Was den Headroom angeht hast du natürlich recht! Aber mich interessiert theoretisches Clipping eher nicht so sehr, wenn ich es in der Praxis nicht höre. Für mich ist der 100 Watt V4B an der 212 FMC Neo (102dB 1W/1m) jedefalls mehr als laut genug um mich gegen ein akustisches Schlagzeug durchzusetzen und für alles andere gibt es die PA und Monitoring.
Ich will hier nicht groß herumklugscheissern und was den Headroom angeht hast du natürlich absolut recht, wenn man einen total cleanen Basssound haben will. Aber mir geht es hier darum, dass hier sicher Leute den Thread lesen, die auf Ampsuche sind und evtl. den Eindruck kriegen könnten, dass ein 100W Röhrenamp gerade mal für gehobene Zimmerlautstärke reicht.
Für die meisten dürften nämlich 100 W locker ausreichen - das war zumindest immer das Feedback von Bassisten, die über meinen Amp gespielt haben und sich danach geärgert haben, dass sie 40kg durch die Gegend schleppen müssen, wenn sie über ihren eigenen Amp spielen wollen. ;-)
Es geht doch gar nicht um theoretisches Clipping, sondern um Clipping welches das Ohr noch nicht als "Kratzen" interpretiert.
Man kann das leider nicht in schwarz oder weiss qualifizieren nur weil das Ohr es noch nicht direkt hört.
Gerade im höheren Aussteuerungsbereich, nahe an der hörbaren Clippinggrenze, wird der Sound zunehmend komprimiert, und bekommt auch mehr Drive. Egal ob man einen Vollröhrenamp nutzt oder einen konventionellen Halbleiteramp, die Wirkung ist im hohen Aussteuerungsbereich teils ähnlich.
Ob die 100 Watt reichen oder nicht kann man pauschal schlecht beantworten. Wenn man den Amp nur bis maximal Komprimierung des Sounds ausreizen will dann sind 100 Watt an einer 212er definitiv nicht allzu viel.
Egal ob die 212er mit 102dB daherkommt oder mit nur 100dB.
Was eine PA damit zu tun haben soll bei grösseren Bühnen kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollzihen.
Der Drummer gibt in erster Linie die Lautstärke auf der Bühne vor, egal ob vor der Bühne noch eine PA steht oder ob nicht.
Der Schuss kann mit einer leistungsstarken PA zudem auch regelrecht nach hinten los gehen.
Wenn du Pech hast dann schieben die Subs der PA mit z.B. 5000 Watt derart viel Tifenfrequenzen auf die Bühne zurück dass sie einen 100 Watt Amp an einer 212er auch regelrecht platt machen können.
Dann kannst du dich u.U. kaum mehr als 2 Meter von deiner Box weg entfernen ohne die Kontrolle über deinen Basston zu verlieren. Das bedeutet nicht dass es immer so sein muss, aber es kann so passieren, ...gelegentlich selbst schon erlebt.
Da ist man dann froh wenn man ein paar Watt mehr hat. Oder besser eine grössere Box mit etwas mehr Membranfläche zur Verfügung hätte.
Alernativ kann (oder könnte man) zusätzlich etwas Bass über die Monitore reindrehen lassen.
Da bin ich allerdings kein Freund von weil es:
a) den Bühnensound vermatscht
b) auch den PA-Sound als ganzes nachteilig beeinflusst bzw. vermatscht.