Verhandeln im Musikladen ?

Hausmarke? Dann zum Teil ja, aber sonst in DE in meiner Region nicht üblich.
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Keine Hausmarken...
 
falsch, der Anwalt kassiert nach Gebührenordnung
Im Klartext: der Anwalt gewinnt immer :D

nö ist schon richtig. Der Anwalt kassiert Prozente von der zu bestreitenden Summe. Daher suchen sich die Anwalte (wenn sie sich es leisten können) ihre Kunden aus. Daher gibt es auch arme und reiche Anwälte :opa:
 
@Cookiemoenster

o_O Nein sowas hab ich noch nicht gesehen in DE. Finde ich ehrlichgesagt auch ein bischen unverschämt das Werbelogo da drauf zu klatschen. Je nach dem wirds wohl kaum so einfach zu entfernen sein.
 
Das mit den Aufklebern machen nicht alle... bzw An so auffälligen stellen finde ich das auch doof.. Rückseite mit nem unauffälligen kleber wäre mir das jetzt egal..
 
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Mich stört das dann schon gewaltig. Selbst auf der Rückseite. Haben selbst die wenigen Gibsons die bei uns im örtlichen Musikladen hängen. PA Boxen auch nur mit Logos die zT größer sind als die Markenlogos. Gigbags gibts natürlich auch nur mit riesigem aufgestickten Logo.

Als ich mal ein Gigbag kaufen wollte und im Spaß gefragt habe wieviel ich denn bezahlt bekomme dass ich für den Laden Werbung mache wurde ich fast rausgeschmissen. :)

Naja dürfte eine Eigenheit in ländlichen Läden sein die zu 90% Volksmusikanten als Kunden haben.
 
Zurück zu Threadthema ... jaja, Plauderecke, alles in Ordnung ^^.

Hab insgesamt 3 Gitarren in meinem Musikladen um "die Ecke" (=> also 40 Minuten Fahrzeit hier in Berlin) geholt. Bei den zwei letzten Gitarren musste ich den Händler immer noch bremsen in Sachen Rabatten. Die Gitarren waren schon so günstiger als bei Thomann, aber die Mitarbeiter haben mir ohne Rückfrage immer noch kleinen Rabatt + kostenlose Saiten, Gurt, Security Locks und weiß der Geier eingeräumt. Ich musste nichmal ansatzweise nach Rabatt fragen. ich hab dann auch zweimal den Rabatt abgelehnt, weil ich meinte, ich hab das Geld und der Laden muss ja auch von was leben.

Als Kunden haben die mich jedenfalls sicher, ich würde nur noch Gitarren dort anspielen und holen (hab sehr schlechte Erfahrung mit Gitarrenlieferungen bei Thomann gemacht, irgendwie kriegen die das bei mir nicht auf die Reihe). Wer jetzt wissen will, um welchen Laden es geht ... Borkowsky Berlin, is anner Warschauer :).
 
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Im Grunde genommen hast Du in Deinen Kommentar alles reingepackt, was die Zustände in den Ländern beschreibt, in denen sich der ungezügelte Turbokapitalismus Bahn brechen konnte.
Dass sich die Schere zwischen arm und reich immer weiter spreizt ist hinlänglich bekannt. Und wenn es dann nur einen großen Kuchen gibt, von dem sich dann diejenigen mit den großen, langen Messern rücksichtslos die großen Stücke abschneiden, bleiben für den hungrigen Rest ohne Messer eben nur noch die kleinen Stücke über. Und der "hungrige Rest" war auch noch maßgeblich an der Herstellung dieses Kuchens beteiligt
Insofern hält man die einen dann gerne "bei Wasser und Brot" (prekäre Beschäftigungsverhältnisse zu Dumpinglöhnen) und verweist allzu gerne auf die Notwendigkeit dieser Verhaltensweise, weil es doch angeblich der Arbeitsplatzsicherung und Wettbewerbsfähigkeit dienen soll, während die anderen "sich ungehemmt die Bäuche vollschlagen"......also entlohnt werden wollen, als gäbe es kein morgen mehr.
Meiner Meinung nach hat in manchen Branchen die Raffgier den Anstand fast komplett verdrängt.

Ich habe befürchtet, dass solch ein Kommentar kommt.

