Traut sich noch jemand, Warwick zu spielen?

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ich halte mich seit längerer Zeit aus Threads mit populistischem Charakter heraus (bzw. versuche es). Da mich Themen wie diese aber jedes mal auf's Neue ärgern, ein paar Zeilen:

Unrecht geschieht überall auf der Welt, in jeder Sekunde. Zum Glück (!) bekommt man davon recht wenig mit, andernfalls wäre das Leben sehr traurig, ja tragisch. Gelegentlich werden aber bestimmte Fälle ins Licht der Medien gerückt und sofort fühlen sich unzählige Leute (und da ist vom verlogenen Heuchler bis zur wirklich mitfühlenden Seele alles dabei), irgendwie zu reagieren.

Da war erst neulich das Beispiel von der Tochter der Hartz IV Empfängerin, die sich kein Instrument leisten konnte. Ein Spendenaufruf folgte und wurde wohl auch erhört. Eigentlich eine feine Sache und natürlich gut gemeint, aber was ist mit den Massen der Unbekannten, die unter demselben Schicksal leiden und keine Aufmerksamkeit in den Medien geniessen? Wer hilft denen? Ist es nicht enorm unfair, einer betroffenen Person zu helfen und sonst niemandem? Andererseits, ist es nicht besser, wenigstens einem zu helfen als gar niemandem? Ich weiss darauf keine Antwort.

Was Warwick betrifft: Ja, die Situation ist zum kotzen. Aber seid Euch doch klar darüber, dass dieselbe Situation in tausenden anderer Firmen herrscht. Nur redet über die keiner. Was soll man tun? Die Firma boykottieren? Ja wen trifft das denn? Doch genau die, die dann statt eines mies bezahlten gar keinen Job mehr haben. Absurd!

Ein "schönes" Beispiel dafür ist die Kinderarbeit in der Dritten Welt: Was ist im Zweifelsfall besser - das die Kinder ausgebeutet werden oder nicht arbeiten (können) und dann verhungern? Auch darauf weiss ICH keine Antwort.

Lasst mal die Kirche im Dorf. Der Einzelne hat keine Möglichkeit, die Zustände in unserer heutigen Gesellschaft zu ändern. Das kann nur die Gesellschaft als ganzes. Daran besteht aber kein Interesse, denn "Geiz ist geil" für die einen und für die anderen ist Geiz Zwang - weil sie schlicht nichts haben, womit sie Gutes tun könnten.

Ich hätte kein Problem damit, einen Warwick zu kaufen. Einerseits unterstütze ich damit die Personalpolitik der Firma (das will ich nicht), andererseits sichere ich damit die (schlecht bezahlten) Arbeitsplätze der Angestellten (das will ich). Ein Dilemma. Es existiert keine "richtige" Lösung.

Oh, wieder zu viel Text. Sorry :redface:

guter beitrag, genau meine meinung. auch wenn das in den augen mancher herzlos und egoistisch klingt, ist es doch fakt, dass man nicht jedem helfen kann. was ebenso fakt ist: die von vielen progpagierte verzichtsmentalität, ist völliger quatsch. dadurch dass man keine warwick-produkte mehr kauft, ändert man an den zuständen überhaupt nichts. das ist eher egoistisch, weil man das nur für sich tut. da kann man morgens in den spiegel gucken und sagen:"ich bin ein guter mensch, ich unterstütze sowas nicht."
das ist aber auch das grundproblem vieler gutmenmschen. es geht ihnen gar nicht darum, wirklich zu helfen, sondern darum, ihre ideologie aufrecht zu erhalten, wie das hier auch auch schon geschrieben wurde.
 
Man kann nicht jedem helfen, also hilft man keinem?
Ne, also bitte, das ist zu einfach...

Wenn ich kein Gutmensch sein soll, was soll ich denn dann sein? Ein Schlechtmensch?
 
Man kann nicht jedem helfen, also hilft man keinem?
Ne, also bitte, das ist zu einfach...

Wenn ich kein Gutmensch sein soll, was soll ich denn dann sein? Ein Schlechtmensch?

das habe ich nirgends geschrieben, zeigt aber, auf welchem niveau solche diskussionen von einer bestimmten seite geführt werden. ist man anderer meinung, wird man ganz schnell in eine ecke gestellt, in die man nicht gehört.
 
