Verhandeln im Musikladen ?

Ich wage aber ehrlich gesagt zu bezweifeln, dass man die Situation des deutschen Lebensmitteleinzelhandels auf die Musikbranche übertragen kann. Der LEH in Deutschland ist vermutlich als Lieferant so ziemlich das schlimmste, wo man drin stecken kann und die Marktsituation ist wahrlich alles andere als rosig. Da ist DE im internationalem Vergleich auch schon 'ne "besondere" Hausnummer....ist aber auch etwas OT.
Mit Sicherheit hat Thomann auch eine nicht zu unterschätzende Marktmacht. Man sollte aber auch bedenken, dass die versch. Hersteller nicht ersetzbar sind. Wer Mesa will, will Mesa, wer Gibson will, will Gibson....etc pp. Die "Markenstärke" in der Musikbranche sehe ich als deutlich ausgeprägter, als bei Joghurt X vs Joghurt Y. Zumal, wie gesagt, der deutsche LEH schon 'ne Nummer für sich ist.
 
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Genau und weil Thomann so eine Marktmacht hat, haben sie 2016 für ein halbes Jahr keine Gibson Produkte geführt. Da wird sich Gibson aber ganz schön ins Hemd gemacht haben. :bang::bang::bang:

Ich glaub auch nicht, dass die Situation vom Lebensmittelhandel so einfach auf den Musikhandel übertragbar ist.
 
Genau und weil Thomann so eine Marktmacht hat, haben sie 2016 für ein halbes Jahr keine Gibson Produkte geführt. Da wird sich Gibson aber ganz schön ins Hemd gemacht haben. :bang::bang::bang:

Ich glaub auch nicht, dass die Situation vom Lebensmittelhandel so einfach auf den Musikhandel übertragbar ist.

Natürlich klaffen zwischen LEH und anderen Branchen manchmal Welten. Aber eben auch nur manchmal.....Hier jetzt alles aufzuzählen, wird wohl niemand schaffen und es wäre auch mehr als OT.
Und warum man in Burgebrach z.B. keine Gitarren der Amis mehr bestellt hat (wenn dem so ist), weißt Du?
Also die tatsächlichen Gründe, nicht die, über die Gott und die Welt seinerzeit spekulierte? Ich kenne sie nicht und bin mir sicher, dass die inoffiziellen T.-männer hier im Forum sie auch nicht zum Besten geben werden.
Abgesehen davon hat sich das ja wieder soweit erledigt. Beim T. kann man wieder nach Herzenslust Produkte des amerikanischen Herstellers bekommen. Ab € 2,99 ist man dabei......bis € 24 799,-.....alles von Gibson, soweit der Geldbeutel reicht.....
 
Natürlich kennen wir die Hintergründe nicht - aber nach deiner Darstellung ist es Thomann, der seine Marktposition ausnutzt und Druck auf den Hersteller ausübt. Könnte aber auch umgekehrt gewesen sein, schon mal darüber nachgedacht?

Aber das wird hier OT und zu Gibson und Gitarrenläden gibt's einen eigenen Thread.
 
Natürlich kennen wir die Hintergründe nicht - ......... mal darüber nachgedacht?

Stimmt, deshalb wäre es ja auch unsinnig, sich an diesen Spekulationen zu beteiligen...:D

Aber abgesehen davon ....... Foren, wie dieses hier, oder aber auch ganz viele andere Plattformen, sind zunächst mal eine tolle Sache. Dass es natürlich nicht zum Nulltarif betrieben werden kann und "Unterstützer" benötigt, ist die unvermeidliche Konsequenz daraus. Und hier gesellt sich leider ab und an "der Essig zur Marmelade" dazu.....soll heißen, wasch' mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Also im Klartext....bestimmte Themenbereiche, die die Geschäftsinteressen der Boardbetreiber (auch aus Burgebrach kommend) und deren Verhaltensweisen den Herstellern und Großhändlern tangieren, werden (aus für mich nachvollziehbaren Gründen) gerne.....sagen wir mal.......in eine bestimmte Ecke gestellt.
 
