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  • Ersteller Johannes Hofmann
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Tippfehler?
...
Das heißt natürlich nicht, daß ich ein Fünftel des Produktes bezahlen will, nur um es mal zwei oder drei Tage zu testen, wie kommst Du denn darauf? :confused:

Guten Morgen Tonstudio2,

Nein, kein Tippfehler. Du hattest hier geschrieben...
"Andererseits habe ich noch keinen Händler getroffen, der auf mein Angebot eingegangen ist " (https://www.musiker-board.de/allgemeine-board-themen-bt/441998-veraenderungen-24.html#post5420963)

Und ich hatte Dir geschrieben, dass mich das nicht wundert, denn wenn der Händler Dir Neuware für 1000 EUR schickt, die von Dir mit Gebrauchsspuren zurückkriegt und dann 20% günstiger als Retoure verkaufen muss (800 EUR), dann hilft es ihm wenig, wenn Du Dich mit 40 EUR an seinen Paketkosten beteiligst. Du müsstest mindestens 250-300 EUR zahlen, damit für den Händler ein Geschäft daraus wird und das bist Du ja nicht bereit, wie Du inzwischen bestätigt hast :)

Also nochmal... es gibt zwei Möglichkeiten:

1. die offizielle Fernabsatz-Methode
Du bestellst und bezahlst. Du kriegst Neuware, aber solange Du nicht sicher bist, dass Du die Ware behalten willst, passt Du höllisch auf, dass Du nichts verkratzt. Du testest in Ruhe und wenn Du das Produkt doch nicht behalten willst, rufst Du uns an und wir schicken Dir einen Freeway. Sobald das Teil zurück ist, kriegst Du Dein Geld komplett zurück. Wegen Fettfingern und so machen wir Dir keinen Streß, nur wenn's halt im Karton scheppert rufen wir Dich vielleicht mal an :). So machen wir das schon immer, seit ein paar Jahren ist's sogar Gesetz. Deshalb funktioniert diese Methode auch bei jedem Versender - natürlich mit unterschiedlichem Kulanzanteil ;)

2. die "Ich-will-aber-nur-leihen-Methode"

Du gehst zu einem dedizierten Verleiher mit Verleihpool und holst Dir das, was Du kriegen kannst. Du kriegst auch keine Neuware und dem Verleiher macht's auch nichts aus, wenn danach zwei Fettfinger mehr drauf sind als davor.

Grüße,

Sven
 
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@ ars ultima

Die Anfängergitarristen haben von Gibson gehört, weil es noch Leute gibt, die davon erzählen können und vielleicht noch eine besitzen. Außerdem konnte man bis vor 2-3 Jahren noch in sehr vielen Geschäften eine Gibson antesten/kaufen/bestellen usw. Die momentane Situation ist bereits schon sehr bedenklich. Auf Grund der derzeitigen Vertriebspolitik z.B. von Gibson, um bei diesem Hersteller zu bleiben, sind es meiner Schätzung nach gerade mal 15-20 Händler in Deutschland, die dieses Produkt auf Grund der Herstellervorgaben noch führen können. Johannes Hoffman hat bereits einen Kommentar zum 80-seitigen Vertrag abgegeben. Mit dieser geringen Anzahl an Händlern ist von einer flächendeckenden Versorgung keine Rede. Beim vorherigen Vertrieb in Deutschland konnte jeder autorisierte Händler mit einer überschaubaren Investition seinen Beitrag zur Verbreitung eines durchaus brauchbaren Produkts leisten und daraus letztendlich auch notwendige Gewinne generieren. Aus dieser Zeit stammen die meißten Erfahrungen, Empfehlungen, Bekanntheitsgrad usw., usw.,. Gutes Produkt, leistungsfähiger Vertrieb, flächendeckendes Händlernetz, viele Kunden, die einfach mal im Laden nebenan testen konnten. Fazit: kennt jeder und man weiß, wovon man spricht.
In der jetzigen Situation sollen einige wenige, wenn auch die potentesten, Händler das Ganze bewälltigen. Daraus resultieren diverse Problematiken. Eine bestenfalls ansatzweise flächendedeckende Versorgung ist nur noch auf dem Versandweg zu erzielen. Der Bekanntheitsgrad und somit die Nachfrage dürfte abnehmen, da es immer weniger Leute geben wird, die mit dem Produkt in Berührung kommen können, ohne es erstmal kaufen zu müssen ( nennen wir es mal Dell-Syndrom ). Daraus abgeleitet stellt sich die Frage, ob der nächste Schritt seitens des Herstellers sogar der Direktvertrieb sein könnte, wenn er mit dem Umsatzzahlen der verbliebenen Händler nicht mehr zufrieden ist.
Hier wird die teilweise jahrzentelange Arbeit vieler Menschen, die dem Hersteller seinen heutigen Erfolg erst ermöglicht haben, mit Füßen getreten. Ich denke, daß u.a. diese Situation auch in die Entscheidungen seitens MSA, und somit überhaupt Ursache dieses Threads, mit eingeflossen ist.
 
