Warum sind Preamps beim Recorden so wichtig? (zB Vocals)

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ich habe mit normalem Tablet-Interface gehört und AKG K501 - kann ich ja nochmal mit dem ID22 wiederholen. Möglicherweise hat meine Aufmerksamkeit darunter gelitten, dass es meinem Geschmack überhaupt nicht entsprochen hat... und (imho) auch eine sehr deutliche Marketing-Idee dahinter steht.
Deswegen der Link auf die Babe Ruth Aufnahme, die den typischen 'Analogsound' recht deitlich abbildet.
(immerhin schreibt sich UAD diese Fähigkeit ja auch auf die Fahne)
 
Bei dem zeitlichen Versatz der jeweiligen Passagen höre ich auch keinen Unterschied.
Unabhängig davon ist der Mix aber schon von der Anlage her so aufgebaut, dass derartige Feinheiten kaum in's Gewicht fallen können. Reverb ist halt ein gutes Waschmittel und das prominente Metall der Drums übertönt einiges bzw lenkt ab.
Auch gern übersehen: bei Preamp wird Verzerrunsarmut ganz oben auf die Wunschliste gesetzt, aber beim Streben nach Lautheit im Mix anschliessend komplett ignoriert ;)

Hallo,

musst du jetzt auch zum Ohrenarzt?
Welche Art von Musik ist den am ehesten geeignet, solche Klangunterschiede zwischen Preamps (oder auch Interfaces, Aufnahme wie Wiedergabe) hervorzuheben und am besten zu entlarven?

Gruss
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@mjmueller: Kurioserweise hört man in dem verlinkten Video über die beide Preamps an einigen Stellen ein leichtes Zischeln bzw. Rauschen. Daher das Missverständnis.

An welchen stellen hört man das? Kannst du das in Minute, Sekunde Laufzeit des Videos angeben?
@Telefunky: Das möchte ich gerne mit meinem Blickwinkel aus der "Klassik" ergänzen. Das Streben nach Lautheit spielt dort mehr oder weniger keine Rolle bzw. auf keinen Fall so, wie ich es aus dem Feld der Popmusik kenne (soweit ich es kenne). Die Verzerrungsarmut würde man auf keinen Fall irgend einem Streben nach Lautheit opfern.

Ich finde deine Darstellungen durchaus erhellen, auch und gerade für Rock, Pop oder Jazz. Es soll ja auch dort einen kleinen Trend geben, möglichst ohne großartig Kompressor oder Lautheit aufzunehmen und zu mischen.
@Astronautenkost: Warum so aggressiv und vorwurfsvoll. Ich habe mich an keiner Stelle negativ über teures Equipment geäußert. Aus der Perspektive meiner Erfahrungen mit meiner Technik habe ich im Detail auch nur dazu geäußert und lediglich meine volle Zufriedenheit darüber vorgetragen. Ich habe versucht, begründet darzulegen, dass für meine bevorzugten Genres Technik der Kategorie wie ich sie verwende hervorragende Aufnahmen möglich macht und die für mich sehr wichtigen Anforderungen an Neutralität und Transparenz voll erfüllt.
Möglicherweise können hier vorbei schauende Leser daraus für sie wichtige Informationen entnehmen, zumal wenn sie sich auf einem ähnlichen Gebiet bewegen wie ich.
Zumal die von mir benutzte Technik sehr verbreitete Geräte sind.

Ist es plötzlich eine Bedingung, mit der von Dir genannten Technik eigene Erfahrungen vorweisen zu können um sich an einer Diskussion wie dieser hier beteiligen zu können - quasi als "Eintrittskarte" - und sind andere Perspektiven nun nicht mehr zugelassen?
Das kann ja wohl ernsthaft nicht so sein!
Es macht ja gerade die Summe der Erfahrungen vieler aus, die unterschiedlichen Perspektiven und Blickwinkel, die alle beisteuern können, die Threads wie diesen informativ und bereichernd machen können.

Wer andere Meinungen nicht akzeptieren kann, der sollte sich nicht an kontroversen Diskussionen beteiligen. Sollte das bei Dir der Falls sein, wäre dein Abschied aus diesem Thread unter dem Strich sogar eher konstruktiv.