Die Realität ist jedoch, dass die Mittel- und Unterschicht in ihrem Konsumstreben die Märkte aus den Fugen gebracht haben. Findige Unternehmer bieten das Kilo Hackfleisch zu 3,00 EUR das Kilo an, produziert vom osteuropäischen Leiharbeitern, und der gemeine Konsument freut sich um des Schnäppchens, ist ja so viel günstiger als beim Schlachter mit seinen einheimischen Gesellen. Die kleinen Bäckereien sind in den letzten 20 Jahren verschwunden, ähnliche Entwicklungen gab es auch in vielen anderen Branchen, weil der Konsument immer brav noch mehr wollte.

Ich bin in sehr wohlhabenden jedoch bodenständigen Verhältnissen groß geworden. In materieller Sicht erscheint es mir heute jedoch fast so als wäre ich in Armut groß geworden, wenn ich mir die heutigen Konsum-Ansprüche der Mittel- und Unterschicht angucke. Auf Teufel komm raus wird der Konsum immer weiter hochgeschraubt, egal unter welchen Umständen produziert wird, natürlich zu Lasten der Einkommen, aber geschimpft wird dann auf die bösen Unternehmer, die diese niederen Gelüste befriedigen.
 
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Was das Thema "Service" anbelangt, können ja viele Händler aufgrund des Umfangs ihres Produktportfolios nur noch sehr begrenzt "Service" anbieten.

Der Eine kann's - der Andere nicht

Was passiert folglich recht oft? Das Produkt wird eingeschickt.....entweder zum Hersteller, zum Großhändler, oder zu einer spezialisierten Fachwerkstatt.

oder man bringt/schickt es hierhin,
weil es dort (meistens) schneller und günstiger geht....

Europas größtes Servicecenter
Wie können wir Ihnen helfen? Bei Thomann versorgen wir Sie nicht nur mit Musikinstrumenten, Bühnen- und Studiotechnik. Unser Service beginnt bereits bei der Produktauswahl, über den portofreien Versand bis hin zur Wartung, Pflege und ggf. Reparatur des Instruments.

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https://www.thomann.de/de/helpdesk_service.html

In unserem neuen Service-Center können Sie Ihre Instrumente warten und pflegen bzw. defektes Equipment reparieren lassen.
Innerhalb der 30-tägigen Money Back thomann Garantie werden defekte Geräte – soweit verfügbar – sofort gegen ein Neugerät umgetauscht. So sparen Sie sich lange Reparaturzeiten und müssen nicht lang auf Ihr Equipment verzichten. Inzwischen arbeiten 123 Mitarbeiter in unseren Fachservices und Werkstätten. Natürlich könnten wir diese Arbeit auch auf unsere Lieferanten abwälzen und die Rücksendungen über einen einzigen Mitarbeiter organisieren, aber wir möchten unseren Kunden qualifizierte Reparaturen als Service anbieten und wir wissen, dass wir fast alle Reparaturen für Sie preiswerter bei uns im Haus erledigen können als bei jeder externen Werkstatt.


https://www.thomann.de/de/helpdesk_repair.html?sid=b2379f51bfeded080a9e3d80ca63c1d3

und nein, ich arbeite nicht dort,
bin nur seit mehr als 35 Jahren zufriedener Kunde,
damals hat der heutige Chef Hans Thomann noch persönlich am Freitag abend nach 20.00Uhr die PA ausgeliefert
 
Die Realität ist jedoch, dass die Mittel- und Unterschicht in ihrem Konsumstreben die Märkte aus den Fugen gebracht haben.

Das sehe ich ganz anders. Wenn ich schon von Porsche rede und du von Leiharbeitern aus dem Osten.......Porsche hat großzügige Kunden und ist selbst ein großzügiger Arbeitgeber. Deiner Meinung nach, müssten also die Unternehmen die für Porsche arbeiten zB. Autoteile produzieren auch großzügig mit ihren Arbeitnehmern umgehen? Das ist aber manchmal nicht der Fall. Ein Unternehmen, welches Interior unter anderem für Porsche produziert, lässt Gastarbeiter aus Polen für 8,5,-EUR arbeiten. Dazu müssen sie die Arbeit, die eigentlich 2 machen müssen, alleine machen. Habe ich schon alles gesehen. Das Unternehmen will damit an Arbeitnehmer sparen. Um mehr Umsatz zu machen. Um mehr erfolgreich zu werden, um auf TOP20 der Automobilzulieferer Weltweit zu schaffen. In diesem Beisiel geht deine Rechnung leider nicht auf. Trotz der großzüzigen Kunden seines Unternehmens mit einem jährlichen Umsatz von 2 Milrd. EUR, muss der Arbeitnehmer für ein Hungerlohn wie ein Knecht arbeiten.



