Ein Foto zu schießen ist preislich wohl kaum damit zu vergleichen wenn man versuchen will eine solche "Holzklang Testreihe" wirklich brauchbar durchzuführen.
Was glaubst Du, was ein Fotostudio kostet, um solche exzellenten Aufnahmen wie die von den Warwick´lern zu machen
Davon ab ging es dabei um den Zeitfaktor, weniger ums Geld.
Einen Hals herzustellen kostet Material und einiges an Zeit und damit auch Geld.
Richtig. Und? Wir reden hier ja auch nicht von einer kleinen Klitsche, sondern von Warwick, die für das Jubiäum mal eben die besten Bassisten einfliegen lassen. Wenn Warwick das zu teuer ist, werden sie es schon sagen.
Zudem empfehle ich dir eine Werksbesichtigung bei Warwick. Ein paar Hälse für das Projekt würde den Kohl sicherlich nicht fett machen. Selbst wenn man nur irgendwelche Ausschusshälse oder Bodies, an denen man was ausprobiert hat, mit optischen Fehlern aus der großen Restekiste dafür nehmen würde, wäre das schon interessant.
Nun muss einer hergehen und unter richtig guten Bedingungen entsprechende Soundfiles aufzeichen und den Bass dabei immer wieder in allen Kombinationen zusammenbauen und eigentlich auch jedes Mal einen frischen Satz Saiten aufziehen.
Nein, eigentlich nicht. Einen (passiven) Body aus dem Restepool nehmen, PU rein, Saiten einfädeln. Hals nehmen, einsetzen, leicht anschrauben. Saiten in der Kopfplatte einziehen, stimmen. Ein halbwegs ordentliches USB-Minipult (ab 79.-) anschließen, an den Rechner mit einem Freeware-Aufnahmeprogramm als Soundfile ablegen. Auf die Homepage als Download. Fertig.
Und nächster Hals, auch wenn das vielleicht ein paar Tage dauert, bis einer durch die Produktion geht, wenn es denn keine extra gebauten Hälse sein sollen.
Angenommen das wird alles gemacht, was sagt der Test dann aus?
Na, dass man den Holzton hört. Wenn das nicht möglich ist, kann man alle Produkt-Videos, wo der Sound einer Corvette oder eines Streamers zu hören sein soll, ebenfalls einstampfen.
Ich glaube einfach das der praktische Nutzen nicht so sonderlich hoch ausfallen wird.
Richtig. Die ultimative Entscheidungshilfe kann und soll es auch nicht sein. Es soll ein Feature sein, um für ein paar Holzsorten mal einen Unterschied hörbar zu machen.
Und was hast Du ohne diese Hilfe? Gar nichts. Was ist nun besser? Nix oder ein bisschen?
Zudem sind wir alle ein bisschen von den tausenden Wohnzimmeraufnahmen beeinflusst, die im Internet oder als Soundfile bei Massenherstellern/Verkäufern wie Thomann zu hören sind. Klar, dass bei dem Soundmatsch keine Unterschiede zu hören sind.
Selbst industriell hergestellte Bässe wie die Fenderteile, von denen hunderte in absolut gleicher Konfiguration existieren klingen noch lange nicht alle gleich.
Naja, wenn man sich deren ziemlich grobschlächtige Produktion in Videos so anschaut, ist das kein Wunder. Fender ist aber nicht Warwick mit seiner extrem genauen und spezialisierten Produktion. Siehe deren Bundierungsmaschine.
Selbst wenn das Fazit eurer Aussagen zum Holzvergleich wäre, dass Zeitschriftentests und Hersteller allesamt nur irrealen Marketing-Bullshit reden, wenn es um die speziellen Eigenarten ihrer diversen Holzsorten geht, wäre das ja schonmal ein Anfang. So ist das ja nicht. Wenn sich die Holzauswahl auf die Optik beschränkt - gerne, habe ich nichts gegen. Wenn sich alle Bässe vom Holz her individuell unplanbar anders anhören - wäre ok. Dann hätte man es halt einfacher bei der Auswahl.
Du magst verzeihen, dass ich eure Überlegungen zum angeblichen nicht kategorisierbaren Einheitsmatsch aber nicht teilen mag. Ob z.B. Bubinga oder Sumpfesche, ob Ahorn oder Mahagoni - natürlich hört man da einen grundsätzlichen Unterschied.