Jedenfalls ist eine solche Aussage schon von vorne herein in sich selbst widersprüchlich:
"je weniger Vibration im System, je geringer fällt der Verlust an Schwingungsenergie aus ... und jedes bisschen Energie, was sich nicht in unnötigen Schwingungen verliert, kommt der Tonlänge [dem Sustain] zugute."
Erst willst Du möglichst wenig "Vibration" (Energie), und dann sagst Du, dass vorhandene Energie (= nicht verloren gegangene Energie) der Tonlänge zugute kommt -> na, dann nimm doch von vorneherein viel Energie (dann kann man auch noch Verluste haben), und es bleibt viel für die Tonlänge (nach Deiner Vorstellung).
(Analogie: Wenn ich nur wenig Benzin in den Tank einfülle, dann kann ich nicht so viel verschütten. Wenn ich weniger verschütte, habe ich mehr zum Fahren und fahre länger - nicht wirklich, oder
- es gibt ganze Bücher mit diesen Irr-Folgerungen und auch den Erklärungen der passenden Denkfehler).
"Das Stoptail bringe ich bewusst höher an, weil ich dadurch einen wärmeren, singenderen Ton erhalte [Diskantsaiten]." -> Ich gestehe mal zu, dass das Ergebnis Dein subjektiver Eindruck ist. Einen Erklärungsversuch lässt man da besser sein. Ist aber sehr interessant vom Ansatz her und trägt dem Rechnung, dass es schier unendlich viele Kriterien und Kombinationen zur Tonbeeinflussung gibt.