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Die Geschichte mit Gibson und Thomann wurde hier im Board seinerzeit nicht nur spekuliert, sondern seitens Thomann recht schlüssig dargelegt.
 
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Selbst häufig genug erlebt: Da kommen Kunden, die ohnehin nur Produkte kaufen, an denen wir eh nichts verdienen, mit einem Angebotspreis aus dem Internet, welcher noch unter unserem Einkaufspreis liegt, in der Regel auch unter dem EK des Anbieters.

Ich hatte es, glaube ich, schon einmal geschrieben. Wir Kunden haben einfach überhaupt keine Vorstellung von den Margen im Musikbereich.(Man sieht es ja auch an den großteils viel zu hoch angesetzten Vermutungen hier im Thread)

Neben den von dir beschriebenen dreisten Kunden ist es häufig wohl auch Unsicherheit, welcher Preis für einen Händler noch machbar ist.
 
Ich hatte es, glaube ich, schon einmal geschrieben. Wir Kunden haben einfach überhaupt keine Vorstellung von den Margen im Musikbereich.......

Das ist auch nicht zwingend notwendig, über alles Bescheid zu wissen. Manchmal reicht es schon, wenn man sich Gedanken zum Preis-/Leistungsverhältnis macht und dieses hinterfragt. Abgesehen davon fragte der TE ja, ob und wie man beim Kauf eines Neuinstruments beim Händler verhandeln sollte.
Wie man verhandelt, entscheidet oft über Sieg oder Niederlage. Aber dass man handeln sollte, wenn es um einen, für beide Handelspartner, guten Deal geht, ist wohl unstrittig. Alles andere wäre wie Geld verschenken......

Wie sagte Sepp Herberger so schön....."Wer Taktik ablehnt und sie faulen Zauber nennt, hat sie am meisten nötig"!
 
Hallöchen :),
Ich Schreibe mal einfach was XD
Ich arbeite Selbst in einem Musikgeschäft und ich kann auch jedenfall versichern es gibt keine 100% Margen bei Gitarren o.Ä. wenn überhaupt bei plecks oder so ;)... Die meisten Händler würden mit Sicherheit auch noch ohne Probleme ein paar % runter gehen oder Saiten etc. Mitgeben..(das ist aber auch nicht endlos). gerade bei Elektosachen kann man meist nicht mehr viel runtergehn da die Margen nicht der knüller sind E-Gitarren teilweise auch.. Irgendwoher muss man ja als Laden auch überleben bzw. man will auch bezahlt werden... Wenn man Als Händler in der Stadt immer alles fast nur durchreicht und nicht hängen bleibt gibt es bald keinen Händler in der Stadt mehr und alle Wundern sich warum... haben aber vorher die Tiefen preise toll gefunden...:(
Es gibt natürlich überall auch mal schwarze Schaafe...

Ich sehe das einkaufen im Handel Vorort als wichtig an da man da natürlich gleich die Instrumente in der Hand hat und Testen kann und oft auch noch Service bekommt ohne mehr dafür zu zahlen oder natürlich nach dem Kauf auch alle Wartungsarbeiten machen lassen kann... Wie oft kommen leute mit im Internet bestellten Klampfen rein und fragen ob wir die ihnen einstellen können und sich wundern wenn das 50€ kostet (NUR EINSTELLEN).. aber man steht halt auch ne stunde oder so dran bis die ordentlich Funktioniert.. wäre die Gitarre von uns wäre sie Schon eingestellt bzw. kostenfrei auf die wünsche nachträglich eingestellt worden etc....
Es wird imemr von Servicewüste geredet... der Handel ist meist bereit service zu bieten.. aber er muss auch was davon Haben.. Stichwort:"Beratungsklau" (hat jeder schonmal gemacht ich auch..)
Anderes genauso Instrumente klingen ,auch wenns das Gleiche Modell ist, immer etwas Unterschiedlich (Holz=Naturprodukt).. im Einzelhandel kann ich´s direkt ausprobieren und genau das Instrument was mich anspricht gleich Mitnehmen...