naja , also ich weiss jetzt nicht im Detail, was der Hersteller Gibson den Händlern da für 80seitige Vorschriften gemacht hat....und man muss auch immer beide Seiten sehn....ich kann mir gerade, auch wenn es nur noch wenige autorisierte Händler in D geben sollte, die in Zukunft Gibson verkaufen, kaum vorstellen, dass die Nachfrage nach Gibson Gitarren abnehmen wird. Der Kult ist einfach zu gross nach den Instrumenten! Aber is nur meine Meinung. Bei Rickenbacker isses doch auch so ähnlich. Die Instrumente sind Kult. Sie sind oder waren in Deutschland zeitweise über jahre lang kaum zu beschaffen, dennoch ist die Nachfrage immer da. Bsp. als ich im Soundland mal einlief mit meinem Rickenbacker Bass um ne passende Box anzutesten, hat der Verkäufer glänzende Augen bekommen usw mich gefragt, wo ich den Bass her habe weil er täglich 5 Anrufe kriegt von leuten , die den Bass wollen und auf die lange Warteliste ganz oben wollen, wenn wieder ein Bass reinkommt....is jetz nur ein Beispiel...aber es wird nicht der Untergang von Gibson sein, wenn jetzt weniger Händler die hier verkaufen....
 
Eine bestenfalls ansatzweise flächendedeckende Versorgung ist nur noch auf dem Versandweg zu erzielen.

Also...wir reden hier nicht von Nahrungsmitteln, Strom oder Trinkwasser. Für Musikinstrumente eine "flächendeckende Versorgung" zu erwarten, halte ich für ziemlich grotesk.

Liegt vielleicht auch daran, daß ich mein erstes Instrument Ende der Siebziger gekauft habe - zu einer Zeit, als eine passable Auswahl von Musikinstrumenten überhaupt nur in Ballungsräumen zu bekommen war.

Oder daß ich Linkshänder bin - und als solcher überhaupt erst seit ca. 10 Jahren übers Internet ein Angebot bekomme, das man mit ein wenig gutem Willen als "Auswahl" bezeichnen kann. (Übrigens mal ein guter Anschauungsunterricht: schaut mal auf ebay oder bei Thomann nach Linkshänder-Instrumenten - dann bekommt ihr ein Gefühl dafür, wie die "Versorgung" für alle Gitarristen vor ungefähr 25 Jahren war - bundesweit!)

Ich hab auch noch ein paar alte Kataloge von Anfang der 80er hier liegen - Leute, da kommen euch die Tränen. Es gibt zur Zeit ein Angebot an Musikinstrumenten aller Preisklassen in einer derart hohen Qualität, daß man die heutige Marktlage nur als paradiesisch für Mucker beschreiben kann - und das gilt beileibe nicht nur für Gitarristen, sondern in allen Sparten - im PA oder Lichtbereich noch viel mehr. Es gab Zeiten, da musste man sich eine brauchbare (?) Gesangsanlage selbst bauen.....

Das Geheule über die Vertriebssituation bei Gibson kommt mir jedenfalls ziemlich absurd vor, wenn ich mich erinnere, daß ich als 18-Jähriger mit frischem Führerschein mit meinen 3 Bandkumpels 2 Stunden hauptsächlich über Landstraßen nach Hamburg gepilgert bin, um mir dort am Schaufenster von No.1 in der Talstraße die Nase platt zu drücken: "Alter, guck mal, ne echte Gibson!! Boah!" Ach ja, und der komplette Fender-Katalog 1981 war ein 6-Seitiges DINA4-Faltblatt - "komplett" heisst: 2 Bass-Modelle, 5 Gitarren-Modelle, 3 Amps auf der Vorderseite und auf der Rückseite Rodgers-Drums und Rhodes-Pianos.

