Hallo!
Auch wenn's vielleicht eher mit den letzten Post zu tun hat, möcht ich das trotzdem loswerden. Ich nutze das MB gerne und (viel zu) häufig, habe aber bis auf einmal nie MS genutzt (einziger Kauf war eine Music Man Petrucci, und das auch nur, weil mein Stammhändler diese Gitarre NIE für den Preis verkaufen hätte können).
Was mich eigentlich immer ein bisschen schreckt ist die Tatsache, dass in unserer Zeit scheinbar alles möglich ist und vor allen Dingen immer alles sofort und jederzeit erreichbar sein muss. Warum in aller Welt schaffen es anscheinend viele Leute nicht, sich, um beim Beispiel der Instrumente zu bleiben, sich auf eine Geschäftsbeziehung mit einem Händler einzulassen? Es profitieren doch beide Seiten davon. Ich hab auch eine Kundennummer beim Hans, aber das Geld, was ich dort lasse, ist, gemessen an den Beträgen, die mein Händler vor Ort mit mir umsetzt, doch eher gering. Die Geschichte mit den Preisen, die der allmächtige Thomann diktiert, kann ich auch nur zum Teil nachvollziehen. Ich hatte bisher bei so ziemlich allen Einkäufen, egal ob es sich um Saiten, Plektren, Kabel oder Gitarren, Verstärker handelt, nie das Problem, mehr zu bezahlen, als nötig war. Und das nicht, weil ich meinem Händler Preis xy vor den Latz knalle und sage, dass ich sonst anderswo kaufe, sondern weil ich automatisch einen angemessenen Preis bekomme. Klar orientiert sich er auch am allgemeinen Markt, aber das muss schließlich jeder Kaufmann machen. Und wenn dann mal ein Artikel ein bisschen teurer ist, dann ist er das eben. Dafür habe ich einen Ansprechpartner vor Ort. Dass sich nicht jeder Händler zig Geräte der Marke xy ins Geschäft stellen kann ist auch klar, die Frage ist nur, ob es das eigentlich auch wirklich (!) braucht. Die Zeiten ändern sich, das ist mir bewusst, aber muss der Anfänger die Wahl zwischen 25 gleich üblen Startersets haben, oder reicht es nicht, wenn ihm der Verkäufer vor Ort zu einem vernünftigen Instrument für den Anfang rät? Weiter oben hieß es, "der Markt verlangt" nach diesem oder jenem. Ich glaube, dass genau dadurch erst viele Probleme entstehen. Dass hier natürlich auch noch Hersteller bzw. deren Vertriebe ein Übriges tun ("Händler, Du musst für xyz€ bei mir einkaufen, sonst bekommst Du gar nichts!"), steht dabei auch zur Diskussion.
Die von Johannes angesprochene Belastung mit Online-Shops kann ich nachvollziehen, aber auch hier kommt Kritik. Wenn ich eine Gitarre will, habe ich mir das im Vorfeld überlegt. Mein Händler bestellt das Teil, sofern nicht vorrätig, und wenn ich mir nicht sicher bin, dann kommt das Gerät eben zur Ansicht. Aber in der Regel teste ich vor Ort und entscheide dann. Die Hin- und Herschickerei mit 30 Tage Geld-zurück und dem sinnloserweise verbundenen Anspruch auf absolute Neuware fällt dann ja irgendwie flach. Vor 20 Jahren hat das doch auch ganz gut funktioniert und jeder hatte was zum Leben?!
Matze