Tubeamp guts – Fotos der Verstärker-Innereien

Suboptimaler kann man es kaum konstruieren, als es hier der Fall ist und selbst Bastler im Anfangsstadium haben zumeist bessere Ideen, als die konstrukteurischen Entgleisungen der Peavey Koryphäen es hier zeigen :confused:

Selbst wenn einige Peaveys dieser Bauart die vergangenen 10-15 Jahre ausfallfrei überstanden haben sollten, möchte ich nicht wissen, wieviele schon wegen zumindest sonderbarer Knack- und Knistergeräusche bei Technikern waren und die Unerfahreneren unter diesen gelegentlich an den Rand der Verzweiflung gebracht haben.

Ferner möchte ich die Gehäusetempereatur der Elkos oberhalb der Endstufenröhren nach einem 3-4 stündigen Gig nicht messen! Möglicherweise könnte man auf denen dann sogar sein Spiegelei braten?


Beim AC30 sind die Endstufen-Röhrensockel auf einem Stahlblech-Chassis, das nur den Endstufenbereich beherbergt massiv verschraubt, die Endstufenröhren sind stehend montiert, sodass die Wärmebeaufschlagung der Röhrensockel erheblich niedriger ausfällt, als es beim Peavey mit hängenden Röhren der Fall ist! (Physik Grundstufe: Wärme steigt nach oben)

Ich glaube, dass solch ein Peavey unter Profi-Einsatzbedingungen kaum problemlos die Garantiezeit überstehen würde, sondern eher für Hobbyisten gebaut ist, die das Gerät nie länger als anderthalb bis zwei Stunden am Stück in Betrieb haben und den Amp zudem (fast9 nie bis zum Rechtsanschlag aufreissen.

Larry

Hi Larry, da mag ich mich fast nicht streiten aber....
Mir sind keine übernormalen Ausfälle des Classic 50s bekannt, also im Vergleich zu den Mitbewerbern. Allerdings ist mir bekannt, dass der Röhrenverschleiß bei der ganzen Classic Reihe von Peavey als hoch einzustufen ist. Ähnlich hoch wie beim AC30 von Vox, demnach sind die Röhren dort zumindest ähnlich belastet - sowohl Thermal als auch Mechanisch.

Die Röhren sitzen bei der Vox Konstruktion ja auch im Gehäuseinneren, wenn auch nicht in einem Chassis Käfig. Die Hitze kann sich aber dort ebenfalls stauen, da oberhalb nur eine kleine Öffnung zu finden ist - ich meine sogar das sie nicht mal direkt oberhalb zu finden ist. Das Chassis leitet zwar ab, aber auch nicht sonderlich gut - wie gesagt da der Röhrenverschleiß bei beiden Konstruktionen ähnlich ist, denke ich lassen diese sich auch gut vergleichen.

Grüße
 
Die Röhren sitzen bei der Vox Konstruktion ja auch im Gehäuseinneren, wenn auch nicht in einem Chassis Käfig. Die Hitze kann sich aber dort ebenfalls stauen, da oberhalb nur eine kleine Öffnung zu finden ist - ich meine sogar das sie nicht mal direkt oberhalb zu finden ist. Das Chassis leitet zwar ab, aber auch nicht sonderlich gut - wie gesagt da der Röhrenverschleiß bei beiden Konstruktionen ähnlich ist, denke ich lassen diese sich auch gut vergleichen.

Aus meinem Wissen über bestmögliche Kühlungen würde ich behaupten, dass beim Peavy einige Dinge schlecht sind, bei dem hat man bei einem klassischem Design die Röhren eingesperrt und den Lüfter, der bei so einer Konstruktion nötig scheint, aber im Grunde, wenn irgendwie möglich eher nicht verbaut werden sollte, auch noch wenig sinnvoll unten positioniert. Mir ist klar das es in so einem Gehäuse nicht anders möglicht ist, weil der Platz fehlt, und man jenes klassische Combodesign auch nicht "stören" wollte, z.B. durch einen nach oben oder oben zur Seite gerichtetem Lüfter.. Stellt sich dennoch die Frage warum packt man die Röhren an der Spitze in Schaumstoff, statt sie in ordentliche Sockel mit Halter zu stecken? Hier wurde ein altes Comboproblem (Röhren hinter den Speakern die schon einmal mitschunkeln) beseitigt und das billigere Röhrensockel auf Platine Design genommen und mit einer schlechteren Wärmeableitung bezahlt, die dann mit einem eigentlich unnötigem Lüfter beseitigt wurde.. Nicht schön, aber billig und auf ein paar Jahre sicherlich funktionsfähig, bis der Lüfter irgendwann flöten geht, was irgendwann immer passiert, dann kommt der Gau. Mir ist egal welcher Hersteller das macht, aber als Kunde muss man sich auch nicht jeden Mist andrehen lassen.
 