Über die Preise - und die dafür gebotene Qualität - oder die Alternativen reden wir mal lieber gar nicht.........

Da Problem des heutigen Musikinstrumenten-Marktes ist beileibe nicht zuwenig "Versorgung" sondern eher im Gegenteil ein monströses Überangebot an Produkten, die überall verfügbar sind. Und das trifft auf eine Kundschaft, die nahezu unerfüllbare Erwartungen an viele Produkte stellen und noch dazu hochindividuelle Vorstellungen haben, was das erworbene Gerät alles leisten muß.

Um das unfallfrei zusammenzubringen, braucht's hochqualifizierte Verkäufer (nicht "Berater", sondern "Verkäufer", jawohl!) - und die kann niemand ausbilden, geschweige denn dauerhaft bezahlen oder ständig weiterbilden. Oder eben das Internet, das es ja unter anderem auch ermöglicht, Fehlkäufe mit tragbarem Verlust über ebay wieder zu entsorgen oder spezielle Geräte gebraucht, zu einem fairen Preis und mit relativ geringem Risiko zu erwerben - auch das war vor gut 15 Jahren noch völlig undenkbar.
 
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Liegt vielleicht auch daran, daß ich mein erstes Instrument Ende der Siebziger gekauft habe - zu einer Zeit, als eine passable Auswahl von Musikinstrumenten überhaupt nur in Ballungsräumen zu bekommen war.

komm mal im Jahr 2011 zu mir in die Prärie nach Ba-Wü ! eine Wüste was Versorgung mit guten Instrumenten betrifft....

Ich hab auch noch ein paar alte Kataloge von Anfang der 80er hier liegen - Leute, da kommen euch die Tränen. Es gibt zur Zeit ein Angebot an Musikinstrumenten aller Preisklassen in einer derart hohen Qualität, daß man die heutige Marktlage nur als paradiesisch für Mucker beschreiben kann - und das gilt beileibe nicht nur für Gitarristen, sondern in allen Sparten - im PA oder Lichtbereich noch viel mehr. Es gab Zeiten, da musste man sich eine brauchbare (?) Gesangsanlage selbst bauen.....

ich kenne die End-80s auch noch n bisl. Es gab viel mehr Musikläden damals an jeder Ecke quasi...genauso auch Plattenläden...da gilt dasselbe.....heute sieht man stattdessen einen "1 Euro Ramschladen" nach dem andern dort in den Städten ringsum in Baden Württemberg z.b.

Das Geheule über die Vertriebssituation bei Gibson kommt mir jedenfalls ziemlich absurd vor, wenn ich mich erinnere, daß ich als 18-Jähriger mit frischem Führerschein mit meinen 3 Bandkumpels 2 Stunden hauptsächlich über Landstraßen nach Hamburg gepilgert bin, um mir dort am Schaufenster von No.1 in der Talstraße die Nase platt zu drücken: "Alter, guck mal, ne echte Gibson!! Boah!" Ach ja, und der komplette Fender-Katalog 1981 war ein 6-Seitiges DINA4-Faltblatt - "komplett" heisst: 2 Bass-Modelle, 5 Gitarren-Modelle, 3 Amps auf der Vorderseite und auf der Rückseite Rodgers-Drums und Rhodes-Pianos.

auch heute noch muss ich weite Strecken mit dem Auto zurücklegen, um zu einem Laden zu gelangen, der eine schöne Auswahl an tollen Instrumenten hat.....der Soundland ist da mit knapp 70km noch der nächste...dann folgen schon Rockshop und Session noch weiter weg und dann Thomann..da sollte ich schon fast ne Hotelübernachtung mit buchen...von Musik Produktiv oder so ganz zu schweigen...:D

früher als Jugendlicher in meiner früheren Hometown Esslingen....da gabs in der City 3 Musikläden und ich hab mir da auch die Nase plattgedrückt an den Scheiben....bei einem hab ich dann Ende der 80s meine allererste Gitarre überhaupt gekauft als Zivi . heute gibts noch einen Laden draussen im Industriegebiet...noch


gut, vielleicht hab ich einen zu exklusiven Geschmack für diese heutige Welt ? :D
 
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LostOver hat recht mit allem was er sagt.