Ich bin da eher deiner Meinung.
Gerade die Klassik hat ja den Ruf, möglichst naturgetreu aufzunehmen, innerhalb der Grenzen der Illusion, natürlich nur.
Von daher finde ich deine Darstellung aus der Sichtweise der Klassik durchaus lehrreich und hilfreich hier in diesem Thread.
Bei Klassik geht es ja eher darum, den natürlichen Klangeindruck, so wie er sich live im Saal dem unbewaffneten Ohr bietet, möglichst unverfälscht aufzunehmen und ins Wohnzimmer zu transportieren.
Gerätschaften, die das gut können, sind für mich erstmal sehr gute Geräte.
Klangfärbung ist für mich dann etwas rein subjektives. Das mache ich teils "in the box" in der DAW, teils aber auch mit Hardware während der Aufnahme selber. Da ist dann aber diese Klangverfälschung quasi schon teil der Performance selber.

Gruss
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Echt? Ich finde, dass die Sängerin viel plastischer hervortritt und eigentlich alles einen Hauch griffiger wird.

Hallo,

wann passiert denn das besonders deutlich und besonders gut wahrnehmbar?
Kannst du "plastischer" und "griffiger" etwas konkreter beschreiben?

Was passiert denn da auf technischer Ebene mit dem Signal?

Gruss
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Es geht nur um einen bestimmten Aufsatz zur digitalen bzw. analogen Summierung, dessen Sachverhalt ich nicht nachprüfen kann. Herr Jüngling ist ja auch nur Ingenieur. ;-)

Ja, aber ich (und einige andere hier auch) können das nachprüfen. Es ist der reinste Mumpitz. Und gerade für einen Ingenieur wäre so eine Darstellung sehr peinlich.

Gruss
 
bildlich ausgedrückt: mein 0815 Interface klingt wie ein ordentlicher Wohnraum, mein V676 wie ein Konzertsaal.
Kein shice - das war die erste Assoziation, die mir beim (ersten) bewussten Hören in so einer Location in den Sinn kam. :D
Das akustische Erlebnis dieser Umgebung hat mich schlicht vom Hocker gehauen, auch ohne dass da ein Ton gespielt wurde. Da habe ich schlagartig verstanden, was Raumakustik bedeutet.
Unterschiede hört man umso deutlicher, je weniger Bearbeitung eingesetzt wird (logisch...)
Speziell Reverbs mit Hall-Algorithmus verwaschen relativ stark.
 
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bildlich ausgedrückt: mein 0815 Interface klingt wie ein ordentlicher Wohnraum, mein V676 wie ein Konzertsaal.
Kein shice - das war die erste Assoziation, die mir beim (ersten) bewussten Hören in so einer Location in den Sinn kam. :D
Das akustische Erlebnis dieser Umgebung hat mich schlicht vom Hocker gehauen, auch ohne dass da ein Ton gespielt wurde. Da habe ich schlagartig verstanden, was Raumakustik bedeutet.
Unterschiede hört man umso deutlicher, je weniger Bearbeitung eingesetzt wird (logisch...)
Speziell Reverbs mit Hall-Algorithmus verwaschen relativ stark.

Das mit der Location habe ich jetzt nicht verstanden, aber du meinst wohl, um Unterschiede aufzudecken, keine Bearbeitung, kein Hall...?

Also, z.B. ein Lied zur Gitarre ins Mikro singen, aufnehmen, und dann so trocken ohne irgendwelche Bearbeitung abhören?

Gruss
 
Unterschiede hört man umso deutlicher, je weniger Bearbeitung eingesetzt wird (logisch...)


Warum versuchen wir die, so wie ich es in diesem Thread gelernt habe, recht maginalen Unterschiede zwischen RealPreAmp und 1/0 Bearbeitung (PlugIn) zu intensivieren?

Gibt es nicht heutzutage zwei (gleichwertige) Möglichkeiten:

1. Ich benutze ein vernünftiges, modernes Interface und moderne PlugIns und bekomme eine gute Produktion?

2. Ich benutze hochwertiges analoges Outboarding oder entsprechende Pultchannels und bekomme eine gute Produktion?

Warum jetzt große A/B Besprechungen unter extrem kontrollierten Abhörbedingungen, wenn der Endverbraucher (Kunde, Musikkonsumierende, geneigte Zuhörer) dann auf seinen Wald-und-Wiesen-Abhörsystemen "geniesst"?;)


Wald-und-Wiese = kein neutrales optimiertes Abhörsystem in einem akustisch optimierten Raum
 
das brauchst du mir nicht erzählen - ich lästere schon seit Jahren, dass es ziehmlich egal ist ob ein top 40 Interpret mit einem C12 oder NT1a einsingt - bei dem, was da in einer typischen Produktion noch nachgeschoben wird :D
Aber das ist glücklicherweise nicht die gesamte Bandbreite der Musik...

