Was ist dran am Mythos "GOLA"

  • Ersteller Balgseele
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Die Gola ist nicht besser oder schlechter als ein Spitzeninstrument einer anderen Marke, es kostet einfach mehr als 30000 Euro.

Um für eine Gola neu mehr als 30.000 Euro auszugeben muß man sich aber schon sehr anstrengen, nur mit normalem Aufwand schafft man das nicht.

Dass eine Gola ein teures Instrument ist, ist bekannt, darüber haben wir ja schon klange genug diskutiert, aber so teuer ist sie wiederum auch nicht.

Eine normale Gola 414 habe ich vor drei Jahren in einer Händlerpreisliste mit 16.800 Euro drinstehen sehen. Die Spitzenmodelle anderer Hersteller, Borsini, Viktoria, Beltuna, Pigini sind da locker auch schon im fünfstelligen Bereich. Insofern ist der Unterschied zwar ordentlich, aber nicht anstronomisch.

Nur was dann kommt, sind die Sonderausstattungen, die bei der Gola auf Wunsch möglich sind - die kosten dann extra, wie überall im Leben. Das fällt bei den anderen Modellen weg, denn da gibt es solche Extras ganz einfach nicht. Wohingegen dies bei der Gola immerhin möglich ist, (so man denn bereit ist für seine Extrawünsche den Mehraufwand auch zu bezahlen).

Aber auch das trägt zur Legenden und Mythenbildung bei, denn auch diese Modelle heißen nur ganz schlicht "Gola", welche dann eben gerne der Einfachheit halber mit den anderen in den gleichen Topf geworfen werden, obwohl es sich von der Ausführung dann streng genommen bereits um andere Modelle handelt.

- Also eine Gola mit 45 Tasten, 5-chörig, vorgelagertem MIII und Quintenmix wäre dann sozusagen eine " Gola AMG-V16-GTI-Biturbo" . Dann wäre es vielleicht schneller klar, dass die dann teurer ist, als eine andere und dass es sich in dem Fall nicht mehr um ein Standard-Ladenmodell handelt.

Gruß,
maxito
 
Hallo Maxito,

mit Deinem obigen Beitrag kann ich Dir nur beipflichten. Bei einer Gola genügt einfach nur der Begriff und diese 4 Buchstaben. Damit verbindet doch jeder Golist Begriffe wie, Unikat, Perfektion, unübertroffener Klang, Dynamik pur, Spielfreude ohne Ende, Indivitualität und alles ist zurückzuführen auf einen wohl außerordentlichen Akkordeonkonstrukteur, welcher sein Leben und sein Herzblut wohl der Erbauung eines kompromislosen Akkordeons verschrieben hatte.

Wie Jedermann, welcher seinen Beruf mit voller Leidenschaft ausübt, wird dieser viele schöne und manchmal für andere unerreichte Lebensbereichernde Werke schaffen.

Bei einem Ferrari oder einen 911er Porsche ist es auch egal, welche Ausführung und Extras vorhanden sind. Es genügt die Grundausstattung um ein unbeschreibliches Gefühl auszulösen.

Warum wohl, vergleicht alle Welt ihre Akkordeons immer mit einer Gola? Auch wenn viele Materialien ebenso hochwertig sein mögen? Es ist einfach ein Mythos und eine Phylosophie. Mein Bruder überlegte lange, sich ein Motorrad zu kaufen, er überlegte, eines mit höchster Punktzahl in allen Kriterien eines Japanischen Herstellers zu kaufen. Als ich ihn fragte, wenn an deinem Garten dieses Motorrad vorbeifahren würde, würdest du aus Deinem Sessel aufstehen um hinterherzusehen und, würdest Du beim vorbeifahren einer satten Harley Davidson, sogar egal welches Modell, genauso sitzen bleiben, auch wenn Du an ihr mehr schrauben müßtest und sie nur die halbe Punktzahl der anderen Marke aufbringt? Damit war seine Entscheidung, von mir durch dieser Frage beeinflußt, gefallen.
Er konnte noch fünf oder sechs Jahre bis zu seinem Tod, jede seiner Fahrten mit soviel Freude und Stolz genießen und hatte keine Sekunde deren Erwerb bedauert. Ich bin froh, ihn diesbezüglich beeinflußt haben zu können. Die schönen Momente kann einen niemand mehr nehmen. Nicht der Verstand, die Gefühle, unsere Emotion machen unser Leben erst richtig lebenswert, oder?

