Moulin
Fender Vintage & Reissue Bass
Seit ein paar Tagen habe ich nun den "Frauenbass" von Epiphone, einen "Ltd. Ed. 1960's EB-3".
Es ist noch gar nicht lange her, dass ich lauthals verkündet habe, niemals einen Billig-Bass zu kaufen. Bislang waren alle meine Instrumente mindestens aus der gehobenen Mittelklasse.
Vor ein paar Monaten habe ich mir, mehr so zum Spass, einen Epi Thunderbird IV Pro gekauft und war wirklich überrascht ob der Qualität.
Also wieder gewagt und den EB-3 bestellt. Auch hier ist das Urteil fast nur positiv:
* Grossartige Verarbeitung, absolut tadellose Lackierung, schönes Holz
* Insgesamt ein wertiger Eindruck
* Mechaniken gehen okay, dürften aber etwas länger übersetzt sein
* Kopflastigkeit voll im grünen Bereich
* Potis laufen sauber, Höhenblenden mit ordentlicher Wirkung
Weniger toll:
* auch hier wieder Stahl aus Kaugummi an der Bridge. Epiphone, WAS SOLL DAS?
Vernünftiger Stahl kostet fast dasselbe und würde am Kaufpreis praktisch nichts ausmachen. So ist der Ärger vorprogrammiert. Unmöglich!
* Die aufgezogenen Saiten sind Müll. Aber gut, das ist oft genug auch bei teuren Instrumenten so
* Völlig absurd: Der PU Umschalter ist "falsch rum". Zeigt der Chickenhead in Richtung Hals, ist die Bridge PU aktiv und umgekehrt. Einen dümmeren Einfall kann man vermutlich nicht haben
* Das Setup war kein Setup, sondern ein Witz. Ein schlechter Witz.
Unverschämt:
* Klinkenbuchse. Siehe dazu weiter unten.
Sound etc.
Nun gut, mangels Auswahl habe ich GHS flats bestellt und auch gleich aufgezogen. Dazu ein vernünftiges Setup eingestellt. Den Stecker in den Marshall Halfstack und muuuuuuuuuuuuumpffffffffff
Okay, für jeden anderen Bass wäre hier "fertig lustig", aber nicht für diesen! Zu meiner völligen Überraschung liefert das Bässchen exakt den Sound, welchen man von Fraser & Co. kennt! Absolut super! Im Gegensatz zum Thunderbird IV Pro, der (okay, subjektiv) ganz und gar nicht nach Thunderbird klingt, trifft der Epi EB-3 voll den klassischen Gibson Sound!
Ich habe direkt mal ein paar Runden "Allright Now" gespielt und das klang absolut nach Fraser (wenn man davon absieht, dass der Bass spielen kann und ich nicht).
Durch die PU Schaltung und die Potis am Bass lässt sich aber durchaus auch was anderes herauskitzeln. Als flexibel ist der Bass sicher nicht zu bezeichnen, aber was er macht, macht er richtig richtig gut.
In Anbetracht des Preises kann ich den Bass jedem Fan diesen spezifischen Sounds unbedingt empfehlen. Ich weiss nicht, was Epiphone konkret unter "Limited" versteht. Eventuell gibt es den Bass nur für beschränkte Zeit.
Ach ja, die Klinkenbuchse und das Setup. Nun: Solche Bässe (ich meine den Kaufpreis) werden wohl eher von jungen Bassisten bzw. Anfängern gekauft. Es ist klar, dass an den Dingern nicht viel verdient ist und man als Händler nicht noch gross Zeit in ein Setup investieren kann. Aber bitte, spielbar sollte der Bass doch wenigstens sein! So ein grottiges Setup habe ich echt noch nie erlebt
Beim zweiten oder dritten einstecken des Kabels machte es "klack" und die Klinkenbuchse verschwand im Elektronik-Fach
Das Gewinde ist so kurz, dass die Mutter keinen Millimeter drüber geht. Das kann natürlich nicht funktionieren. Ich habe es notdürftig ausgebessert, aber da muss ich nochmal ran. Für einen Anfänger wohl ein Super-GAU und für handwerklich weniger Begabte ein echtes Problem. Ich wünsche auf jedem Fall keinem Anfänger so eine "Überraschung" unterm Weihnachtsbaum....
Aber alles in allem - ein klasse Bass und eine echte Bereicherung des Instrumenten-Zoos. Klingt toll, spielt sich toll, sieht toll aus!
So sieht das dann aus (den Bass gibt es auch in schwarz oder weiss, aber hey, das wäre Blasphemie )
Oh GAS Attacke!!!
Nachdem ich gestern den Gibson eines Forenmitgliedes testen konnte, der mir vom Handling ganz gut gefallen hat bin ich noch mehr bestärkt worden mir doch noch eine SG Form an die Wand zu hängen.
Da das ganze für mich aber mehr Nischenbass/Sammelobjekt/Spielzeug werden wird ist der oben beschriebene Epiphone richtig interessant für mich.
Ich hatte nur bislang gedacht, dass der Bass Longscale ist, was ich nicht haben wollte.
Wenn schon - denn schon. Sowas muss ein Shorty sein.
Da muss ich nur noch die originale Fingerstütze verbauen, ein paar Flats aufziehen und das Chromcover aufschrauben. fertig ist der Vintage Bass.
______________________________-
EDIT:
So, schon mal Nägel mit Köpfen gemacht und das Chromcover in England bestellt.
.
Zuletzt bearbeitet: