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  • Ersteller Johannes Hofmann
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Guten Morgen,
herzlichen Glückwunsch an Johannes und Martin zu dieser Entscheidung (ich hoffe, dass es für ALLE gut weitergeht), vielen Dank dass das Musikerboard so weiter existiert und ein Dankeschön an "Franz" für die offenen und sympathischen Postings :)
Das musste ich jetzt einfach mal schreiben.

Die Musikbranche ist wie die IT - knallhart. Schön und gut dass es kleine, lokale Händler gibt. Das hat auch seine Berechtigung. Aber die "Musik" spielt sozusagen woanders. Das muss man einfach so sehen.
Und heutzutage wird sich preislich und auch von der Auswahl des Sortiments halt im WWW orientiert. Das ist doch überall so. Und ein lokaler Händler muss sich damit abfinden. Inwieweit ich als Kunde die lokale Beratung dann honoriere ist eine Sache der Fairness und der eigenen finanziellen Schmerzgrenze.
Ich (wir) sind seit Jahren..... ständig kaufende Kunden bei Thomann. Darunter auch richtig fette Sachen. Ich bin vom Laden, von der Beratung und vor allem (!) vom Service sehr begeistert, bin manchmal schon fremdgegangen komme aber immer wieder zu Thomann zurück.
Auch das musste ich jetzt einfach mal schreiben.
 
Guten Morgen!

... das eigentliche Thread-Thema noch weiter Richtung Problematik "Kleine Krauter - Grosser Dealer" ...

In der Tat ist "Thomann gegen den Rest der Welt" nicht das Thema dieses Threads. Ihr habt ja auch von Johannes gehört, dass das Ladengeschäft weniger das Problem war als der Versand und die damit verbundenen hohen Ansprüche der Kunden (und Behörden :). Ihr habt auch von den Hofmännern gehört, dass sie uns (Thomann) keine Schuld an ihrer Situation geben und für dieses Statement mussten wir weder Geldkoffer noch unsere russischen Packer nach Aschaffenburg schicken ;-) Wer 1+1 zusammenzählen kann und den Thread aufmerksam verfolgt hat, der kann sich denk' ich auch selbst ein eigenes Bild von der Situation in Deutschland machen.

Ich biete Euch gerne an, dass ich zu gegebener Zeit in einem separaten Thread mit Euch über dieses Thema diskutiere, aber nicht hier. Wenn uns jemand Fehlverhalten im Umgang mit unserem Wettbewerb vorwerfen möchte, kann er das meinetwegen auch in diesen Thread reinposten, aber warum jemand wo was gekauft hat und was er dabei erlebt hat, schweift doch etwas arg vom eigentlichen Thread-Thema ab ;)


Wenn's Euch interessiert, hier meine persönlichen Kaufgewohnheiten:

Ich persönlich bin ja auch im echten Leben Kunde bei Läden und ich kauf' auch sehr gern ein :)

Ich unterstütze auch meine Local Dealer, wenn sie's verdienen.

Ich denke nicht, dass ich unfair bin und ich gebe jedem auch mal 'ne zweite Chance. Ich trickse niemanden aus, denn dafür kommt man tatsächlich in die Hölle. Aber anschauen und woanders kaufen muss online wie offline erlaubt sein :)

Ich weiss es aber auch zu schätzen, wenn sich jemand anstrengt. Ja, ich gebe sogar was für die Kaffeekasse, wenn ich mehr kriege als ich erwartet habe und freundlich behandelt werde. Das scheint heutzutage unüblich zu sein und meiner Frau ist das manchmal peinlich ;-)

Auf der anderen Seite genießt bei mir keiner Artenschutz, nur weil er in der selben Gegend ist wie ich. Vor 15 Jahren war ich bei der Bank X, weil sie die näheste war - so wie jeder andere scheinbar auch bei der Bank war, die am nähesten dran war. Heutzutage undenkbar - die Banken müssen sich anstrengen. Yay!

Auf der anderen Seite boykottiere ich auch Läden, die einfach schlecht sind oder versuchen, mich zu verarschen (Dazu zählen z.B. bei uns ein paar Möbelhäuser aber auch manche "Fachgeschäfte"). Sorry, es reicht nicht, einfach nur "da" zu sein.