Gruß
Hans Otto

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Hallo Maxito,
Danke für Deinen Hinweis, dass meine Gola wohl eine Rarität ist. Ob Unikat oder nicht, es ist schön, dass Du scheinbar meine Freude teilst. Dich würde ich jedenfalls darauf spielen lassen.

Gruß
Hans Otto

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Hallo Peter,

Danke für Deinen Hinweis.
Du kennst Dich ganz gut aus mit den Gola´s. Mir war diese Eigenschaft bisher nicht aufgefallen.
Der ursprüngliche Besitzer hatte sie sich damals, soweit ich mich recht erinnere, selber gekauft und war über viele, viele Jahre aktiver Spieler bei Rudolf Würthner im Orchester. Er hatte dieses Instrument wegen eines Bandscheibenvorfalls verkauft. Ich denke mir, dass es wohl ganz schön schwer fallen muß, sich von einem solchen Instrument zu trennen.

Gruß
Hans Otto
 
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K
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Verkaufsangebote bitte nur im Board-Flohmarkt: http://www.musik-service.de/Musiker-Flohmarkt-flb2434
was die Gola betrifft, so gilt das auch heute noch. Ein alter Schulfreund von mir hat sich gerade erst "seine" Gola abgeholt. Und auch er war während der Bauphase mehrmals in Trossingen um alle möglichen Details abzustimmen und anpassen zu lassen. Insofern kann man auch heute noch sagen, man bekommt "seine" Gola. Hierbei entsteht mit Sicherheit über das Gerät hinaus auch eine sehr viel stärkere Verbundenheit mit dem Instrument und dem Hersteller, als es sonst üblich ist. Auch das ist ein Teil des "Mythos Gola", weswegen deren Besitzer in so besonderem Maße auf "ihr" Instrument so stolz sind. Übrigens hat sich diese Gola wirklich gut angehört, da hat in meinen Ohren nichts zum perfekten Klang gefehlt.

Hallo Maxito,
wie lange hat dein Schulfreund auf die Gola warten müssen, bzw wie lange ist Lieferzeit einer Gola heutzutage?
Hast du sie mal anhören können? Wenn ja wie ist dein Eindruck?Vergleich mit alter Gola?


viele Grüsse
musixman
 
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Hallo Musixman,

die Gola habe ich in Zusammenhang einer Jazzsession gehört und hat mir vom Klang her richtig gut gefallen. Nichts, was irgendwie störend gewesen wäre - samtweicher, satter Diskant und kräftiger bis knurriger Bass. Ich werde ihn aber in den nächsten Wochen mal besuchen und dann sein Instrument nochmals genauer anhören. Bis dahin ist dann vermutlich auch alles eingespielt, denn Hohner gibt für die neuen Golas ca. 200 Stunden an, bis se als richtig eingespielt gilt - dann wird, falls irgendwas unstimmig sein sollte nochmals nachgestimmt. In dem Rahmen als ich sie gehört hatte war es nciht möglich einen Vergleich zu den "ganz alten" zu ziehen - aber mit den alten kann se mithalten. Das haben auch mehrere Anwesende bestätigt, die auch eine Gola haben. Von diesen habe ich auch mehrfach die Ausage gehört, dass die Baujahre zwischen ca. 80 und ca. 2000 mit Vorsicht zu geniesen seien, davor und danach jedoch die Dinger richtig gut seien.
Gekostet hat das Ding 18.600 Eumel und hatte 20 Monate Wartezeit. Die wurden durch 3 bis 4 Besuche in Trossingen zwecks Anpassung und Absprachen versüßt.

Gruß, maxito
 
3 bis 4 Besuche in Trossingen zwecks Anpassung und Absprachen

Das erinnert mich an die Anekdote einer anderen Gola-Spielerin, die bei einer "Anprobe" erstaunt fragte, wie sie es denn geschafft hätten, das Instrument soooo leicht zu machen. Antwort: sind ja auch noch keine Stimmplatten drin ... :p

Gruß,
INge
 
Zu Freckerle55

Meine Gola aus 1963 hat die Symbole auch auf den Registerschaltern, hat allerdings nicht die ausgesägten End-Tasten. Auch bei meiner sind die Stimmzungen noch "jungfräulich", d.h. im Original-Zustand, nicht überholt, nicht gekratzt!!
Sie klingt etwas kräftiger als meine 78er, das Tremolo ist ist etwas flacher gestimmt. Ich wüßte wirklich nicht, welche ich evtl. einmal abgeben sollte.

