Jaydee79
Registrierter Benutzer
WGS HM-75 / ET-65 Erfahrungsbericht:
So. Der HM-75 kam an und wurde bei der Probe bespielt. Ich habe den in einer TT-Box 2x12 zusammen mit nem ET-65 drin. Box ist aus Birke und hat die Maße der Marshall 1936.
Ich besitze noch eine alte 4x12er Kitty Hawk aus den 80ern. Das waren quasi Edel-Marshalls. Die Konstruktion war etwas massiver, u.a. wurde im Vergleich zu Marshall KEINE Rückwand aus Pressspan verwendet, wie übrigens auch bei der TT-Box. (wer so `ne Box auf ebay für günstig Geld schießen kann, wird sich über die Qualität nur wundern und die alt geliebte MS 1960 in die Ecke stellen...)
In der Kitty Hawk werkeln 4 Celestion G12-T75 aus den 80ern, welche also schön zum Vergleich mit dem HM75 rangezogen wurden ;-)
Tja, also vor weg: WGS lügt nicht mit seinen Beschreibungen auf deren HP.
Im direkten Vergleich fällt in der Tat auf, dass da kein gänzlich fremder Speaker am Werk ist. Der HM75 klingt in etwa wie ein guter alter G12-T75 ABER:
- Der Bass scheint etwas stabiler (gibt so ein schönes schmatzendes "Plong" beim Anschlag, schwer zu beschreiben)
- Die Mitten sind nicht so stark gescoopt, sprich der HM 75 hat ne Idee mehr Mitten - gut für den Bandkontext
- Die Höhen sind etwas gezähmt - gut für die Ohren ,-)
Bestellt habe ich mir den HM75, weil mir beim Anspielen div. Topteile seit Jahren die eigentlich immer am besten mit `ner Marshall 1960 Lead im Laden gefallen haben, also mit den T75. Wenn`s den dann noch optimiert in Form des HM75 gibt sollte das ja passen A... auf Eimer.
Tut`s auch!
Der T75 wird von Celestion als rockiger Allrounder bezeichnet und auch von Marshall wird die 1960 Lead als solche angeboten. Stimmt auch. Nur kann`s der HM75 noch einen Tick besser.
Er kann clean, crunch und drive. Mit Effekte, ohne Effekte - ich vermisse da nix.
Im direkten Vergleich mit den o.g. T75 aus den 80ern klingt der HM75 in allen Disziplinen erwachsener, vollmundiger ohne aber seinen Charakter aufzugeben. Ganz toll!
Wie macht er sich als Partner des ET-65?
Ich war zunächst mit den 2 ET-65 ind er TT-Box recht zufrieden, bin aber beim Stöbern hier im Net auf div. Kombinationen gestoßen, sprich kam zu der Meinung, dass der ET-65 ein tolles Fundament für Speaker-Kombi ist. Ich wurde daher sehr neugierig, ob eine Kombi ggf. noch besser klingen kann, als der reine ET-65.
Die viel gepriesene Kombi ET-65/Retro 30 klang mir etwas zu risikoreich, da Marshalls an sich ja schon recht durchsetzungsfähig sind und wenn dann noch n Speaker dazukommt, der auch nochmal Stärken in den Höhen/Hochmitten hat, na ja....kann passen, muss aber nicht. Davon ab macht eine solche krasse Kombi dann eigentlich nur Sinn, wenn man live auch beide Speaker abnimmt. Aber zu dem Thema später noch 1-2Gedanken.
Nach einigem hin und her habe ich mich halt für den HM75 entschieden, da dieser auch heller klingt als der ET-65, jedoch nicht so hell, wie der Retro 30.
Auch hier: Experiment geglückt!
Der ET-65 bietet mit seinem warmen, erdig, mittigen Sound in der Tat ein tolles Fundament. Der HM75 ergänzt dieses durch einen Schuss mehr Höhen und einem fetten Bass ohne dabei aber den Mittenbereich großartig zu vernachlässigen oder es mit Bass/Höhen zu übertreiben. Dabei ist er aber nicht ein total anderer Speaker als der ET-65, ich sehe da eine gewisse Verwandschaft im Ton, anders als z.B. Greenback und Vintage 30. ich bin da mehrmals (mein HNO-Doc wird sich wundern) vor der Box mit den Ohren von einem zum anderen Speaker hin und her gewandert. Klar unterscheiden die sich, jetzt aber nicht so massiv wie schwarz und weiß.
