Ganz rauschfrei ist keiner der drei Preamps, was jedoch auch an den von mir gewählten EQ-Einstellungen liegen mag. Am cleansten arbeitet der SVP CL.
Das liegt imho an den eingesetzten Röhren. Während ich schon von vielen SVP Pro - Besitzern auf das zum Teil "furchtbare" Rauschen ihres Preamps hingewiesen wurde, ist meiner beinahe rauschfrei. Zumindest so rauschfrei wie jeder andere Amp, den ich besitze. Dazu muss ich aber betonen, dass in meinem Preamp recht neue (kaum 1/2 Jahr alte) TAD-Röhren ihre Arbeit tun.
Die Zerre hole ich mir über den Gain-Regler, vielleicht nehm ich den Overdrive-Regler auf 9:00 Uhr dazu. Wenn man ihn aleine benutzt, hat man, ohne die Klangregelung weiter zu beanspruchen, tatsächlich den Eindruck, dass es "billig" klingt. Am Besten fährt man mit Gain sehr weit offen, Bässe dazu, "Overdrive" dazu, dann die Mitten abstimmen. Also nichts um mal kurz Zerre reinzudrehen für ein Solo.
Aber als "Solo"-Kanal hat man ja den zuschaltbaren EQ. Den in den tiefen Mitten und im Pegel etwas angehoben, und schon wird die Zerre fetter.
Ich hatte den Preamp erst vor einer Woche bei einem Nikolausball der örtlichen Rockinitiative samt der Endstufe und zwei Peavey TVX, einer 2*10, einer 4*10, als Backline für alle sechs Bands (inclusive meiner) gestellt. Es wurden die unterschiedlichsten Stile dargeboten, und die unterschiedlichsten Bässe wurden angeschlossen. Der Sound war jeweils fett, laut, gut im Mix, und als ich mit der 4. Band dann von 22:45 - 23:45 Uhr dran kam, waren die Röhren noch nicht mal richtig warm!
StingRay 5, Gain am Ampeg SVP Pro auf 2:00 Uhr, keine Zerre, Voice Nummer 2, ´Mittenregler auf 11:00 Uhr, Höhenregler auf 3:00 Uhr, Ultra Deep und High eingeschaltet. Ultra High gibts auch noch, aber das ist selten nötig.... Das ergab einen herrlichen angezerrten Sound, wobei die Zerre anschlagdynamisch zu steuern war. Im Bandmix war ich schön dabei.
Wobei ich die Mitbassisten darum bat, ihren Sound bitte, wenn nötig, über den graphischen EQ anzupassen. Ich selbst nutze nur die Drehknöpfe. Und -was soll ich sagen- keiner der anderen Bassisten hatte es nötig, an meiner Voreinstellung zu drehen, ausser dem Gain-Knopf wurde nichts bewegt.
So muss der Sound eines Verstärkers sein, er soll den Ton des Basses verstärken, nicht total umfärben. Dazu kommen die Peavey TVX - Boxen, die den Sound eh etwas in Richtung "rockige Mitten" schieben - und schon passt das.
Im nächsten Jahr kommen für diese Preamp-Endstufenkombination noich zwei Boxen von FMC dazu. Ich möchte einen richtig geilen Fullstack stehen haben, den ich aber für kleinere Gigs auch mal halbieren kann. Dabei schwebt mir eine 212 und eine 410 vor, so dass ich so flexibel wie möglich sein kann.
Aber ganz ehrlich, ich bin mit meinem Sound in dieser Zusammenstellung im Moment sehr zufrieden. Ich weiss nicht, was sich durch die FMC-Boxen Soundtechnisch verändern soll, damit ich zufriedener bin. Im Moment ist das wichtigste Argument das Gewicht.
Alles, was mir am SVP Pro fehlt, ist ein im Pegel regelbarer DI. Bei den älteren Modellen war das so, dass der DI-Ausgang im Pegel einregeln konnte, wurde später auf dieses Feature verzichtet. Schade, eigentlich.
Grüße von Uwe
So long - sagt Kong