Das Schwierige hier ist, daß naturgemäß die Mehrheit der Fachleute selten bis nie mit den Gegebenheiten von Kirchen zu tun hat. Das soll kein Vorwurf oder Vorurteil sein, ist aber so.
In einer 'normalen' Aufführungsumgebung funktionieren auch 'normale' Regeln und die darauf basierenden richtigen Tips. In vielen Kirchen steht man vor der Entscheidung, entweder akustisch nur das zu machen, wofür sie gebaut wurden, also nur Gesang, oder Gesang gegen/mit Orgel, oder orchestrale Musik, oder es bleiben zu lassen.
Will man nun partout 'Bandmusik' in solchen Tempeln machen, muß man kreativ sein, um nicht auf dem Scheiterhaufen zu landen.
Das fängt an mit der Suche nach dem akustisch besten Platz. Kann bedeuten, daß die 'Band' eben nicht vorn präsent ist, sondern vielleicht in irgendeinem Seitenschiff oder hinten, oder sonstwo steht, weil an der Stelle z.B. die bassdrum am wenigsten den Raum anregt. Was ja z.B. in einem Gottesdienst egal ist, weil da ja was anderes wichtig ist. Tip: Band setzt sich in die Bänke, Trommler stiefelt mit floortom durch die Kirche...
Geht das nicht, weil Konzert, wo die Band optisch wichtig ist, muß man halt äußerst feinfühlig mit Monitoring und Abdämpfen arbeiten. Zum soundcheck erstmal gar kein Monitoring, der Tech baut einen guten PA-sound, und dann wird eben nur mit dem monitoring ergänzt, was wirklich nötig ist. Fordert halt Einsicht der Musiker. Oder halt in-ear, was m.M. nach in Kirchen erste Wahl sein sollte.
Einfach mal das Altarmonitoring runterfahren oder komplett aus lassen, und probieren was nötig ist.
FBD im Tempel ist für mich der falsche Ansatz, weil da das Kind lautstärkemäßig schon in den Brunnen gefallen ist.
Und ja, ich denke, ich weiß wovon ich schreibe nach gut 35 Jahren Krawall in Kirchen.
Und nein, das Wissen und die daraus folgende Akzeptanz des Gottesvolkes hatten wir nicht von Anfang an...