Ich hoffe ich konnte etwas weiterhelfen
Anowon:rolleyes:
 
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"Kommen sie näher kommen sie ran
Hier wern sie beschissen wie nebenan"

Ich arbeite im Möbelhandel da ist es besonders schlimm. Viele Kunden kaufen mMn nur mehr die Prozente ohne auf den tatsächlichen Preis zu schauen. Dieses Verhalten hat die Branche den Kunden leider selber anerzogen und es ließe sich nur durch Preisabsprachen beheben. Jedes Jahr kriegen wir neue Preislisten mit noch höheren Listenpreisen nur damit wir dann noch mehr abziehen können (und laut Firmenvorgabe auch müssen). Das Problem ist nur dass man so halt die komplette Glaubwürdigkeit verliert was mir als ehrlichen Gauner oft Gewissenskonflikte beschert. Bei uns startet zB genau heute eine "echte" 20% Aktion. Also echte 20% von unserem reellen Verkaufspreis und nicht von irgendeinem Phantasielistenpreis. Das ist mehr als wir teilweise Personalrabatt bekommen. Es ist für mich als Verkäufer trotzdem immer mühsam das den Kunden klarzumachen weil sie so schon so ans beschissen werden und dem daraus resultierenden Handeln gewohnt sind. Habe gerade vor 5 Minuten eine Kundschaft gehen lassen bei der ich genau weiß dass sie in 2 Wochen wieder da steht und sich beschwert dass sie die 20% nicht mehr kriegt.
 
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.......Es gibt natürlich überall auch mal schwarze Schaafe...

Ich sehe das einkaufen im Handel Vorort als wichtig an da man da natürlich gleich die Instrumente in der Hand hat und Testen kann und oft auch noch Service bekommt ohne mehr dafür zu zahlen oder natürlich nach dem Kauf auch alle Wartungsarbeiten machen lassen kann...

Die Frage ist hoffentlich gestattet: Wer ist denn ein schwarzes Schaf? Ist es die kleinere Musikalienhandlung, die eben eine andere Kalkulationsgrundlage zur Bestimmung ihres Gewinns heranzieht, als dies bei großen Musikhäusern (mit ordentlich Verwaltung und Logistik im Hintergrund) der Fall ist? Selbst wenn den großen andere Einkaufspreise eingeräumt werden, als dem Laden um die Ecke?

Was das Thema "Service" anbelangt, können ja viele Händler aufgrund des Umfangs ihres Produktportfolios nur noch sehr begrenzt "Service" anbieten. Was passiert folglich recht oft? Das Produkt wird eingeschickt.....entweder zum Hersteller, zum Großhändler, oder zu einer spezialisierten Fachwerkstatt.
 
Ich habe jetzt kein Beispiel aber es gibt doch immer irgendwo jemanden der einen anderen Über den Tisch ziehen will...

Selbst wenn den großen andere Einkaufspreise eingeräumt werden, als dem Laden um die Ecke?
Irgendwann ist auch für die Großen mim EK schluss... dank der Vertriebe.

Was das Thema "Service" anbelangt, können ja viele Händler aufgrund des Umfangs ihres Produktportfolios nur noch sehr begrenzt "Service" anbieten. Was passiert folglich recht oft? Das Produkt wird eingeschickt.....entweder zum Hersteller, zum Großhändler, oder zu einer spezialisierten Fachwerkstatt.

