Verhandeln im Musikladen ?

oder andere Kunden sind einfach frecher :evil:
 
Das finde ich einen interessanten Beitrag, widerspricht er doch deutlich dieser Aussage hier:

"Wir haben auch keine zwei unterschiedlichen Preise, für feilschende oder nichtfeilschende Kunden. Bei Thomann bekommt jeder Kunde immer den besten thomann Preis - das ist einer der Gründe für den großen Erfolg des Unternehmens."

https://www.thomann.de/de/faq_quest..._noch_drin_25_euro_billiger_kaufe_ich_es.html

@clone - nochmal - auch bei Thomann ist handeln möglich, war schon immer so. Muss allerdings auch anfügen, dass ich seit ca. 35J bei Thomann (anfänglich noch beim Vater von Hans kaufe, seit dieser Zeit auch einen guten Kontakt zu Hans habe, sicherlich 'ne Menge dort gekauft habe (PA's, recording stuff etc.)
Die werden das nicht an die große Glocke hängen - aber fragen kostet nichts.

Zur Verkaufpreisbildung:
Es gibt den empfohlenen Listpreis vom Hersteller, der ist aber bei Commodity Produkten eher makulatur und ist daher nur als Richtwert zu verstehen. Der VK wird gebildet aus dem EK x Gemeinkostenfaktor (SG&A = COGS + General operating expensis + administration) + GrossMargin. Bei Thomann ist der Gemeinkostenfaktor eher niedrig, da seine COGS durch Grosseinkaufsrabatte erheblich besser sind und er zum größten Teil auch ohne Zwischenhändler (e.g. Meindl) agiert + Thomann hat einen lean Prozess (Einkauf + Logistik + Distribution), der seinesgleichen sucht. Das Händler höhere Preise mit zusätzlicher Beratungsleistung (USP) durchsetzen wollen, ist verständlich, allerdings muss dann eben genau diese Beratungsleistung auch wirklich top oder einzigartig sein. Leider sehe ich diesen Unterschied schon lange nicht mehr. Es wird nur das "alte" Argument genutzt, um einen höheren Preis zu rechtfertigen, damit lassen sich viele abspeisen.
Der Erfolg von Thomann ist für den klassischen Händler "disruptive" - für den Endkunden - also uns Musiker eher gut, da sich Händler, die weiterhin den klassischen Oldschool Handel betreiben, sich eben etwas besonderes (USP) einfallen lassen müssen ODER eben auch die Preise reduzieren, dann eben mit einer geringeren Margin leben müssen. So mancher Händler hat dies bis heute nicht verstanden, zumal jeder, der nach Treppendorf fährt, auch dort qualifiziert und effizient beraten wird, falls nicht gerade Stosszeit herrscht.
Und versteht mich bitte nicht falsch - ich versuche hier nicht, ein Loblied auf Thomann zu verfassen. Der machts nur einfach richtiger oder besser als viele andere....

Wer als Musiker versteht, wie das Geschäft funktioniert, hat immer bessere Karten, mit dem Händler zusammen das Gesamtpaket zu optimieren :) auch beim Thomann :)
 
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Das Problem mit dem Oldschool Handel haben ja nicht nur Musikhändler. Gäbe es die Buchpreisbindung im deutschsprachigen Raum nicht, hätten die meisten Buchhandlungen doch auch schon zugesperrt. Oder Elektronik - da regieren ja auch die Großmärkte. Die tun wenigstens nicht mal mehr so als würden sie den Kunden beraten, obwohl ich zugeben muss, dass ich da auch schon oft gute Beratungsleistung erfahren hab.

Der Einzelhandel hat sich in den letzten Jahren definitiv sehr verändert und es geht ja weiter. Ich brauch ja nur hier in Wien schauen, wieviele Geschäfte zusperren und die Flächen dann oft jahrelang leerstehen. Oder Einheitsketten einziehen, die es überall gibt - je nach Lage.
Wie gesagt, ich glaube es ist vielen Kunden - aber auch Verkäufern - gar nicht mehr bewußt, dass der Preis verhandelbar ist. Oft ist ja dann auch gar keiner im Laden, der hier eine Entscheidung treffen darf, ob ein Rabatt möglich ist...
 