Ansonsten zu Gibson:

Glaubt mir... der Firma Gibson ist durchaus bewußt, dass sie auf einer Goldader sitzen. Ihr könnt Euch auch vorstellen, dass in einem 80-seitigen Händlervertrag nicht steht "Uns doch egal, was Du mit unserer Marke machst" sondern das Gibson sehr genaue Vorstellungen davon hat, wie seine Produkte angeboten und verkauft werden sollten und da ist halt die Strategie eher "eine Harley Davidson kriegst Du auch nicht in jedem Fahrradladen" :)

Bis vor ein paar Jahren lief Gibson noch durch einen normalen Vertrieb - sogar einem der besten. Trotzdem hatte der Vertrieb, wie jeder andere, erstmal das Grundinteresse möglichst viele Händler zu bestücken und möglichst viele Händler heißt halt Preismetzgereien und keiner, der sich für Werbung verantwortlich fühlt.

Am Schluss war Ebay voller Gibson, jeder hatte einen dicken Hals auf die Marke, die Margen waren niedrig und die Verfügbarkeit schlecht, weil die Händler trotzdem versucht haben, ohne Gibson klarzukommen. Nicht wenig Händler haben Kunden von Gibson abgeraten, was auch nicht gut für die Marke ist und Händler wie wir hatten einfach keinen Bock, zigtausend Euros für Gibson-Werbung auszugeben, wenn wir an jeder Ecke unterboten werden.

Heute schaut's so aus, dass Gibson/Epiphone 20 ausgesuchte Händler hat, die pickelharte Regeln befolgen müssen. Dass da viele durch's Raster fallen ist logisch, tut mir aber als Thomann natürlich weniger leid ;-) Ganz im Gegenteil: wir haben zwei Leute bei Gibson, die ausschließlich für uns arbeiten und uns helfen, die Marke weiter zu bringen, möglichst gut verfügbar zu sein und den bestmöglichen Service anbieten zu können. Gibson baut sogar Gitarren für uns nach Wunsch... wer macht denn sonst sowas? Unsere Umsätze sind so hoch wie noch nie und Ihr habt den Vorteil, dass die Preise gesunken sind, weil einer dazwischen weggefallen ist. Das ist toll!
Und ich hab auch was davon... durfte nämlich im Januar mit dem Chef (Henry) und meinem Chef lecker essen gehen und wurde dann sogar vom Gibson-Bus zum Hotel gebracht. Das war klasse :D

Klar verstehe ich, dass manche kleine Händler kotzen, wenn ein Hersteller sagt "sorry, Du bist nicht gut genug für uns". Sowas hört keiner gerne! Wenn man aber mal in Ruhe drüber nachdenkt, dass halt so eine ordentliche Gibson ein Monatsgehalt kostet, dass in der heutigen Zeit auch nicht 3 sondern 30 rumhängen solten (oder wer von Euch würde in einen Laden gehen um eine Les Paul Gold Top zu kaufen und würde sich eine rote SG andrehen lassen, wenn die LP ausverkauft ist?), dann ist halt auch so eine Marke eine Nummer zu groß für manche. Außerdem haben solche Hersteller oft auch relativ hohe Erwartungen ans Bestellverhalten des Kunden. Bei Gibson sind z.B. Lieferzeiten von 6-18 Monaten Normalität. Das federn wir mit unserem großen Lager ab, andere können das nicht.


Grüße,

Sven
 
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daß ich als 18-Jähriger mit frischem Führerschein mit meinen 3 Bandkumpels 2 Stunden hauptsächlich über Landstraßen nach Hamburg gepilgert bin,
Das kommt mir auch noch irgendwie bekannt vor, aber was jackson sagt trifft auch zu: um so etwas wie Auswahl zu bekommen, muss man hier immer noch an die 100 km weit fahren! Da helfen wirklich nur Online-Anbieter, bei höherpreisigen Sachen ist das aber so eine Sache! Im normalen (Einsteiger) Sektor dürfte es aber nicht mehr schwierig sein, auch in der näheren Umgebung etwas in guter Qualität zu finden! Es steht nur nicht immer der gewünschte Name drauf, aber das Niveau und die Menge des Angebots hat sich sehr verbessert!
 