Findige Unternehmer bieten das Kilo Hackfleisch zu 3,00 EUR das Kilo an, produziert vom osteuropäischen Leiharbeitern, und der gemeine Konsument freut sich um des Schnäppchens, ist ja so viel günstiger als beim Schlachter mit seinen einheimischen Gesellen

Das hat aber nichts mit der Geiz des Konsumenten zutun. Eine Weihnachtsgans aus Polen kostet 5,-EUR. Die vom deutschen Bauer dagegen 50,-EUR. Klar der Preis des deutschen Herstellers ist gerechtfertigt. Das Problem ist aber, dass es sich kaum jemand leisten kann.


hast du ne Ahnung
aber agal, ist alles OT

Ja, hatte schon das Vergnügen mit den Anwälten.
 
Der Eine kann's - der Andere nicht



oder man bringt/schickt es hierhin,
weil es dort (meistens) schneller und günstiger geht....

OK..... habs verstanden.....Amerika fir...., sorry..... Thomann first.....
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich habe befürchtet, dass solch ein Kommentar kommt.

Die Realität ist jedoch, dass die Mittel- und Unterschicht in ihrem Konsumstreben die Märkte aus den Fugen gebracht haben. Findige Unternehmer bieten das Kilo Hackfleisch zu 3,00 EUR das Kilo an, produziert vom osteuropäischen Leiharbeitern, und der gemeine Konsument freut sich um des Schnäppchens, ist ja so viel günstiger als beim Schlachter mit seinen einheimischen Gesellen. Die kleinen Bäckereien sind in den letzten 20 Jahren verschwunden, ähnliche Entwicklungen gab es auch in vielen anderen Branchen, weil der Konsument immer brav noch mehr wollte.

Ich bin in sehr wohlhabenden jedoch bodenständigen Verhältnissen groß geworden. In materieller Sicht erscheint es mir heute jedoch fast so als wäre ich in Armut groß geworden, wenn ich mir die heutigen Konsum-Ansprüche der Mittel- und Unterschicht angucke. Auf Teufel komm raus wird der Konsum immer weiter hochgeschraubt, egal unter welchen Umständen produziert wird, natürlich zu Lasten der Einkommen, aber geschimpft wird dann auf die bösen Unternehmer, die diese niederen Gelüste befriedigen.


Ich hatte eigentlich vor, Dir auf dieses Schreiben zu antworten. Auch hätte ich es mir gewünscht, dass unter den Mitgliedern des MB-Forums ein Aufschrei der Entrüstung zu "Deiner Sicht der Dinge" zu hören (in diesem Fall zu lesen) ist. Aber bei dieser Verquerung der Sachverhalte vermute ich, dass zwischen Deiner Weltanschauung und der meinen eine sehr große Lücke klafft. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass man die "Abgehängten" auch noch für deren Platz in der Gesellschaft verantwortlich macht. So schnell werden "alternative Fakten" salonfähig...... Danke Donald!!!
 
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Ich verhandle nicht, sondern erwarte grundsätzlich einen fairen Preis. Und fair bedeutet für mich nicht der billigste Preis.

Meine persönlichen Erfahrungen bei Musikhäusern in meiner Umgebung: Vier Käufe im Preisbereich zwischen 300.- und 1200.- Euro bei drei unterschiedlichen Händlern. Es war jeweils ein Spontankauf, ohne dass ich vorher die Preise verglichen habe. In drei Fällen wurde ich mit überhöhten Preisen regelrecht beschissen.

Ein Fall bei einem Gitarrenbauer, der zwar seinen Preis hat, aber mit Top Service prahlt. Bei dem ließ ich meine Gitarre pleken. Versprochen wurde mir eine tiefe Saitenlage und dies schnarrfrei. Nach dem Pleken war die Gitarre vor lauter Schnarren unspielbar. Also Gitarre zurück zur Nachbesserung, welche mich nochmals Geld kostete, aber keine Besserung brachte.
Nachdem ich mich selbst mit Gitarrentechnik beschäftigte und lernte, wie man eine Gitarre richtig einstellt, stellte ich fest dass die Sattelkerben viel zu tief und weit gekerbt wurden.
Also ab zu Thomann mit dem Teil um einen neuen Sattel zu montieren und die Gitarre neu zu Pleken. Und siehe da, die Gitarre war perfekt eingestellt, in der halben Zeit, zu einem drittel günstigeren Preis.

Ohne jetzt absichtlich Werbung machen zu wollen, aber mit Thomann bin ich immer gut gefahren. Sowohl beim Preis, Service und Problemen.