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10% gehen immer, dies "alte Regel" habe ich immer im Kopf wenn ich etwas kaufe. Es kommt sicher auch darauf an, ob ich Stamm-oder Gelegenheitskunde bin und wie viel Marge bei einem Produkt dem Händler gelassen wird, das ist ja auch nicht bei jeder Marke gleich.
Mir ist aber auch klar, dass der kleine Händler um die Ecke nicht mit den Preisen bei Thoman, Session, MP oder Music Store mitziehen kann wenn es um ein und dasselbe Produkt geht. Da muss ich mir halt überlegen ob die Preisdifferenz es mir wert ist, den lokalen Händler zu unterstützen. Geiz ist nicht nämlich nicht immer geil sondern oft auch ganz schön arschig ......
 
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Geiz ist nicht nämlich nicht immer geil sondern oft auch ganz schön arschig ......
Das mußte mal gesagt werden. Auch wenn das Gezeter anhebt. Haben wollen, aber nicht geben wollen. Begegnet uns aber allenthalben. Leider.
 
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Das mußte mal gesagt werden. Auch wenn das Gezeter anhebt. Haben wollen, aber nicht geben wollen. Begegnet uns aber allenthalben. Leider.

Deswegen - wer meine beiden Beiträge genau gelesen hat - ich spreche immer vom Deal, der für beide Seiten passt - Leben und Leben lassen. Mit Geiz hat das nix zu tun.
 
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10% gehen immer, dies "alte Regel" habe ich immer im Kopf wenn ich etwas kaufe.
Ich hab eigentlich nie eine genaue Prozentzahl im Kopf, wenn ich zu handeln anfange. Mal sind es 10%, ein anderes mal nur ein mehr oder weniger großzügiges abrunden.

Aber ich käme zb nicht auf die Idee zu handeln, wenn ich in einer Aktion kaufe. Als ich mir damals meine Mexikanerin gekauft hab, hatte Fender eine Rabattaktion auf die Gitarren - je nach Modell waren das zwischen 60 und 100€.
Geiz ist nicht nämlich nicht immer geil sondern oft auch ganz schön arschig ......
Es ist auch nicht immer geiz, wenn ich das günstigere Angebot kaufe, sondern einfach eine Frage der eigenen Möglichkeiten. Wobei ich immer auf den ausgelisteten Preis gespart hab.

Den Satz mit Leben und Leben lassen kann ich voll unterschreiben!
 
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Die Realität der kleinen Händler ist doch: Kalkulieren ist nicht! Der Preis wird - wie weiter oben schon geschrieben - durch den Markt vorgegeben.

Es wird meist ein Preis angeschrieben der "gerade noch" niedrig genug erscheint. Wenn keiner nach Rabatt fragt hat das Geschäft funktioniert. Wenn doch Rabatt dann hat man eben weniger verdient.
Der Durchschnitt macht die "vielleicht doch Kalkulation".

Ich persönlich habe es mittlerweile aufgegeben die kleinen Geschäfte (egal welcher Branche) zu bevorzugen und einen moderaten Mehrpreis zu akzeptieren.
Ich schaue was das Teil rundherum kostet und kaufe dann bei dem für mich am einfachsten zu erreichendem Geschäft. Online oder im Laden ist dabei egal.
Gibt es das Teil um den von mir festgestelltem Preis - ok! Wenn der Preis höher ist frage ich mit dem Hinweis auf entsprechende Online-Angebote. Die Online-Preise kriegt man fast immer.

Auf Grund von Beratung habe ich seit langer Zeit nicht mehr "vor Ort" gekauft. Mit ganz wenigen Ausnahmen habe ich meistens fürchterlich inkompetente Verkäufer vorgefunden.

Da kommt dann wieder die Kalkulation ins Spiel die ein kleiner Händler praktisch nicht mehr ordentlich rechnen kann. Sonst wären seine Preis zu hoch.
Wo kann/muss er sparen? Am Personal!
In Form von Anzahl der Mitarbeiter oder deren Kompetenz und Ausbildung!
Das geht aber auch nur solange er noch mehrere Mitarbeiter hat.

Der gute Wille lokal zu kaufen hilft über kurz oder lange keinem Händler zu überleben. Dazu gibt es zu wenige Käufer die nicht auf den Preis schauen (müssen).
Die die es schaffen werden haben einen deutlichen Vorteil durch Grösse, Lage o.ä. Aber der Rest wird verschwinden.