Ich bestelle aber oft online, weil's bequemer ist, manchmal weil ich einen guten Deal kriege, manchmal weil's das Zeug in meinem Umkreis nicht gibt. Manchmal komme ich aber auch erst Nachts dazu zu bestellen, wenn alle Läden zu haben. Es gibt verschiedene Gründe. Schön, dass es Online-Shopping gibt :)

Ich halte mich (übrigens Euch auch) für clever genug, jedes Mal neu zu entscheiden, wo ich was am besten kaufe. Klar habe ich Präferenzen und bei manchen Sachen schau' ich gar nicht mehr groß rum, aber es ist mein Geld und ich will auch nicht, dass mir jemand erzählt, was ich damit machen darf und was nicht.

Ich informiere mich fast immer vorher im Internet und bilde mir dort auch schon eine Meinung. Dafür schäme ich mich auch nicht. Wer das ignoriert, so tut als gäb's das Internet nicht, mich nicht respektiert oder mir ein X für 'n U vormachen will (weil vielleicht gerade viel X auf Lager) der macht mit mir keine Geschäfte. Für welches Thema/Hobby ich als nächstes Geld überhaupt ausgebe, entscheide ich fast nur noch im Internet.

Ich kriege mein Geld nicht vom Staat oder von Amnesty International sondern muss hart dafür arbeiten, insofern ist auch meine Bereitschaft begrenzt, mein Kaufverhalten ständig sozialpolitisch zu hinterfragen und mir jedesmal vorzustellen was ich damit anrichte, wenn Produkt X kaufe und nicht Produkt Y und zwar bei Händler X und nicht bei Händler Y.

Ich gebe zu... manchmal will ich auch den "König Kunde" raushängen lassen. Auch bei mir gibt's Grenzen, wo ich meinen Geldbeutel einfach stecken lasse. Zum Bleistift Anzahlungen oder 3 Monate Lieferzeit, Katze im Sack kaufen oder die Probleme des Händlers zu meinen werden lassen... kommt für mich nicht in die Tüte - vor allem nicht wenn ich Alternativen habe.

Kurzum: um an mein Geld zu kommen muss man was tun :)


Soweit der Exkurs durch mein privates Kaufverhalten. Ansonsten jetzt bitte wieder zurück zum Thema :)

Grüße,

Sven
 
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Auch wenn es mit dem Thread hier an sich nichts zu tun hat, so kommt das Thema ja schon auf und da wage ich mal was anzusprechen. Ich habe vor einem Jahr mal einen Thread mit einer Idee eröffnet:
https://www.musiker-board.de/divers...-fuer-konsumgueter-ohne-beratung-verkauf.html
Notebooks wären da insofern ein gutes Produkt für, weil das eh Fließband-Ware ist (bei einer Gitarre dagegen will man vielleicht wegen Qaulitätsschwankungen genau die, die man in der Hand hat), Service vor Ort brauch ich nicht (Saturn oder MEdiaMarkt reparieren da wohl auch nix sondern schicken es zum Hersteller) und das Angebot ist so groß, dass da kaum ein Laden alles da haben kann und die Verkäufer auch nicht von allem Ahnung haben könnten.

Ich persönlich fände daher eine Trennung von Beratung und Verkauf wirklich gut. Als "Laden vor Ort" hätte ich dann einfach einen Showroom, wo es quasi alles gibt, was der Markt hergibt. Aber man braucht ja eben quasi nur eines von jeder Art, keine Lagerhaltung und kein Risiko für den Inhaber etwas zu bestellen, was dann nicht gekauft wird, und als Besucher muss ich kein schlechtes Gewissen haben, nur mal zu kucken und auszuprobieren, und dann beim billigsten Online-Shop zu kaufen. Bei Bedarf und meinetwegen gegen Aufpreis lass ich mich beraten - das ist dann aber wirklich eine absolut neutrale und ehrliche Beratung ohne Hintergedanken.