Das kann sein natürlich, das ist dann nicht so schön, wie es vll sein Könnte. Das hat dann aber auch mit dem Personal zu tun was ich Anstelle bzw. welche Möglichkeiten in den Räumlichkeiten sind. Ich kann jetzt nur aus unserem Geschäft erzählen.. wir haben viele Handwerker im Haus: 2 Klavierbauer ein Unterhaltungselektroniker(der auch viel an der Gitarre gelernt hat) ein Gitarrenbauer ein Blasinstrumentenmacher. dadurch können wir jetzt z.B. viele Reparaturen selbst anbieten auch umfangreichere Sachen.. alles machen wir auch nicht das stimmt.. aber wir helfen den Kunden die Reparatur gut und schnellstmöglich zu erhalten..
Ansonsten sollte man wie ich finde wenn man in einem Musikhaus arbeitet auch wenigstens die Basics sich aneignen was sein "Spezialgebiet" ist. Einstellen einer Gitarre ist jetzt nicht soo schwer und das kann man sich auch ohne Ausbildung aneignen. Als Beispiel. oder wenigstens die Adresse bekommen wo ich die Reparatur (wenns keine Garantie ist) bekomme.
 
Meine Verhandlungsstrategie beim Neukauf sieht eigentlich immer gleich aus: Ich gehe in den Laden, in dem ich ca. alle 14 Tage bin und wo ich ca. alle vier bis acht Wochen etwas kaufe (derzeit sogar noch öfter). Ich gehe immer zu demselben Verkäufer. Der muss gar nicht mehr in meine Kundenhistorie sehen, der weiss, wieviel Geld ich dorthin getragen habe. Er sieht sich dann den Thomann-Preis an (das ist nunmal Realität in deutschen Muskalienhandlungen) und gibt mir dann noch das eine oder andere Prozent. Bei Kleinkram auch mal satte 50%, aber da wurde ja oben schon gesagt, dass da eine wesentlich höhere Marge drauf ist (muss ja auch sein - der Anteil von Buchhaltung, Lagerung, Bestellung und Verwaltung) ist ja hier wesentlich höher als bei einem Artikel für mehrere Hundert EUR. Auch als neulich dieser Preiskrieg bei manchen Sennheiser-Mikros lief (läuft in leicht abgemilderter Form immer noch), hat er mitgezogen, sagte mir aber, dass sie an dem Mikro für über 200 EUR vielleicht noch 5 EUR verdienen.

Andererseits zum ersten: Wenn er mir einen Preis nennt, versuche ich niemals, diesen noch weiter runterzuhandeln. Es heisst leben und leben lassen, und ich bekomme ja auch guten Service dort.

Andererseits zum zweiten: Ich habe mich auch schon ein paarmal in Verkaufsgespräche eingeklinkt (oder werde von "meinem" Verkäufer dazu geholt), um zu meinen bevorzugten Marken etwas Real-World-Erfahrungen beizusteuern. Das führte bislang noch immer zum Kauf. Vor etwa einem Viertaljahr z.B. standen zwei Engländer einer gerade in MUC tourenden Band in dem Laden und haben verzweifelt nach einer Mikrofonhalterung für ein winzig kleines Tom gesucht. Zwei jüngere Verkäufer standen etwas ratlos daneben, da habe ich von der K&M-Wand das folgende Teil rübergereicht:
https://www.thomann.de/de/km_24030_mikrofonhalterung.htm

Und für die HiHat habe ich ihnen gleich noch das gegeben:
https://www.thomann.de/de/km_23800_mikrofonhalteschiene_bk.htm

Sie haben sich dann noch weitere kleine Helfer rausgesucht. Jedenfalls waren sie glücklich.

Unterm Strich weiss ich, dass mein Händler mit mir leben kann und ich natürlich mit ihm.
Und die Sachen, die es bei meinem Händler nicht gibt, naja, dafür gibt es ja den Hausherren. Aber auch Kirstein, Andertons und Session finde ich in letzter Zeit ganz interessant. Die stecken ja auch eine Menge Arbeit in ihre Geschäfte (gute Videos, das Suchen interessanter Hersteller und neuer Marken, etc), und sowas sollte man honorieren, denke ich.