Hallo trimmtrab,

da hast Du teilweise Recht.
Ich hätte vor 20 Jahren bei Thyssen anfangen können; weit besser bezahlt. Dann sähe meine finanzielle Lage und auch meine Zukunft besser aus. Ich habe allerdings aus ideologischen Gründen abgelehnt, da ich nicht direkt an der Fertigung für U-Boot Teile beteiligt sein wollte. Also habe ih verzichtet. Ich wusste, dass dann ein anderer diesen besser bezahlten Job macht - mein Verzicht nichts ändert. Trotzdem habe ich mich als "Gutmensch" dagegen entschieden.

Ich gehöre nun mal zu den Idioten, die auch noch 1938/39 bei Juden gekauft hätten - in dem Wissen, dass es ihnen nicht wirklich helfen wird. Klar hätte ich das für mich und mein Gewissen getan.
Mein Gewissen hat mich in der Vergangenheit bereits viel gekostet; sowohl pekuniär wie auch sozial. Ich gehöre zu den "Friedensbewegten" der frühen 1980er Jahre - und das war am Linken Niederrhein mit damals über 60% CDU nicht immer einfach und reibungslos.

Ich gehe noch einen Schritt weiter ...
Wenn ich Dir und anderen bei Elektronikproblemen am Bass helfe oder Equipment empfehle, dann tue ich das ausschließlich für mich und nicht für euch. Aber soll ich deswegen aufhören damit?
Soll man mich wegen meiner Schaltungssammlung oder den Equipment-Historien einen Egoisten nennen, der ausschließlich geil auf Ruhm und Anerkennung ist? Kann man! Aber die Sache ist vielschichtiger.

Ich bin zwar aus der Kirche ausgetreten, hoffe aber, dass es sowas wie das Jüngste Gericht geben wird. Und da wird es dann hoffentlich keine dummen Ausflüchte geben können. Da wird dann danach gewertet was man unwissentlich tat, was man wissentlich tat und auch was man hätte wissen können, hätte man sich nur etwas bemüht.
Ich bin bestimmt kein Engel oder Heiliger! Ich kann auch keinen Weg finden, durch den ich zu einem der "Gerechten" (im jüdischen Sinne) werde. Aber "dass man eh nichts ändern konnte" greift bereits jetzt schon nicht als Ausrede für mich. Da muss man dann auch die Konsequenz der eigenen Schuld tragen.

Gruß
Andreas
 
Hallo trimmtrab,

da hast Du teilweise Recht.
Ich hätte vor 20 Jahren bei Thyssen anfangen können; weit besser bezahlt. Dann sähe meine finanzielle Lage und auch meine Zukunft besser aus. Ich habe allerdings aus ideologischen Gründen abgelehnt, da ich nicht direkt an der Fertigung für U-Boot Teile beteiligt sein wollte. Also habe ih verzichtet. Ich wusste, dass dann ein anderer diesen besser bezahlten Job macht - mein Verzicht nichts ändert. Trotzdem habe ich mich als "Gutmensch" dagegen entschieden.

Ich gehöre nun mal zu den Idioten, die auch noch 1938/39 bei Juden gekauft hätten - in dem Wissen, dass es ihnen nicht wirklich helfen wird. Klar hätte ich das für mich und mein Gewissen getan.
Mein Gewissen hat mich in der Vergangenheit bereits viel gekostet; sowohl pekuniär wie auch sozial. Ich gehöre zu den "Friedensbewegten" der frühen 1980er Jahre - und das war am Linken Niederrhein mit damals über 60% CDU nicht immer einfach und reibungslos.

Ich gehe noch einen Schritt weiter ...
Wenn ich Dir und anderen bei Elektronikproblemen am Bass helfe oder Equipment empfehle, dann tue ich das ausschließlich für mich und nicht für euch. Aber soll ich deswegen aufhören damit?
Soll man mich wegen meiner Schaltungssammlung oder den Equipment-Historien einen Egoisten nennen, der ausschließlich geil auf Ruhm und Anerkennung ist? Kann man! Aber die Sache ist vielschichtiger.

