ist jetzt mehr Wortklauberei, aber mir gehts ums genaue Verständnis dabei [wobei ich davon ausgehe, dass wir inhaltlich in die gleiche Richtung denken]
Da ich weder die länge noch die Kabel wechsel, habe ich für alle Pus die gleichen Vorraussetzungen.
gleiche Voraussetzungen: ja
optimale Voraussetzungen: nicht zwingend bzw. nein, weil es [u. a.] auf die Gesamtkapazität der Schaltung, also Tonabnehmer, Elektrik und Kabel ankommt.
Oder anders ausgedrückt, liegt meine geschmacksmäßig bevorzugte Hörgewöhnheit so, dass ich bei der Wiedergabe einer Gitarre auf Frequenzgänge stehe, die bei [gegriffen!] 3,5 kHz eine stark ausgeprägte Resonanz haben, kann ich mit einem Tonabnehmer, der allein gesehen eine RF bei [ebenfalls gegriffen] 3,8 kHz ausgeprägt hat, zusammen mit Kabel A und Elektrik der Gitarre diese RF vielleicht auf gerade die gewünschte 3,5 kHz bekommen und glücklich sein. Zusammen mit Kabel B könnte die RF vielleicht auf 3,3 kHz abgesenkt sein und mich denken lassen, der Tonabnehmer klinge zu dumpf und sei unbrauchbar.
Anders herum könnte ich einen Tonabnehmer mit vielleicht 4,2 kHz RF mit Kabel A auf 3,9 kHz absenken, mit Kabel B auf 3,5 kHz, sodass ich nun annehmen könnte, der Tonabnehmer klinge mit Kabel A zu schrill und ich würde ihn vielleicht verwerfen, obwohl er vielleicht mit Kabel B deutlich besser abschnitte.
Alles sehr abstrakt und theoretisch ... soll aber nur als Beispiel dienen: gleiche ./. optimale Voraussetzungen
Tonabnehmer verändern ihren Klang übrigens nicht durch verschiedene Kabel, es wird nur die Lage der Resonanzfrequenz verschoben.
genau, die Resonanzfrequenz wird verschoben ... und das verändert den Klang.
Es ist bei schlechten Kabeln nicht so, daß die Höhen beschnitten werden, sondern der Output der Höhen geht in die Knie.
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Auf Deutsch: ein schlechtes Kabel macht das Gleiche, als wenn man den Tonpoti ein wenig zurück dreht.
Allerdings ist das Prinzip beim Tonpoti ein ganz anderes, hier werden wirklich die hohen Frequenzen zur Masse abgeleitet und fehlen. Im Kabel werden die nur bedämpft.
genau das verstehe ich in der Wirkung ganz anders als z. B. die Wirkung eines Tonpotis.
Eine Resonanzüberhöhung sorgt dafür, dass bestimmte Frequenzen deutlich angehoben werden ... und hinter der Resonanz wird der Frequenzganz deutlich beschnitten [~18dB Abfall?].
Liegt die RF beispielsweise bei 4 kHz, werden sämtliche Obertöne um einen Bereich bei 4 kHz stark angehoben. Erhöhe ich die Kapazität [durch z. B. einen Kondensator oder ein Kabel mit hoher Kapazität], wird die RF abgesenkt ... vielleicht auf 3,5 kHz [alles nur angenommene/gegriffene Werte!] und diese wirken auf den Gitarristen vielleicht gerade recht dumpf weil etwas zu tief für dessen Geschmack [und individuelle Loudnesswirkung des Gehörs
]. Da diese Frequenz aber deutlich angehoben erscheint [bis zu einem Mehrfachen der Lautstärke darunter und vor allem darüber liegender Frequenzen], klingt der Tonabnehmer nun plötzlich dumpf und kann gar nix dafür - der dominanten/überhöhte Frequenzbereich klingt so einfach "dumpf".
Ein Tonpoti kann nichts erhöhen [oder genauer: eine Erhöhung verschieben], es kann nur beschneiden, Frequenzen absenken, wie Du es auch geschrieben hast.
Wirklich optimale Vergleiche böte vermutlich ein Impedanzregler direkt hinter dem Tonabnehmer, um Einflüsse der Elektrik und des Gitarrenkabels weitgehend auszuschließen.
Es ist wirklich spannend, damit ein wenig zu experimentieren und die Zusammenhänge zu verstehen. Es könnte allerdings auch dazu führen, künftig deutlich weniger Geld für Boutique-Tonabnehmer auszugeben.
Gruß,
Dietmar