Im Vergleich zum ET-65 hat der HM75 etwas weniger Mitten, einen fetteren Bass und eine Portion mehr Höhen.
Unter`m Strich entstand ein fetter, durchsetzungsfähiger Rocksound, der mit meinem JVM und meinem Duotone sehr gut harmonierte und mir im Vergleich etwas besser gefiel als eine Bestückung mit 2 ET-65, u.a. weil jetzt eben auch dieses süße Klingeln der Höhen gegeben ist.
Spielart: Rock-Cover, von Steve Wonder, AC/DC, Bon Jovi, Sunrise Avenue, Metallica, Nickelback, Christina Stürmer, Tina Turner, Roxette, ZZ-Top, etc. pp.
Thema Mikrofonierung:
Hat man seinen festen Mischer, Zeit beim Soundcheck und Platz am Mischpult macht es durchaus Sinn, zwei Signale zum FoH zu schicken, also beide Speaker-Typen abzunehmen. Da könnte dann z.B. die Kombi Retro 30/ET-65 punkten.
Hat man das nicht, muss man sich für einen entscheiden. Nutzt man dann zwei gänzlich verschiedene Speaker wird`s schon schwer, da der Ampsound ja auf die Kombination von beiden ausgelegt ist.
Man stelle sich jetzt einen fremden (gestellten) Mischer vor, dem du dann (am besten noch bei wenig Zeit ) nett und freundlich auf dein tolles Mix-bestücktes Cabinet hinweist mit der Bitte, doch auch ja beide Speaker abzunehmen und diese dann schön fett zu mischen.
Mit etwas Pech siehst du die "Begeisterung" de Mischers sofort, ggf. reagiert er sogar murrig. Mit Glück nimmt er deinen Vortrag nett und freundlich zur Kenntnis, wird dein top Equipment loben, am Pult aber trotzdem nur einen Speaker einregeln. (Schick als Bassist z.B. mal zwei Signale zum Pult: DI und Mikro. 3x darfst du raten, welches Signal und dann auch nur das eine vom Mischer genutzt werden wird ;-))
Ich hatte kürzlich eben so einen Gig: Open Air Stadtfest - fremde (aber sehr gute) Technik - wir als Hauptact abends gebucht - vor uns noch andere Bands - Umbauzeit inkl. Soundcheck bei fremder PA und fremden Mischer ca. 45 Minuten (wir sind zu 7., SC musste auch zügig gehen, da der Platz voll besucht war und man die Leute nicht mit 11,5 Stunden mit des Sängers "Tu Hey Za" und "Gibt ma` Tom 1, gib ma`Tom 2.... vertreiben kann.)
Extravagante Wünsche sollte man sich da sparen beim FoH-Mann.
Und genau da sehe ich den Vorteil des HM75, um auch wieder auf`s Thema zu kommen: Der Speaker ist ein top Allrounder und zudem eine verbesserte Version des Speakers (Celestion G12-T75) den so ziemlich jeder Mischer kennt und weiß, wie er damit zu arbeiten hat!
Quasi die gebuchte Glückseligkeit für den FoH-Mann ;-)
Gleichzeitig muss ich mich nicht großartig entscheiden, welcher der beiden Speaker denn nu besser mit dem gespielten Material klar kommt oder auf welche Vorzüge ich ggf. verzichten muss.
"Nehm ich nu das erdig warme des ET-65 oder doch lieber die Transparenz des Retro 30?"
Beim HM75 quatsch, weil der kann warm UND transparent. Ja, die Kombi mit dem ET-65 klingt nochmal ne Ecke besser als der HM75 allein, man muss sich aber auch nicht schämen, wenn nur der abgenommen werden würde.
Und genau da sehe ich den riesengroßen praktischen Pluspunkt des HM 75. (steht HM eigentlich für "her majestic" wie in der britischen Marine?)
Mitte/Ende des Monats kommt ggf. nochmal ein Bericht mit Erfahrungen zur Mikrofonierung beider Speaker live.
Postscriptum:
Ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, die Kombi ET-65 / Retro 30 bashen zu wollen!
Das mag eine ganz vorzügliche Kombi sein, die mit bestimmten Amps auch ganz toll funktioniert.
Ich habe das Beispiel eben nur darum gerne als Vergleich genommen, da sich die Klangcharaktere des ET-65 und des Retro-30 doch ziemlich unterscheiden und ich daher Probleme sehe, die ggf. entstehen KÖNNTEN!
