Veränderungen

  • Ersteller Johannes Hofmann
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Das ist allgemien Branchenübergreifend so: Sony musste seine PS3 auch lange Zeit subventionieren, weil sie denen zu nem vernünftigen Preis, womit sie Gewinn machen würden, keiner abgekauft hätte. Die machen das Geld damit, dass die Technik mittlerweile billiger wird und mit Controllern und Spielen. Scheint ja da irgendwie zu funktionieren :D Nur dass Holz und Mechanik für Gitarre nicht unbedingt billiger wird, was das Konzept hinfällig macht. (Oder wir verkaufen alle Gitarren mit Verlust, verlangen aber 50 Euro pro Kabel und Stimmgerät :gruebel: )
 
Hi pat.lane,

na Du lockst mich ganz schön aus der Reserve ;-)

gell kannst mal sehen:D aber wie ich schon schrub... keinerlei provokation oder ähnliches, sondern einfach nur interessehalber.;)
ich erwähne an dieser stelle gerne auch nochmal die angenehme und relaxede gesprächsatmosphäre hier :great:

Wir haben alle Optionen abgewägt, aber wir haben nunmal derzeit kein vernünftiges Filialkonzept in der Schublade, sodass wir es uns auf die Schnelle weder zugetraut haben, dort einen vernünftügen Laden für unsere Kunden noch sichere Arbeitsplätze für die Mitarbeiter zu schaffen.

Ganz ehrlich: wenn Hans Thomann oder irgend einer hier Bock hätte, unser Logo zu Geld zu machen und in 1000 Läden zu zeigen, dann gäb's morgen Rocker-Klamotten und Parfum von Thomann. Da ist wenigstens was dran verdient :D
Ne mal im Ernst: schau' Dir doch die Läden an, die scheinbar nach belieben skalieren. Die holen Shirts für $3 aus Malaysia (mit fettem Logo drauf, damit auch garantiert jeder Werbung läuft) oder Plastik-Chinadreck und verkaufen das für den 10-fachen Preis im Laden. Kein Wunder, dass solche Läden in jeder Einkaufsstraße und jedem Shopping-Center sind (ich kauf' ja teilweise auch gern dort ein). Das ist aber nicht im Geringsten mit der Musikbranche zu vergleichen. Hier ist alles noch Vertriebsgesteuert, d.h. es haben Leute die Fäden in der Hand (und leider auch teilweise den größten Profit), die Ihr gar nicht kennt und die ganz genau bestimmen können, was wo mit den Produkten passiert. Der Hersteller sitzt in irgend einem anderen Land und verlässt sich drauf, dass der Vertrieb ihn hier vernünftig präsentiert. Dem Hersteller ist wurscht, wie der Kunde des Vertriebes (also der Händler) überleben oder gar wachsen kann.

das meinte ich auch gar nicht, mein gedankengang war eher so...

das lager in Treppendorf is ja vull bis unda de deggn mitti dollschten abbarate und inschdrumende.... der warenbestand ansich ist ja dann der gleiche, nur ist halt in der filliale nicht alles vorhanden, kann aber dank Thomann-kette relativ easy vom stammhaus in die filliale geliefert werden. der kunde kanns ausprobieren und bei gefallen dort kaufen.
das einkaufverhalten vom händler bleibt auch relativ identisch, ein teil der ware wird halt direkt nach eintreffen eben in die filliale gefahren.
ein punkt der beim fernabsatzgesetz immer wieder mitspielt ist ja das thema versandkosten für diejenigen, die einfach mal wieder nen neuen amp, ne neue gitarre ausprobieren wollen und entweder keinen laden vor der tür haben, oder einfach zu gstingad sand (wia ma in bayern sogt) um die alabasterfarbenen allerwertesten in solchige zu bewegen. klar, wenn man andererseits die manpower mitrechnet, dann sind die versandkosten für die retouren wahrscheinlich eher zu vernachlässigen. und wenn dann noch die unterhaltskosten für das gebäude etc. mitrechnet.... (den restlichen BWL-Summs spar ich mir an dieser stelle mal ;) )


