Seit zwei Wochen bin ich auch stolzer WGS-User. Bei mir ist es ein HM-75 geworden, der mich in jeder Hinsicht umgehauen hat. Bevor ich das näher ausführe, möchte ich eines sagen: Myxin, vielen Dank für den Tipp und deine Geduld!
Und nun zum Thema "umgehauen": Die Klangvorstellung, die ich verfolgt habe, war:
Death Metal der späten 1980er und frühen 1990er, angereichert mit einer siebten Saite
Kurz gefasst: Der Lautsprecher ist eine Punktlandung.
Ich scheitere schon eine Weile an einer sachlichen Beschreibung, was genau mir an ihm gefällt. Er hat so viel Biss (nicht "harshness"!), dass ich guten Gewissens die Verzerrung am Verstärker herunterdrehen kann (was gleichzeitig dazu führt, dass der Verstärker wesentlich lebendiger klingt). Gleichzeitig geht er nicht in die Knie, wenn ich ihm mit Palm Mutes und Drop A komme. Nicht zuletzt schafft er es, sogar einen eher steril und nach Gegenwart klingenden Mini Rectifier "auf Knopfdruck" in die besagte Ära zu schubsen, mit allem Rotz und aller Rauhheit. Mit verzerrten Tönen kommt dieser Lautsprecher auf jeden Fall zurecht.
Unverzerrte Töne kann er auch ordentlich wiedergeben, ich habe allerdings meine Zweifel, ob das seine Domäne ist. Für meine Zwecke (gelegentliche Jazzübungen und vier Takte Intro bevor ich die Verzerrung reinhaue) reicht es auf jeden Fall.
In beiden Fällen - verzerrt und unverzerrt - hat der HM-75 eine Eigenschaft, die ich als Wohnzimmergitarrist besonders zu schätzen weiß: Er klingt (frisch aus der Verpackung) auch leise richtig kernig, frisch und lebhaft.
Nachtrag: Die Kombination mit einem Celestion Vintage 30, die ich mal angesprochen habe, hat sich als Flop herausgestellt. Im Moment habe ich die zweite Laustsprecheröffnung des Gehäuses verschlossen, der HM-75 hat also rund 70 l für sich alleine. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich überhaupt einen weiteren Lautsprecher (sei es ein weiterer HM-75, ein Retro 30 oder ein British Lead) brauche. Der eine zaubert mir immer wieder ein Grinsen ins Gesicht.