Also nicht böse sein, vor allem Myxin nicht ;-)
So. Der HM-75 kam an und wurde bei der Probe bespielt. Ich habe den in einer TT-Box 2x12 zusammen mit nem ET-65 drin. Box ist aus Birke und hat die Maße der Marshall 1936.
Ich besitze noch eine alte 4x12er Kitty Hawk aus den 80ern. Das waren quasi Edel-Marshalls. Die Konstruktion war etwas massiver, u.a. wurde im Vergleich zu Marshall KEINE Rückwand aus Pressspan verwendet, wie übrigens auch bei der TT-Box. (wer so `ne Box auf ebay für günstig Geld schießen kann, wird sich über die Qualität nur wundern und die alt geliebte MS 1960 in die Ecke stellen...)
In der Kitty Hawk werkeln 4 Celestion G12-T75 aus den 80ern, welche also schön zum Vergleich mit dem HM75 rangezogen wurden ;-)
Tja, also vor weg: WGS lügt nicht mit seinen Beschreibungen auf deren HP.
Im direkten Vergleich fällt in der Tat auf, dass da kein gänzlich fremder Speaker am Werk ist. Der HM75 klingt in etwa wie ein guter alter G12-T75 ABER:
- Der Bass scheint etwas stabiler (gibt so ein schönes schmatzendes "Plong" beim Anschlag, schwer zu beschreiben)
- Die Mitten sind nicht so stark gescoopt, sprich der HM 75 hat ne Idee mehr Mitten - gut für den Bandkontext
- Die Höhen sind etwas gezähmt - gut für die Ohren ,-)
Bestellt habe ich mir den HM75, weil mir beim Anspielen div. Topteile seit Jahren die eigentlich immer am besten mit `ner Marshall 1960 Lead im Laden gefallen haben, also mit den T75. Wenn`s den dann noch optimiert in Form des HM75 gibt sollte das ja passen A... auf Eimer.
Tut`s auch!
Der T75 wird von Celestion als rockiger Allrounder bezeichnet und auch von Marshall wird die 1960 Lead als solche angeboten. Stimmt auch. Nur kann`s der HM75 noch einen Tick besser.
Er kann clean, crunch und drive. Mit Effekte, ohne Effekte - ich vermisse da nix.
Im direkten Vergleich mit den o.g. T75 aus den 80ern klingt der HM75 in allen Disziplinen erwachsener, vollmundiger ohne aber seinen Charakter aufzugeben. Ganz toll!
Wie macht er sich als Partner des ET-65?
Ich war zunächst mit den 2 ET-65 ind er TT-Box recht zufrieden, bin aber beim Stöbern hier im Net auf div. Kombinationen gestoßen, sprich kam zu der Meinung, dass der ET-65 ein tolles Fundament für Speaker-Kombi ist. Ich wurde daher sehr neugierig, ob eine Kombi ggf. noch besser klingen kann, als der reine ET-65.
Die viel gepriesene Kombi ET-65/Retro 30 klang mir etwas zu risikoreich, da Marshalls an sich ja schon recht durchsetzungsfähig sind und wenn dann noch n Speaker dazukommt, der auch nochmal Stärken in den Höhen/Hochmitten hat, na ja....kann passen, muss aber nicht. Davon ab macht eine solche krasse Kombi dann eigentlich nur Sinn, wenn man live auch beide Speaker abnimmt. Aber zu dem Thema später noch 1-2Gedanken.
Nach einigem hin und her habe ich mich halt für den HM75 entschieden, da dieser auch heller klingt als der ET-65, jedoch nicht so hell, wie der Retro 30.
Auch hier: Experiment geglückt!
Der ET-65 bietet mit seinem warmen, erdig, mittigen Sound in der Tat ein tolles Fundament. Der HM75 ergänzt dieses durch einen Schuss mehr Höhen und einem fetten Bass ohne dabei aber den Mittenbereich großartig zu vernachlässigen oder es mit Bass/Höhen zu übertreiben. Dabei ist er aber nicht ein total anderer Speaker als der ET-65, ich sehe da eine gewisse Verwandschaft im Ton, anders als z.B. Greenback und Vintage 30. ich bin da mehrmals (mein HNO-Doc wird sich wundern) vor der Box mit den Ohren von einem zum anderen Speaker hin und her gewandert. Klar unterscheiden die sich, jetzt aber nicht so massiv wie schwarz und weiß.