Wir haben ein super Verhältnis zu Just Music, aber bitte hab' Verständnis dafür, dass ich mich insgesamt nicht zu Mitbewerbern äußern möchte - weder gut noch schlecht noch irgendwie mit uns vergleichend :)

klar, auch das war nicht so gemeint, sondern einfach nur als beispiel gedacht, da ich früher schon recht oft auch mal beim music store münchen (jetzt just music) vorbeigefahren bin . daher eben auch dieses system (warenverfügbarkeitsanzeige ob dieses oder jenes teil im zentrallager oder einem der läden vorrätig ist und von dort verschickt werden kann).


Wie gesagt... es ist ja nicht so, dass wir nicht auch ab und zu brainstormen und solche Themen kommen bei uns natürlich auch öfter auf den Tisch... schon allein, weil wir (ohne Scheiss) ca. alle 3-4 Tage einen Laden irgendwo in Europa zum Kauf angeboten bekommen.

KRASS:eek:

Dennoch: wenn wir Sachen machen, dann machen wir die gescheit (wie Apple ;-) ... Wenn wir Leute einstellen, dann kriegen die bei uns einen sicheren Job und sind nicht Teil eines Experiments und wir wollen alle, dass auch noch unsere Enkelkinder in der Branche arbeiten (weil's einfach die geilste Branche der Welt ist) und deshalb wollen wir auch nichts Destruktives machen. Ich möchte nicht, dass irgendwann in 30 Jahren die Kids in Deutschland keine Musik mehr machen, weil irgendwelche Blödel heute den Rachen nicht vollkriegen oder ihren Taschenrechner nicht bedienen können.

wieder ein extrem sympathischer punkt in der unternehmensphilosophie. und auch die "wenn-schon-dann-gscheid" - mentalität find ich sauguad:great:
ist leider eher selten dieser tage.

zum rest hat johannes ja auch noch was recht zutreffendes gesagt.... leuchtet ein
 
es gibt Branchen, da funktioniert das mit dem Öllämpchen 'verschenken' und dann am Öl verdienen recht gut - zB die Spielkonsolen, aber auch Computer-Drucker, wo am Gerät nichts verdient wird, aber dann an der Tinte, die völlig überteuert ist (selbst Refill), da wird für 5ml gefärbtes Wasser selbst wenn es ein Refill ist immer noch 5€ oder so bezahlt - rechne das mal einer auf den Liter hoch ;)

Das Konzept funktioniert aber bei Musik-Equipment nicht - Gitarre 'verschenken' und den Reibach mit Saiten machen :confused: nee, das würde nur gehen, wenn man aus Giterrespielen einen Kult machen könnte, so wie Espresso a la Nespresso, und dann nur noch Spezialsaiten für viel Geld auf dieser Gitarre einsetzbar wären ... Dann muß man nur noch hoffen, dass im Himmel auch noch viele Gitarristen einschließlich dem Chef dort sind und dauernd neue Saiten brauchen. 'We run out of Strings'... D: mhh da wird lieber mal ein Flügel zerdeppert, spricht nicht gerade für einen musikalischen Himmel ?!?
 
Mir hat erst vor ein paar Jahren ein englischer Händler erklärt, dass er sein Geschäft nur mit seiner privaten Kreditkarte hochgezogen hat. Er hat ausschließlich von Lieferantenkrediten gelebt und wann immer er Kohle gebraucht hat, hat er mal schnell was unter den Einkaufspreis gesenkt... das wurde schnell verkauft und schon hatte er wieder Kohle :D Der Händler hat vor zwei Monaten zugemacht :)

Naja - die Vorstellung, daß man Kredite in jedem Fall zurückzahlen muß, ist im anglo-amerikanischen Kulturkreis und Wirtschaftssystem nicht sehr verbreitet. Da macht man dann halt seinen Laden dicht und der Dödel, der mir sein Geld gepumpt hat, hat dann eben Pech gehabt und darf seine Forderung steuerwirksam abschreiben.

