Ich sehe das so: Sich Anregungen zu holen ist in Ordnung, solange man die, von denen man "klaut", auch nachher nennt und somit klarstellt, dass man nicht alles selber gemacht/erdacht hat
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Das genau ist der Punkt
Ich bin niemandem gram, im Gegentum - ich freue mich, wenn jemand Ideen und Anregungen, durch meine Werke inspiriert, von mir übernimmt - völlig egal, ob sich das nun auf meine Konzepte (auch teilweise), auf dieAufbauanordnung auf dem Chassis bzw. auf dem/den Boards, auf die Befestigungstechnik, auf optische Elemente/Konzepte oder sogar auf ganze Schaltungsbereiche incl. der entsprechenden Bauteile- und Komponentenauswahl usw. bezieht - und dies bei seinen Geschöpfen anwendet! Das ehrt mich sogar in gewisser Weise
Und genau dafür hatte ich auch immer wieder detaillierte Innenaufnahmen meiner Amps ins Web eingestellt - um 'andere' anzuregen und zu eigenen Kreationen zu motivieren
Wenn's aber jemand tut, sich also freizügig an den von mir öffentlich zur Verfügung gestellten Fotos und meinen technischen Elaborationen in diversen Amp-Foren (oder technischem Support per PM/eMail) bedient und es in reale Kreationen umsetzt, dann sollte er bitteschön auch die geistige Herkunft bzw. Urheberschaft der Ideen, Konzepte und Lösungswege (im Idealfall unaufgefordert) benennen bzw. darauf angesprochen auch einräumen.
Leider war das nicht ausnahmslos der Fall. Und wenn mir dann noch zugetragen wird, das jemand direkt damit konfrontiert dies (sogar wiederholt) leugnet und 'seines' ausschliesslich auf seinen eigenen Ideen basierend darstellt, dann macht mich das bitterböse, ranzig und gnadenlos nachtragend
Auch wenn Larry sicher nicht der erste war, der Eyelets verbaut hat, habe ich diese Bauweise eben vor Jahren (?) auf seiner Homepage gesehen und gedacht "GEIL". Ja und dann gings eben weiter...
Zugegeben habe ich diese Bauweise ebenfalls abgeschaut - und zwar bei Fender, die das bereits seit Urzeiten so machen/machten. Nur wollte ich keine Eyeletboards auf solch einer flubbrigen Pappe machen, wie das bei Fender der Fall ist/war, sondern habe mir als Trägermaterial ein spezielles Glas-Hartgewebe auserwählt, für das eine Durchschlagsfestigkeit von 20kV pro Zentimeter garantiert wird und das darüber hinaus noch einen extrem geringen Wärmedehnungs-Koeffizienten aufweist.
Die Fender-Pappe hingegen ist technisch betrachtet ja eigentlich Müll, weil das Zeugs ist hygroskopisch und saugt Feuchtigkeit mit allen möglichen (leitenden) Verschmutzungen aus der Atmosphäre in sich hinein. Irgendwann nach zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahren gehts dann los und die Kriechstöme feiern dann darin Parties zwischen den Eyelets, was der User durch Knistern, Knacken, sporadische Plopp- und Knuspergeräusche aus den Speakern wahrnimmt, die sich weder durch Röhrenwechsel, noch durch Komponentenwechsel jemals wieder beseitigen lassen - nur durch ein neues Board
Ferner ist ein Eyeletboard (auf dem 'richtigen' Trägermaterial aufgebaut) jedem Turretboard in puncto Langzeit-Stabilität und somit Betriebs- bzw. Ausfallsicherheit überlegen! Warum?
Auf'm Turretboard sind die Komponenten ja quasi zwischen jeweils zwei 'Pfosten' und nur geringem bis keinem 'Boardkontakt' aufgespannt, sind daher radial minimal beweglich und können durch stetig auf's Bauteil einwirkende Vibrationen (Transport, Amp auf Box, usw.) irgendwann unmittelbar an der Lötstelle abvibrieren, wovon insbesondere die 'üppigen Oschis' von Koppelkondensatoren älterer Bauart betroffen sein können.
Bei einem Eyeletboard hingegen werden die Komponenten ja fast ausnahmslos quasi 'ans Deck gezurrt', sprich - sie werden aufgrund der Durchfädelung der Beinchen durch die Eyelets fest ans Board angepresst - und da vibriert sich selbst mit Amp auf Rüttelmaschine platziert nie was ab
Was auch noch wichtig zu erwähnen ist: Das Chassis ist nur
35cm breit d.h. etwa halb so breit wie ein normaler Marshall.
Jetzt hat ein klassischer Marshall ohne Platinen aber 1-2 Kanäle und die sind meist auch noch ineinander verbaut, um Röhren zu sparen. Hier sind 2 bzw 3 Kanäle verbaut und ein aufwändiges Netzteil usw, daher wirds etwas eng.
Klar, ich hätte den Amp größer machen können, aber die Herausforderung war ja die Größe der Kiste zu minimieren, ohne elektrisch oder thermisch Probleme zu bekommen
Und genau das ist es, was
einen kreativen Ampdesigner auszeichnet!
Eigene Wege gehen,
eigene Experimente anstellen, dabei
eigene Erfahrungen machen, zwangsläufig dabei auftretende
eigene Niederlagen auch souverän einstecken können, daraus resultierende Erfahrungen konstruktiv umsetzen und ungebrochen motiviert einfach den eigenen Weg weiter gehen - um durch all das allmählich (manchmal auch schneller)
zum ureigensten Konstrukt zu gelangen, auf das man dann tatsächlich und aufrechten Hauptes stolz sein kann! Stolz auf sich sein kann auch deshalb, weil man sich dann ja von der inzwischen fast unüberschaubaren Schar der Ampschmiede unterscheidet, die nicht selten nur alten Wein in neuen Schläuchen anbieten und auf den letzten gemeinsamen Nenner heruntergerechnet prinzipiell kaum was anderes tun, als 'Malen nach Zahlen'
Larry