Im Vergleich zum ET-65 hat der HM75 etwas weniger Mitten, einen fetteren Bass und eine Portion mehr Höhen.
Unter`m Strich entstand ein fetter, durchsetzungsfähiger Rocksound, der mit meinem JVM und meinem Duotone sehr gut harmonierte und mir im Vergleich etwas besser gefiel als eine Bestückung mit 2 ET-65, u.a. weil jetzt eben auch dieses süße Klingeln der Höhen gegeben ist.
Spielart: Rock-Cover, von Steve Wonder, AC/DC, Bon Jovi, Sunrise Avenue, Metallica, Nickelback, Christina Stürmer, Tina Turner, Roxette, ZZ-Top, etc. pp.
Thema Mikrofonierung:
Hat man seinen festen Mischer, Zeit beim Soundcheck und Platz am Mischpult macht es durchaus Sinn, zwei Signale zum FoH zu schicken, also beide Speaker-Typen abzunehmen. Da könnte dann z.B. die Kombi Retro 30/ET-65 punkten.
Hat man das nicht, muss man sich für einen entscheiden. Nutzt man dann zwei gänzlich verschiedene Speaker wird`s schon schwer, da der Ampsound ja auf die Kombination von beiden ausgelegt ist.
Man stelle sich jetzt einen fremden (gestellten) Mischer vor, dem du dann (am besten noch bei wenig Zeit ) nett und freundlich auf dein tolles Mix-bestücktes Cabinet hinweist mit der Bitte, doch auch ja beide Speaker abzunehmen und diese dann schön fett zu mischen.
Mit etwas Pech siehst du die "Begeisterung" de Mischers sofort, ggf. reagiert er sogar murrig. Mit Glück nimmt er deinen Vortrag nett und freundlich zur Kenntnis, wird dein top Equipment loben, am Pult aber trotzdem nur einen Speaker einregeln. (Schick als Bassist z.B. mal zwei Signale zum Pult: DI und Mikro. 3x darfst du raten, welches Signal und dann auch nur das eine vom Mischer genutzt werden wird ;-))
Ich hatte kürzlich eben so einen Gig: Open Air Stadtfest - fremde (aber sehr gute) Technik - wir als Hauptact abends gebucht - vor uns noch andere Bands - Umbauzeit inkl. Soundcheck bei fremder PA und fremden Mischer ca. 45 Minuten (wir sind zu 7., SC musste auch zügig gehen, da der Platz voll besucht war und man die Leute nicht mit 11,5 Stunden mit des Sängers "Tu Hey Za" und "Gibt ma` Tom 1, gib ma`Tom 2.... vertreiben kann.)
Extravagante Wünsche sollte man sich da sparen beim FoH-Mann.
Und genau da sehe ich den Vorteil des HM75, um auch wieder auf`s Thema zu kommen: Der Speaker ist ein top Allrounder und zudem eine verbesserte Version des Speakers (Celestion G12-T75) den so ziemlich jeder Mischer kennt und weiß, wie er damit zu arbeiten hat!
Quasi die gebuchte Glückseligkeit für den FoH-Mann ;-)
Gleichzeitig muss ich mich nicht großartig entscheiden, welcher der beiden Speaker denn nu besser mit dem gespielten Material klar kommt oder auf welche Vorzüge ich ggf. verzichten muss.
"Nehm ich nu das erdig warme des ET-65 oder doch lieber die Transparenz des Retro 30?"
Beim HM75 quatsch, weil der kann warm UND transparent. Ja, die Kombi mit dem ET-65 klingt nochmal ne Ecke besser als der HM75 allein, man muss sich aber auch nicht schämen, wenn nur der abgenommen werden würde.
Und genau da sehe ich den riesengroßen praktischen Pluspunkt des HM 75. (steht HM eigentlich für "her majestic" wie in der britischen Marine?)
Mitte/Ende des Monats kommt ggf. nochmal ein Bericht mit Erfahrungen zur Mikrofonierung beider Speaker live.
Postscriptum:
Ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, die Kombi ET-65 / Retro 30 bashen zu wollen!
Das mag eine ganz vorzügliche Kombi sein, die mit bestimmten Amps auch ganz toll funktioniert.
Ich habe das Beispiel eben nur darum gerne als Vergleich genommen, da sich die Klangcharaktere des ET-65 und des Retro-30 doch ziemlich unterscheiden und ich daher Probleme sehe, die ggf. entstehen KÖNNTEN!
Also nicht böse sein, vor allem Myxin nicht ;-)
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