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Was ich aber ansonsten immer wieder bei fast allen Stützexperten im Web lesen kann (und auch von meinem GL zu hören bekomme), ist, dass sich beim gestützten Ausatmen das "Brustbein", genau genommen der Ansatz des Zwerchfells direkt darunter (über dem Solarplexus) leicht nach AUßEN bewegen , oder zumindest in dieser 'vorgestülpten' Position bleiben soll.).
Das was Tonja beschrieben hat - und das bezieht sich ja auf Koloraturen
Sehe ich in etwa auch so. Und damit das dort nach aussen geht resp. während dem Singen draussen bleibt, braucht es die Arbeit der unteren Bauchmuskulatur. Zudem gibt es dadurch auch eine Weitung im Bereich der Rippen, sowie in Flanken und Rücken. Die Bewegung der Bauchmuskulatur empfinde ich als eine Bewegung von unten nach oben und gegen Ende gehts dann etwas nach innen. Es muss sich immer elastisch anfühlen, man sollte ein gewisses Wohlgefühl dabei haben, sobald es sich starr oder krampfig anfühlt, stimmt
Da ist dein Koloraturbegriff als Klassikerin einfach differenzierter als meiner.
Ich habe übrigens festgestellt, dass euer Schweizer " ch", das ihr mit den Holländern gemein habt, ne tolle Übung ist um die Pharyngeal Resonance zu triggern , wusstest du das ?
Ich nutze das "ch" v.a. um den hohen Gaumen - vllt ist es das was du meinst(?) - und die hohen Wangen einzustellen. Ab und zu als bewusste Einatmung auf ein tönendes "ch" und später dann natürlich nur noch gedacht.
Genau, sowohl beim hochdeutschen wie beim schweizer "ch" werden die Gaumenbögen in horizontaler Richtung eng gestellt und bei der schweizer Version geht der Gaumen in vertikaler Richtung noch ein Stück höher und der entstehende Reibelaut ist unabhängiger von der Zungenposition , was beste Voraussetzungen für den Rachenklang (=pharyngeal resonance) gibt. Der ist umso wichtiger, je höher der Ton ist. Vor allem bei Männerstimmen.
Ich denke das gerne in Räumen:
Hinterer/unterer Raum = Laryngopharynx
Mittlerer Raum = Nasopharynx
Vorderer Raum = Maske und vorderer Mund
Der Hauptresonator wandert auf höheren Tönen weiter nach vorne oben, d.h.
- In der absoluten Tiefe (Pulsfunktion bis C, ist der hintere Raum geweitet, der mittlere und vordere verengt)
- In der Bruststimme sind die Räume relativ gleichmäßig geöffnet (C-gis)
- Am Beginn des Passaggio (etwa ab gis) verenge ich den hinteren Raum (Zunge geht hinten stärker in Richtung Rachenwand)
- In der Mitte des Passaggio (etwa bei dis) ist der hintere Raum maximal verengt, und ich beginne ich mit der Verengung des mittleren Raumes (d.h. Zungenrücken geht nach oben, Gaumenbögen werden eng gestellt)
- Beim Übergang in die Kopfstimme (etwa bei ais') ist dann auch der mittlere Raum maximal verengt. Hier beginnt dann auch die Weitung des vorderen Raumes (Mund auf, Klangformung mehr Richtung "a")
- Bei ais'' ist meine Range schlicht und einfach zu Ende, weil ich nicht mehr weiter Tilten kann.
Zur Klangformung (runderer, vollerer Klang) senke ich zur Höhe hin zusätzlich den Kehlkopf und hebe das Gaumensegel. Das ist rein technisch gesehen aber nicht zwingend notwendig.
So gesehen gehe ich in der Mitte des Passagio in die "pharyngeal" Resonance. Die bezeichnet sozusagen den "Wendepunkt", in der langsam von Mischresonanz auf Kopresonanz umgeschaltet wird. Kenshi hat das mal als "Weiche" bezeichnet, an der man sich entscheiden muss, ob man beltet (= möglichst lange einen weiten Pharynx erhält) oder in die Kopfstimme geht (Pharynx verengt). Das würde ich auch so sehen. Das mit dem Belten ist im klassischen Gesang (wir sind ja hier im Klassik-Forum) natürlich nur eine Option für Männer.