Herry
 
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Die Stimmzungen sollten aber gekratzt und gefeilt sein, weil sie ansonsten nur vorgestimmt sind.

Grüße

Ippenstein
 
Gola-Stimmen sind original nicht gekratzt oder gefeilt, sondern geschmirgelt, da hat der Stimmer keine sichtbaren Spuren hinterlassen!!
 
Das muß aber ein ziemlich kleines Schmiergelpapier bzw. -gerät sein, um die innenliegenden Stimmzungen zu stimmen, ohne die Kanalwand zu berühren. Und warum Schmiergeln und nicht feilen oder schleifen?

Beim Vorstimmen auf der Stimmbank kann man ja alles verwenden, aber nachher im Instrument wird das ziemlich schwierig... da kommt man eigentlich nur mit dem Kratzer rein.

Natürlich versucht man im Vorfeld, die Stimmzungen anhand eines Stimmprotokolls für die Instrumentenserie exakt zu stimmen, so daß nach dem Ventilieren und Einwachsen ein optimales Ergebnis herauskommt. Daß das aber eben nicht hundertprozentig hinhaut, beweist die Notwendigkeit des Reinstimmers, der eben noch einmal nachhilft. Er muß nicht an allen Zungen kratzen, aber die eine oder andere braucht eben die Bearbeitung. Dabei bleiben aber die Stimmstöcke (Ausnahme Cassotto) im Instrument und da ist es so eng, daß man nur mit einem Kratzer reinkommt.
 
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Ach Leute, Euere Diskussionen kann ich nicht mehr nachvollziehen! Geschmirgelt, gefeilt, gekratzt.... Wenn ich an meine Citroen Ami 6 denke, auch Baujahr 1963, dann fährt die auch ohne schmirgeln, feilen und kratzen. Und sie klingt genau so gut wie ein VW Käfer oder ein NSU Prinz oder ein Fiat 600. (Entschuldigt den Vergleich!)
Seid doch zufrieden mit dem, was Ihr habt! Ab einer bestimmten Preisklasse geht's doch eh nur noch um Subjektives und um Nuancen! Oder? Ich bin mit meiner Borsini zufrieden - andere mögen an ihr etwas auszusetzen haben (ist halt auch nicht deutsch und damit vielleicht auch nicht ganz so "perfekt" wie man das von hiesigen Instrumenten behauptet / erwartet)...
Ich hab' nach unseren Konzerten noch nie gehört: "Mensch, das hätte aber mit einer Gola besser geklungen!" oder so... Es kommt immer auf den oder die an, der oder die das Instrument spielt und wie er / sie es spielt!
Liebe Grüße aus dem Allgäu! Markus
 
Ach Leute, Euere Diskussionen kann ich nicht mehr nachvollziehen

Auf der Bühne kommt es selbstverständlich zuallererst mal drauf an, was die Person hinter dem Instrument aus dem Kasten rauszaubert, aber mit einem guten Instrument wird die Sache halt noch etwas besser. Wobei du mit deiner Borsini ja auch recht gut mit dabei bist, die ist ja auch nicht von Pappe!
Da bin ich auch keinem böse der die Sache um die Gola nicht nachvollziehen kann, denn ich kann es gut verstehen, dass sich macher wohl fragen dürfte, was das ganze Gesalber um die Gola und deren Aufbau soll - aber so ist das halt mit Kultobjekten: da wird einfach viel Wirbel drum gemacht und jeder will mitreden können.

Ansonsten, wurden die Stimmzungen der Golas anfangs tatsächlich geschmirgelt!

Hier nachzulesen:
http://www.akkordeon-maurer.de/documents/d/GOLA.htm

Und wenn man das richtige Schmirgelpapier verwendet, geht das schon, denn man muß ja keinen halben Millimeter runterschmirgeln, sondern nur Nuancen. Auf Wunsch (und Aufpreis natürlich) kriegt man das heute noch bei einer Gola. Und wenn wir hier schon so ins Detail gehen - rein technisch gesehen ist eine geschmirgelte Stimmplatte stabiler als eine geritzte. Da die geschmirgelte eine glattere, gleichmäßigere Oberfläche aufweist, besitzt diese eine (etwas) höhere Schwingungsfestigkeit.

