Sofern noch nötig, hier einmal die Unterschiede vom Squier CV 60's Jazz Bass und dem Fender Classic 60's Jazz Bass. Ich hatte beide in weiß/Tort:
Squier CV 60's Jazz Bass:
Body aus Linde
Duncan Designed Pickups
Daumenstütze unten
Alle Mechaniken "modern" drehend
Halsstab gut von der Kopfplatte her zugänglich
der Korpus ist Schneeweiß, wie ein Blatt Papier.
Dicke High Mass Brücke mit einfach geschlitzten Messingreitern
Potis haben ihren Anschlag auf ~16:30 Uhr.
Stimmflügel sind relativ kurz, wie bei modernen Bässen.
Griffbrett Radius normal für Jazz Bässe
Jumbo Bünde
Fender Classic 60's Jazz Bass
Body aus Erle
Fender Standard Vintage Pickups
Keine Daumenstütze
Mechaniken sind reversed, drehen also in die "verkehrte" Richtung.
Halsstab nur vom Korpus erreichbar nachdem man den Pickguard demontiert hat
Korpusfarbe deutlich angegilbter sag ich mal, dunkelweiß sozusagen
Fender Blechwinkel als Brücke, Chromreiter mit Riffeln. Gut merken, wo man die Saiten zuletzt durchgeführt hat!
Potis haben den Anschlag bei 12 Uhr
lange Stimmflügel
Griffbrett Radius erheblich kleiner, also das Griffbrett ist "runder" dadurch, hat eine viel stärkere Wölbung
dünne vintage style Bünde
Klangliche Unterschiede: vorweg: beide haben super geklungen, beide unverwechselbar nach Jazz Bass. Das Problem, das du mit dem VM Jazz hast liegt sicher zwar auch am Ahorn, ich habe aber eher den Bridge Pickup im Auge, da der für den bissigeren, weniger warmen Klang die größte Verantwortung trägt. Typischer 70s Jazz Bass Sound halt, durch den weiter zur Brücke hin gerückten PU. Was du suchst ist 60s Jazz Bass Sound. Den liefern beide. Der Fender Bass hat den holzigeren, knurrigeren Klang mit viel Wärme und Definition. Der Squier hatte mehr Rumms untenrum und klang allgemein etwas weicher - also undefinierter aber dafür noch wärmer. Mir gefiel am Ende des Tages der Fender Bass besser, aber der Squier ist äußerst amtlich und kann so richtig warmen Klang sogar noch besser.
Ich vermisse beide Bässe, keinen Jazz Bass haben geht irgendwie nicht mehr. Deshalb wird voraussichtlich heute bei mir ein US Standard einziehen. Der Classic 60's musste gehen wegen dem Griffbrettradius und den kleinen Bünden, damit bin ich nicht warm geworden. Und das man nur mit viel Aufwand an den Trussrod kommt nerft mich, weil ich noch in der Saitenfindungsphase bin. Der Fender Classic 60's mag relativ originalgetreu sein, ist aber meiner Meinung nach um einiges umständlicher und auch etwas unhandlicher.
Als Tip noch für dein Dilemma Jazz Bass / dicker Hals: alte Warwick Corvetten dürften in dein Beuteschema passen. Knurr/Holz/Wärme im Klang ohne Ende und einen recht fetten Hals. Das Halsprofil soll aber in letzter Zeit schmaler geworden sein, aber das überlasse ich mal den Warwick Profis hier
Teilweise sind die für 500-600€ zu haben.