Ich will hier ja niemanden auf die Füße treten und den ehrwürdigen Beruf des Händlers/Kaufmanns herabstufen, aber es ist nunmal so, dass es ein Beruf ist, der nicht zwingend notwendig ist. Weil eigentlich brauch ich als Kunde zunächst mal nur den Hersteller (wenn wir zuhause alle unsere Fabber stehen haben und OpenSource-CAD-Dateien austauschen auch den nicht mehr ;)), und dann muss die Ware irgendwie zu mir kommen. Und in den heutigen Zeiten geht das eben immer einfacher und direkter (bei immateriellen Güternn wie eben Musik wird das noch deutlicher, aber auch bei greifbaren Waren bieten Internet und Versandhandel eben direktere Möglichkeiten). Ja, ich weiß, sogar rechtlich hat der Händler schon eine bestimmte Aufgabe in Deutschland, u.a. was so Dinge wie Gewährleistung angeht. Aber das muss ja nicht alles auf ewig in Stein gemeißelt sein.

Ich kann nicht einschätzen ob es genügend Leute gibt, die so denken wie ich (und also wirklich Eintritt für sowas zahlen würden - ich weiß halt nicht, wie sich das sonst finanzieren sollte). Aber vielleicht wäre das eine Idee für ein paar Musikbegeisterte, die Ahnung haben und gerne beraten, dazu noch große Räumlichkeiten leerstehen haben, aber sich ein klassischer Laden nicht rechnet :)
 
genau, ich geh in so einen Beratungs-Show-Room, zahle an der Tür 20 euro Eintritt, schau mir an was der komplette Markt hergibt , aber dann auch wirklich komplett(!) z.B. Gitarreneffekte und Amps , kann alles antesten was ich will und dann entscheide ich was ich kaufe , der freundliche Mann an der Theke bestellt das und dann wärs nett, wenn ich von dem Eintritt bei Kaufentscheidung vielleicht die Hälfte oder alles wieder zurückkrieg? :gruebel: :D
 
genau, ich geh in so einen Beratungs-Show-Room, zahle an der Tür 20 euro Eintritt, schau mir an was der komplette Markt hergibt , kann alles antesten was ich will und dann entscheide ich was ich kaufe , der freundliche Mann an der Theke bestellt das und dann wärs nett, wenn ich von dem Eintritt bei Kaufentscheidung vielleicht die Hälfte oder alles wieder zurückkrieg? :gruebel: :D

Das Problem dabei ist, dass es zwischen 50 - 100.000 Artikel gibt, die Musiker gerne anfassen oder ausprobieren würden.

Und der einzige Platz in Europa, wo fast alle diese Artikel aufgebaut sind - auf der Musik Messe Frankfurt - versuch mit allem Mitteln, Endkunden von den Artikeln fern zu halten... weil es angeblich eine Fachhandelsmesse sei.

Ich als Händler erkläre: Ich brauche keine Fachhandelsmesse. Mir wäre lieber, die Messe würde den Endkunden helfen, herauszufinden, was sie wirklich wollen.
 
Ich will hier ja niemanden auf die Füße treten und den ehrwürdigen Beruf des Händlers/Kaufmanns herabstufen, aber es ist nunmal so, dass es ein Beruf ist, der nicht zwingend notwendig ist.
:(

Weil eigentlich brauch ich als Kunde zunächst mal nur den Hersteller
hier muss ich dir auf das Heftigste widersprechen. Ich selbst arbeite bei einem (sehr) großen IT-Händler und ich kann dir versichern, dass (nahezu) keiner der Hersteller in der Lage wäre, die vielen Endkunden zu bedienen. Nicht mal die vermeintlich großen Endkunden. Geht nicht. Von der Beratung her vielleicht, von der Logistik her auf keinen Fall. Insofern braucht man nicht nur die Händler, sogar oft noch eine zwischen Hersteller und Händler zwischengeschaltete Distribution.
Selbst ein großer Händler braucht manchmal noch eine Distribution.
Glaub mir, das ist so. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in der Musikbranche großartig anders läuft.
 
richtig Johannes! Genau deswegen fahr ich schon lange nicht mehr zur Musikmesse nach Frankfurt ! Da werden wir Endverbraucher behandelt wie der letzte Dreck im Grunde genommen.....