Das macht wiederholte "Existenzgründung" deutlich bequemer als in Deutschland, wo man noch von der mittelalterlichen Tradition des Schuldturms geprägt ist und eine Insolvenz fast als lebenslange Schande gilt. Da sind die Amis und Engländer...sagen wir mal: unbefangener. ;)
 
Dass Betroffene mit einen traurigen Smiley antworten, wenn ich sage, dass ihr Beruf unnötig sei, war abzusehen ;) Aber vielleicht wurde ich auch etwas missverstanden. Das war eine sehr theoretische Überlegung. Ich bin bei "Sinn einer Berufsgruppe" aber eben sehr pragmatisch. Berufe kommen und gehen, manche Umstände erforden sie, unter anderem Umständen würde es sie halt gar nicht geben. Wenn man sich darüber wirklich beklagt, dann muss man die Erfindung des Pflugs und des Rades verteufeln, weil dadurch weniger Leute arbeiten mussten und dennoch alle satt werden - oder eben die komplette technische Entwicklung der Menschheit. Oder umgekehrt, wenn alle wieder auf selbstversorger machen, dann braucht es gar keine Berufe. Mir fällt da immer dieser schöne Song zu ein:
http://www.youtube.com/watch?v=HT01cENM9GA

Dass Direktvertrieb durch den Hersteller in den meisten Fällen nicht funktioniert sehe ich ja ein. Wobei, wie machen es denn Nubert oder Dell? Und wie gesagt geht es bei immateriellen Gütern sehr wohl, siehe z.B. Cockos und ihre DAW Reaper. Die wohl auch deshalb so günstig ist, weil der klassische Vertriebsweg wegfällt. Dass sich die Vertriebsstrukturen zum Endkunden hin aber ändern, lässt sich ja nicht leugnen, dass ist doch auch im Grunde Thema dieses Threads. Und wenn ich sage, dass Händler immer unnötiger werden, dann bezieht sich das eher darauf, dass ich nicht unbedingt darauf angewiesen bin, dass der Laden bei mir im Dorf die Ware hat. Sondern dass bestimmte wenige Großhändler reichen, die dann ganz Deutschland versorgen können.

Mir ging es bei der Idee auch gar nicht unbedingt um Direktvertrieb durch den Hersteller, das war mehr so ein Nebenaspekt (wobei Dell-Notebooks, die man fast nirgendswo vor dem Kauf in natura begutachten kann, durchaus ein Auslöser für diese Idee waren). Sondern einfach um die Trennung von Begutachtung/Beratung und Verkauf. Große Läden mit wahnsins Logistik wie eben Thomann oder amazon finde ich als Kunde super. Ich bekomme fast alles, was der Markt hergibt zu einem günstigen preis bequem nach hause geliefert. Das einzige Problem: Ich will gewisse Dinge nicht blind kaufen. Was mache ich nun, wenn ich nicht gerade Thomann um die Ecke habe? Mich auf das beschränken, was der kleine Händler vor Ort da hat? Seinen Laden zum schauen in Anspruch nehmen, und dann doch bei Thomann kaufen? Exotische Sachen bestellen lassen, damit ich sie testen kann, und dann doch was anderes nehmen? Zig kleinere Läden in der Umgebung abklappern? Ich fände alle Varianten doof, entweder für mich selber, oder ich hätte ein schlechtes Gewissen gegenüber dem kleinen Laden. Ich suche ja eigentlich eher eine gute Lösung für alle - wenn die kleinen Läden (zu recht) darüber klagen, dass sie nur als Showrooms missbraucht werden, warum nicht dann das Geschäftsmodell dahingehend kosnequent ändern? Und könnte ein Laden wie Thomann im Gegenzug noch effizienter arbeiten, wenn es sich rein auf den Online-Betrieb spezialisiert und das Ladenlokal schließt? Momentan konkurrieren kleine Läden vor Ort mit den großen Logistikern - wobei die kleinen dabei zunehmend verlieren und es schwer haben, was wieder den Kunden nervt, weil er nichts in der Nähe zum anspielen oder beraten hat. Gleichzeitg will der Kunde sich aber nicht bei der Auswahl beschränken und niedrige preise zahlen. Warum also nicht eine jeweilige Spezialisierung?