Tatsache ist aber auch, daß Aufgeschlossenheit, Mut zu Neuem, Kompetenz und Fairness offensichtlich von Vorteil sind. Das fehlt meiner Meinung nach bei den meisten konzernartigen Geschäften bzw. Ketten die "Geiz ist geil" verteten aber auch bei sehr vielen der kleinen Läden.
Bestes positives Beispiel ist ja die hier öfter genannte Fa. Thomann. Der war auch klein und quasi am Arsch der Welt.
Heute stehen kolportierte 700Mio Umsatz und 1300 Mitarbeiter in den Büchern.
Da mir bisher nicht bekannt ist, daß vehemente Kundenbeschwerden über Thomann existieren gehe ich davon aus, daß da mehr als Durchnitt geleistet wird und Geschäftssinn nicht mit Gier verwechselt wurde. Das hätten viele andere auch machen können.
 
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Tatsache ist aber auch, daß Aufgeschlossenheit, Mut zu Neuem, Kompetenz und Fairness offensichtlich von Vorteil sind. Das fehlt meiner Meinung nach bei den meisten konzernartigen Geschäften bzw. Ketten die "Geiz ist geil" verteten aber auch bei sehr vielen der kleinen Läden.
Bestes positives Beispiel ist ja die hier öfter genannte Fa. Thomann. Der war auch klein und quasi am Arsch der Welt.
Heute stehen kolportierte 700Mio Umsatz und 1300 Mitarbeiter in den Büchern.
Da mir bisher nicht bekannt ist, daß vehemente Kundenbeschwerden über Thomann existieren gehe ich davon aus, daß da mehr als Durchnitt geleistet wird und Geschäftssinn nicht mit Gier verwechselt wurde. Das hätten viele andere auch machen können.

@fko56 - Du bringst es auf den Punkt :)
 
Ich kaufe sowohl beim großen T, als auch beim lokalen Händler. Bei meinem lokalen Händler habe ich inzwischen so viel Zeug (auch viel Kleinkram wie z.B. Saiten) gekauft, dass er mir Rabatt gibt ohne dass ich fragen muss. "Ich geb´s dir für XX Euro..."

Manchmal ist es dann trotzdem noch teurer als bei Thomann, aber wir haben halt auch oft einfach mal ein kleines Schwätzchen über coole Gitarren, also was solls:)
 
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Bei meinem E-Piano hatte ich mir vorgenommen, zu handeln (bei 650€ lohnt sich das als Student schon…), aber im Laden hatten die von Anfang an den Thomann-Preis. Da habe ich es dann gelassen. In den Laden kann ich gehen, verschiedene Instrumente ausprobieren, habe es direkt am Abend zu Hause und wenn es ein Problem gibt, habe ich einen Ansprechpartner. Dafür müssen sie auch Räume vorhalten, haben aber gleichzeitig nur relativ kleines Einzugsgebiet.
Da noch weniger bezahlen zu wollen, wäre einfach unfair.

Das gibt es aber in vielen Bereichen. Immer schön bei Amazon bestellen, aber wehe, der Chef verlangt mal eine Überstunde oder gibt eine Aufgabe, die nicht ganz im Aufgabenbereich liegt, dann geht das Geschrei los.

Wer jetzt kommt mit 'Markt', Konkurrenz und sowas, soll mal überlegen, ob er auch bereit wäre, für den Lohn eines Polen oder Rumänen zu arbeiten. Aber nein, das ist ja dann wieder was gaaanz anderes. :mad:
 
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Wer jetzt kommt mit 'Markt', Konkurrenz und sowas, soll mal überlegen, ob er auch bereit wäre, für den Lohn eines Polen oder Rumänen zu arbeiten. Aber nein, das ist ja dann wieder was gaaanz anderes.

Das ist leider nicht der Punkt!

Wir reden auch nicht von € 50.- auf oder ab bei einem Instrument um € 1000.-

Aber - um nicht bei Musikläden zu bleiben - wenn ich Schuhe im lokalen Geschäft um € 230.- sehe. Dieselben Schuhe dann um € 150.- abverkauft werden und bei Amazon, Zalando usw. DIESELBEN Schuhe um € 35.- abverkauft werden komme ich mir verarscht vor.

Auch wenn man das Schließen vieler Kleiner versucht zu verhindern: Es wird nicht möglich sein. Ausnahmen bestätigen die Regel!

Das liegt teils an unserem Wirtschaftssystem inkl. Globalisierung usw. usw. Aber auch an den vielen, neuen Möglichkeiten die jeder Einzelne hat.
Eine davon ist, durch manigfache Informationsmöglichkeiten dort zu kaufen wo man will und nicht an den Händler im Ort gebunden zu sein.

Es ist nicht so lange her, daß es öfter mal hies: "Der Halsabschneider kassiert ohne Ende. Aber er ist der einzige weit und breit!"