Gruß
Jo
 
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Neben den von dir beschriebenen dreisten Kunden ist es häufig wohl auch Unsicherheit, welcher Preis für einen Händler noch machbar ist.

Du sprichst da direkt einen entscheidenden Punkt an, der vermutlich auch mit der seit Jahrzehnten fortschreitenden Ökonomisierung und Rationalisierung der Gesellschaft zu tun hat: Du wirfst die Frage auf, welcher Preis für einen Händler noch machbar ist. Wenn ich als Kunde diese Frage aufwerfe, dann muss ich eben auch mit der Gegenrichtung leben. Zu welchem Preis kann ich denn noch meine Arbeit erledigen? Die Bundesregierung hat darauf bereits eine Antwort gegeben: 8,50 EUR pro Stunde reichen aus.

Möchte ich persönlich nur noch 8,50 EUR pro Stunde verdienen? Eher nicht. Dann muss ich auch respektieren, dass Preisfindung nicht ausschließlich durch ein monetäres "Was ist machbar?" stattfinden darf.
 
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Von mir mal auch 50 Cent:

Wenn der Händler mehr Gewinn machen möchte, muss er dementsprechend solche Kunden für sich gewinnen. Die bereit sind höhere Preise zu lassen und für die ich sag das so der Preis keine bedeutende Rolle spielt.
In der anderen Branche ist es genauso. Ob Anwalt oder Werbeagentur. Der Lohn des Anwalts hängt direkt von dem Reichtum des Kunden ab. Der Anwalt kassiert schließlich die Prozente.
Bei Werbeagenturen das selbe. Die die große Konzerne und Unternehmen als Kunden haben, verdienen ein Vermögen. Die die kleine haben, verdient wieder viel weniger.
Ein professionelles Logo kostet pi*Daumen zwischen 5.000-300.000,-EUR. Die Spanne ist deswegen so gigantisch, weil es Kunden gibt, denen die Kosten keine Rolle spielen. Sie gehen einfach in die nächste Werbeagentur von der sie gehört haben (ohne Preise zu vergleichen) und sagen: "wir wollen ein Logo." Aus Bequemlichkeit. Wichtig ist für sie, dass die Werbeagentur bekannt ist und sie überzeugen kann. Also auch so reine Prinzipien.
Die Unternehmen die keine große Gewinne machen, schauen sich dagegen schon um und vergleichen die Preise. Sie gehen nicht zu Werbeagenturen, sondern zu den Freiberuflern. Dort bekommen sie ein Logo für 5000,-EUR.


Lange Rede kurzer Sinn:

es kommt halt drauf an was du für Kunden hast und womit du wirbst. Eine Gitarre ist zum Vergleich mit anderen Musikinstrumenten ziemlich das günstigste Musikinstrument. Hier Gewinne und großzügige Kunden zu erwarten ist etwas verkehrt. Ich kann mir vorstellen, dass ein Klavier/ Royal-Händler dagegen schon viel besser da steht. Wer sich so ein Aggregat leisten kann, schaut nicht so genau auf die Preise. Die Bequemlichkeit ist ihm wichtiger. Er fährt einfach in den nächsten Laden, lässt sich beraten, probiert gleich und fährt dann zurück nach Hause mit dem Ding.

Das ist so als wenn ein VW-Autohaushändler sich beschwerden würde, warum die Porsche-Kunden bei dem Porsche-Händler den Preis akzeptieren und seine Kunden versuchen immer zu verhandeln.
 
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Der Lohn des Anwalts hängt direkt von dem Reichtum des Kunden ab. Der Anwalt kassiert schließlich die Prozente.
falsch, der Anwalt kassiert nach Gebührenordnung
Im Klartext: der Anwalt gewinnt immer :D
 
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Das ist so als wenn ein VW-Autohaushändler sich beschwerden würde, warum die Porsche-Kunden bei dem Porsche-Händler den Preis akzeptieren und seine Kunden versuchen immer zu verhandeln.