Die Röhren sitzen bei der Vox Konstruktion ja auch im Gehäuseinneren, wenn auch nicht in einem Chassis Käfig. Die Hitze kann sich aber dort ebenfalls stauen, da oberhalb nur eine kleine Öffnung zu finden ist - ich meine sogar das sie nicht mal direkt oberhalb zu finden ist. Das Chassis leitet zwar ab, aber auch nicht sonderlich gut

Der AC30 hat nur einen Elko neben den Endröhren, den man kritisieren kann. Ansonsten ist die Konstruktion mechanisch nicht so schlecht.

wie gesagt da der Röhrenverschleiß bei beiden Konstruktionen ähnlich ist, denke ich lassen diese sich auch gut vergleichen.

Der AC30 fährt die Röhren gerade noch so, dass die Grenzdaten der Röhren eingehalten werden. Sowohl im Bezug auf Spannung als auch auf Verlustleistung, und das auch noch mit einem einzelnen Kathodenwiderstand. Wenn da eine Röhre minimal Mist baut, dann haben die anderen drei zu leiden und wenn eine aussteigt, dann gehts rund. In Ruhe noch eine relativ stabile Konstruktion, aber bei Aussteuerung sind die Röhren schnell am Röcheln...

Nicht schön, aber billig und auf ein paar Jahre sicherlich funktionsfähig, bis der Lüfter irgendwann flöten geht, was irgendwann immer passiert, dann kommt der Gau. Mir ist egal welcher Hersteller das macht, aber als Kunde muss man sich auch nicht jeden Mist andrehen lassen.

Ein Prof an der TUM hat dazu mal sinngemäß auf die Frage, warum man da keinen Lüfter verbaut, gesagt (ging um ein industrielles Hochleistungsgerät): "Man könnte hier natürlich einen Lüfter verbauen, aber die Frage ist jetzt, ob das Ziel ist, dass man bei der Herstellung ein paar Euro spart oder ob das Gerät lange problemlos funktionieren soll. Im Sinne der Kundenzufriedenheit und Zuverlässigkeit sollte man daher den Lüfter weglassen."
Man sieht aber auch, dass bei "Consumer-Elektronik" die Sache etwas anders aussieht.
Es mag sein, dass Larry aufgrund seiner Philosophie und ich aufgrund meiner Gewöhnung an Messgerätetechnik und damit einhergehenden Ansprüchen da eine etwas andere Sichtweise haben als die meisten Musiker, die einfach nur sagen, dass das Ding "geil klingt". Aber es gibt eben diverse Designsünden, die man durchaus anprangern kann und auch darf. Es steht dem Hersteller ja frei, das zu ändern, aber da hat sich seit über 20 Jahren nichts getan, von daher ist das wohl Wunschdenken...

MfG OneStone
 
Mir fällt da noch was ein, und zwar ein Beispiel, wie man es richtig macht (daher ein eigener Post und nun auch die Rückkehr zum Thema):

Beschallungsendstufe mit 6 x EL84

Von außen sieht das Teil so aus:

overview_2.jpg


Auf das noch unberührte Außengehäuse mit dem Lochblech war dieses Chassis geschraubt. Das Chassis hat übrigens genau 19 Zoll; es war früher üblich, dass man die Geräte so eingebaut hat, also mit liegenden Röhren:

overview_1.jpg


Die Qualität des Gerätes sieht man vor allem am Ausgangsübertrager. Der hat sechs (!) Sekundärwicklungen, ist also gut verschachtelt und auch noch schön auf einen Zweikammerwickelkörper gewickelt. Die Ausgangsimpedanz des Verstärkers liegt übrigens bei vier Ohm:

ausgangstrafo_1.jpg


Das Innenleben möchte ich euch auch nicht vorenthalten (gut viel Platz). Man sieht auch, dass die Endröhren sinnvollerweise Keramikfassungen haben; lediglich die Treiberstufe hat eine Pressstoff(Bakelit-)fassung.

innen_1.jpg


Einige Informationen zu dem Gerät:
Ausgangsleistung ca. 35W (da sieht man schon, dass die 30W des AC30 ein bisschen Röhrenmord sind...)
Bestückung: 6x EL84, 1x ECC82
Die ECC82 macht da auch Sinn, denn eine ECC83 ist zum Treiben von Endröhren eigentlich nicht wirklich geeignet.

Schaltbild Verstärker
Schaltbild Netzteil (erweitert um BIAS-Einstellmöglichkeit) << Man beachte die drei Heizwicklungen.

MfG OneStone
 
Nochmal ein paar kleine Einblicke meines Neuzugangs, dem CArvin V3, auch wenn ich weiß, dass er schonmal gepostet wurde.

Interessant finde ich trotz Platinenverlötung der Endstufensockel, dass eben diese ausgeprochen dick und stabil mit vielen Schrauben gelagert ist

Falls einer diese Di Ya-Potis kennt: ein paar Infos wären nicht schlecht.
 

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Hallo zusammen,

ich wags einfach mal, und poste ein paar Bilder meines neuen Amps ;)
Ich habe den vor einigen Monaten bei Berger Electronics in Auftrag gegeben, und zwar war es mein Wunsch, klanglich einen JTM45 mit einem Plexi zu verbinden, was auch gelungen ist.
Kanal 1: JTM45, Kanal 2: Plexi50

Das Mastervolumen lässt sich ausserdem vollständig ausschalten bzw. umgehen.