Durch meine knappe Finanzielle Lage im letzten Jahr habe ich mir übrigens immer noch kein neues Notebook gekauft... aber dieses Jahr wird es wohl was. Ich habe mich schon intensivst informiert und alle mögliche gelesen, und hab schon diverse Kandidaten die in Frage kommen. Und ich bin mir sehr sicher, dass ich irgendwo online kaufen werde, wo ich den besten Preis bekomme. Also diesen für mich die ganzen Geschäfte hier vor Ort ausschließlich als Showrooms. Nur erfüllen sie diese Aufgabe eben nicht besonders gut, weil ich zig Läden abklappern kann, und dennoch nicht alles sehen kann, was mich interssiert. Und dann sind die Läden eben auch nicht darauf ausgelegt und man fühlt sich eher unwohl, wenn man ohne KAufabsicht alles intensiv unter die Lupe nehmen will...

Aber wahrscheinlich bin ich da einfach nicht repräsentativ, weil ich mich grundsätzlich selbst vor dem Kauf gewisser Dinge intensiv damit beschäftige und Beratung im Laden eher ablehne (ich sag fast immer "ich schau mich erstmal um", selbst wenn ich konkrete Kaufabsichten habe...), aber ich eben wissen will, was ich kaufe. Die meisten haben offenabr kein Problem damit, sich entweder ein Notebook blind zu kaufen, oder aber eben sich darauf zu beschränken, was der Laden hat. Kann ich bei Notebooks sogar noch verstehen, bei Musikinstrumenten schon weniger. Aber da ist es hier im Forum ja auch in KAufberatungsthreads so: Es werden alle möglichen Gitarren-Amps vorgeschlagen (welche wohl die wenigsten kleinen Läden alle antestbereit haben), aber am Ende wird dann doch gesagt "Ist Geschmackssache, musst du schon selbst antesten gehen".
 
das meinte ich auch gar nicht, mein gedankengang war eher so...

Hi pat.lane,

nun, wie mein Chef immer so schön sagt: "Retail Is Detail" :)

Theoretisch ist alles möglich, praktisch muss es dem Kunden auch was bringen und langfristig funktionieren.
Die Kunden haben halt nunmal in den letzten 15 Jahren auch mehrmals ihr Kaufverhalten ziemlich krass geändert und was jetzt gilt muss nicht zwangsläufig noch in 5 oder 10 Jahren gelten.

Wir haben ja eine stattliche Filiale (schmeißt die Schwester vom Chef) und da praktizieren wir das System wie von Dir beschrieben ja schon.
Dennoch liegt da auch Zeug rum, was wir hier in Treppendorf gerade prima für Versandkunden brauchen könnten und dennoch stehen da auch mal Leute im Laden und wollen völlig abgedrehtes Equipment ausprobieren oder fordern Beratung, die das Team dort nicht leisten kann.
Und ist es halt auch dort so, dass die sich den Hintern aufreissen können soviel sie wollen... manche Kunden verstehen einfach nicht, warum sie's dort nicht mit dem kompletten "echten Thomann" mit allem drum und dran sondern mit einer Außenstelle zu tun haben.

Selbst hier in Treppendorf ist's nicht so einfach. Wir beschäftigen zwei Vollzeitkräfte (!!!) um Zeug aus dem Lager zu holen, das Kunden im Laden ausprobieren möchten aber dort nicht rumhängt.
Soweit auch zum Showroomkonzept von vorhin :)

Ich sage ja gar nicht, dass es unmöglich ist, eine Thomann-Kette aus dem Boden zu stampfen. Ich traue es uns sogar zu, eine ziemlich coole Kette aus dem Boden zu stampfen, nur besteht da aus unserer Sicht momentan keine Notwendigkeit dafür und wir haben auch immer sehr viele andere Baustellen :)