Ich bin zwar aus der Kirche ausgetreten, hoffe aber, dass es sowas wie das Jüngste Gericht geben wird. Und da wird es dann hoffentlich keine dummen Ausflüchte geben können. Da wird dann danach gewertet was man unwissentlich tat, was man wissentlich tat und auch was man hätte wissen können, hätte man sich nur etwas bemüht.
Ich bin bestimmt kein Engel oder Heiliger! Ich kann auch keinen Weg finden, durch den ich zu einem der "Gerechten" (im jüdischen Sinne) werde. Aber "dass man eh nichts ändern konnte" greift bereits jetzt schon nicht als Ausrede für mich. Da muss man dann auch die Konsequenz der eigenen Schuld tragen.

Gruß
Andreas

hallo andreas,
respekt vor diesen offenen worten und deiner konsequenz !

wenn du aus ideologischen gründen einen job ablehnst, finde ich das völlig okay. ich persönlich würde z.b. niemals beim springer verlag arbeiten, egal wieviel ich da verdienen würde.

ich habe allerdings ein problem damit, wenn leute so genau wissen, wie sie sich von 33-45 verhalten hätten. ich behaupte nicht, dass ich in dieser zeit auf jeden fall zum widerstand gehört hätte. wie soll ich das auch wissen ? eine gewisse faszination hatte das ganze, oberflächlich betrachtet, ja auf jeden fall. wer das abstreitet lügt. ähnlich aufgebaut war das ja später in der ddr und da gab es auch eine menge leute, die davon fasziniert waren.

die sache mit dem jüngsten gericht geht mir entschieden zu weit, obwohl ich auch der meinung bin, dass schlechte menschen irgendwann für ihre taten bestraft werden.

ich habe nicht behauptet, dass man nichts ändern könne. ich meinte, dass man durch verzicht nichts ändert. wer etwas ändern will, muss ganz woanders ansetzen. dazu sind aber die meisten dieser kasper, die einem vorwerfen, dass man thunfisch isst o.ä., nicht bereit, weil es denen eben nicht um die sache geht, sondern darum, sich bei der latte macchiato im café wichtig zu machen.
 
Wie nicht anders zu erwarten geht die Diskussion sofort in die falsche Richtung. Das war klar, zu erwarten und ich sollte es besser wissen. Tut mir leid für meinen Beitrag oben, er wird offenbar nicht verstanden oder bewusst falsch interpretiert.

"Wer nicht dafür ist, ist dagegen". Ein uraltes Stilmittel, beinahe ausschliesslich von den politisch radikalen (links wie rechts) benutzt. Also gerade die Gruppen, von denen sich jeder so gerne distanziert.

Ja, ich bin der Meinung, dass es für die Angestellten bei Warwick besser ist, wenn sie einen schlecht bezahlten Job haben als gar keinen. Ich bin der Meinung, dass Kinderarbeit besser ist als verhungern. Wer eine LÖSUNG für die Probleme der Welt hat und sie UMSETZEN kann, möge vortreten. Meine Unterstützung ist sicher.

Wer allerdings nur mit dem Finger auf andere zeigen kann, keine Lösung, aber dafür Parolen und irgendwelchen kurzsichtigen Aktionismus parat hat ("Warwick boykottieren"), sollte nachdenken, ob diese Sichtweise nicht reichlich asozial ist :bad:
"Ja, dann haben die halt keinen Job mehr, dafür haben wir es dem Management mal so richtig gezeigt. So geht's ja nicht". Bravo! Hat schon mal jemand die Angestellten dort zum Thema befragt? Nein? Ach!

Wie war das bei den christlichen Kreuzzügen im 11./12. Jahrhundert? Metzeln wir einfach alle nieder, Gott wird die seinen schon erkennen.......

Edit: Andreas, ich habe auch schon mal einen Job aus "Gewissensgründen" abgelehnt. Aber ich hatte die WAHL! Wie hätte das aber ausgesehen, wenn das Wohl der Familie auf dem Spiel gestanden hätte?
Jedes Problem ist einfach zu lösen für den, der es nicht selbst tun muss.
 