Den persönlichen Massstab muss sich schon jeder selbst suchen - hier können nur Hinweise und Anregungen in diverse Richtungen gegeben werden.
Einen Focusrite ISA hätte ich für mich jahrelang ausgeschlossen... bis ich entsprechende Aufnahmen gehört habe. Ich würde mir nie einen FetHead vor's ID22 hängen - aber einen Cloudlifter (falls sich die Notwendigkeit ergibt.
So etwas ergibt sich (ua) aus Diskussionen und Querverweisen, man lernt eben dazu.
Mal erweitert man den Horizont, mal engt man ihn bewusst ein. Wichtig ist eigentlich nur, dass es auch einen persönlichen Bezug oder Anlass gibt.
 
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weiß jemand ein paar beispiele für durch homerecording endstandene alben, zu denen es dokumentationen über das verwendete equipment gibt?

ich plane mit homerecording anzufangen und hätte gerne ein paar beispiele für den klang von equipment. ich habe vor gesang, gitarre bass und schlagzeug aufzunehmen. stil so richtung blues/soul/pop/rock.
 
Warum versuchen wir die, so wie ich es in diesem Thread gelernt habe, recht maginalen Unterschiede zwischen RealPreAmp und 1/0 Bearbeitung (PlugIn) zu intensivieren?

Gibt es nicht heutzutage zwei (gleichwertige) Möglichkeiten:

1. Ich benutze ein vernünftiges, modernes Interface und moderne PlugIns und bekomme eine gute Produktion?

2. Ich benutze hochwertiges analoges Outboarding oder entsprechende Pultchannels und bekomme eine gute Produktion?

Warum jetzt große A/B Besprechungen unter extrem kontrollierten Abhörbedingungen, wenn der Endverbraucher (Kunde, Musikkonsumierende, geneigte Zuhörer) dann auf seinen Wald-und-Wiesen-Abhörsystemen "geniesst"?;)


Wald-und-Wiese = kein neutrales optimiertes Abhörsystem in einem akustisch optimierten Raum

Hallo,

in gewisse Weise denke ich so wie du.

Klangunterschiede sind mir persönlich beim Aufnehmen und Produzieren nur wichtig, wenn ich sie sofort und unmittelbar höre. Punkt.

Wenn ich mir Mühe geben muss, um überhaupt irgendwelche Klangunterschiede erstmal nachvollziehen zu können, so sind sie für mich so unwichtig, dass ich bei einer Produktion erst gar keine Zeit darauf verschwenden sollte.

Wichtig ist mir, dass die Musiker und Sänger sich wohlfühlen. Wenn einer meint, er käme mit einem bestimmten Mikrofon besser zurecht; seine Stimme würde sich damit besser anhören; dann nehmen wir dieses Mikrofon ohne Diskussion.
Das gleiche gilt auch für alles andere Equipment.

Denn das einzig wichtige ist die gute Performance vor dem Mikro. Der Sänger, der Musiker soll aus sich herausgehen können, und Performances abliefern können, die er eigentlich vom Können her gar nicht kann. Also, über sich selber heraus wachsen, und sich was zutrauen. Und merken, dass er es dann wirklich kann.
(Deshalb sage ich gerne mal an, wir machen nur eine Probe ohne Aufnahme. Wenn ich den Musiker bitte, etwas "unkonventionelles" zu spielen oder zu singen. Etwas "dummes", etwas "zu gewagtes". Natürlich nehme ich diese Proben auf... Das sind dann manchmal die besten Performances, die es in den Mix machen...)

Betrug oder Selbstbetrug, wenn man sich selber in Personalunion aufnimmt, gehört dazu. Also, vielleicht schön großes Großmembran-Mikro. Obwohl es ein unscheinbares Kleinmembraner technisch gesehen viel besser könnte. Oder sein eigenes Lieblings-Live-Mikro. Oder, ein schöner beeindruckender Preamp in Sichtweite...
Wenn sowas die Performance steigert, ist das alles erlaubt.

Trotzdem habe ich ja noch die technische Sichtweise, die sich auf objektive Fakten bezieht. Das ist was anderes als Stimmung bei der Session machen.

Gruss
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Echt? Ich finde, dass die Sängerin viel plastischer hervortritt und eigentlich alles einen Hauch griffiger wird.

Ich möcht nochmal nachfragen:

Wo in dem Video passiert das ziemlich deutlich und gut hörbar?

