Was ist denn nur mit der Firma Weltmeister los?

  • Ersteller Bayernsebbl
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Seltsam nur, das gar keine offizielle Info über die Schließung der Firma zu finden ist.
 
Ja, heult nur …
Wer braucht schon meine/Eure Musik? Bei Hochzeit, Beerdigung spielt der Kirchenorganist, beim Geburtstag der DJ die Konserve, bei der Betriebsfeier auch oder, wenn prestigeträchtig, macht eine Showband Tanzmusik oder Musikstudenten Jazz („gepflegte Bossa Novas“) , bei Vernissagen am liebsten Streicher.

Was wollt IHR da mit Euren Quetschen, wo auch noch in totaler Übertreibung WELTMEISTER draufsteht? Da fragt sich doch der Laie, ob das ironisch gemeint ist oder ein Fall für die Akut-Sprechstunde. Und dann noch der bedauernswerte ältere Herr dahinter, vielleicht noch aus der 1.Hälfte des letzten Jahrhunderts wie ich, mit dem entsprechenden Musikgeschmack und Stückeauswahl. Und der nicht mal wie ein (über jede Kritik erhabener) Weltmeister spielt.
Wenns nicht gerade ein Dorf- oder Kleinstadt-Event ist, „wo man halt hin muss“, weil man gesehen werden will, auch wenn Einem die Musik -und erst recht dieses seltsame Akkordeon-Orchester- überhaupt nicht interessiert. Der „1. Kaninchenzüchter-Verein“hat sich umbenannt und heisst jetzt „Freunde des Jazz“ ( kein Witz!) oder der (Volks-) Musik.
Ja, schreibt jetzt, dass ich unrecht habe.

Der Diesel im Zeitalter des E-Autos ist weniger obsolet als unsere Quetschen. Und es gab neben BMW auch mal kurzfristig eine 2. Motorradmarke aus Zittau.
Für Nostalgie ist in dieser Welt kein Platz. Und der ehemalige „Osten“ und sein Platz in der (taumelnden) BRD von heute … Da ist WELTMeister nur ein ganz kleines Mosaiksteinchen.
 
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Da packst Du ja den ganz großen Hammer aus ;)

Das Akkordeon als Instrument und seine Verwendung hat sich entwickelt, es wird halt andere Musik gespielt als früher. Das ist mit Gitarren das gleiche, die Wandervögel aus meiner Jugend ;) mit Zeltplane und Gitarre sehe ich heute sehr selten. Dafür gibt es mehr Tango, Musette, klassische Musik, Swing ...

wo auch noch in totaler Übertreibung WELTMEISTER draufsteht?

Ob "Weltmeister" altmodisch daherkommt und daher vielleicht noch wirtschaftliche Nachteile zur Konkurrenz stammen, hatten wir ja schon mal als Thema.
Die Hauptursachen für Weltmeisters wirtschaftliche Probleme würde ich eher woanders sehen.
Auch die Wirtschaftlichkeit der Klavierherstellung (und anderes, was in größerer Stückzahl handwerklich hergestellt wird), ist nicht selbstverständlich.

Ja, schreibt jetzt, dass ich unrecht habe.
Nö, aber vielleicht hast Du ja einen Lösungsvorschlag ... ;)
 
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Es ist schon ein allgemeines Phänomen. Dazwischen sehe ich die Wahrheit.
 
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Ja, schreibt jetzt, dass ich unrecht habe.
.. würd ich ja gerne, aber ich versteh erstmal schon nich so recht was du uns überhaupt sagen willst ???

Wer braucht schon meine/Eure Musik?
Die breite Masse vermutlich eher nicht, aber die kleiner Gruppe der Liebhaber mechanischer Musik schon.

Diese allgemeine Plattitüden bringen die Firma Weltmeister allerdings auch nicht vorwärts. Da helfen maximal ganz konkrete Vorschläge und aktive Unterstützung - sofern man die als außenstehender überhaupt zielgerecht anbringen kann. Und nur durch das allgemeine Weltbild lässt sich aber auch nicht erklären warum die eine Firma ( Hier Weltmeister) am Zusammenbruch steht , während die anderen ( z.B. Hohner) nach wie vor funktionieren.


bei Vernissagen am liebsten Streicher.
auch hier: im allgemeinen vermutlich ja, im speziellen dann halt wieder auch doch nicht.... Denn auf einer Vernissage hab ich auch schon mal gespielt.. mit Akko .. und nein... kein Musette, keine Volksmusi und auch keine volkstümliche Musik...und die Leute sind trotzdem nicht davon gelaufen.

