Kann man mir einen Einkaufszettel erstellen?
Sorry, lieber TAdam
,
Aber das wäre wie wenn Du einen Garten geerbt hättest, ein Bild postest und dieselbe Frage stellst.
Erst mal wirst Du ein Menge verschiedene Antworten und selbst Einkaufszettel erhalten, da schon mal Geschmäcker verschieden sind. Dann werden sich wohl einige Leute eher austoben, als wirklich sachlich vernünftig zu planen, weil ja schon niemand weiß, wie sich die Gitarren spielen und anhören.
Für die Herangehensweise kann ich nur
pennywize und
Bassturmator zusprechen. Dazu kommt, dass Du nach Deinen Aussagen jetzt anfangen willst, "das spielen (zu) erlernen". Eine wie auch immer auf- oder umgerüstete Gitarre ist zum "Spielen Lernen" nicht zwingend besser zu spielen und hat noch nicht mal einen besseren Sound (der kommt nämlich nicht von der Hardware alleine und nicht ohne die händische Bedienung, die Du Dir erst aneignen musst/willst).
Und woher weißt Du jetzt, wie die Gitarre (wir sprechen ja jetzt erst mal von der LP Kopie, für die anderen gilt aber dann dasselbe) klingen kann oder soll? Du kannst ohne Probleme 1000 € investieren und weißt nicht mal, dass das Ergebnis in den Ohren der meisten bescheiden klingt). Ja, Du magst ein gutes und geschultes Gehör haben, aber für ganze Partituren und nicht für ein Einzelinstrument, und das noch anhand Deiner Bedienung. Und was ist mit dem Amp? Der macht sich ja auch bemerkbar, was den Sound angeht. Wenn Du jetzt anfangen willst, "das spielen (zu) erlernen", bist Du ja erst mal damit beschäftigt, Dich auf dem Griffbrett zu orientieren und "Saiten zu drücken", damit grundsätzlich die Noten/Töne stimmen. Da kannst Du je nach Zeit, die Dir neben womöglich Job, Familie und anderen alteingesessenen Hobbies zur Verfügung steht, über Monate und Jahre hinweg wöchentlich einige Stunden aufwenden, nur damit sich schon mal die Melodien, Akkorde und Rhythmen richtig anhören.
Dann musst Du auch erst mal herausfinden, welcher Musikstil Dir gefällt bzw. von der Gitarre soundmäßig erreicht werden soll. Was würde Dir ein Bomben-Metall-Sound nutzen, wenn Du eigentlich Bob Dylan und Beatles liebst, was würde ein super Blues-Sound bringen, wenn Du Reggae spielen willst, ...? Du würdest ja auch nicht in die Autowerkstatt gehen und sagen: "Bauen Sie mir in den Golf hier ein Wurzelholzarmaturenbrett und einen höher legenden Allradantrieb ein, aber bitte mit schön weich gepolsterten Küchenstühlen als Sitze, wenn Du Bergrennen fahren willst, um in dem Dir vertrauten Mechanikbereich zu bleiben.
Dann bräuchtest Du wahrscheinlich dringend einen Gitarrenlehrer, und der sollte auch zu Deinen konkreten Zielen passen, sonst wird das nämlich nix mit dem "spielen erlernen". Neben der eigenen wilden Suche im Internet kann Dir da vermutlich auch hier im Forum geholfen werden.
Statt für Deine Küche gleich erst mal einen Dampfgarer, einen Sous-Vide Kocher, eine Kitchen-Aid, eine Mortadella-taugliche Schneidmaschine, ein Vakuumiergerät, einen Induktion-Gas-Kombi-Herd, einen Dry-Aging-Schrank, einen Weinkühlschrank für 100 Flaschen anzuschaffen, empfehle ich dem Ungeübten, die geerbte, viel benutzte, weil gute Pfanne und ein ebensolches Messer mit guten Lebensmitteln und Rezepten und vor allem der Liebe zum Kochen einzusetzen, um sich da dann voran zu arbeiten. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, auch nicht an der Gitarre.
Meine Jungs stiegen instrumental am Klavier erfahren auf Gitarre bzw. Bass um. Ich hab - deren Stil-Vorlieben kennened - jedem was Passendes von Epiphone und erst mal einen kleinen Transistor-Verstärker geraten und hingestellt. Damit und mit ab und zu Tipps vom Vater haben sie sich nun entwickelt. Da das Musizieren bei jedem von ihnen aber nur eine nebengeordnete Rolle spielt, sind die Fortschritte in den letzten 3 bis 5 Jahren überschaubar. Das Equipment zu "tunen" hätte nicht mehr gebracht, als das, was sie haben: Ab und zu ihren Anflug zu üben, rumzududeln oder mit Freunden zu jammen - sie haben halt Spaß und das ist die Hauptsache. Meine Gibson LPs würden ihnen nicht mehr Spaß bereiten und es käme auch nichts Besseres raus - so what? Die beiden können, wenn ich dereinst den Löffel abgegeben haben werde, sich dann hier im Forum melden, was sie mit den geerbten Gitarren tun sollen
.
Kann man mir mit meinen Wunsch unter die Arme greifen?
Das hat
pennywize getan:
"- Setup beim Gitarrenbauer des geringsten Mißtrauens machen lassen - dann einfach spielen und freude damit haben."
Die Frage, welche Gitarrenbauer es bei Dir in der Nähe gibt, mit denen Leute aus dem Forum gute Erfahrungen machten, ist sinnvoll und mit einer gewissen Streuung, aber damit (Streuung) kannst Du als Techniker ja umgehen, auch gut zu beantworten. Vor allem sind die Basics, die jetzt womöglich Sinn machen, sogar in so manchem Gitarrengeschäft machbar.
Und damit (die Gitarre so verwenden, wie sie ist), ehrst Du wohl den Spender der Gitarre am meisten, weil er ja die Gitarre so spielte, wie er sie Dir überlassen hat (und wenn er spielen konnte, wird das wohl nicht so schlecht gewesen sein).
Mein persönlicher Rat wäre für das Spielen-Lernen: Besorg Dir eine akustische Gitarre, damit erst mal "das Händische" geübt werden kann und klappt, bevor Du Dich (gleichzeitig) auch noch um Sound an Gitarre, Amp du womöglich Effektgeräten kümmerst.