Das soll keinesfalls eine Verallgemeinerung der Fachhändler vor Ort sein. Es sind meine Erfahrungen die ich mit meinen Händlern gemacht habe.
 
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Was euch so alles durch den Kopf geht beim Einkaufen :)

Ich denke nicht das irgendein Geschäft die Gitarren so billig raushaut, sodass er dann irgendwelche Schwierigkeiten bekommt. Würde er das machen, dann würde er nicht lange überlegen.

Nochdazu nur weil ein Kunde nach Rabatt fragt.

Heutzutage wird jeder Preis im Internet verglichen, sei es Urlaubsreise oder sonstwas. Warum sollte das bei Musikinstrumenten anders sein.

Heute wird doch beim lokalen Händler mit dem Service argumentiert. Aber wie hier schon mehrfach angemerkt wird dann die Gitarre oder der Amp usw. eingeschickt.

Der einzige Vorteil ist vielleicht noch die persönliche Beratung bzw. das man z.B. die Gitarre gleich mal anspielen kann.

Beim Thomann muss man halt telefonieren und nach Übersendung, wenn nicht passt, erst mal wieder zurücksenden.

Aber oft hat der örtliche Händler die gewünschten Sachen gar nicht vorrätig. Kann er ja oft auch gar nicht.
 
Die Realität ist jedoch, dass die Mittel- und Unterschicht in ihrem Konsumstreben die Märkte aus den Fugen gebracht haben.

In materieller Sicht erscheint es mir heute jedoch fast so als wäre ich in Armut groß geworden, wenn ich mir die heutigen Konsum-Ansprüche der Mittel- und Unterschicht angucke. Auf Teufel komm raus wird der Konsum immer weiter hochgeschraubt, egal unter welchen Umständen produziert wird, natürlich zu Lasten der Einkommen, aber geschimpft wird dann auf die bösen Unternehmer, die diese niederen Gelüste befriedigen.
OK, das ist deine Meinung. Wo sind die Argumente? Kannst du das begründen? Für mich ist deine Aussage nicht nachvollziehbar.
Wenn irgendwelche Märkte "aus den Fugen" sind wären das für mich die Finanzmärkte, weil deren Geldströme zum überwiegenden Teil nicht mehr mit Warenströmen zusammenhängen sondern der Spekulation dienen.
 
Grund: Doppelpost
Zuletzt bearbeitet:
@folky Tom

Wir reden hier doch vom Handel, und nicht von den Finanzmärkten, oder täusche ich mich da? Dass auf den Finanzmärkten mehr als genug falsch läuft, steht wohl ausser Frage. Aber zurück zum Handel.

Das Kernargument der Billigkäufer, wie es ja auch schon in diesem Thread zum Besten gebracht wurde, ist: Ich muss billig einkaufen, weil das Geld nicht ausreicht. Mein These hingegen ist, dass sich im Laufe der letzten 30 Jahre ein äußerst merkwürdiges Verständnis der Notwendigkeiten entwickelt hat, und dass der Egoismus des Konsumenten viel dazu beigetragen, dass sich heutzutage in vielen Gewerben nicht mehr der Lebensunterhalt bestreiten lässt. Seit einigen Jahrzehnten lässt sich eine verstärkte Konzentration auf wenige Marktteilnehmer beobachten, die auf Basis eines Preiskampf ihre Marktanteile erhöht haben.

Das Beispiel mit den Schlachtereien habe ich bewusst gewählt, weil diese wie kaum eine andere vom Konsumverhalten der Unter- und Mittelschicht abhängig sind. Vor 30 Jahren gab es in jedem Ort einen solchen kleinen Betrieb mit sagen wir mal 8 Angestellten, die ein durchschnittliches Auskommen hatten. Doch siehe da, der findige Konsument stellt fest, dass er im Supermarkt die gleiche Ware um 1/3 günstiger bekommt, zwar produziert aus minderwertigen Material unter menschenverachtenden Umständen, aber das blenden wir mal aus. Ausserdem ist es ja auch noch viel bequemer gleich alles im Supermarkt zu kaufen. Und von dem Ersparten können wir uns gleich noch die vierte, in Bangladesch von Kinderhänden produzierte Handtasche leisten, ist doch super. 10 Jahre später ist jede dritte Schlachterei vom Markt verschwunden, aber ein paar der Gesellen sind ja zumindest in den Schlachthöfen untergekommen, wo sie für 2/3 ihres früheren Lohns ein paar osteuropäische Kolonnen anleiten können, die Tönnies & Co herankarren. Die Bauern können ihr Vieh ja auch an die Großen verkaufen, wo sie dann auf einmal mit den Preisen aus Polen konkurrieren. Aber ist ja kein Problem, sollen sie einfach effizienter werden. Machen sie auch, indem sie die Arbeit ebenfalls von Kolonnen aus Osteuropa erledigen lassen.