Was Warwick betreibt, ist nur eine logische Folge der Globalisierung mit ihren liberalisierten Märkten. Die Politik hat dies leider die ganzen Jahre über unsere Köpfe hinweg entschieden, vom Volk war keine ernsthafte Gegenwehr zu erwarten, da die Deutschen sich leider mehr als andere Völker der Welt alles gefallen lassen. Man siehts ja auch an der immer niedrigeren Wahlbeteiligung, dass den meisten Leuten das ganze am Anus vorbeigeht, solange es der Mehrzahl noch einigermassen gut geht. Und ich wage zu behaupten, dass es unter der neuen schwarz- gelben Regierung noch mehr Abbau sowohl von Arbeits- als auch Bürgerrechten geben wird. Warwick wird das ganze wohl nicht weiter stören, warum auch? Die Angestellten werden aus Angst weiterhin jede Kröte schlucken, von der Politik wirds auch keinen Rüffel geben, und Warwick- Bässe werden trotz allem weiter gekauft. Man kann Hans- Peter Wilfer insofern keinen Vorwurf machen, wenn er mit seinem System Erfolg hat, nur weil es genügend dumme gibt, die für solche Bedingungen bei ihm arbeiten wollen.
 
Wer allerdings nur mit dem Finger auf andere zeigen kann, keine Lösung, aber dafür Parolen und irgendwelchen kurzsichtigen Aktionismus parat hat ("Warwick boykottieren"), sollte nachdenken, ob diese Sichtweise nicht reichlich asozial ist :bad:

Asozial im buchstäblichen Sinn des Wortes finde ich die Personalpolitik der Firma Warwick!
 
Ich habe mich absichtlich selbst als "Idiot" bezeichnet!

Ich verlange von niemandem meinem Weg zu folgen - und ich stelle ihn auch nicht als den richtigen Weg dar! Ich habe auch schon Leute davor gewarnt meinen Weg zu gehen ...

Eine Verurteilung anderer Wege ist auch nicht meine Absicht. Ich rege lediglich dazu an, seinen Weg bewusst zu wählen. Es gibt durchaus gute Gründe Wege zu gehen, auch wenn sie falsch sein mögen (z.B. Priorität Familie / Schutzbefohlene).

Ich verurteile niemanden, der Warwick Equipment hat oder es sich käuft.
Mit: "Wir können ja eh nichts ausrichten", kann ich aber alles rechtfertigen ...

Gruß
Andreas
 
Wie nicht anders zu erwarten geht die Diskussion sofort in die falsche Richtung. Das war klar, zu erwarten und ich sollte es besser wissen. Tut mir leid für meinen Beitrag oben, er wird offenbar nicht verstanden oder bewusst falsch interpretiert.

"Wer nicht dafür ist, ist dagegen". Ein uraltes Stilmittel, beinahe ausschliesslich von den politisch radikalen (links wie rechts) benutzt. Also gerade die Gruppen, von denen sich jeder so gerne distanziert.

Ja, ich bin der Meinung, dass es für die Angestellten bei Warwick besser ist, wenn sie einen schlecht bezahlten Job haben als gar keinen. Ich bin der Meinung, dass Kinderarbeit besser ist als verhungern. Wer eine LÖSUNG für die Probleme der Welt hat und sie UMSETZEN kann, möge vortreten. Meine Unterstützung ist sicher.

Wer allerdings nur mit dem Finger auf andere zeigen kann, keine Lösung, aber dafür Parolen und irgendwelchen kurzsichtigen Aktionismus parat hat ("Warwick boykottieren"), sollte nachdenken, ob diese Sichtweise nicht reichlich asozial ist :bad:
"Ja, dann haben die halt keinen Job mehr, dafür haben wir es dem Management mal so richtig gezeigt. So geht's ja nicht". Bravo! Hat schon mal jemand die Angestellten dort zum Thema befragt? Nein? Ach!

Tja, das ist alles echt nicht einfach...
Ich habe Deinen Beitrag leider auch automatisch so verstanden, als ob Du ausgesagt hättest:
"Ja, das hilft doch eh alles nix - wenn man einmal anfängt, müsste man eigentlich überall was machen, und das geht ja nicht und ist viel zu anstrengend, also geben wir besser gleich auf - hat ja schließlich auch irgendwo Vorteile für die Angestellten, weil sie wenigstens überhaupt Arbeit haben".