Aber um es im Sinne von Amimarkus auszudrücken: hören kann man den Unterschied nicht!;)

Gruß, maxito
 
Es mag für manche Haarspalterei sein, aber ich möchte wissen, ob das tatsächlich zutrifft oder wieder nur ein Mythos ist. Kann mir mal jemand ein Werkzeug zeigen, mit der man die Stimmplatten im eingebauten Zustannd schmirgelt? Ich kann mir es beim besten Willen nicht vorstellen. Und mit einem Schmirgelpapier, wie es auf dieser Seite steht, ist es meiner Meinung nach unmöglich, innenliegende Zungen zu stimmen, ohne dabei die Wände zu beschädigen und das Ventil zu überdehnen. Das funktioniert schon allein wegen des geringen Platzes nicht und sieht am Ende schlimmer aus als mit dem Kratzer. Daher kann ich auch den ästhetischen Wert nicht nachvollziehen.
 
OK - mit dem Begriff Schmirgelpapier habe ich mich etwas flapsig ausgedrückt!

In natura dürften das heutzutage sog. Polierfeilen oder Polierstifte sein, wie sie im Werkzeugbau üblich sind. Das sind Instrumente, die den Riffelfeilen, also auch den Stimmfelien ähnlich sehen, nur mit entsprechend feinerer Körnung (meist aus Diamant), bzw. rotierende Stifte, ähnlich den bekannten "Dremelfräsern" nur eben auch hier mit entsprechend anderem Schleifmaterial mit entsprechender Bindung.
Wie man das beim Akkordeon macht habe ich selbst noch nie gesehen, habe aber schon öfters beim Auspolieren von Spritzgußformen zugeschaut und da geht es platzmäßig oftmals mindestens genauso eng zu wir beim Akkordeon, wenn nicht sogar enger.

Aber wie gesagt, es ist heutzutage sehr selten, da es nur optisch gut aussieht und nicht zu hören ist und doch deutlich mehraufwand ist, den nur noch wirkliche Liebhaber zu zahlen bereit sind.

Gruß, maxito
 
Wie ich Dir per PN geschrieben habe, ist das Schleifen mit einem Diamantkopf eine feine Sache, aber es ist etwas völlig anderes als der Begriff "Schmirgelpapier" in dem von Dir verlinkten Dokument. Das einzige, was mir dazu noch einfällt, wäre, auf dem Kopf eines Stabes, dessen Kopf wie ein Schraubendreher aussieht, ein Stück Schmirgelpapier aufzubringen und damit dann zu schmirgeln. Damit kommt man aber trotzdem unweigerlich an die Wand und haut Kratzer rein, und man bräuchte einen ganzen Satz von verschieden großen Stäben. Bedenkt man zudem, wie schnell sich Schmirgelpapier abnutzt, wird der Aufwand klar, den man hier betreiben müsste. Und der Kunde schaut nachher sowieso nicht rein..., aber ästhetisch muß es sein... :rolleyes:

Naja, wer es glauben mag, bitteschön. Ich klinke mich hier aus der Diskussion aus.
 
Hallo Maxito,

gerne komme ich Deinem Wunsch nach, Fotos einzustellen.
Das Stimmwerkzeug ist dem Buch "Ewig jung trotz vieler Falten" (100 Jahre Hohner Akkordeonbau) entnommen. Das gibt es sicher auch in kleinerer Form, so daß es zum Reinstimmen verwendet werden kann.
Die Stimmen sind in meiner 63er Gola.
Es hat mit Sicherheit einen Einfluß auf das Schwingungsverhalten einer Stimmzunge, ob eine "Kerbe" eingekratzt wird, oder das Material großflächig und gleichmäßig abgetragen wird. Ich empfehle dem Interessierten auch einmal das Buch von Gotthard Richter "Akkordeon" Handbuch für Musiker und Instrumentenbauer, wo die ganze Sache wissenschaftlich angegangen wird. (Auch wenn Richter aus der Klingenthaler Ecke kommt:))
 

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Auf dem ersten Photo sehe ich einen Bankstimmer, der das VORstimmen erledigt. Auf dem zweiten Bild sehe ich einen Stimmstock des Cassotto, der zum Stimmen immer ausgebaut werden muß.

Dürfte ich auch ein Photo von den innenliegenden Stimmzungen haben? Also Ventile hochklappen und da mal reingucken... Und wie sieht es mit den beiden Stimmstöcken aus, die auf der Planfüllung liegen? Findet sich da gar kein Kratzer? Dann wurde sehr gut vorgestimmt, so daß es keine Korrektur im Instrument mehr brauchte oder man ging davon aus, daß der Spieler mal so an die 2 Cent Differenz eh nicht bemerkt.