Ob das gut oder schlecht ist kann man diskutieren - aber ohne brauchbare Erkenntnis.

Fakt ist, daß es in diese Richtung weiter geht.

Nicht der Große schluckt den Kleinen. Der schnellere schluckt den langsameren. Thomann wäre dazu das treffendste Beispiel.

Wer sich die Website von Thomann ansieht und mit anderen - auch Grossen - vergleicht wird schnell feststellen:
Da wird laufend investiert, daran gearbeitet und damit hausintern ein enormes Maß an Erfahrung gesammelt.

Erfahrung kann man nicht lernen. Die braucht Zeit!

Thomann war auf diesem Gebiet der Erste - also der Schnellste. Hat damit einen enormen Erfahrungs-/Wissenvorsprung.
Um den schnell aufzuholen würden hunderttausende Euro nötig sein und zig Mannjahre.
Vorausgesetzt man findet die nötigen Fachleute in der nötigen Anzahl. Man würde trotzdem immer hinterherhinken.
 
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Thomann hat da sicher einen Riesenvorsprung. Und vor allem auch den guten Ruf, den muss sich ein anderer erst mal überregional bzw sogar international erarbeiten.
 
Wer sich die Website von Thomann ansieht und mit anderen - auch Grossen - vergleicht wird schnell feststellen:
Da wird laufend investiert, daran gearbeitet und damit hausintern ein enormes Maß an Erfahrung gesammelt.

Ich bin sicher, dass die Thomann-Website im Bereich Musik einen ähnlichen Status hat, wie allgemein Amazon. Selbst Leute, die dort letztlich ein Produkt nicht kaufen, schauen da, um sich zu informieren.

Wenn ich dagegen die Site vom MusicStore betrachte, weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
 
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Es schweift zwar jetzt vom Thema ab, aber die Thomann Seite ist tatsächlich der Standard an dem sich andere messen lassen müssen. Auch die recht offene Information wie es in der Firma läuft ist erstklassig. So vermittelt man den Kunden die familiäre Atmosphäre.
Ich war einmal dort - und obwohl einiges los war, haben die Leute nicht gestresst gewirkt. Da stimmt einfach das Gesamtpaket.
 
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Nö, verhandeln kann man bei Ebay-Kleinanzeigen. Ich kaufe beim Händler vor Ort wenn möglich. Wegen der Kompetenz, und weil ich's richtig und wichtig finde daß man einen Ansprechpartner vor Ort hat. Und da zahle ich auch gern etwas mehr. Auch wenn's dem Trend widerspricht.

Ich geh sogar noch einen Schritt weiter, ich gehe in der regel immer zu meinem Bekannten zahle dort teils sogar mehr als würd ichs in einem anderen laden(nicht thomann sondern andere Läden) zahlen, dafür habe ich das gute gefühl dem Kleinen Mann geholfen zuhaben^^
 
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Also zum Thema "Verhandeln im Musikladen" nun meine aktuellsten Erfahrungen:

Kauf eines Cajons - mein Kollege und ich hatten alle Kisten ausprobiert, die besseren kamen in die Wahl. Übrig blieben zwei. Das erheblich teurere davon (tatsächlich das teuerste Cajon im Laden) gefiel uns am besten. Aber war teuer. Der Verkäufer kam dann ohne dass wir feilschten an und schlug vor, dass er das Cajon ohnehin kostenlos einstellen würde, dass eine Tasche dazugehöre und er noch einen Zehner runtergehen könne. Feilschen? Nö.

Das andere war der Kauf meiner Epi ES175. Die hatte schon gut ein Jahr im Laden rumgestanden. Auch da schlug der Verkäufer mir was vor, nämlich wenn ich die sofort mitnähme, könne er den Preis nach unten auf glatten Hunderter abrunden. Da der Preis auf …49,- oder sowas endete, war das fuffzich Euro Nachlass. Diskussionen? Feilschen? Ja bin ich denn bekloppt?

Und dann mein letzter Verstärkerkauf, ein Fender Mustang. Hingegangen, einpacken lassen, Preis bezahlt, fertig.

Nö, auf Feilschen habe ich keinen Bock.
 
wenn ich die sofort mitnähme

Da kann man einmal sehen wie unterschiedlich Menschen sind. Diese `sofort mitnehmen´ ´nur heute´ Nummer ... da soll (Entscheidungs-) Druck erzeugt werden ... so ein Laden sieht mich nie wieder....
 
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