Also auch da: Es liegt immer dran was man sieht und sehen will. ... was aber wiederum auch nix direkt mit dem Weh und Ach der Firma Weltmeister zu tun hat
 
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Und nur durch das allgemeine Weltbild lässt sich aber auch nicht erklären warum die eine Firma ( Hier Weltmeister) am Zusammenbruch steht , während die anderen ( z.B. Hohner) nach wie vor funktionieren.
Ich kenne keine Akkordeonfirma, der es jetzt besser geht als in der Vergangenheit.
Die Preise gehen hoch, die Qualität runter oder bleibt höchstens gleich.
Die Absatzzahlen?
 
Ich interpretiere @Epifan s Absonderungen als Beschreibung eines schrumpfenden Marktes - und da hat er vermutlich nicht unrecht. Ich kenne die konkreten Zahlen nicht und für eine vertiefte Marktanalyse müsste man schon konkrete Fakten haben - weltweit, notabene.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der ganzen Komplexität bestehen ja nicht erst seit gestern. Und Marktbereinigungen sind leider normal - heutzutage sogar eher schneller als früher.

Aber schade ist es alleweil für den Knowhow-Verlust, für die Mitarbeitenden ohne Perspektive, für das Produit, für die Marke etc...
 
Ihr habt ja Alle recht ( diesmal ohne Ironie)
 
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Und dann noch der bedauernswerte ältere Herr dahinter, vielleicht noch aus der 1.Hälfte des letzten Jahrhunderts wie ich, mit dem entsprechenden Musikgeschmack und Stückeauswahl.
DA sehe ich das vorrangige Problem, denn ...
Dafür gibt es mehr Tango, Musette,
... lockt auch ein anderes Publikum an - vgl. z.B. die hier: https://17hippies.de/
Immer voll. oft ausverkauft, auch die Workshops, die sie anbieten (ja, auch zum Thema Akkordeon) sind meist gut besucht.
 
mit dem entsprechenden Musikgeschmack und Stückeauswahl.
Das ist doch aber in jedem Job so, dass man sich auf seine "Kunden" einstellen muss.
Oder - wenn man da eben festgelegt ist - seine Kunden sucht. Ich wette, trotz 17 hippies und Accordion Tribe gibt es auch für Deine Musik ein Publikum.

Und nur durch das allgemeine Weltbild lässt sich aber auch nicht erklären warum die eine Firma ( Hier Weltmeister) am Zusammenbruch steht , während die anderen ( z.B. Hohner) nach wie vor funktionieren.
Osteuropa ist schon ein plausibler Grund, finde ich.
Aber ohne Einblick in die Geschäftsbücher und die BWA können wir hier tatsächlich nur unser Mitgefühl ausdrücken...
 
Aber ohne Einblick in die Geschäftsbücher und die BWA können wir hier tatsächlich nur unser Mitgefühl ausdrücken...
Und angesichts fehlender offizieller Verlautbarungen und solchen Hinweisen, wie dem von @diatoner oben, mit den Klage- und Totengesängen abwarten, bis es offizielle Informationen gibt, falls es denn kommt; nichts schlimmer für ein Unternehmen als Falschinformationen (dazu gehören auch Halbwahrheiten, verkürzte Infos etc.). Den Appell muss ich auch an mich selbst richten.

Gruß, Tobias
 
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@Wolkensprung „wirtschaftliche Schwierigkeiten in der ganzen Komplexität“
Nein, ich wollte keine marktwirtschaftliche Analyse hier in der „Plauderecke“ abliefern. Das ist nicht mein Metier. Dass ich auch so schon einigen Leuten auf die Füsse treten werde, war mir von vorneherein klar. Und natürlich würde ich den Untergang von Weltmeister sehr bedauern. Ich hatte auch vor 3 Jahren nach dem „Wiedereinstieg“ beim Kauf eines Neuinstrumentes ernsthaft die schön aussehenden Modelle von Weltmeister wie „Achat“ in Betracht gezogen. Aber am Ende ging es mir so, wie opa_albin das auch irgendwo mal beschrieben hat. „Weltmeister“ als Aufschrift auf einem Instrument, das von einem halben Anfänger gespielt wird…
ich wollte mich ungern der Lächerlichkeit preisgeben.
Und auf einem Weltmarkt, der noch mehr als im letzten Jahrzehnt von USA und Asien dominiert wird, … Ersatzteile war hier schon das Thema und damit auch der Wiederverkaufswert. Auch ich wünsche mir, dass Weltmeister irgendwie erhalten bleibt, habe aber den Brutal-Kapitalismus amerikanischer Prägung hautnah schon vor der Trump-Ära kennengelernt.
 