Ich habe mir übrigens gerade die Stimmzungen meiner Cantus angesehen. Im Cassottoschacht sehen die außenliegenden genauso schön aus. Ab und zu mal ein Korrekturkratzer, ansonsten ebenfalls "gefeilt/geschmirgelt" was weiß ich. Aber so ist gleich mal das nächste Geheimnis gelüftet.

Die Korrekturen, die ein Reinstimmer mittels Kratzen oder sonstwie vornimmt, bewegen sich im 2 - 3 Cent-Bereich. Die Kratzer halten sich in Grenzen und müssen auch nur an einzelnen Zungen vorgenommen werden. Daher findet man auch nicht auf jeder Zunge einen Kratzer.

Ja, das Buch von Richter kann man sehr gut empfehlen. Da steht alles übers Bankstimmen und Reinstimmen drin. ;)

Grüße

Ippenstein
 
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Ich glaube nicht, dass es einen Einfluss hat, ob ich die Tonzunge mit Schleifpapier oder einem Diamantkopfschleifer bearbeite, weil kein Akkordeonbauer feilt eine Kerbe in die Tonzunge, sondern schleift auf einer bestimmten Fläche gleichmäßig etwas ab. Nichts desto trotz, wohlmöglich könnte eine Tonzunge ja abbrechen, wenn man sie zerkratzt, aber warum nicht? Dann tauscht man sie einfach- die Firma Sabbatini gibt es immer noch und somit auch die Gola Stimmplatten, aber bis eine Stimmplatte vom Stimmen abbricht dauert es verdammt lange und viel viel Nachstimmen- eher ist sie verrostet und bricht dadurch...:eek:
gruß t-tris
 
Oder man stimmt mit einem Bohrer :D
 
weil kein Akkordeonbauer feilt eine Kerbe in die Tonzunge, sondern schleift auf einer bestimmten Fläche gleichmäßig etwas ab

So extrem war meine Aussage auch gar nicht gemeint - da habe ich mich wohl nicht präzise genug ausgedrückt!

Ich meinte sehr wohl den Kratzer,den der Stimmer mit der Stimmfeile einritzt. Wer sich mit Bruchmechanik und Festigkeitslehre in der Mechanik etwas auskennt, weiß, dass es sehr wohl einen Unterschied in der (Dauer-)Belastbarkeit des ansonsten gleichen Materials macht, ob die Oberfläche glatt, großflächig vertieft oder scharfkantig vertieft ist. Und auf Dauer kann sich da eine einzelne Kerbe (Stimmkratzspur) auswirken. Es geht hier in unserem Fall nicht um 30, 40 oder 50 Prozent Verlust an Belastbarkeit - der Unterschied liegt in der statischen Ausfallwahrscheinlichkeit durch Anriss in einer solchen Kerbe und Rissfortplanzung des Anrsisses bis zum Bruch. Das bedeutet im einzelnen Fall rein gar nichts und hat für einen einzelnen Fall auch gar keine Aussagekraft, aber in großer Menge betrachtet, steigt einfach die statische Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls.

So genug kompliziert ausgedrückt.:confused:
Allgemein heißt das nichts anderes, als dass Stimmplatten egal ob geschliffen oder geritzt gestimmt gleich lang leben können (aber nicht unbedingt müssen), aber die fein geschliffenen eben mit einer etwas höheren Wahrscheinlichkeit lange leben - ist ungefähr so wie ein Fünfer oder Sechser im Lotto: beide sind nicht zu erwarten, der Sechser ist aber eben im allgemeinen noch seltener!:)

In diesem Sinne, Gruß, maxito
 
Geschmirgelte Stimmzungen:

Die Frage kann nun denke ich endgültig gelöst werden. War heute bei meinem Akkomeister und bei der Gelegenheit habe ich Gomes zu dem Thema befragt:
Die Stimmzungen werden nur aus dekorativen Grünen auf den außenliegenden Zungen geschmirgelt, alle anderen werden normal gekratzt. Dies hatte auch Herr Gola so gehandhabt. Letztere Information hat Gomes von seinem Vater, der mit Gola zusammen gearbeitet hatte.
Somit ist die Geschichte mit den geschmirgelten Zungen wohl auch geklärt - und ich habe mich von den diversen Veröffentlichungnen auf die falsche Fährte locken lassen.

Gruß, maxito
 
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