PS: Ausnahme: vor vielen Jahren auf der Messe bin ich am Gretsch Stand vorbei und durfte als Endverbraucher am Besuchertag die heiligen Gretsch Gitarren sogar in die Hand nehmen und spielen ! ui! Und damals hatte ich mich dann unsterblich in die Ladies verliebt ..... es hat laaaaaaaaaaaange gedauert bis ich die Kohle zusammen hatte, aber Gretsch hat mit seiner Freundlichkeit schlussendlich doch von mir profitiert :D
 
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Zitat ars ultima: Ich will hier ja niemanden auf die Füße treten und den ehrwürdigen Beruf des Händlers/Kaufmanns herabstufen, aber es ist nunmal so, dass es ein Beruf ist, der nicht zwingend notwendig ist. Weil eigentlich brauch ich als Kunde zunächst mal nur den Hersteller (wenn wir zuhause alle unsere Fabber stehen haben und OpenSource-CAD-Dateien austauschen auch den nicht mehr ), und dann muss die Ware irgendwie zu mir kommen.

Hallo Sebastian,

die angesprochene Direktbezugsproblematik funktioniert aber nicht bei allen Produkten.

Wenn du auf den Händler/Kaufmann verzichten könntest würde es bedeuten, du bestellst deine Gitarre direkt (z.B. bei Fender).
Durch die dann dahin verlagerte Logistikleistung wäre die Gitarre so teuer, dass sie nicht mehr wettbewerbsfähig wäre. Also benötigt man Fachhändler, die Ware wird in effizienten Einheiten geliefert usw.
So ist auch in der Baubranche, beim Stahl usw

So ganz überflüssig sind Händler also nicht. Ohne Händler/Kaufleute geht sowieso nichts, weil du dann außerdem verhungern würdest:D

Viele Grüße
 
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Ich will hier ja niemanden auf die Füße treten und den ehrwürdigen Beruf des Händlers/Kaufmanns herabstufen, aber es ist nunmal so, dass es ein Beruf ist, der nicht zwingend notwendig ist.

:(

und dann muss die Ware irgendwie zu mir kommen

:)




Du meinst also, wenn man dem Hersteller, dessen Kernkompetenz die Herstellung ist, noch den Job des Händlers und der Distribution reindrückt, dann wäre der Menschheit damit ein Gefallen getan?

Dein Showroom-Konzept haben wir übrigens auch schon mehrfach durchgesprochen und auch Pläne von anderen auf dem Tisch gehabt. Sorry, funktioniert nicht.
 
mal ne andere frage am rande (weiß nicht mehr genau, ob die nicht sogar schon gestellt wurde)

war oder wäre es eigentlich keine option, das Ladengeschäft von MSA in Aschaffenburg als Thomann-Filliale weiterzuführen? ich mein Thomann is scho wirklich extrem riesig und weither bekannt. mit dieser Marke im Rücken und dem bekannten Logo vorne drauf sollte doch das Ladengeschäft ebenfalls florieren können. etwas ähnliches hat ja just-music vor geraumer zeit gemacht.

mich interessiert dieses thema schon so ein wenig, zwar jetzt nicht unbedingt auf den aktuellen fall bezogen, sondern vielmehr global gesehen. wäre es nicht rentabel, ists mit zu hohen kosten verbunden (da könnte man ja z.b. ein joint venture draus machen), oder einfach aus anderen gründen nicht denkbar?

ich denke mal dass die firma thomann nicht unbedingt als musical-instrument-discounter-kette arbeiten möchte, aber wenn gut geführte und etablierte läden mit guter lage und infrastruktur zur debatte stehen, wäre das doch durchaus eine überlegung wert. was meinst DU Franz, ähm Ihr dazu?
 
Meine bescheidene Überlegung als Unbeteiligter dazu wäre, dass dann genau dasselbe "Problem" ist wie vorher: du kannst ja in den "kleinen" Musik-Service-Laden in Aschaffenburg nicht die personelle Thomann- Kompetenz und vor allem nicht das Sortiment übertragen. Und das wird ja offensichtlich von uns Kunden erwartet.
Kann auch nach hinten losgehen wenn dann jemand reinkommt und enttäuscht wieder rausgeht: "Thomann - so eine Klitsche...."
Sorry, ist natürlich von mir nicht so gemeint und auf keinen Fall abwertend gegenüber MS.
 
