@Bierschinken + OneStone, so steht es in der Thread-Eröffung von "Klartext":
hab ich mir gedacht, machste halt nen Thread auf wo die Bilder der Ampgedärme gezeigt werden, dann kann man auch über Teile, Quallität, Verarbeitung und Aufbau diskutieren, was ja den Sound ausmacht den ein Amp abliefert, also durchaus disskusionswürdig ist.
...es wird also ausdrücklich zur Diskussion aufgefordert und genau das findet hier statt. Das der ein oder andere den augenzwinkernden Ton in Larrys Statements (den ich da eigentlich IMMER entdecke, hoffentlich nicht zu Unrecht, haha...) übersieht, ist nicht zu ändern. Ironie ist nicht jedemanns Sache (das meine ich jetzt völlig ironiefrei...). Die Erregung ebbt auch schnell wieder ab, ich sehe da von außen auch nichts zu "maßregeln... Sind halt einige mit Herzblut dabei, ist doch schön. Warum würden wir hier auch sonst soviel Zeit verbringen...
Der Punkt ist nur, dass diese Musiker hier nicht ihre Meinung reinzutippen, sondern sich einfach aus diesem Thread fernzuhalten haben.
Was im Ausgangs-Thread dagegen
nicht steht, ist, dass "Nicht-Amp-Bauer" von der Diskussion ausgeschlossen sind. Sonst müsste "Klartext" jetzt augenblicklich seinen eigenen Thread schließen, mangels Qualifikation...
Finde ich übrigens auch ganz interessant, WER hier die Deutungshoheit besitzen soll... Meine Meinung dazu: Die Aussagen eines LARRY nehme ich deswegen schon ernst, weil DER das ganze tatsächlich als "Profession" ausübt, sprich, davon leben muss. Er sitzt eben nicht im Elfenbeinturm, sondern seine Amps sind das Ergebnis seines eigenen, ultimativen Qualitätsanspruchs, gepaart aber eben auch mit der Erfahrung, was sich
gewinnbringend verkaufen lässt.
Wer sich aber seine eigenen Amps baut, ohne dies kommerziell zu betreiben, der bleibt für mich - egal, wie hochwertig seine Bauten sind, Zeit hat er ja genug... - ein
Hobby-Bastler. Und ausgerechnet die kritisieren gerne andere Kleinhersteller, die von ihrer Arbeit leben müssen - ohne irgendeinen wirtschaftlichen Hintergrund zu kennen, bzw. sich selbst damit auseinander setzen zu müssen. Nur mit dem Wissen, dass man das ein oder andere besser lösen kann. Klar, wenn man die Zeit dafür hat und keine wirtschaftlichen Aspekte beachten muss...
Beim VHT war's dies, beim Cornford das, bei Earforce waren es seinerzeit die "Conrad-Lötleisten"; ich hatte den Earforce-Henrich übrigens daraufhin mal angesprochen, warum er da nicht was anderes einsetzt, wenn die Teile doch so "unansehnlich" sind. Seine Reaktion, mit erstauntem (!) Gesichtsausdruck: "Ich verbaue die Teile seit über 10 Jahren und habe noch nie ein Problem damit gehabt." Da hat er sich einfach noch nie einen Gedanken drüber machen
müssen. Bis zu meiner Anfrage, haha. Aus Kundensicht finde ich das einfach schlagend, denn dann zahle ICH auch nichts mit, von dem ich nichts habe (solange ich den Amp nicht wöchentlich aufschraube oder mir ein Poster vom Innenleben über's Bett hänge...).
Wohingegen er sich jahrelang Gedanken gemacht hat über die Auswahl der Bauteile und deren genaue Positionierung. Deswegen haben die Amps kein Rausch- oder Brumm-Problem. DAS interssiert micht als Gitarrist dann in der Tat auch eher, als die bekackte Lötleiste.
Über solche Aspekte kann man eben durchaus diskutieren. Macht ja auch Spaß ;-)
Im Gegentum - ich hatte unlängst an anderer Stelle in diesem Mega-Thread erwähnt, dass die Art & Weise, wie Earforce seine Amps baut durchaus seine Berechtigung hat und eben auch ein gewisses Klientel anspricht, die jetzt nicht gerade Wert auf hochglänzend polierte Trafokappen usw. Wert legen...
So, und noch einen für Larry: Die mattschwarzen, extrem fetten Trafos im Earforce sind meine ABSOLUTEN Lieblings-Einzelteile an dem Amp!!!
Wie sähen in dem Amp denn bitte verchromte Trafos aus? Wo Earforce konsequent darauf achtet, dass möglichst viele "Hardware-Teile" an den Amps mattschwarz sind? Natürlich haben solche Dinge keinen Einfluss auf den Sound, aber schau mal, wie wahllos z.B. Engl verchromte Ecken mit schwarzen Griffen etc. kombiniert. Oder schau Dir mal die schlichten, streng logischen Bedien-Panels eines Earforce an, Front- und Rückseite. Wenn man das mit den undurchsichtigen Gestaltungen anderer (vor allem der "großen") Hersteller vergleicht, dann sehe ich: Da hat sich jemand Gedanken gemacht über Gitarristen die auf halbdunklen Bühnen ihr Zeug verkabeln und einstellen müssen...
Und an solchen Dingen macht sich für mich eben auch Qualität fest, nämlich, dass eine Detaillösung eben nicht zufällig so ist, sondern eine Überlegung dahinter steckt. Und meinetwegen gerne auch "nur" der Erfahrungswert, dass mit einer aufwändigeren Lösung keine hör- oder spürbare Verbesserung zu erzielen wäre.
Wir sehen hier einfach, dass es da ganz unterschiedliche Ansätze gibt, die alle ihre Berechtigung haben. Nur ist es aus meiner Sicht eben etwas realitätsfern, solche Dinge losgelöst von dem zu diskutieren, wo so ein Teil herkommt, welchen Zwecke es erfüllen soll und nicht zuletzt, was am Ende dabei raus kommt: Wie klingt das Teil? Hält es? Was KOSTET es?