Was heißt "plastisch" und "griffiger" in technischen Daten des Signals? Was passiert mit dem Signal, wenn es "plastischer" oder "griffiger" wird? Was ändert sich dabei technisch am Signal?

Gruss
 
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Was heißt "plastisch" und "griffiger" in technischen Daten des Signals? Was passiert mit dem Signal, wenn es "plastischer" oder "griffiger" wird? Was ändert sich dabei technisch am Signal?
das ist eben das typische Problem 'Messtechnik von Einzelfaktoren versus komlexes Sensorsystem'.
Man nutzt synaesthetische Begriffe, weil es für 'Klang' keine entsprechenden Formulierungen gibt.
(darunter fällt auch mein etwas seltsamer Vergleich zwischen subjektiven Raum- und Verstärkereindruck)
In Anbetracht der kurzen Zeit, seit der überhaupt erst die Möglichkeit besteht zwischen verschiedenen Technologien zu wählen, völlig normal.

Messtechnisch sehe ich da kein sinnvolles Mittel, weil sich der entscheidende Effekt auf der Zeitachse abspielt. Bekanntlich gibt es eine Menge Geräte mit linealglattem Frequenzgang, die sich aber im empfundenen Klang sehr deutlich unterscheiden.
 
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Bekanntlich gibt es eine Menge Geräte mit linealglattem Frequenzgang, die sich aber im empfundenen Klang sehr deutlich unterscheiden.

Ja, aber warum?

Messtechnisch müssen sie sich doch wohl trotzdem unterscheiden, wenn auch nicht im Frequenzgang, oder ...?

Griuss
 
An welchen stellen hört man das? Kannst du das in Minute, Sekunde Laufzeit des Videos angeben?
Das Zischeln/Rauschen in dem Video aus Post #198 kommt ab 16´:30" für einige Sekunden, dann nur noch minimal und ab 16´:47" bis 16´:51" wieder deutlicher hörbar. Danach höre ich es nicht mehr.
In den Kopfhörern DT770Pro und DT880Pro höre ich es deutlich, im AKG K721 ist es weniger hörbar, man könnte es mit diesem Kopfhörer auch schnell überhören.
Mir fällt es sehr schwer, Unterschiede zwischen den eingeblendeten Preamps+EQ zu hören, ich würde eher sagen, ich höre da nichts signifikantes, praktisch nichts verwertbares. Wie sollte das auch gelingen, wenn die junge Dame meistens an der Umschaltstelle in einer anderen Dynamik und/oder in einem anderen Ausdruck und deshalb in einer anderen Stimmfarbe weiter singt? Selbst subtile Dynamik-Veränderungen ändern den Klang einer Stimme oder eines Instruments deutlich.
In dem längeren Gitarrensolo in der Mitte wird genau dann ein Preampwechsel eingeblendet, wenn der Gitarrist deutlich lauter und mit Verzerrung (Overdrive) weiter spielt, schön eingeleitet mit einem Crescendo (15´:47"). Na klar hört sich das dann anders an, aber was hat das mit dem Preamp zu tun?

Warum jetzt große A/B Besprechungen unter extrem kontrollierten Abhörbedingungen, wenn der Endverbraucher (Kunde, Musikkonsumierende, geneigte Zuhörer) dann auf seinen Wald-und-Wiesen-Abhörsystemen "geniesst"?;)
Wald-und-Wiese = kein neutrales optimiertes Abhörsystem in einem akustisch optimierten Raum
Noch schlimmer als das: Wird nicht die meiste Musik oft als sehr stark komprimiertes MP3 über´s Smartphone abgehört, ausgestattet mit eher durchschnittlichen Standard-Ohrstöpseln?
 
Ich höre doch einen deutlichen Unterschied in dem Video. Die UAD Variante klingt leicht vernebelt und weniger brilliant als der Neve. Gut zu hören zum Beispiel bei 15:50. Man achte auf Snare. Dann noch mal zurück und den Bass anhören. Bei beiden Instrumenten gut zu hören. Und das über youtube mit komprimiertem Audio.

Das wird bei hochauflösenden Audio Files dann noch mal viel deutlicher zu hören sein.

Übrigen würde mich mal die Definition interessieren von "Färbend". Welche Messwerte in welcher Kombination müssen zusammenkommen damit der als färbend bezeichnet werden kann? Konkrete Frage and die Mitschreiben, die den Begriff so inflationär gebraucht haben.