Das gleiche Muster lässt sich in vielen Branchen beobachten, in denen die Konsumenten aus der Mittel- und Unterschicht für eine drastische Verschiebung zugunsten von Billigproduktion und Billigarbeitskräften gesorgt haben. Solidarität endet da, wo es an den Konsum und das eigene Portemonnaie geht.

Aber es ist ja so schön einfach dem Kapitalismus die Schuld zu geben.
 
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...
Aber es ist ja so schön einfach dem Kapitalismus die Schuld zu geben.
Ääähhh ... ist das von dir oben beschriebene nicht der Kern de Kaptalismus - der wirtschftlich fittere (in diesem Fall billigere) verdrängt den weniger fitten (teureren)?
 
@myself65

Ja, nur ist "Kapitalismus" (oder noch besser "Turbokapitalismus") so ein herrlich abstrakter Begriff, der einen selbst aus der Verantwortung nimmt und die Schuld auf das System schiebt.
 
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@myself65

Ja, nur ist "Kapitalismus" (oder noch besser "Turbokapitalismus") so ein herrlich abstrakter Begriff, der einen selbst aus der Verantwortung nimmt und die Schuld auf das System schiebt.
Der Mensch ist halt blöderweise so gestrickt das er nach Besitz - und damit einhergehendem sozialem Ansehen strebt. Da schlagen die Grundbedürfnisse durch. Und das Ganze wird noch zusätzlich medial befeuert - seis durch Werbung - seis durch soziale Medien oder was auch immer.
Nie zuvor konnte der "Schw**z-Vergleich" so einfach durchgeführt werden wie heutzutage. "Hää der hat das und das - na das kann ich mir doch auch leisten". Früher war es das berühmte - der Nachbar von oben hat eine neues Auto - ab zum Autohändler - heute ist der Nachbar die ganze Welt.

Zum eigentliche Thema zurück - Ich bin eher von der Sorte , dass ich bei Gütern über 100,- Euro mal nachfrage ob es was als Nahlass gibt - ich schachere aber grundsätzlich nicht wie auf dem türkischen Teppichmarkt.
Mir sind Geschäfte bei denen es nach dem "letzten" noch einen "aller letzten Preis" gibt eher suspekt. Da komme ich mir als Käufer dann verar**t vor.
 
I Vier Käufe im Preisbereich zwischen 300.- und 1200.- Euro bei drei unterschiedlichen Händlern. Es war jeweils ein Spontankauf, ohne dass ich vorher die Preise verglichen habe. In drei Fällen wurde ich mit überhöhten Preisen regelrecht beschissen.

3 von 4 Fälle ... das ist natürlich keine gute Quote. Wie sah denn das konkret aus mit dem ´Beschiss`?
 
@folky Tom

Wir reden hier doch vom Handel, und nicht von den Finanzmärkten, oder täusche ich mich da? Dass auf den Finanzmärkten mehr als genug falsch läuft, steht wohl ausser Frage. Aber zurück zum Handel.

Das Kernargument der Billigkäufer, wie es ja auch schon in diesem Thread zum Besten gebracht wurde, ist: Ich muss billig einkaufen, weil das Geld nicht ausreicht. Mein These hingegen ist, dass sich im Laufe der letzten 30 Jahre ein äußerst merkwürdiges Verständnis der Notwendigkeiten entwickelt hat, und dass der Egoismus des Konsumenten viel dazu beigetragen, dass sich heutzutage in vielen Gewerben nicht mehr der Lebensunterhalt bestreiten lässt. Seit einigen Jahrzehnten lässt sich eine verstärkte Konzentration auf wenige Marktteilnehmer beobachten, die auf Basis eines Preiskampf ihre Marktanteile erhöht haben.

