Es beweisen genügend Pro's Jahr für Jahr und Tour für Tour dass dieser unsägliche und so anfällige PCB-Kram allem Anschein nach bisher noch alles mitgemacht hat was er mitmachen sollte.
Und es beweisen genügend Tourtechniker Jahr für Jahr, mit wie viel Phantasie und mit welch manchmal nahezu unbeschreiblichem Geschick sie es immer wieder schaffen, den Hauptamp wieder funktionabel zu stricken, bevor der Backup-Amp die Füsse streckt. Über sowas liest man später natürlich in keinem Interview irgend etwas! Dennoch möchte ich hier den 'Einfallsreichtum' so mancher Tourtechniker sehr löblich hervorheben, die manchmal wahre Improvisationsmeister zu sein scheinen!
Die Ergebnisse solchen 'on tour' Schaffens bekam ich früher ständig auf den Tisch, um's wieder 'ordentlich' zu machen.
Ob die beliebte 2150 von VHT oder die Mark, Quad/Studio und die Strategy Teile von Mesa.
Die haben weder Endstufen-Röhrenfassungen, noch Potis, Schalter und Buchsen auf der Platine sitzen und sind von daher schon erheblich zuverlässiger konstruiert, als jene extrem kostenorientiert designeten "alles auf die Platte" Konstrukte. Ob sie durch ihr PCB-Design den Olymp des soundmässig machbaren erklimmen können, steht auf einem anderen Blatt und muss hier nicht Thema sein!
Was die in einem Jahr Tour-alltag mitmachen macht so ein handgeklöppelter Boutique Amp für den Wohnzimmer-Player in 10 Jahren nicht mit.
Wenn da mal nicht einer gerade versucht, invertiertes Schubladendenken zu suggerieren, dann stifte ich einen meines neuen Rock Wizard an die katholische Kirche.
Mag ja sein, dass da einer in Südschweden oder in der Osttürkei mangels geeigneter Werkzeuge und Gerätschaften versucht, einen Amp handzuklöppeln - aber falls da jemals Sound rauskommen sollte, dann taugt der eh bestenfalls für's Wohnzimmer.
Du schürst auch noch weiter die "Angst" in dem du dem Gitarristen nun den im Solo wegsterbenden Ton (Für Gitarristen kann ja nix schlimmeres geben!) propagierst.
Nein! Ich schüre keine Angst, sondern versuche lediglich, auch technisch Unbedarften die Augen zu öffnen und ihren Blick für's Detail zu schärfen.
Larry, deine Horrorszenarien in allen Ehren.. Aber auf der einen Seite machst du keinen Hehl daraus, dass du PTP bevorzugst und auf der anderen Seite gibts sowohl PTP als auch PCB Amps die den Gitarristen überleben oder keine 5 Jahre halten.
Habe nie Gegenteiliges behauptet! Habe auch niemals behauptetr, dass PTP "the only way to go" sei, sondern nur die wesentlichen Unterschiede dieser Konzepte zu beleuchten versucht und - wiederum, wie oben schon - versucht, den Blick der Leute zu schärfen.
Es kann und muss doch nicht jeder einen PTP-Amp haben! Und schon gleich gar nicht einen Larry. Viele brauchen 'sowas' gar nicht - oder könnten sowas gar nicht adäquat einsetzen - oder wären gar nicht in der Lage, die Vorzüge dieses Konzeptes zu erkennen/zu würdigen - oder könnten sowas gar nicht bezahlen...
... und ich würde niemals zusätzliche Leute einstellen, anlernen und deren Schaffen stets kontrollieren
, um mehr als meine derzeit ca. 20 Amps pro Jahr bauen zu können.
Nur wird sich ein Azubi eher einen Bugera leisten können als einen deiner Amps. Wenn sich 60% der Bugera User über Anfälligkeit beschweren haben wir davon mindestens 58% die der Zielgruppe entsprechen. Jungens die heute lieber einen Thread eröffnen als die Bedienungsanleitung zu lesen. Es gibt aber auch alte Hasen die sich unglaublich wenig mit dem Equipment auseinandersetzen. Das ist traurig aber wahr.
Der Azubi mit seinem Bugera wird aber wohl kaum 50+ Gigs pro Jahr spielen - oder gar auf Europatournee gehen.
Ich will ma nicht spekulieren wie lange einer deiner Amps in der Hand eines ungeschulten 14 jährigen überleben würde. Bauweise hin oder her.
Also, mit einem Vorschlaghammer bekommst du selbst einen Larry-Amp kaputt - sofern du die physische Potenz hast, damit oft genug zuschlagen zu können.
Aber nur mal ein Beispiel über die Robustheit eines Larry Amps nachfolgend am Beispiel eines DINO kurz geschildert, der 3 Tage und 2 Nächte lang völlig in Schmutzwasser untergetaucht sich am Boden eines überfluteten Kellerstudios befand, nach anderthalb Jahren in der Aservatenkammer einer Versicherung kam der Amp "so" zu mir:
Der Amp war natürlich auch innerhalb des Chassis kpl. mit Schmutzwasser 'geflutet', das ja durch die Kabeldurchführungen der Trafos problemlos eindringen konnte, dennoch sah es nach Herausnahme des Chassis aus seinem Gehäuse 'nicht erschreckend' darin aus:
Und auch das Chassis selbst sah nach etwas 'putzen' doch wieder ganz manierlich aus:
Und der Amp insgesamt nach vollendeter Reinigungsaktion sowieso:
Das beeindruckendste aber überhaupt war, dass ich an diesem Amp weder ein Bauteil auswechseln musste, noch sonst irgendwo in der Schaltung etwas reparieren musste!
Die beiden Schalter vorne (die grossen) bekamen etwas Kontaktspray durch die Ritzen der Schaltwippen appliziert - und rückseitig habe ich nur den Spannungswahlschalter sowie den Impedanzwahlschalter mit Kontaktspray eingesprüht und ein paar Mal betätigt, bevor ich den Amp "auf gut Glück" einschaltete...
... und er funktionierte
Beim Betätigen einiger Potis offenbarten sich noch etwas Knistergeräusche, also habe ich diese noch kpl. mit Kontaktspray behandelt - und Ruhe war
Ein Amp, der so problemlos funktionierte, wie einst am Tag seiner Fertigstellung anno 1998
Seither kann ich ohne rot zu werden behaupten, dass Larry-Amps so robust sind, wie ein russischer Panzer! Beides kannste in den Dreck werfen, machst es danach einfach wieder sauber - und beides funktioniert dann auch wieder wie immer und gewohnt
Ansonsten noch 'n schönen Sonntach allerseits
Larry