Meine Meinung dazu, alle Verstärker bringen einen Eigenklang mit. also eine Färbung. Auch die IC Varianten. Was ja in dem Focusrite Shootout deutlich zu hören ist. Von daher ist der Begriff für mich wenig sinnvoll.

Der Neve hat übrigen ausgezeichnete Messwerte.

ich plane mit homerecording anzufangen und hätte gerne ein paar beispiele für den klang von equipment.

Welches Equipment. Was willst Du damit aufnehmen und welche Genre?
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Warum jetzt große A/B Besprechungen unter extrem kontrollierten Abhörbedingungen, wenn der Endverbraucher (Kunde, Musikkonsumierende, geneigte Zuhörer) dann auf seinen Wald-und-Wiesen-Abhörsystemen "geniesst"?

Das ist unerheblich. Gute Audio Qualität wird weitergegeben auch zu der bescheidensten Abhöre. Der mag damit nicht mehr in der Lage sein subtile Unterschiede in Aufnahmen auszumachen. Der ist aber wahrscheinlich auch nicht in der Lage auf einer guten Abhöre einen Unterschied auszumachen. Dem fehlt das geschulte Gehör. Der hört einfach nur Musik...... :D
 
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Das Zischeln/Rauschen in dem Video aus Post #198 kommt ab 16´:30" für einige Sekunden, dann nur noch minimal und ab 16´:47" bis 16´:51" wieder deutlicher hörbar.

16:30: Für mich klingt das wie Snareteppich, der nachklingt.
16:47: Ditto
!6:42: Das knistert es bei mir.

Gruss
 
Messtechnisch sehe ich da kein sinnvolles Mittel, weil sich der entscheidende Effekt auf der Zeitachse abspielt. Bekanntlich gibt es eine Menge Geräte mit linealglattem Frequenzgang, die sich aber im empfundenen Klang sehr deutlich unterscheiden.
Was heißt "weil sich der entscheidende Effekt auf der Zeitachse abspielt"?
Der Frequenzgang ist ja nur ein Parameter eines Verstärkers. Phasengang, Intermodulationsverzerrungen, Common Mode Rejection, THD, THD+Noise, ggf. Ripple und Aliasing bei Wandlern. Einstreuungen eines mangelhaft konzipierten Netzteils oder sogar Übersprechen bei schlechtem Platinenlayout sind immerhin möglich, wenn auch jeder Hersteller diese Baustellen im Griff haben sollte.
Unsauber gepaarte Widerstände in der Phantomspeisung können den Klang beeinflussen und nicht zu unterschätzen nicht normgerecht ausgelegte Phantomspeisung die unter ungünstigen Umständen dazu führt, dass die Spannung am Mikrofon einbricht. Wenn dieses dann nur ein wenig ´unterversorgt´ wird, dann beeinträchtigt das seine Betriebssicherheit und damit unmittelbar den Klang. Eine Fehlerquelle, die man im übrigen erst mal finden muss, wenn sie nur ganz subtile Auswirkungen hat.
 
In den Kopfhörern DT770Pro und DT880Pro höre ich es deutlich, im AKG K721 ist es weniger hörbar, man könnte es mit diesem Kopfhörer auch schnell überhören.

Höre es auch mit DT 770 pro.
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Mir fällt es sehr schwer, Unterschiede zwischen den eingeblendeten Preamps+EQ zu hören, ich würde eher sagen, ich höre da nichts signifikantes, praktisch nichts verwertbares. Wie sollte das auch gelingen, wenn die junge Dame meistens an der Umschaltstelle in einer anderen Dynamik und/oder in einem anderen Ausdruck und deshalb in einer anderen Stimmfarbe weiter singt? Selbst subtile Dynamik-Veränderungen ändern den Klang einer Stimme oder eines Instruments deutlich.
In dem längeren Gitarrensolo in der Mitte wird genau dann ein Preampwechsel eingeblendet, wenn der Gitarrist deutlich lauter und mit Verzerrung (Overdrive) weiter spielt, schön eingeleitet mit einem Crescendo (15´:47"). Na klar hört sich das dann anders an, aber was hat das mit dem Preamp zu tun?

Da hast du auch gerade den meinigen Kritikpunkt an dem ganzen Video hervor geholt.
Das ganze Video ist dahingehend Mumpitz. Es wird immer nur dann umgeschaltet, wenn sich ohnehin die Musik ändert. Useless. Bullshit.