Meine bescheidene Überlegung als Unbeteiligter dazu wäre, dass dann genau dasselbe "Problem" ist wie vorher: du kannst ja in den "kleinen" Musik-Service-Laden in Aschaffenburg nicht die personelle Thomann- Kompetenz und vor allem nicht das Sortiment übertragen. Und das wird ja offensichtlich von uns Kunden erwartet.
Kann auch nach hinten losgehen wenn dann jemand reinkommt und enttäuscht wieder rausgeht: "Thomann - so eine Klitsche...."
Sorry, ist natürlich von mir nicht so gemeint und auf keinen Fall abwertend gegenüber MS.

genau!

Also: Ich will da nicht verantwortlich sein und Hans Thomann nicht und Franz Branntwein vermutlich auch nicht. Wir hätten alle keine Zeit uns in den Laden zu stellen - und mMn muss man schon selbst drin stehen, damit ein kleiner Laden laufen kann...
 
also ich war erst einmal bei Thomann im Laden und hab mich einfach interessehalber durch die gesamte Western Gitarren Abteilung gespielt , was natürlich Stunden in Anspruch nahm bei der Vielfalt :D Aber am Ende wusst ich dann für mich persönlich, welche Gitarre für mich in Frage kommt und welche alle nicht. Dass ich die dann letztendlich gebraucht von nem guten Freund sogar bekam, war dann eher Zufall , Schiicksal oder glückliche Fügung, weil der sich dann Monate später eine D45 gekauft hat und seine 41 nicht mehr brauchte :D. Aber ich finde, dass einem so eine Martkübersicht auf einem Raum schon sehr sehr helfen kann bei der dann irgendwann fälligen Entscheidung. :great:
und der Spruch gilt tatsächlich: wer billigt kauft, kauft meist zweimal:D
 
Hi pat.lane,

na Du lockst mich ganz schön aus der Reserve ;-)

war oder wäre es eigentlich keine option, das Ladengeschäft von MSA in Aschaffenburg als Thomann-Filliale weiterzuführen?

Wir haben alle Optionen abgewägt, aber wir haben nunmal derzeit kein vernünftiges Filialkonzept in der Schublade, sodass wir es uns auf die Schnelle weder zugetraut haben, dort einen vernünftügen Laden für unsere Kunden noch sichere Arbeitsplätze für die Mitarbeiter zu schaffen.

ich mein Thomann is scho wirklich extrem riesig und weither bekannt. mit dieser Marke im Rücken und dem bekannten Logo vorne drauf sollte doch das Ladengeschäft ebenfalls florieren können.

Ganz ehrlich: wenn Hans Thomann oder irgend einer hier Bock hätte, unser Logo zu Geld zu machen und in 1000 Läden zu zeigen, dann gäb's morgen Rocker-Klamotten und Parfum von Thomann. Da ist wenigstens was dran verdient :D

Ne mal im Ernst: schau' Dir doch die Läden an, die scheinbar nach belieben skalieren. Die holen Shirts für $3 aus Malaysia (mit fettem Logo drauf, damit auch garantiert jeder Werbung läuft) oder Plastik-Chinadreck und verkaufen das für den 10-fachen Preis im Laden. Kein Wunder, dass solche Läden in jeder Einkaufsstraße und jedem Shopping-Center sind (ich kauf' ja teilweise auch gern dort ein). Das ist aber nicht im Geringsten mit der Musikbranche zu vergleichen. Hier ist alles noch Vertriebsgesteuert, d.h. es haben Leute die Fäden in der Hand (und leider auch teilweise den größten Profit), die Ihr gar nicht kennt und die ganz genau bestimmen können, was wo mit den Produkten passiert. Der Hersteller sitzt in irgend einem anderen Land und verlässt sich drauf, dass der Vertrieb ihn hier vernünftig präsentiert. Dem Hersteller ist wurscht, wie der Kunde des Vertriebes (also der Händler) überleben oder gar wachsen kann.

etwas ähnliches hat ja just-music vor geraumer zeit gemacht.

