Warum versuchen wir die, so wie ich es in diesem Thread gelernt habe, recht maginalen Unterschiede zwischen RealPreAmp und 1/0 Bearbeitung (PlugIn) zu intensivieren?
Gibt es nicht heutzutage zwei (gleichwertige) Möglichkeiten:
1. Ich benutze ein vernünftiges, modernes Interface und moderne PlugIns und bekomme eine gute Produktion?
2. Ich benutze hochwertiges analoges Outboarding oder entsprechende Pultchannels und bekomme eine gute Produktion?
Warum jetzt große A/B Besprechungen unter extrem kontrollierten Abhörbedingungen, wenn der Endverbraucher (Kunde, Musikkonsumierende, geneigte Zuhörer) dann auf seinen Wald-und-Wiesen-Abhörsystemen "geniesst"?
Wald-und-Wiese = kein neutrales optimiertes Abhörsystem in einem akustisch optimierten Raum
Hallo,
in gewisse Weise denke ich so wie du.
Klangunterschiede sind mir persönlich beim Aufnehmen und Produzieren nur wichtig, wenn ich sie sofort und unmittelbar höre. Punkt.
Wenn ich mir Mühe geben muss, um überhaupt irgendwelche Klangunterschiede erstmal nachvollziehen zu können, so sind sie für mich so unwichtig, dass ich bei einer Produktion erst gar keine Zeit darauf verschwenden sollte.
Wichtig ist mir, dass die Musiker und Sänger sich wohlfühlen. Wenn einer meint, er käme mit einem bestimmten Mikrofon besser zurecht; seine Stimme würde sich damit besser anhören; dann nehmen wir dieses Mikrofon ohne Diskussion.
Das gleiche gilt auch für alles andere Equipment.
Denn das einzig wichtige ist die gute Performance vor dem Mikro. Der Sänger, der Musiker soll aus sich herausgehen können, und Performances abliefern können, die er eigentlich vom Können her gar nicht kann. Also, über sich selber heraus wachsen, und sich was zutrauen. Und merken, dass er es dann wirklich kann.
(Deshalb sage ich gerne mal an, wir machen nur eine Probe ohne Aufnahme. Wenn ich den Musiker bitte, etwas "unkonventionelles" zu spielen oder zu singen. Etwas "dummes", etwas "zu gewagtes". Natürlich nehme ich diese Proben auf... Das sind dann manchmal die besten Performances, die es in den Mix machen...)
Betrug oder Selbstbetrug, wenn man sich selber in Personalunion aufnimmt, gehört dazu. Also, vielleicht schön großes Großmembran-Mikro. Obwohl es ein unscheinbares Kleinmembraner technisch gesehen viel besser könnte. Oder sein eigenes Lieblings-Live-Mikro. Oder, ein schöner beeindruckender Preamp in Sichtweite...
Wenn sowas die Performance steigert, ist das alles erlaubt.
Trotzdem habe ich ja noch die technische Sichtweise, die sich auf objektive Fakten bezieht. Das ist was anderes als Stimmung bei der Session machen.
Gruss
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Echt? Ich finde, dass die Sängerin viel plastischer hervortritt und eigentlich alles einen Hauch griffiger wird.
Ich möcht nochmal nachfragen:
Wo in dem Video passiert das ziemlich deutlich und gut hörbar?
Was heißt "plastisch" und "griffiger" in technischen Daten des Signals? Was passiert mit dem Signal, wenn es "plastischer" oder "griffiger" wird? Was ändert sich dabei technisch am Signal?
Gruss