Mein Bühnenset besteht aus Gesangsmikro mit Stativ, zwei Gitarren und einer 2x12-Combo mitsamt zugehörigem Fußschalter (bis auf die Combo kann ich zur Not alles in einem Abwasch tragen). Ich brauche zwei Sounds, die ich mit dem Amp gefunden habe, der Rest kommt aus den Fingern. Und vielleicht gibt es bis Ende des Jahres noch einen Bodentuner.
Einige Tech-Rider regionaler Coverbands sind auch übertrieben
Wozu 2 x 2 KW Sidefill für eine 6 x 4 m Bühne + 12 Monitore z. B.
Auch Markenfetischisten teuerster Hersteller wie L´Acoustics und das bei einem Stadtfestbudget
Da habe ich schon eine nette Geschichte erlebt, die sich im Zuge einer Geburtstagsfeier zugetragen hat, auf der ich im Rahmen meiner damaligen Band gespielt habe.
Die Räumlichkeit befand sich in einem Vereinsheim, es war kein besonders großer Raum (ausgelegt für maximal 60 Leute), und abgesehen von den Instrumenten, die von sich aus schon laut genug sind (Schlagzeug, Bass, Gitarren und Hammondorgel mit Lesliekabinett), hätte es lediglich der simplen Verstärkung von Gesang und Keyboard durch eine Minimalstanlage bedurft. Aber wer sind wir denn, der Technikabteilung der Band ins Konzept zu pfuschen? Die hatte doch erst kurz zuvor ihr ambitioniertes Siderack mit Kompressoren, Effektgeräten und Gates komplettiert, und ein teures 32-Kanal-Mischpult darf man auch nicht unbenutzt lassen. Wir sind da also mit vollem Equipment aufgelaufen: Hochtöner, Bassboxen, Monitorboxen, Schlagzeugmikrophonierung, doppelte Abnahme der Orgel über Line-Out und Mikro vor dem Leslie, Line-Out-Abnahme der Gitarren (keine Mikros wegen "Feedbackgefahr auf so kleinem Raum"!) und, und, und.
Der Sound war nach Angaben der Geburtstagsgäste nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, die Ansagen seien in einem Meer der Unverständlichkeit aus Hall und Echo untergegangen (klar, das Effektgerät war ja brandneu und bot unendlich viele Einstellungen, die man unmöglich alle in so kurzer Zeit kennenlernen kann; aber genau deshalb sammelt man ja glücklicherweise Erfahrung bei Auftritten) und überhaupt wäre die ganze Musik unangemessen laut gewesen, vollkommen ungeeignet für eine Geburtstagsfeier. Das Monitoring hat sich auch öfter mal mit Rückkopplungen Gehör verschafft. Das war dann der erste Gig, an dem es keinen einzigen Ruf nach einer Zugabe gab.
Die Nachbesprechung hat letztendlich ergeben (
), dass der Raum einfach zu klein für die Anlage war: die muss ja auf einem gewissen Pegel betrieben werden, damit es nach etwas klingt. Ebendieser Pegel konnte in dem Vereinsheim allerdings nicht einmal ansatzweise aufgefahren werden. Die Konsequenz daraus? In Zukunft nur noch in angemessen großen Räumlichkeiten auftreten. Oh, und: "Scheiße rein gleich Scheiße raus."