Gruss
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Ich höre doch einen deutlichen Unterschied in dem Video. Die UAD Variante klingt leicht vernebelt und weniger brilliant als der Neve. Gut zu hören zum Beispiel bei 15:50. Man achte auf Snare. Dann noch mal zurück und den Bass anhören.

Ja.
Genau an der Stelle ändert sich die Musik, die Performance. Logisch, dass es sich anders anhört, wenn die Musiker an dieser Stelle auch beginnen, anders zu spielen.

Gruss
 
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Ich höre doch einen deutlichen Unterschied in dem Video. Die UAD Variante klingt leicht vernebelt und weniger brilliant als der Neve. Gut zu hören zum Beispiel bei 15:50. Man achte auf Snare.
Ab 15:50 spielt der Schlagzeuger komplett anders weiter (leider ist er nicht im Bild zu sehen), er spielt entweder auf der Snare anders oder er wechselt zum Crash-Becken. Kann hier nur raten, aber ich bin mir sicher, dass er nach 15:50 anders auf der Snare spielt - oder eben nicht - als davor. In jedem Fall erfolgt der Preamp-Wechsel bei einem Formabschnitt-/Choruswechsel. Achtung, das machen die öfter so, was die Vergleichbarkeit der Abschnitte schwierig bis unmöglich macht.
Der Bass ist nach 15:50 lauter, kann an mehr Gain/EQ-Boost liegen oder er spielt einfach etwas lauter (neuer Formteil!).
[Lese gerade, dass @Burkie das soeben genau so beschrieben hat.]
Bemerkenswerter finde ich da die Stelle bei 15:20: Der Schlagzeuger spielt soweit ich das beurteilen kann (man sieht ihn auch hier nicht im Bild) davor und danach mehr oder weniger gleich auf der Snare*, wobei sie nach 15:20 etwas heller klingt, etwas mehr "zischt". Das könnte in der Tat am Preamp liegen bzw. an einem etwas anderen Eingriff des EQ. Dass verschiedene EQ´s unterschiedlich klingen ist allerdings eine Binsenweisheit, ist es doch gerade die besondere Art und Weise, wie der EQ in den Frequenzgang eingreift, was seinen Charakter ausmacht (Stichwort "British EQ").
*) Wobei in dem "mehr oder weniger" klanglich wieder ganze Welten liegen können. Besonders die Snare aber auch die Becken sind Instrumente, aus denen ein guter Schlagzeuger durch subtile Verlagerung des Anschlagpunktes und Änderung der Anschlagstärke ganze Klangwelten zaubern kann.

Welche Messwerte in welcher Kombination müssen zusammenkommen damit der als färbend bezeichnet werden kann?
Zuallererst Abweichungen vom linearen Frequenzgang. Hier kommt nun besonders die "Impedanzanpassung" am Mic-Eingang ins Spiel, die der Neve ja auch bietet und zwar sogar mit einer Einstellung von nur 300 R. Ein Mikrofon mit 200 R Ausgangsimpedanz arbeitet dann sogar schon fast in Strom-Anpassung und wird auf jeden Fall deutlich belastet. Das wiederum verbiegt den Frequenzgang enorm, leider aber auf eine mehr zufällige und kaum kontrollierbare Weise. Im besten Fall reproduzierbar, aber "Farbe" kommt dabei bestimmt heraus, wahrscheinlich sogar kräftige Farbe.


Ich hatte nie etwas abwertendes über Neve-Technik gesagt oder andere Geräte, die hier erwähnt wurden.
Auch an dem Klang der Aufnahme im Video habe ich nichts auszusetzen. Im Gegenteil: Die junge Dame singt sauber, trifft alle Töne (ich würde sogar unterstellen ohne Pitch-Corrector) und in meinen Ohren klingt ihre Stimme angenehm, wenn auch ziemlich weich gespült. Die Jungs spielen präzise, ebenfalls klangschön, kommunizieren schön miteinander und der Schlagzeuger kann auch leise und subtil! Der Song gefällt mir sogar, ist vielleicht nicht übermäßig originell (muss das?) und in vieler Hinsicht stereotyp (warum auch nicht, ist ja ebenso bei vielen anderen Genres - auch in der Klassik - und macht sie gerade deshalb wiedererkennbar). Aber insgesamt schön musiziert und schön anzuhören.

16:30: Für mich klingt das wie Snareteppich, der nachklingt.
16:47: Ditto
!6:42: Das knistert es bei mir.
Ich bin sicher, dass es kein Snareteppich ist, der nachklingt. In dem fraglichen Abschnitt schlägt der Schlagzeuger recht hart und trocken auf die Snare. Wäre der Teppich im Eingriff, auch nur knapp, würde das ganz anders klingen. Mir kommt dieses Geräusch tatsächlich eher wie ein technisches Rauschen vor.
Bei 16:42 knistert es bei mir auch.
 