Grüße,

Sven
 
Wobei, wie machen es denn .... Dell?
:D gutes Beispiel. Ich müsste jetzt ziemlich aus dem Nähkästchen plaudern wenn ich dir sagen würde was da alles NICHT funktioniert.
bzw. was für ein Aufwand betrieben werden müsste damit es wenigstens ansatzweise/halbwegs funktioniert
Mach ich aber nicht. :redface:
 
Hi pat.lane,

nun, wie mein Chef immer so schön sagt: "Retail Is Detail" :)

Theoretisch ist alles möglich, praktisch muss es dem Kunden auch was bringen und langfristig funktionieren.
Die Kunden haben halt nunmal in den letzten 15 Jahren auch mehrmals ihr Kaufverhalten ziemlich krass geändert und was jetzt gilt muss nicht zwangsläufig noch in 5 oder 10 Jahren gelten.

Wir haben ja eine stattliche Filiale (schmeißt die Schwester vom Chef) und da praktizieren wir das System wie von Dir beschrieben ja schon.
Dennoch liegt da auch Zeug rum, was wir hier in Treppendorf gerade prima für Versandkunden brauchen könnten und dennoch stehen da auch mal Leute im Laden und wollen völlig abgedrehtes Equipment ausprobieren oder fordern Beratung, die das Team dort nicht leisten kann.
Und ist es halt auch dort so, dass die sich den Hintern aufreissen können soviel sie wollen... manche Kunden verstehen einfach nicht, warum sie's dort nicht mit dem kompletten "echten Thomann" mit allem drum und dran sondern mit einer Außenstelle zu tun haben.

Selbst hier in Treppendorf ist's nicht so einfach. Wir beschäftigen zwei Vollzeitkräfte (!!!) um Zeug aus dem Lager zu holen, das Kunden im Laden ausprobieren möchten aber dort nicht rumhängt.
Soweit auch zum Showroomkonzept von vorhin :)

Ich sage ja gar nicht, dass es unmöglich ist, eine Thomann-Kette aus dem Boden zu stampfen. Ich traue es uns sogar zu, eine ziemlich coole Kette aus dem Boden zu stampfen, nur besteht da aus unserer Sicht momentan keine Notwendigkeit dafür und wir haben auch immer sehr viele andere Baustellen :)

Grüße,

Sven

danke, deine infos waren wirklich interessant und aufschlußreich. da es mir nur mal um die grundsätzlichkeit ging und meine fragen sehr ausführlich beantwortet wurden gibts diesem thema eingentlich nichts mehr hinzuzufügen (zumindest von meiner seite) ;)
 
Dass Betroffene mit einen traurigen Smiley antworten, wenn ich sage, dass ihr Beruf unnötig sei, war abzusehen ;)

Naja, so eine Behauptung aufzustellen und als Begründung eine Handvoll halbdurchdachte Punkte anzuführen ist halt auch keine Steilvorlage für eine angeregte Diskussion ;)

Ich probier's trotzdem mal mit ein paar Deiner Punkte:

Michael Dell hat irgendwann gesagt, wenn er Steve Jobs wäre, würde er den Aktionären das Geld zurück geben und Apple schließen.
Das war 1997 oder so und er hatte damals vielleicht gar nicht Unrecht. Jetzt haben wir 2011 und Apple ist der größte Elektronikkonzern der Welt, Dell geht's nicht so blendend.
Neben Dell gab's übrigens auch Gateway als Computer-Direktversender (sogar mit Deinen Showrooms :) )... war mal riesig groß und weltweit tätig und ist meines Wissens vor ein paar Jahren gekauft worden.

Der Reaper ist eine Software für die sich nicht nur steuerlich der Direktvertrieb vom Hersteller ohne Zwischenhändler lohnt.
Von dieser Sorte werden wir in Zukunft noch viel kommen und gehen sehen. Computersoftware wird mit Sicherheit irgendwann nur über Appstores laufen, Musik über iTunes oder ähnlichem usw.
Aaaaaber: Die Handyklingeltonindustrie war auch schon mal größer als die Musikinstrumentenindustrie, jetzt ist sie's nicht mehr :)

Die von Dir angeführten Punkte haben auch nur in Ausnahmefällen geklappt und meist auch nur vorübergehend bzw. sind auf unsere Branche nicht wirklich anwendbar.

