So nun zu einigen erfreulicheren Dingen. Ich hab mir die neuen Funktionen etwas genauer angesehen. Hier meine ungeordneten Kommentare
1) Routing und Mixer Roles
Neu hinzu gekommen sind sog. Tie Lines. Damit kann man direkt Ein- Und Ausgänge miteinander verbinden ohne über die Mix-Engine zu gehen. Das macht z.B. Sinn wenn man zwei der Pulte per SLink verbindet und das ein als Monitor-Pult Und Stagebox auf der Bühne stehen hat während man am anderen den FOH Mix macht. Dann kann man die Eingänge am Monitor Pult direkt ans FOH Pult senden und dessen Main Bus wieder direkt an physikalische Ausgänge.
Für genau dieses Szenario gibts dann noch zwei weitere Neuerungen. Zum einen kann man das Pult jetzt zwischen genau diesen beiden Rollen umschalten. Entweder wir machen FOH oder Monitor. Je nachdem kann man sich das Pult anders vorkonfigurieren.
Neu ist auch die Input-Patch Library. Warum da jetzt nur die Eingänge in der Library abgelegt werden können und nicht alle anderen Routings versteh ich nicht ganz, aber ich hoffe das wird noch nachgereicht. Jetzt ist es erst einmal toll dass man recht einfach und schnell z.B. von Local Ins auf SLink Ins bzw USB/IO Ins umschalten kann. Das macht Aufgaben wie Virtaul Soundchecks einfacher (Obwohl die Lösung vom dLive da schon um einiges besser ist).
Seit dem Update kann man endlich auch den PAFL/Solo Bus nicht nur via Kopfhörerausgang hören sonder sich auch an beliebige Ausgänge routen. der PAFL Bus wird dabei immer ungeregelt ausgegeben, dass heisst für den Bus gibt es keinen Fader, man kann auch keinen Masterfader auf einen Soft-Rotary legen. Zumindest habe ich weder die eine noch die andere variante gefunden. Aber es gibt neuerdings auch einen Listen Bus. Der Listen Bus ist dem PAFL Bus nachgeschaltet. Somit liegt an beiden immer das selbe Signal an. Aber, anders als beim PAFL, kann man sich einen Fader, nämlich genau einen, als Masterfader für den Bus konfigurieren, nämlich den Mainfader. Der kann entweder als Mainfader für den gewählten Bus oder eben als Fader für den Listenbus verwendet werden. Das ganze ist zwar eine etwas eigenwillige Lösung, deren tieferer Sinn mir noch etwas verborgen ist, aber es ist besser als das was davor war. Man kann so, wenn man das SQ als Monitorpult verwendet, sich eine Wedge oder ein Inear System bereitstellen auf das man sich die gewünschte Mischung legen kann (per PAFL) und hat einen Regler um sich seinen Pegel einzustellen.
2) Neue Funktionen für die Softrotaries
Während man den Rotary benutzt sieht man im Display den aktuellen Wert des zugrunde liegenden Parameters. Das erst macht für mich diese Encoder überhaupt sinnvoll im Einsatz. Vorher war es einfach ein Blindflug. Zusätzlich kann man mit der View-Taste, die ja auch in den Kanaldisplays zusätzliche Informationen anzeigt, den aktuellen Wert der Rotaries anzeigen.
Es gibt auch neue Parameter für Midi und ausgwählte Parameter für die Effektprogramme. Für Hall z.B. die Hallzeit, Bei Delays eben die DelayZeit oder aber auch das Feedback des Delays. Dazu kommt noch dass man jetzt dem Button des Rotaries auch einige unterschiedliche Funktionen zuweisen kann. Näheres steht im Handbuch, sonst wirds hier zu lange.
Was das ganze aber nochmals aufwerten würde wäre für mich die Möglichkeit die Beschriftung und Farbe der Encoderdisplays anzupassen. Jetzt steht halt FXTime oder FxAmnt da und alle Farben sind Magenta.
3) Bedienung des EQs auch auch am Touch Display.
Coole Sache für den ders braucht. Ich hab mich schon seit 02R-Zeiten an die paar Encoder gewöhnt. Aber Optionen zu haben ist immer gut. Schienbar dürfte das Display aber kein Mltitouch-Device sein, denn erste Versuche mit Pinching den Q-Faktor zu verändern haben nicht funktioniert.
4) Benutzerrechte.