Wir haben ein super Verhältnis zu Just Music, aber bitte hab' Verständnis dafür, dass ich mich insgesamt nicht zu Mitbewerbern äußern möchte - weder gut noch schlecht noch irgendwie mit uns vergleichend :)

mich interessiert dieses thema schon so ein wenig, zwar jetzt nicht unbedingt auf den aktuellen fall bezogen, sondern vielmehr global gesehen. wäre es nicht rentabel, ists mit zu hohen kosten verbunden (da könnte man ja z.b. ein joint venture draus machen), oder einfach aus anderen gründen nicht denkbar?

Wie sagte schon ein berühmter Philosoph: schaumermal.

ich denke mal dass die firma thomann nicht unbedingt als musical-instrument-discounter-kette arbeiten möchte, aber wenn gut geführte und etablierte läden mit guter lage und infrastruktur zur debatte stehen, wäre das doch durchaus eine überlegung wert. was meinst DU Franz, ähm Ihr dazu?

Wie gesagt... es ist ja nicht so, dass wir nicht auch ab und zu brainstormen und solche Themen kommen bei uns natürlich auch öfter auf den Tisch... schon allein, weil wir (ohne Scheiss) ca. alle 3-4 Tage einen Laden irgendwo in Europa zum Kauf angeboten bekommen.

Dennoch: wenn wir Sachen machen, dann machen wir die gescheit (wie Apple ;-) ... Wenn wir Leute einstellen, dann kriegen die bei uns einen sicheren Job und sind nicht Teil eines Experiments und wir wollen alle, dass auch noch unsere Enkelkinder in der Branche arbeiten (weil's einfach die geilste Branche der Welt ist) und deshalb wollen wir auch nichts Destruktives machen. Ich möchte nicht, dass irgendwann in 30 Jahren die Kids in Deutschland keine Musik mehr machen, weil irgendwelche Blödel heute den Rachen nicht vollkriegen oder ihren Taschenrechner nicht bedienen können.

Grüße,

Sven
 
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Händler vergessen nur all zu oft, dass Gewinn nicht nur nach der Formel Gewinn = Preis - MwSt - Einkaufspreis berechnet wird, sondern Gewinn = Preis - MwSt - Einkaufspreis - Miete - Lohnkosten - Lohnnebenkosten - Strom - Wasser - Werbung - Zinsen usw usw usw...

Ich erinnere mich noch super an einen Getränkehändler bei uns auf dem Land, der kam irgendwann mal auf die Idee, diverse populäre Biere und Softdrinks und sogar Mineralwasser mal UNTER seinem Einkaufspreis anzubieten. Hat er auch wirklich viel von verkauft. Ich hab' dann den Chef mal drauf angesprochen, wie das denn geht, wenn er bei jedem verkauften Kasten Verlust schreibt. Er meinte: "Wieso, ist doch alles super - die Masse macht's!" Halbes Jahr später war er dann weg, der Laden...
 
Es gibt aber auch den Witz von dem Händler, ich weiss bloss nicht mehr was er verkauft (wahrscheinlich in jeder Version was anderes)der sagt: Ich kaufe die Dinger um 7 Euro ein und verkaufe sie um 10 Euro, und von den 3 Prozent lebe ich!:great: Ich glaube das ist gar nicht mal so selten!
 
Wieso, ist doch alles super - die Masse macht's!

Ihr werdet Euch wundern... in einigen Ländern ist das in unserer Branche völlig normal.

Mir hat erst vor ein paar Jahren ein englischer Händler erklärt, dass er sein Geschäft nur mit seiner privaten Kreditkarte hochgezogen hat. Er hat ausschließlich von Lieferantenkrediten gelebt und wann immer er Kohle gebraucht hat, hat er mal schnell was unter den Einkaufspreis gesenkt... das wurde schnell verkauft und schon hatte er wieder Kohle :D Der Händler hat vor zwei Monaten zugemacht :)

Das System, das in Deutschland von einigen Versandhändlern betrieben wird, ist aber auch nicht sonderlich "gesünder". Aber dazu lasse ich mich jetzt nicht aus ;)

Grüße,

Sven
 
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