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„Weltmeister“ als Aufschrift auf einem Instrument, das von einem halben Anfänger gespielt wird…
ich wollte mich ungern der Lächerlichkeit preisgeben.
Da stimme ich zu. Der Name ist problematisch weil außer in Deutschland und den Nachbarländern kaum jemand Deutsch spricht und wenn er verstanden wird als arrogant oder lächerlich oder beides betrachtet wird (eigene Erfahrung). Nicht verkaufsfördernd zumindest wenn es um junge Neukunden im Weltmarkt geht.
 
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Mir gefällt der Name Weltmeister an den Instrumenten an denen er dezent angebracht ist sehr gut.
Es scheint mir eher eine Frage des mal mehr oder weniger glücklichen Designs.
Ich hoffe auch daß er wiederkommt.
 
Ich glaube der Name WELTMEISTER ist das geringste Problem und nahezu irrelevant für das Auf+Ab (+Ab) dieser Firma.
Bei einem anderen deutschen Hersteller ist auch gerade Talfahrt und bestimmt nicht wegen des Namens VOLKSWAGEN.
 
Bei einem anderen deutschen Hersteller ist auch gerade Talfahrt und bestimmt nicht wegen des Namens VOLKSWAGEN.
Stimmt .“folk“ oder „woogswäggen“ hatte bei den Amis einen sehr guten Klang und wurde lange auch nur mit dem „Beetle“ in Verbindung gebracht und nie mit seinem Ursprung hier in den 30ern. Ausserdem kam dieser lange Zeit aus Mexiko und wurde dann von Hand für Wüste u.ä. umgebaut. Ganz anderes Image!
Deshalb glaube ich, dass der Vergleich nur teilweise passt.
Aber wie wär‘s mit einem „Weltmeister“-Modell mit nach oben gebogenen Auspuffrohren als Helikon-Auslass?
Das würde sogar ich mir kaufen. Total albern?
Ja, aber wie hat es der altbackene „Jägermeister“ zum Mode-Gesöff der US-Jugend geschafft? Mit simplem Aufschlagen desFläschchens auf die Tischplatte in der Werbung!
DAS nenne ich albern!
 
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Mir gefällt der Name Weltmeister an den Instrumenten an denen er dezent angebracht ist sehr gut.
Mich stört der Herstellername generell an Instrumenten, T-Shirts, Jacken und ähnlichem.

Wenn ich bezahlt werde, Werbung für das Unternehmen zu machen, OK, aber warum soll ich ständig die Marke präsentieren?
An meinem Instrument ist es quasi nicht zu erkennen (Italiener). Die großen Buchstaben bei Hohner oder Weltmeister würde ich wahrscheinlich mit schwarzem Klebeband überkleben.

Aber das ist natürlich ein Nebenschauplatz. Ob das nun mehr Leuten gefällt oder nicht, kann man ohne eine größere Markterkundung nicht feststellen. Und wie schon bemerkt sind eingeführte Markennamen ja auch ein Traditions- und Qualitätsmerkmal. Nicht umsonst kaufen zB chinesische Unternehmen eine Klaviermarke, stellen die Instrumente selbst her, verkaufen sie aber unter dem bekannten Namen statt "Lin Wang Tung Fei".

Und Weltmeister hat nun mal einen guten Namen, das ist glaube ich Konsens.
 
„Jägermeister“ zum Mode-Gesöff der US-Jugend geschafft?
Jägermeister war mal ein Kunde von mir , dieses Party-Gesöff Image fahren sie nur hier in Deutschland.
In Italien wird es in feiner Abendgaderobe in der Mailänder Scala geschlürft , in den USA mit dem obskuren Hirschen , dem Kreuz und den dunklen Kräutern aus Deutschland.
Die vermarkten sich super und sind erstaunlicherweise weltweit auf Platz 8 der Monolabel bei den Spirituosen.

Von daher glaube ich, daß sich WELTMEISTER mit diesem Namen auch in den USA ganz gut hätte vermarkten lassen.
Zumal in Amerika viel Akkordeon gespielt wird.

Vor der Wende wurden Weltmeister Akkordeons in Westdeutschland leicht modifiziert bei Quelle mit dem Namen UNIVERSUM vermarktet,
in England einfach umgelabelt als BELL ( ein großes Musikhaus, wie heute Thomann ) , die Topmodelle als VERMONA.
Mein erstes richtiges Akkordeon war ein Weltmeister S5 , hatte die Eltern eines Bekannten irgendwie als Tausch aus dem Osten mitgebracht
und hing dort ungebraucht im Partykeller an der Wand.
Ein beeindruckend gutes Instrument , über den Namenszug hatte ich nie sonderlich nachgedacht.
 
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