Ich rate Dir dringend, mal die Suchmaschine Deiner Wahl nach Wertschöpfungskette durchzuschauen. Dann wirst Du schnell erfahren, dass es im Prinzip wurscht ist, wie viele Leute dazwischen sind, solange jeder was für sein Geld tut. Wer's tut ist auch egal, aber man sollte es den Profis überlassen, dann wird's effizienter :) Sobald einer für das was er tut zu viel Geld will (*hüstel* manchevertriebe *hüstel*), wird ein Produkt unrentabler, denn am Schluss bezahlst Du als Kunde den ganzen Bierdeckel.
Auf der anderen Seite kannst Du als Kunde nicht alles direkt leisten. Einen Reaper runterladen geht grad noch, aber wenn Du eine Fender-Gitarre willst und musst einen Container (bis zu 1600 Stück) direkt bei der Fabrik bestellen, dann viel Spaß (auch mit dem Zoll, ROHS, WEEE, Grüner Punkt, dem Statistischen Bundesamt usw.)

Die Kosten für Beratung fallen da heutzutage übrigens kaum noch ins Gewicht. Das ist ein Märchen, über das manche Teilnehmer der Wertschöpfungskette ihre Daseinsberechtigung schönreden - meistens sogar die jenigen, die eigentlich gar nicht das beratungsintensive Zeug führen oder dementsprechend gar nichts drauf haben ;)

Was die Showrooms angeht: es gibt Branchen, da macht sowas durchaus Sinn. Autos zum Bleistift. In der Musikbranche vielleicht für Klaviere und Flügel. Aber alles nur sehr eingeschränkt, absolut nicht skalierbar (d.h. wenn überhaupt 1x in Deutschland aber nicht für jeden in fahrbarer Entfernung) und am Ende ist's halt so dass der Eintrittspreis unbedeutend ist. Sprich: entweder das Ding rennt und generiert Verkäufe... dann kannst Du die Leute auch kostenlos reinlassen und wärst bei einem normalen Laden, wie es sie schon längst gibt ODER das Teil generiert halt keine Verkäufe, aber dann müsste der Eintrittspreis so hoch sein, dass der wiederum die Leute abschreckt ODER die Leute haben wegen des hohen Preises zu hohe Erwartungen an den Showroom.

Es gab schon verschiedene Versuche z.B. in Großstädten über Eintrittspreise die Besucherströme in Läden zu kontrollieren bzw. halt das Verhältnis "Seeleute" / "Kaufleute" zu verbessern. Am Schluss hat's nur dafür gesorgt, dass die Kunden dem ganzen Laden die kalte Schulter gezeigt haben. Vielleicht gibt's Ausnahmen, ich kenne keine.

Aber wahrscheinlich bin ich da einfach nicht repräsentativ

Naja, wenn Dir jemand erst ein Notebookmuseum bauen muss, damit Du Dich entscheiden kannst, dann bist Du glaub ich wirklich nicht repräsentativ. Da eiern andere nicht so lange rum :p

Grüße,

Sven
 
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.....Es gab schon verschiedene Versuche z.B. in Großstädten über Eintrittspreise die Besucherströme in Läden zu kontrollieren bzw. halt das Verhältnis "Seeleute" / "Kaufleute" zu verbessern. Am Schluss hat's nur dafür gesorgt, dass die Kunden dem ganzen Laden die kalte Schulter gezeigt haben. Vielleicht gibt's Ausnahmen, ich kenne keine.....

Das ist jetzt nicht war oder??? Naja, ich denke Du bindest uns keinen Bären auf. Zum Glück wird das MB nicht kostenpflichtig - oder?