Das Beispiel mit den Schlachtereien habe ich bewusst gewählt, weil diese wie kaum eine andere vom Konsumverhalten der Unter- und Mittelschicht abhängig sind. Vor 30 Jahren gab es in jedem Ort einen solchen kleinen Betrieb mit sagen wir mal 8 Angestellten, die ein durchschnittliches Auskommen hatten. Doch siehe da, der findige Konsument stellt fest, dass er im Supermarkt die gleiche Ware um 1/3 günstiger bekommt, zwar produziert aus minderwertigen Material unter menschenverachtenden Umständen, aber das blenden wir mal aus. Ausserdem ist es ja auch noch viel bequemer gleich alles im Supermarkt zu kaufen. Und von dem Ersparten können wir uns gleich noch die vierte, in Bangladesch von Kinderhänden produzierte Handtasche leisten, ist doch super. 10 Jahre später ist jede dritte Schlachterei vom Markt verschwunden, aber ein paar der Gesellen sind ja zumindest in den Schlachthöfen untergekommen, wo sie für 2/3 ihres früheren Lohns ein paar osteuropäische Kolonnen anleiten können, die Tönnies & Co herankarren. Die Bauern können ihr Vieh ja auch an die Großen verkaufen, wo sie dann auf einmal mit den Preisen aus Polen konkurrieren. Aber ist ja kein Problem, sollen sie einfach effizienter werden. Machen sie auch, indem sie die Arbeit ebenfalls von Kolonnen aus Osteuropa erledigen lassen.

Das gleiche Muster lässt sich in vielen Branchen beobachten, in denen die Konsumenten aus der Mittel- und Unterschicht für eine drastische Verschiebung zugunsten von Billigproduktion und Billigarbeitskräften gesorgt haben. Solidarität endet da, wo es an den Konsum und das eigene Portemonnaie geht.

Aber es ist ja so schön einfach dem Kapitalismus die Schuld zu geben.

Deine Interpretation "die Kernargumente der Billigkäufer" betreffend, könnte ich jetzt so in den vorangegangenen Beiträgen nicht bestätigen. Es mag sein, dass sich das Konsumverhalten innerhalb eines halben Jahrhunderts grundlegend verändert hat. Aber um dies herbeizuführen, hat die Industrie jedweder Couleur kräftig in die Hände gespuckt. Begehrlichkeiten entstehen nämlich immer auf beiden Seiten. Was aber für den einen dann, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, sein täglicher Rinderbraten ist, ist mittlerweile für den anderen seine Yacht in Saint Tropez, seine Briefkastenfirma in Panama, sein Schwarzgeldkonto auf den Bermudas, etc. Beide erreichen ihr Ziel, indem sie dies auf dem Rücken der schwächsten einer Gesellschaft austragen.
Aber es war stets die Industrie bzw. das Kapital, die die Weichen in diese Richtung gestellt haben. Wenn man eine Gesellschaft entsolidarisiert, so wie es aktuell der Fall ist, ist es auch recht einfach, einen gegen den anderen auszuspielen. Insofern hat das MB Mitglied "folky Tom" natürlich recht, wenn er, die Ursachen suchend, auch die entfesselten Finanzmärkte anspricht. Der Beispiele hierfür gibt es viele und Menschen, die mit offenen Augen durch die Welt spazieren, wissen was hier gemeint ist.

Wenn Du Arbeits- und Lebensbedingungen in sogenannten Drittweltländern anführst, die angeblich nur dadurch existent bleiben, weil die von Dir so genannte "Unterschicht" das Rad am Laufen hält, lügst Du Dir selbst was in die Tasche.
Edelmarken wie Boss, Benetton etc. halten das System mindestens ebenso stabil. Nur mit dem Unterschied, dass die darin involvierten Händler ein vielfaches an dem verdienen, als es bei KIK, Primark etc. der Fall ist.
McKinsey prophezeit Bangladesch weiterhin eine große Zukunft.....soll heißen....liebes Kapital, mach Dir keine Sorgen.....die Kuh lässt sich noch lange melken!!!

Wenn Du, wie es in einem Deiner vorangegangenen Kommentare zu lesen war, in sehr wohlhabenden und bodenständigen Verhältnissen groß geworden bist, pflegst Du doch bestimmt auch noch die bestehenden Kontakte zur dieser "Upperclass", oder?
In diesen Kreisen, in denen ich nicht verkehre, würde ich so manchen Wohlhabenden gerne mal fragen, mit welchem Recht er einer Gesellschaft die ihr zustehenden Mittel vorenthält, die für die Installation und das Funktionieren der nötigen Infrastruktur unabdingbar sind und stattdessen Prioritäten in Sachen Egoismus, also das eigene Portemonnaie setzt? Für die drastische Verschiebung zugunsten von Billigproduktion und Billigarbeitskräften trugen nämlich diese Menschen den größten Teil bei.
 

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