Grüsse
Rick
 

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Es gibt ja Amp Gurus, die der Meinung sind, ein Marshall Nachbau mit Orange Drops wird nie wie ein Marshall klingen.
 
Und es gibt solche, die einen Mesa mit Wima MKS4 bauen und es klingt dennoch nach Mesa :D
Da kommts auf das Gesamtkonzept an, und wenn es gut klingt, dann ist es doch total egal, nach was das Ding klingt... :)

MfG OneStone
 
klanglich einen JTM45 mit einem Plexi zu verbinden, was auch gelungen ist.n Kanal 1: JTM45, Kanal 2: Plexi50

Ich denke ja nicht das es ihm gelungen ist in den 1. Kanal einen JTM45 zu packen und an am 2 einen Plexi50. Das haut schon wegen der unterschiedlichen Endstufenröhren Bestückung in Verbindung mit dem AÜ nicht hin - aber das sei mal dahin gestellt. Ansonsten hoffe ich natürlich das du viel Spaß mit dem Teil hast.

hoss schrieb:
Es gibt ja Amp Gurus, die der Meinung sind, ein Marshall Nachbau mit Orange Drops wird nie wie ein Marshall klingen.

Und das die Mini Alphas da eigentlich nicht reingehören und so'n paar andere Sachen die nicht so hübsch sind.

Grüße
 
Ich denke ja nicht das es ihm gelungen ist in den 1. Kanal einen JTM45 zu packen und an am 2 einen Plexi50. Das haut schon wegen der unterschiedlichen Endstufenröhren Bestückung in Verbindung mit dem AÜ nicht hin
Und der unterschiedlichen Gleichrichtung.
 
Das kann man alles elektronisch nachmodellieren...nur das ist da wahrscheinlich nicht geschehen.

Aber wie gesagt: Solange es klingt, ist es doch okay...auch wenns nicht zu 100% ein JTM45 ist :)

MfG OneStone
 
Das kann man alles elektronisch nachmodellieren...nur das ist da wahrscheinlich nicht geschehen.

Wie denn auch, wenn man die halbe Schaltung nachrechnen müsste um die Bauteile anzupassen (nachzumodellieren) - die Arbeit würde ich mir auch nicht machen wollen. Aber recht hast du: So lange es klingt und man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Der gezeigte wird allerdings eher ein Kompromis aus Plexi (1987) und JTM45 sein. Aber trotzdem: Danke "wickedRick" für die Bilder!

Grüße
 
Kann mir jemand aufgrund der Bilder mitteilen, auf welcher Schaltung diese basiert?

IMG_4181-1.JPGIMG_4182.jpg

Das Ding ist mindestens 33 Jahre alt und funktioniert noch. Die Röhren sind neu, alle Elkos meines Wissens nach noch original. Spielt man mit einer ausgangsstarken Gitarre, fliegt die 3A Sicherung bei ca 2 Uhr. Allerdings ist es zu dem Zeitpunkt schon unerträglich laut und zerrt auch gut, aber lange noch kein Hi-Gain. Ah ja, eigentlich gehört da eine 1.5A-Sicherung hinein. :rolleyes:

Lustig, der Hersteller dieses Bechers:
IMG_4170.JPG

Und noch ein Blick auf die Vorstufe:
IMG_4164.JPG
 
Da kann dir wahrscheinlich keiner was dazu sagen, zumindest nicht anhand der Bilder. Da müsstest du schon ein Schaltbild rauszeichnen :)

MfG OneStone
 
…der dann huff solopreamp im stealth modus. anscheinend wollte der gute john sein layout ungern teilen, denn die teerähnliche kunststoffüberdeckung ist orginal.

m_Kasha%20ROckmod%201-4.JPG


m_Kasha%20ROckmod%20Logo.JPG


m_Kasha%20ROckmod%201-Tranny.JPG


wers gross mag…

grüße

tobias.
 
Das nennt sich Goop. Hmm, ich mags nicht. Allerdings isses effektiv, so schnell beisst das keiner weg :D

Klingt der Amp wenigstens?

Lg Stefan :)
 
Das nennt sich Goop. Hmm, ich mags nicht. Allerdings isses effektiv, so schnell beisst das keiner weg :D

Klingt der Amp wenigstens?

Lg Stefan :)

...ist eben ein kind seiner zeit…und klingt auch recht 80er - ich mag sowas ja!:great:
 
Ich finde Firmen, die sowas nötig haben, irgendwie beknackt, das ist ja wie Aufdrucke von ICs runterschleifen...

Wenn einer das Layout haben will, dann kommt er so oder so dran...Stichwort Backofen, das geht relativ oft damit ab.

MfG OneStone
 
...und bei einem Defekt der bedeckten Bauteile, möchte ich nicht an der Stelle des Servicetechnikers sein.
 

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