Gruß

Fish
 
Das ist jetzt nicht war oder??? Naja, ich denke Du bindest uns keinen Bären auf.

Nö, ist mir selbst schon passiert. In New York und - so weit ich mich erinnere - in Las Vegas, ist aber schon ein paar Jährchen her. Ein Mitarbeiter aus UK hat mir auch erst kürzlich erzählt, dass ähnliche Versuche auch vor kurzem erst in London stattgefunden haben, aber wieder eingestellt wurden. Bei mir wurde eine "Bearbeitergebühr" verlangt, die ich beim Kauf zurückbekommen hätte. So ähnlich, aber deutlich dezenter und weniger aufdringlich funktioniert das aber in Deutschland ja auch z.B. mit angeschlossenen Parkhäusern (Parkkarte wird abgestempelt wenn man was kauft).

Hier siehst Du, wie sowas bei Leuten ankommt. Dabei spielt es für die Leute auch gar keine Rolle, ob's da drin den heiligen Gral zum anfassen gibt :) Shopping + Eintritt geht einfach nicht.
http://www.travelblog.org/Topics/13749-1.html

Zum Glück wird das MB nicht kostenpflichtig - oder?

Ach stimmt! Johannes... wir haben doch noch was vergessen zu sagen. Willst Du oder soll ich??? :cool:
 
Ach stimmt! Johannes... wir haben doch noch was vergessen zu sagen. Willst Du oder soll ich??? :cool:

Wenn ich das mal zusammenfassen darf, haben wir Thomann jetzt auf die Idee gebracht, kostenpflichtige Showrooms und ein kostenpflichtiges Forum zu etablieren. Beim nächsten Vorschlag oder Gedankenanstoß dieser Art muss ich den Thread leider schließen.
 
So ähnlich, aber deutlich dezenter und weniger aufdringlich funktioniert das aber in Deutschland ja auch z.B. mit angeschlossenen Parkhäusern (Parkkarte wird abgestempelt wenn man was kauft).
Erinnert mich (weil ich auch grad so einen Fall vor mir habe) an die durchaus gerechtfertigte Kostenpauschale für einen Kostenvoranschlag bei Reparaturen außerhalb des Garantiebereichs.

Shopping + Eintritt geht einfach nicht.
Irgendwie fühle ich mich schon dadurch geehrt, daß ich damit nicht zum allgemeinen Durchschnitt gehöre. Tatsächlich :)
Wenn ich ein Gerät testen will und es mir vielleicht sogar ausleihe, dann weiß ich, daß der Service, den ich in Anspruch nehme, Kosten verursacht. Die bin ich zumindest anteilig bereit, zu übernehmen. Wenn ich das Gerät dann kaufe, werden diese "Miet"kosten vom Kaufpreis abgezogen und alles ist ok.

Ach stimmt! Johannes... wir haben doch noch was vergessen zu sagen. Willst Du oder soll ich??? :cool:
Wollt Ihr Euch das nicht für den nächsten April aufheben?? :p :rofl:
 
Wenn ich das mal zusammenfassen darf, haben wir Thomann jetzt auf die Idee gebracht, kostenpflichtige Showrooms und ein kostenpflichtiges Forum zu etablieren. Beim nächsten Vorschlag oder Gedankenanstoß dieser Art muss ich den Thread leider schließen.

Das traut Ihr uns aber nicht allen Ernstes zu, oder?

... Gage der hier vormals ehrenamtlich tätigen Moderatoren...

Ist nicht Karma Eure Währung?

ich geh mal ein paar User sperren ;)

Woot? Hab' ich was falsches gesagt?


