bei Figuren wie diesen Achtelketten im Menuett benutze ich bevorzugt die "Krabbeltechnik"
Ja, die "Krabbeltechnik". Sie ist auf dem MIII meine bevorzugte Technik. So langsam expandiert sie von meinem Melodiebass in den Diskant. Nun spiele ich auf meinem Diskant mit allen drei Techniken, die ich kenne: mit den Griffmustern, den Licks (Bewegungsmuster für bestimmte Klangfiguren) und den Läufen, die letztere mittlerweile meistens in der Krabbeltechnik, wobei ich sie nicht nur in den ersten drei Reihen ausführe, sondern je nach Tonart durchaus mal in andere Reihen verschiebe. Letztendlich liegt das natürlich an dem, was ich spiele:
Übetage 20-24: Diese Tage waren nicht so strukturiert wie die zuvor. Ich hatte den Eindruck, den bewusst gesteuerten Lernprozess etwas aufweichen zu müssen, irgendwelche Melodien vor mich hinspielen zu müssen. Etwas anderes hätte keinen Sinn gemacht. So passierten parallel verschiedene Dinge:
Zum einen wollten meine Finger in die
französische Musik hinein finden. Interessanterweise überzeugten sie mich davon, denselben Prozess zu wiederholen, den ich seinerseits auf dem Tastenakkordeon gegangen bin: Zunächst einmal "Tulpen aus Amsterdam" mit ein paar Trillern, um den Einstieg auch in diese Technik zu finden, dann eine alte Moll-Kamelle aus meinen Jugendtagen, deren Titel ich nicht habe und schließlich "Sous le ciel de Paris" in h-Moll, das ich auch auf dem Tastenakkordeon gespielt habe. Dort mischten sich dann die Griffmustertechnik und die Krabbeltechnik recht ineinander. Mit dem Fingersatz, der entstand, kann ich zufrieden sein. Ihr seht, die Sache geht vor allem unbewusst vor sich. Eine wichtige Kraft, die ich weiter anzapfen möchte. Auch das anfängliche Spielen nach Gehör - ganz gleich welcher Musik oder Melodie - finde ich hilfreich und zielführend.
Zum anderen suchte ich einen
Einstieg in den Jazz zu finden. Auch hier wandelte ich auf bereits betretenen Pfaden. Nach wie vor finde ich es sehr wichtig, so einfach wie möglich einzusteigen. Mein Weg geht über einfache Spirituals wie "Nobody knows the trouble I've seen" oder "I'm just a wayfaring stranger". Die Idee dabei ist, nur diese Melodien (also ohne Akkorde oder irgendwelche 2.Stimmen) zunächst ohne Noten einfach zu spielen und dann darauf zu improvisieren. Ich probierte auch "Autumn Leaves" aus und "Bei mir bist du scheen", alles Stücke, die nicht allzu viel verlangen - außer Ideen für eine Improvisation.
Dennoch blieb mein Notenständer dabei nicht leer. Auf ihm liegen
einfache MIII-Sachen: Neben dem Hook-Menuett das Menuett von Krieger und das von Graupner sowie ein paar Kinderstücke von Mozart. Hier kommt es zur erwarteten Konfusion zwischen den Fingersätzen links und rechts. Der Konfusion versuche ich dadurch Herr zu werden, die Töne links und rechts VOR dem Spielen in mir zu hören und dann bewusst diese auf dem Instrument zu erzeugen. Außerdem gibt es ja Sachen, die im Barock immer wieder vorkommen (Kadenzen, Griffmuster). Deren Bewegungsablauf versuche ich mir bewusst einzuprägen.
Eine besondere Erfahrung war der Moment, als ich mal wieder nach einem Piano-Akkordeon griff. Vom Handling her sind die Griffe dort weiter und irgendwie habe ich den Eindruck, dass man die Finger weiter auseinander spreizen muss und dadurch mehr Anspannung in der Hand und den Fingern ist. So schlecht war der Einstieg in das Knopfakkordeon also nicht. Die Sehnsucht nach dem Zurück finde ich bei mir nicht. "Wenn ich doch..., dann wäre/hätte..."-Gedanken gibt es keine. Das alles nur zur Dokumentation.