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gut, es kommt halt auf den eigenen Anspruch immer an....Ich könnte hier 11km zu nem Laden fahrn und mir ne Tenson oder GEWA Westerngitarre holen, die ich dann auch gleich wieder zurückgeben könnte, weil.....z.b. die Tonabnehmer nicht funzen usw (is mir auch schon passiert vor jahren mal) genauso diese Einsteigersets E Gitarren könnt ich mir theoretisch auch da kaufen wenn ich wollte...will ich aber nicht. Mein Anspruch an Quali is halt nach über 20 Jahren musizieren etwas gestiegen ;) Wenn ich nicht mobil wäre, würde mir hier im Grunde nur eins übrig bleiben: besser nicht Gitarre lernen sondern halt Akkordeon, Querflöte, Tuba, Posaune, Saxofon, Klavier , Schlagzeug. Ich hab nix gegen diese Instrumente , überhaupt nicht! aber ich bin halt auf Gitarre (und bisl Bass) fixiert ;) das ist mein Pech hier wo ich wohne :D

also Tip an alle Gitarristen: zieht um nach Treppendorf, Frankfurt, Ibbenbüren, Karlsruhe, Köln :D :D
 
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auch heute noch muss ich weite Strecken mit dem Auto zurücklegen, um zu einem Laden zu gelangen, der eine schöne Auswahl an tollen Instrumenten hat.....der Soundland ist da mit knapp 70km noch der nächste...dann folgen schon Rockshop und Session noch weiter weg und dann Thomann..da sollte ich schon fast ne Hotelübernachtung mit buchen...von Musik Produktiv oder so ganz zu schweigen...:D

früher als Jugendlicher in meiner früheren Hometown Esslingen....da gabs in der City 3 Musikläden und ich hab mir da auch die Nase plattgedrückt an den Scheiben....bei einem hab ich dann Ende der 80s meine allererste Gitarre überhaupt gekauft als Zivi . heute gibts noch einen Laden draussen im Industriegebiet...noch


gut, vielleicht hab ich einen zu exklusiven Geschmack für diese heutige Welt ? :D

Wo grade der Name Musik-Produktiv fällt: sind die nicht in den 80ern, als sie im Versandhandel absolute Marktführer waren, mit einem Filialkonzept krachend gescheitert? :D

Wenn ich mir Hamburg mal ansehe: Die Läden, die es vor 20 Jahren gab, existieren heute im wesentlichen immer noch. Ein paar kleine Krauter sind verschwunden. Ein paar andere kleine Krauter kommen immer mal wieder dazu - und verschwinden wieder.

Hier auf dem flachen Land ist es ähnlich: ich habe das Glück, einen guten Musikladen direkt vor Ort zu haben - der gerade vergrößert hat und mangels fähiger Mitbewerber gut über die Runden kommt. Aber auch der existiert seit gut 30 Jahren. Bevor der gegründet wurde, gab es in meiner Kleinstadt ebenfalls genau einen Musikladen: mit vielleicht einem 100tel des Angebots, das das Musikcenter Schenefeld anbietet.

Und da ich über Jahre immer die Anzeigen in den einschlägigen Fachzeitschriften studiert habe ( bzw, wenn ich mir mal ein paar ältere Ausgaben aus meinem Archiv durchblättere), stelle ich fest, daß dort immer noch die gleichen Namen auftauchen. Insofern sehe ich die Veränderung hin zum Schlechteren aus meiner Warte absolut nicht. Zumal: zusätzlich zu den bekannten Läden ist das Internetangebot (und EBAY!!) noch obendrauf gekommen.

Ich habe jedenfalls nicht die Erwartung, daß im Umkreis von 50 Kilometern demnächst ein Gitarrenhändler öffnet, der sich ca. 500 Linkshändergitarren aller Preisklassen hinhängt, damit ich mir die beste aussuchen kann. Und ich werde von meinem Händler hier am Ende der zivilisierten Welt auch nicht erwarten, daß er sich den Laden vollstellt mit PRS, Gibson, Mesa/Boogie und Nik Huber - aber erstaunlicherweise hat er die teilweise sogar da.

Anyway: es ist eine Frage des Anspruchs von Käuferseite. Oberhalb einer bestimmten Preisklasse (oder in einem "Exoten-Segment") muß mir klar sein, daß das Angebot sich über die Republik verstreut - und wenn ich etwas Besonderes will, gehe ich entweder das (begrenzte) Risiko einer Bestellung oder fahre halt zum Angebot hin. Oder ich schau mich halt in der Nähe um und kaufe eine Gitarre dann, wenn sie mich inspiriert. Egal, welches Modell das gerade ist.