Grüße,

Sven
 
Die Angelegenheit nur noch dem Direktversand oder großen Internetanbietern zu überlassen, hat langfristig noch einen kleinen Haken. Am heutigen Tag mag es theoretisch noch funktionieren, da alle hier Beteiligten schon mal ne Gibson, Fender usw, gesehen, gehört und gespielt haben. Wenn König Kunde aber in der nächsten Generation(in 10-20 Jahren) keinen Laden vor Ort hat, wo die Gier nach dem Besitz solch eines Eierschneiders geschürt wird, kann auch der Direktvertrieb oder Onlinehändler nichts mehr verkaufen, da der Kunde gar nicht mehr weiss um was es geht( Who the F... is Gibson? ) . Daher wird m.E. Herr Thomann langfristig Online- und Ladengeschäft paralell weiterentwickeln, und genau so muß es auch weiterhin den Laden vor Ort geben. Auch wird das Internet in absehbarer Zukunft speziell mit seinem ungesunden Halbwissen im Bereich Musikinstrumente keinen Ersatz für eine kompetente Beratung und Präsentation darstellen.

Wenn sämtliche Infos der Hersteller und Vertriebe nur noch ungefiltert aus dem Netz kommen, und somit die beste Werbung inklusive gesponsertem Test im Fachmagazin und nicht das beste Produkt gewinnt ( für Insider: das 3-Stimmgabel Syndrom) :D, führt das zum Einen zu einer Art Monokultur und zum Anderen dürfte der Wettbewerb zu Lasten des Kunden nachlassen.

Hier ist eine der Hauptaufgaben des Händlers zu sehen, an dieser Stelle durch fundiertes Wissen, Erfahrung und Hintergrundinformationen für die nötige Aufklärung zu sorgen.

Insofern hat die Firma Thomann, MSA und alle anderen Händler, die einen guten Job abliefern, meine Anerkennung und meinen Respekt.
 
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Ist nicht Karma Eure Währung?

Na, das wäre eine begrüßenswerte Veränderung,.... ich sag mal dem dicken peter55 und Cadfael Bescheid, dann kommen wir mal shoppen :) ...


Nein, jetzt bitte nicht wieder eine Diskussion über Sinn und Zweck der Karmafunktion :cool:
 
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Hi tonstudio2,

Irgendwie fühle ich mich schon dadurch geehrt, daß ich damit nicht zum allgemeinen Durchschnitt gehöre. Tatsächlich :)
Wenn ich ein Gerät testen will und es mir vielleicht sogar ausleihe, dann weiß ich, daß der Service, den ich in Anspruch nehme, Kosten verursacht. Die bin ich zumindest anteilig bereit, zu übernehmen. Wenn ich das Gerät dann kaufe, werden diese "Miet"kosten vom Kaufpreis abgezogen und alles ist ok.

Moment, wir sprachen gerade von Eintritt zahlen, um etwas ansehen und kaufen zu dürfen.
Ausleihen ist etwas völlig anderes und dass da die Leihgebühr angerechnet wird ist nur fair (wenn auch nicht für alle selbstverständlich).

Aber trotzdem nochmal, weil's mich jetzt interessiert. Sprichst Du von Musikequipment oder von Deinem nächsten Kärcher? Also ich mein', wenn Du Dich für Studio-Equipment interessierst, leihst Du es Dir dann gegen Gebühr von einem Laden für ein paar Wochen aus und überlegst in der Zeit, ob Du es kaufst?

Wollt Ihr Euch das nicht für den nächsten April aufheben?? :p :rofl:

Ist ja schon gut... ich habe vermutlich den falschen Smiley dahinter gesetzt :redface: War alles nur ein Scheeaaaaz. Cool bleiben :D
 
Wenn sämtliche Infos der Hersteller und Vertriebe nur noch ungefiltert aus dem Netz kommen, und somit die beste Werbung inklusive gesponsertem Test im Fachmagazin und nicht das beste Produkt gewinnt ( für Insider: das 3-Stimmgabel Syndrom) :D, führt das zum Einen zu einer Art Monokultur und zum Anderen dürfte der Wettbewerb zu Lasten des Kunden nachlassen.

Hmm, da fällt mir als Gegenbeispiel spontan das Handy ein. Da funktioniert das doch bestens mit den gesponsorten Tests und dem Halbwissen aus dem Internet. Ich persönlich kenne jedenfalls niemanden, der sich da im "Fachhandel" vom "Fachberater" hat beraten lassen...
 
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