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ich höre einen deutlichen unterschied. jmd schrieb, dass er den klang vom neve plastischer fände, das ist auch mein höreindruck. es klingt plastischer, runder, wärmer, fetter, suppiger.

könnte man den unterschied im video mit nem eq ausgleichen? oder fehlen da frequenzen von vornerein?

kann man mit digitalen plugins analogen sound wie aus bekannten produktionen von erfolgreichen bands hinkriegen, oder soll man lieber sparen für analoges rack equipment, wenn man den sound vom neve besser findet?

welche aktuellen künstler/bands nehmen selbst mit digitaler technik bzw evtl einer mischung aus digital und analog auf und sind empfehlenswert mal anzuhören, wegen des sounds?

ich versuche einen eindruck davon zu bekommen, was man ohne studio auf eigene faust hinkriegen kann.
 
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Ab 15:50 spielt der Schlagzeuger komplett anders weiter

Deswegen habe ich auch "zum Beispiel" hingeschrieben. Ich dachte auch erst, ich habe mich verhört. Bin dann aber gesprungen und habe gezielt den Bass und die Snare gehört. Und das ist schon ziemlich eindeutig. Die Snare hat mehr Punch und klingt offener und brillante und der Bass ist definierter und drahtiger. Weiter bin ich mit dem Hören dann nicht gegangen weil, wie Du richtig bemerkt hast, das in gewissem Sinne auch einer Verschleierungsnummer ist.

Wenn schon denn schon, dann die hochauflösenden Files bereitstellen dann kann man sich das in die DAW ziehen und da wird sicher jeder einen Unterschied hören.

Zu färbend, klar hat Impedanz einen Einfluss. Die hat aber auch Einfluss auf IC Verstärker. Die können zwar nicht umschalten aber Micros können unterschiedliche Impedanz haben. Dann ist schon wieder Essig mit den unter Laborbedingungen mit immer den gleichen Impedanzen gemessenen Messwerten.

Hatte ich ja erwähnt, ich habe dann gerne die Wahl und nehme die Micro-Verstärker Kombination mit der ich das gewünschte Ergebnis bekomme. Die sind nun mal eine Einheit und können nicht getrennt betrachtet werden. Die Quelle spielt auch noch eine Rolle. Gut ausgesuchte zusätzliche Hardware erweitert die Möglichkeiten.

könnte man den unterschied im video mit nem eq ausgleichen?

Eher nicht.

Und klar kannst Du prima Sound hinbekommen mit einem anständigen Interface und Plugins.

Ich habe selbst ein UAD Apollo und eine gute Kollektion an Plugins dazu. Das Ding ist mein Lieblingsinterface. An Deiner Stelle würde ich mit sowas anfangen und kein analoges Equipment kaufen. Man sollte sich der Sache Schritt für Schritt nähern. Nur ein Rack voll analog Equipment macht nicht automatisch guten Sound. Ein Interface brauchst Du sowieso. Irgendwie muss es ja rein in den Computer.

Kollege Müller hat zum Beispiel eine Kombi aus Audient ID irgendwas und dann einen Audient Adat. Der hat zum Beispiel die Möglichkeit direkt am Vorverstärker noch auf der analogen Ebene unterschiedliche Varianten einzustellen. Der kommt hier bestimmt noch mal vorbei und sagt dann was er hat.

Focusrite Clartt die ganze Serie haben einen internen Umschalter auf "Air" Mode. Das ist ein Schaltungsteil der dem Klang des Focusrite Red nachempfunden ist. Auch das kommt ziemlich gut.

Also mal umsehen und dann entscheiden......
 
16:30: Für mich klingt das wie Snareteppich, der nachklingt.
16:47: Ditto
!6:42: Das knistert es bei mir.

Für mich klingt das auch nach Snare Teppich.

Mir fällt es sehr schwer, Unterschiede zwischen den eingeblendeten Preamps+EQ zu hören[...]Wie sollte das auch gelingen, wenn die junge Dame meistens an der Umschaltstelle in einer anderen Dynamik und/oder in einem anderen Ausdruck und deshalb in einer anderen Stimmfarbe weiter singt? Selbst subtile Dynamik-Veränderungen ändern den Klang einer Stimme oder eines Instruments deutlich.
In dem längeren Gitarrensolo in der Mitte wird genau dann ein Preampwechsel eingeblendet, wenn der Gitarrist deutlich lauter und mit Verzerrung (Overdrive) weiter spielt, schön eingeleitet mit einem Crescendo (15´:47"). Na klar hört sich das dann anders an, aber was hat das mit dem Preamp zu tun?