Guter Punkt! Letztes Jahr gab es eine Grafik bei der die Gewinne der Automarken aufgelistet wurden. Porsche sprengte dabei das Diagramm und trozdem sind die Kunden zu Frieden. Bei einer custom für 5k Euro+ würde ich vermutlich auch nicht mehr groß handeln. Da gehe ich hin und sage was ich möchte und der Preis ist mir egal.

Trozdem macht Handeln auch Spaß und kann angebracht sein. Ich will auch den Preis nicht aufs letzte drücken und jemand um sein Gehalt bringen. Bei so extremen Luxusgütern ist es dann eher verpönt oder wird als peinlich angesehen. Klar wenn ich den Panamera für 200k Euro+ kaufen kann und 25l Sprit auf 100km verbrauche, dann muss ich nicht mehr wirklich handeln. Nachher lacht der andere Kumpel noch, der mit seinem Bugatti gerade vor gefahren ist. Übertrieben gesagt.
 
Was mich an den kleinen Musikhäusern allerdings am meisten nervt ist dass die überall ihren Namen draufkleben müssen. Vor allem diese Rubbellogos die man fast nicht mehr abbekommt.
Ist das nur in Österreich so schlimm?
Ich will auf meinem Headstock kein Logo vom Musikhaus Hinterhuber aus Fucking am See haben.
 
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Was mich an den kleinen Musikhäusern allerdings am meisten nervt ist dass die überall ihren Namen draufkleben müssen. Vor allem diese Rubbellogos die man fast nicht mehr abbekommt.
Ist das nur in Österreich so schlimm?
Ich will auf meinem Headstock kein Logo vom Musikhaus Hinterhuber aus Fucking am See haben.

Hausmarke? Dann zum Teil ja, aber sonst in DE in meiner Region nicht üblich.
 
Du sprichst da direkt einen entscheidenden Punkt an, der vermutlich auch mit der seit Jahrzehnten fortschreitenden Ökonomisierung und Rationalisierung der Gesellschaft zu tun hat: Du wirfst die Frage auf, welcher Preis für einen Händler noch machbar ist. Wenn ich als Kunde diese Frage aufwerfe, dann muss ich eben auch mit der Gegenrichtung leben. Zu welchem Preis kann ich denn noch meine Arbeit erledigen? Die Bundesregierung hat darauf bereits eine Antwort gegeben: 8,50 EUR pro Stunde reichen aus.

Möchte ich persönlich nur noch 8,50 EUR pro Stunde verdienen? Eher nicht. Dann muss ich auch respektieren, dass Preisfindung nicht ausschließlich durch ein monetäres "Was ist machbar?" stattfinden darf.

Im Grunde genommen hast Du in Deinen Kommentar alles reingepackt, was die Zustände in den Ländern beschreibt, in denen sich der ungezügelte Turbokapitalismus Bahn brechen konnte.
Dass sich die Schere zwischen arm und reich immer weiter spreizt ist hinlänglich bekannt. Und wenn es dann nur einen großen Kuchen gibt, von dem sich dann diejenigen mit den großen, langen Messern rücksichtslos die großen Stücke abschneiden, bleiben für den hungrigen Rest ohne Messer eben nur noch die kleinen Stücke über. Und der "hungrige Rest" war auch noch maßgeblich an der Herstellung dieses Kuchens beteiligt.
Insofern hält man die einen dann gerne "bei Wasser und Brot" (prekäre Beschäftigungsverhältnisse zu Dumpinglöhnen) und verweist allzu gerne auf die Notwendigkeit dieser Verhaltensweise, weil es doch angeblich der Arbeitsplatzsicherung und Wettbewerbsfähigkeit dienen soll, während die anderen "sich ungehemmt die Bäuche vollschlagen"......also entlohnt werden wollen, als gäbe es kein morgen mehr.
Meiner Meinung nach hat in manchen Branchen die Raffgier den Anstand fast komplett verdrängt.
 

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