Ich kenne einige günstige Akkordeons, die eine sehr schöne und saubere Ansprache haben
da besteht gar kein Zweifel dran, dass es welche gibt... und ich kenne auch einige sehr teure, die eine besch... Ansprache haben.
Aber das ist nur ein kleiner Teil dessen, was es ausmacht, dass Gola spielen ein Genuss ist (oder zumindest sein kann). Die Instrumente sind früher mit Akribie gebaut worden und werden es heute auch (wieder) und das spiegelt sich dann in einigen Details nieder, die einen eben mitunter verzaubern können.
- Nun da ist mal die wirklich sehr gute Ansprache, die sogar bei sehr alten Golas in aller Regel vorzüglich ist - vermutlich weil vor dem Gerät immer etwas Respekt beim reparieren mit ausging und sich jeder, der so ein Gerät unter die Finger bekam sein bestes gab (Glück für s Gerät) und so wenige Instrumente "versaut" wurden.
- Und nach der Ansprache fällt gleich mal auf, dass das Instrument auch ganz ordentlich Dampf machen kann, ohne wegzuberechen - was zumindest dafür spricht, dass die Luftführung nicht ganz doof ist (was beileibe nicht selbstverständlich ist).
- Mit zur Super Ansprache gehört auch eine super Tastenführung und Lagerung, welche eben bei einer Gola auch noch vom feinsten ist, so dass man die Super Ansprache auch noch sehr gut umsetzen kann.
- Und ein weiterer Punkt fällt auf, wenn man sich so ein Teil umschnallt: Das Instrument ist verhältnismäßig kompakt, hat in aller Regel eine gut ausbalancierte Riemenbefestigung, so dass das Instrument auch ohne Quergurt schon sehr gut am Körper anliegt und greift sich auch auf der linken Seite sehr angenehm.
- Ganz unabhängig von diesen "Hardwarefakten" hat die Gola auch einen ganz eigenen Klang, der auf Anhieb vielleicht nicht jedem gefällt, aber der trotzdem sehr schön weich und etwas gedeckt ist, so dass in keinem Register das Gefühl eines scharfen Klangs aufkommt.
- Außerdem ist die Gola über die jahrzehnte nahezu unverändert vom Aussehen her gebaut worden.
Das sind zwar alles Fakten, die andere Instrumente auch für sich verbuchen können, meist aber nicht alle zusammen. Und das führt dann eben zu einer Stellung, die aus der Masse hervorsticht, früher mehr, heute nicht mehr so, aber immer noch.
Und die Punkte alle zusammen machen es dann aus, dass es mir beispielsweise eben einen Heidenspass macht, Gola zu spielen. Ich bin dadurch erstmal per se keinen Deut besser mit meinem Spiel, aber es macht eben verdammt viel Spaß.
Und um das geht es zumindest bei mir, da ich nur privat zu meinem Vergnügen spiele.
Gruß, maxito
@wieder_neuling: es war der Pianist Arthur Rubinstein, der den Spruch mit den langsamen Passagen ausgespochen hat.