Die Erwartungshaltung, daß in einem Umkreis von weniger als einer Stunde Fahrzeit ständig genügend Gitarren zum Antesten bereitstehen, damit MEINE ZUKÜNFTIGE in jedem Fall dabei ist, wenn ich grad mal eine GAS-Attacke habe, halte ich für überzogen. Das wird nie der Fall sein.


Aber vielleicht bin ich auch deswegen so entspannt, weil ich mit einem eigenen Lager von 4 Amps, 3 E-Gitarren (bis vor Kurzem waren es noch 5), 2 Akustikgitarren (plus A-Verstärker), einem Bass (plus Anlage) und einem guten Dutzend Effekttretern, einer eigenen kleinen PA, etlichen Mikros, und sogar einer kleinen Lichtanlage auch mal ein Jahr lang ohne Anschaffungen über die Runden käme. Wird hart, aber ich könnt es schaffen.... ;);)
 
Und ich werde von meinem Händler hier am Ende der zivilisierten Welt auch nicht erwarten, daß er sich den Laden vollstellt mit PRS, Gibson, Mesa/Boogie
Doch, einen gab es bis vor ein paar Jahren hier in der Nähe: Siggi Schwarz! Der hatte wirklich ein überregionales Angebot im Laden, leider gab er sein Geschäft vor ein paar Jahren auf, zum einen wegen seiner Veranstaltertätigkeit, zum anderen wegen der veränderten Verbraucherhaltung, wie er in einem Interview mal sagte!
 
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Doch, einen gab es bis vor ein paar Jahren hier in der Nähe: Siggi Schwarz! Der hatte wirklich ein überregionales Angebot im Laden, leider gab er sein Geschäft vor ein paar Jahren auf, zum einen wegen seiner Veranstaltertätigkeit, zum anderen wegen der veränderten Verbraucherhaltung, wie er in einem Interview mal sagte!

ja seit der flächendeckenden Internetversorgung und mehr Marktübersicht wegen und da es eben keine Läden in der Umgebung mehr gibt, wo man auch mal ne höherpreisige und qualitativ hochklassige Gitarre anspielen kann und auch nicht mehr kaufen kann, bestellt man am besten seine Instrumente ungecheckt auf gut Glück im Ausland wenn der Devisenkurs gut ist....ich bin sonst früher immer ein Verfechter dessen gewesen, dass man Instrumente im Laden selbst ausprobiert und dann auch da kauft aber man wird einfach seit Jahren , seit dem Internetboom, gezwungen seine eigenen früheren Käufer-Prinzipien auch über Bord zu werfen und dann darf auch wirklich kein Händler mehr jammern, weil man sich im Ausland eindeckt und quasi "Landes-Verrat" übt und der Kreis schliesst sich auch aus Käufersicht weil immer mehr Läden dicht machen...die Zukunft ist halt globaler online -kauf .... ob wir das alle wollen oder nicht.
 
ja seit der flächendeckenden Internetversorgung und mehr Marktübersicht wegen und da es eben keine Läden in der Umgebung mehr gibt, wo man auch mal ne höherpreisige und qualitativ hochklassige Gitarre anspielen kann ...

Die teuren hochwertigen Instrumente sind nicht mal so sehr das Problem. Viel problematischer ist, dass 27 Vertriebe im gleichen Werk in China die (fast) gleiche Gitarre bauen lassen, und ein kleiner Laden natürlich nicht von jeder dieser "Marken" 30 Stück lagern kann. Es ist aber fast unmöglich, in einer Verkaufsberatung einem Kunden zu sagen, dass es ziemlich Wurscht ist, auf welcher 150€ Gitarre er Smoke on the Water übt. Er will ALLE antesten und sich dann entscheiden.

Manche kleinen Läden werden dann unredlich und andere lassen den Käse... mein Respekt an Siggi Schwarz!
 
.... da es eben keine Läden in der Umgebung mehr gibt, wo man auch mal ne höherpreisige und qualitativ hochklassige Gitarre anspielen kann und auch nicht mehr kaufen kann....