Dieser Kritik würde ich mich anschließen. Ich finde es schade an welchen Stellen geschnitten wird. Dadurch fällt es mir schwer die Unterschiede, die ich (glaube zu)höre, wirklich dem Equipment zuzuordnen.

Gut zu hören zum Beispiel bei 15:50. Man achte auf Snare.

Bei dem Wechsel klingt die Snare für mich 2m weiter hinten im Mix. Allerdings kommt sie beim nächsten Wechsel bei 16:13 nicht wieder so weit vor, wie sie bei 15:50 nach hinten gerückt ist. Ob das jetzt an der Hardware oder an der Spielweise liegt:nix:
Ich bilde mir aber auch ein, dass die UAD Version etwas mehr Tiefbass hat. Über besser oder schlechter zu urteilen maße ich mir hier aber nicht an. Mir fehlt allerdings auch die Erfahrung mit hochwertigen Vorverstärkern, sodass ich evtl. gar nicht weiß was ich da jetzt genau höre oder eben nicht höre...

Gehört hab ich das ganze über Dynaudio BM5 und KRK Sub
 
Was heißt "weil sich der entscheidende Effekt auf der Zeitachse abspielt"?
Der Frequenzgang ist ja nur ein Parameter eines Verstärkers. Phasengang, Intermodulationsverzerrungen, Common Mode Rejection, THD, THD+Noise, ggf. Ripple und Aliasing bei Wandlern. Einstreuungen eines mangelhaft konzipierten Netzteils oder sogar Übersprechen bei schlechtem Platinenlayout sind immerhin möglich, wenn auch jeder Hersteller diese Baustellen im Griff haben sollte.
wie bereits im (nicht zitierten) Eingangssatz erwähnt: ein technisches Mess-System arbeitet entweder statisch oder mit einem willkürlich gewählten, festen Raster.
Das Gehör dagegen macht neben der Aufnahme auch gleich mehrere Auswertungen simultan: Lautstärke, Tonhöhe und Phase werden in ihrem Verlauf interpretiert.
Die 'Zeitachse' kann dabei variieren, je nach Aufmerksamkeit und individueller Erfahrung.

Die meisten dürften den Alltags-Effekt kennen, dass bei einer Alarm- oder Gefahrsituation plötzlich alles wie in Zeitlupe abläuft. Das Gehirn ist da äusserst anpassungsfähig.
Oder man denke an die Signalgeber an Ampeln, an denen sich Blinde orientieren können.
Das Gehör lässt sich imho nicht auf einfache technische Parameter reduzieren.

Ich habe mit den Zynaptiq Plugins UnVeil und UnFilter 2 leistungsfähige Tools, mit denen sich jeder Frequenzverlauf und Raumeindruck einstellen lässt (Spektralverarbeitung und Resynthese).
Die Software kann auf Basis von neuronalen Netzen sogar Vorschläge für 'neutral' machen.
Für meine Ohren landet sie damit regelmässig im eher unangenehmen Bereich... ;)
Ein beeindruckendes Werkzeug, aber damit einen als 'natürlich' empfundenen Klang einzustellen ist einigermassen schwer... so sensibel reagieren die Parameter und es sind deren nicht wenige.
Daher meine Skepsis, was einfach zu ermittelnde objektive Kriterien angeht.

Im Grunde bringt der ganze Aufwand auch nichts: wer die Entwicklungs- und Herstellungskosten hochwertiger Hardware nicht bezahlen kann oder will, lässt es eben.
Mit einem Audient, RME oder UAD Interface ist man man schon richtig gut unterwegs - nicht billig, aber in Anbetracht früherer Preise ausgesprochen fair.
Selbst die Budget Serien von Focusrite und Steinberg haben ein tadelloses Preis/Leistungsverhältnis.

ps: Audient baut nach einer Aussage 'Weltklasse Mischpulte' und setzt deren Vorverstärker in den Interfaces ein. Trotzdem sehen sie noch Luft nach oben und weisen beim ID22 darauf hin, dass sich über die Insert-Eingänge 'noch bessere' oder 'spezielle' Preamps besonders gut einbinden lassen.
 
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