weitere 30,- € auf dem Tresen und nahm eine neue Gitarre mit nach hause. Ich konnte nicht widerstehen. Ich hätte fast die Schwarze gekauft aber meine Tochter bestand auf die weiße. Sie meinte die könnte sie am einfachsten spielen. Nun, bei dem Preis habe ich nicht weiter überlegt, die Schwarze hatte die besser laufenden Mechaniken aber die weiße dafür eine feststehende Brücke ohne Tremolo. Nachdem ich ein paar Stunden an ihr "rumgeschraubt" habe, macht sie mir eine Menge Spass. Ich habe den Halsrücken etwas poliert damit die Hand gut gleitet (war matt aber nicht so flutschig), dann das Griffbrett und Bunde poliert damit es sich besser benden lässt, fast sämtliche Einstellarbeiten vorgenommen und ein Satz 9er Elixier draufgespannt. Das einlagige weiße Pickguard habe ich abgenommen und mir heute eines aus Holz gebaut. Die Grundplatte aus der ich das Pickguard gebaut habe besteht aus Pappelsperrholz furniert mit Olivenesche und ist leicht dicker als das Original. Ich habe mir dann noch viel Zeit für die Einstellung der Tonabnehmer genommen.

Jetzt gefällt sie mir richtig gut und ich spiele sie verdammt gerne. Natürlich muss man schon irgendwie auf Stratocaster stehen und nicht auf Humbucker-Sound fixiert sein. Nun meine Empfehlung ist die Fender Squier Bullet mit feststehender Brücke ohne Tremolo für ca. 130,- €. Mit dem Rest vom Geld kann man sich ein paar gescheite Saiten kaufen und wenn man zwei linke Hände hat, sie vom Gitarrenbauer optimal einstellen lassen.

Hier noch ein Bild ohne Saiten. Etwas unscharf, sorry.

IMG_0972.jpg
 
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Jo! Ich habe die Humbucker-Version, ich hab sie auch ein bisschen aufgehübscht.
 
Es traut sich ja keiner sonst die Bullet Serie von Squier vorzuschlagen. Wobei ich ja durchaus der Meinung bin, dass auch die schon ordentlich verarbeitet ist. Klar - man bekommt was man zahlt, aber meiner Erfahrung nach sind da eigentlich weniger Nacharbeiten nötig.
 
Naja... Tremolo unbrauchbar, also festsetzen, Deadspots oberhalb des 12. Bundes trotz schweißtriefender Einstellungsversuche.
Aber der Sound, jedenfalls bei meiner, ist echt richtig gut. Pickuptausch wäre in meinen Augen ein Downgrade.
 
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Naja... Tremolo unbrauchbar, also festsetzen, Deadspots oberhalb des 12. Bundes trotz schweißtriefender Einstellungsversuche.
Aber der Sound, jedenfalls bei meiner, ist echt richtig gut. Pickuptausch wäre in meinen Augen ein Downgrade.
Das ist halt das Problem, wenn man genau weiß wo man hin will kann man sich damit arrangieren.
Ein Anfänger weiß das aber eben nicht...
Ich denk 200 ist echt sone ganz knapp zu tiefe Grenze, bei 250 findet man sehr viele schon wirklich gute Instrumente die man auch uneingeschränkt empfehlen kann - die günstigeren Ibanez, die Yamahas, günstigere Epiphones...
Und trotzdem bleibt keins der Instrumente ein objektiv bester Fang für einen Anfänger ;)
 
Naja... Tremolo unbrauchbar, also festsetzen, Deadspots oberhalb des 12. Bundes trotz schweißtriefender Einstellungsversuche.
Viele Anfänger verwenden das Tremolo eh noch nicht, da ist das keine große Tragödie. Und bezüglich der Deadspots wird das wahrscheinlich bei jedem Exemplar anders sein. Klar darf ich mir von einer 130€ Gitarre keine Wunder erwarten. Man bekommt was man bezahlt. Aber für Anfänger ist die Bullet wahrscheinlich trotzdem keine schlechte Wahl.
 
Passend hierzu ein aktueller Andertons Clip mit einer Squier:



Ich muss sagen, dass ich es echt gut und sehr sympathisch finde, was Lee da zum Teil erzählt.
 
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Wobei man bei Andertons nie vergessen darf, dass sie die Dinger auch verkaufen wollen. Ich mag ihre Videos auch sehr gern und finde sie durchaus informativ und unterhaltsam. Aber es ist eben auch eine Werbemasche eines großen Musikhändlers.
 
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Wobei man bei Andertons nie vergessen darf, dass sie die Dinger auch verkaufen wollen. Ich mag ihre Videos auch sehr gern und finde sie durchaus informativ und unterhaltsam. Aber es ist eben auch eine Werbemasche eines großen Musikhändlers.
Ja ist ja auch irgendwo verständlich und sie werden auch keine schlecht eingestellte Gitarre im Laden hängen haben. Die Probleme machen eher die Fabrikfrisch verpackten Gitarren die direkt aus dem Lager an den Kunden gehen.
 
und sie werden auch keine schlecht eingestellte Gitarre im Laden hängen haben.
Erzähl das mal den Läden hier im Norden...
Mal morgens durch den Laden gehen und die Gitarren stimmen ist vielleicht zu viel Trubel wenn der Laden zu beschäftigt ist, aber wenn bei mehreren Gitarren klare Defekte vorliegen, ist das Testen immer etwas frustrierend.
 
sie werden auch keine schlecht eingestellte Gitarre im Laden hängen haben
Dann wären sie sehr vorbildhaft. Leider ist das nicht selbstverständlich, dass die Ausstellungsstücke auch alle gut eingestellt sind. Die werden oft auch einfach aus dem Karton genommen und an die Wand gehängt.
 
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Schön blöd, wenn man eh schon das billige Zeug verkauft bei dem man sich nie sicher sein kann :ugly: Hab ich im Laden jedenfalls noch nie gehabt (schlecht gestimmte Gitarren schon eher) Bei Versandgitarren, auch im Freundes und Bekanntenkreis musste ich öfter mal nachjustieren
 
Hab ich im Laden jedenfalls noch nie gehabt
Na dann hast du bislang Glück gehabt. In den Läden hängen mitunter auch Gurken. Ich hatte vor ner Weile ne Ibanez SA160 in der Hand (nicht die teuerste, aber deutlich über 200.-), an der ich mir beim Sliden fast die Finger aufgeschnitten hätte, so stumpf und gamelig waren die. Konnte man bei der Ladenbeleuchtung nicht gleich sehen. Habs aber irgendwie gleich gemerkt, dass da was nicht stimmt. Die Einstellung war auch jenseits von Gut und Böse. Mit Preisnachlaß + neuen Satz Saiten hatte ich sie dann trotzdem genommen.
 
Sorry, hab ich glatt vergessen "an den Saiten" zu schreiben.
 
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