Ich bleibe dabei: Daß es in der deutschen Provinz jemals die Möglichkeit gegeben hätte, in nahegelegenen Musikläden "höherpreisige" Gitarren (oder jedes andere Musikinstrument oberhalb von 1500 Euro Kaufpreis) nach Belieben auszuprobieren, halte ich für eine Legende.

Falls doch, dann werden es vermutlich genau diese teuren Instrumente gewesen sein, die den kleinen Provinz-Händlern das Genick gebrochen haben, weil sie eine Kapitalbindung bedeuten, die ein Einzelhändler mit einer Umsatz-Marge im unteren einstelligen Prozentbereich schlicht nicht tragen kann - weil er die Teile einfach nicht los wird. Den prinzipiell sicheren Wertverlust in einem deflationären Umfeld mal gar nicht berücksichtigt.

Manche kleinen Läden werden dann unredlich und andere lassen den Käse... mein Respekt an Siggi Schwarz!

Zahnärzten dabei zuzuhören, wie sie auf 5K-Euro-Gitarren "Smoke on the water" üben ,ist allerdings auch ein hartes Brot....:D
 
Zahnärzten dabei zuzuhören, wie sie auf 5K-Euro-Gitarren "Smoke on the water" üben ,ist allerdings auch ein hartes Brot....:D

Hahaha :D
das stimmt!

Nun ja, aber das rentiert sich wenigstens ein bisschen :redface:
 
Ich habe das Interview mit Siggi Schwarz in der Guitar 4/08 gefunden, in dem er sagte: " Ich hatte die grösste Verstärker-Ansammlung der Welt, die exzessivste Auswahl an Röhrenverstärkern, darunter sieben Dumble Overdrive Special -da kostet einer 30.000 Euro -, einen Warenbestand von über einer Million Euro , viele High-End-Gitarren.... Dann kam das Internet; es wurde weniger. Die Generation im Alter zwischen 45 und 60 ändert sich ebenfalls. Die geben nicht mehr so viel Geld dafür aus. Da kommt noch eine grosse Veränderung. " Sein Laden ist und war natürlich eine Ausnahme, eine 50.000 Euro Gitarre verkauft man nicht jede Woche!
 
Ich habe das Interview mit Siggi Schwarz in der Guitar 4/08 gefunden, in dem er sagte: " Ich hatte die grösste Verstärker-Ansammlung der Welt, die exzessivste Auswahl an Röhrenverstärkern, darunter sieben Dumble Overdrive Special -da kostet einer 30.000 Euro -, einen Warenbestand von über einer Million Euro , viele High-End-Gitarren.... Dann kam das Internet; es wurde weniger. Die Generation im Alter zwischen 45 und 60 ändert sich ebenfalls. Die geben nicht mehr so viel Geld dafür aus. Da kommt noch eine grosse Veränderung. " Sein Laden ist und war natürlich eine Ausnahme, eine 50.000 Euro Gitarre verkauft man nicht jede Woche!

klar, 50000 euro Gitarren oder 30000 Euro Amps können sich heutzutage nicht mal mehr Zahnärzte leisten nach der Gesundheitsreform... vielleicht noch Börsenspekulanten und Bankmanager...... von daher musste er aufgeben^^
 
Zahnärzten dabei zuzuhören, wie sie auf 5K-Euro-Gitarren "Smoke on the water" üben ,ist allerdings auch ein hartes Brot....:D

Das erinnert mich an die Geschichte vom Musik-Schmidt, als dieses Jahr die erste von drei Gibson Gary Moore Signatures (7000 Euro und ein Sound zum Niederknien) verkauft wurde.
Der erste Käufer hat die allenernstes nach ein paar Tagen wieder zurückgegeben (wirklich unfassbar bei der Gitarre) und der 2. hat beim Anspielen erstmal BAP intoniert. Der Legende nach wechselte die Mimik des Verkäufers von Entsetzen bis zur puren Verzweifelung.:D
 
Bild am Rande:
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Martin Hofmann mit Bodyguard in Verhandlungen mit Hans Thomann :D
(v.l.n.r. Hans Thomann, Martin Hofmann, Jaques Voutay)

ThomannMartinJacky.jpg
 
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Sieht nach knallharten Verhandlungen aus :eek:
:D
 
Darf ich fragen wer wer ist?
Falls es mal um die Millionen geht will ich ja auch wissen wer der richtige Ansprechpartner ist:D.
 
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