Neu ist auch dass man jetzt unterschiedlichen Pultbenutzern auch unterschiedliche Zugriffsrechte geben kann. Neben dem Admin-User dem immer alles zugänglich ist, kann man bis zu 10 Benutzer verwalten. Denen kann man recht detailiert Dinge am Pult erlauben oder verbieten. Darunter auch der Zugriff auf das Pult über die Apps MixPad und SQ4you.
Für Bands, die das SQ benutzen wollen aber ihren Monitor Sound per App erstellen wollen kann man somit zentral die Bandmitglieder verwalten und auch z.B auf welchen Mixbus sie Zugriff haben dürfen. Die Berechtigungen sind in drei Gruppen (Setup, Parameters und Control) unterteilt. Unter Setup erteilt man Benutzern globale Rechte wie Szenen laden und speichern, Mixerkonfigurationen u.a. Bei Parameters kann man Routings, Processing parameter für Kanäle, Busse oder Effekte und vieles mehr verwalten. Control ist für die Freigabe der Apps, der Mixbusse, Effektbusse und der Pultlayer zuständig.
Natürlich kann jedem Benutzer auch ein Passwort hinterlegt werden. Selbst einen Szenenbereich und eine Init-Szene kann angegeben werden. Das erleichtert sicherlich vielen Verantwortlichen in kommunalen Zentren die Arbeit. Nach erfolgreicher Konfiguration kann man das Pult auch eher weniger gut ausgebildeten Leuten überlassen. Die melden sich nach dem Einschalten mit ihrem Benutzer an und alles ist schon so hergerichtet wie sie es brauchen. Auch Fremdtechnikern kann man so etwas an Macht entziehen;-)
5) Neue Plugins und Unterstützung der neuen Hardware.
Es gibt jetzt neue Plugins für die Kanalbearbeitung. Das umfasst einige Kompressoren und grafische EQs. Für diese Plugins muss man zuerst für das Pult die Lizenzen erwerben. Darüber wurde, auch hier, schon diskutiert, das brauche ich nicht mehr wiederholen. Ich habs aber der Vollständigkeit halber erwähnt.
Daneben werden mit dem Update die beiden Erweiterungskarten Slink und Waves unterstützt. Da das Pult von Haus aus ja nur einen SLink Anschluß hat kann man nicht z.B am Monitor-Pult noch einige zusätzlich Stageboxen anschließen und gleichzeitig eine Verbindung zum FOH Pult bereitstellen. Das geht jetzt mit der relativ günstigen SLink-Karte. Für alle die das noch nicht wissen, mit SLink kann man das SQ mit den alten GLD Stageboxen, den DX* Boxen der dLive (jetzt auh die Einbau-Lösung DW164-W), QU-Pulte und einer dLive (via dort installierter gigaACE-Karte) verbinden.
Mit der Waves-Karte kann man jetzt eben auch einen Soundgrid-Server einbinden.
6) Erweiterungen der Mixpad-App
Neben der Unterstützung der Benutzerfunktion kann man jetzt auch das IO Patching, die Effektparameter und die SigGen-Funktion (um Testtöne auszugeben) verwenden.
Suboptimal finde ich das man am Tablet die erlaubten Benutzer anzeigt und dass man die Auswahl am Tablet speichern kann. Das sieht zwar praktisch aus, ist aber für mich vom Sicherheitsstandpunkt nicht so toll. BTW: wenn man am Pult mit einem Benutzer angemeldet ist und dannd as Pult sperrt, muss man es mit dem Passwort genau des verwendeten Benutzers wieder entsperren. an sich ja ok, nur man sieht den Benutzer nicht und kann auch nicht den Benutzer wechseln, auch nicht mit dem Admin-Zugang).
Die Effektparameter sind recht gut gelöst. Wenn ich den FX Bus wähle dann sehe ich auch gleich die FX Parameter Oberfläche, so wie man es z.B. vom GLD oder dLive gewohnt ist. das hätten die für mich auch gleich am Pult umsetzen sollen aber gut.
Auch das Patching ist ziemlich gleich wie am Pult gelöst. Es fehlt nur die Anzeige des Patches am Kanal.
Fazit
Ich finde schon dass durch das Update das Pult deutlich aufgewertet wurde. Dinge wie Benutzerverwaltung, die neuen Routing- und Softrotary-Funktionen sowie das was mit der MixApp passierte sind für mich die Highlights. Bei den Plugins muss man halt sehen wohin sich das entwickelt und ob die die aktuelle Preispolitik langfristig beibehalten.
Unterm Strich gehts aber schon in die richtige Richtung. Und das ist ja das was wir alle wollen.