Und wann immer diese "bringt-doch-eh-alles-nix"-Mentalität kommt, schreit immer alles in mir auf und ich denke einfach: Wie soll sich dann je etwas ändern? Außer vielleicht in eine noch schlechtere Richtung, weil wir solche Situationen dann irgendwann als "normal" akzeptieren.

Ich will nicht, dass wir uns an sowas als "normal" gewöhnen.
Ich beukottiere Warwick-Kram jetzt sehr gerne.
Ich behaupte, dass das auch bei Shell (Brent Spar) viel gebracht hat. Auch Apple waren mal totale Umwelt-Säue, haben echt Ärger bekommen und heute sind sie u.A. beim Stromsparen ganz vorne dabei.

Ich denke, ich kann nur dann die Welt verbessern, wenn ich genau die Dinge beeinflusse, auf die ich selber direkten Einfluss habe.
Natürlich bringt es nichts, sich das Leiden der Welt komplett aufzubürden - darunter kann man nur zerbrechen.
Aber wenn jeder auch nur da ansetzt, wo er es direkt und unmittelbar ohne ZU viel Aufwand kann, dann würde sich automatisch SO viel auf der Welt ändern.
Aber dieses "dann lieber gar nix machen" - das KANN zu nichts führen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht finden wir ja einen analogen Weg zur sog. Spezial- bzw Generalprävention aus
dem Bereich des Strafrechts, auch wenn das jetzt etwas weit hergeholt ist:

Wie oben mehrfach sehr treffend festgestellt, kann man nicht alle Ungerechtigkeiten
bekämpfen - aber irgendwo kann man anfangen. Und zwar grade da, wo etwas ans
Licht der Öffentlichkeit gelangt. Und DAGEGEN kann man dann angehen.

Zwar richtet sich das dann zugegebenermaßen nur gegen EINEN Übeltäter. Aber das kann
durchaus Signalwirkung haben. Wenn andere Fimen registrieren, was ihnen ggfs auch blüht,
kann eine Aktion, die sich nur gegen einen (i.d.F. Warwick) richtet, auf andere Firmen
durchaus abschreckende Wirkung haben. Natürlich nicht auf alle. Die Mehrzahl wird
mit einer vergleichbaren Lohnpolitik solange weitermachen, wie es gut geht, nach dem
Motto "was wir im Sack haben..."

Aber nur einen Kandidaten zu "sozialer" Lohnpolitik zu bringen, wäre schonmal
ein schöner Einstieg.

Wie sagt der Rheinländer so schön: "Wennet nit rähnt, dann dröppst et..." :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ja-Boo,

meine Ethik hat sich nun mal aus den Werken und Taten Dietrich Bonhoeffers gebildet. Das beinhaltet nicht nur den Anspruch an die eigene Tat, sondern auch den Umgang mit dem eigenen Scheitern und eigener Schuld - wobei ich beim Thema Schuld ein wahrer Lutheraner bin.

Ich finde nicht, dass Martin Niemöllers Spruch überflüssig ist, nur weil die Nazis nicht an der Regierung sind. Die Aussage dieses Textes geht viel weiter. Und auch wenn ich noch nicht betroffen bin von Hungerlöhnen, sollte ich doch bedenken:
Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie die Sozialisten einsperrten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Sozialist.
Als sie die Juden einsperrten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.

Irgendwann kann auch ich zu den Leuten gehören, die vor die Wahl Hartz IV oder Hungerlohn stellt werden. Und wenn ich nicht den Mund für andere aufmache, dann wird für mich auch niemand den Mund aufmachen.

Guido Westerwelles Spruch, dass sich "Leistung wieder lohnen müsse" kann man mMn nur so interpretieren, dass Arbeiter gleich wenig bekommen, sozial Bedürftige aber weniger bekommen müssen. Auch so kann sich Arbeit wieder lohnen ...

Gruß
Andreas
 
Asozial im buchstäblichen Sinn des Wortes finde ich die Personalpolitik der Firma Warwick!

Das kann durchaus sein. Weiss ich nicht und Du garantiert auch nicht.

Kleine Anekdote dazu:

Ein kleine Firma kam in Zahlungsschwierigkeiten, weil ein grosser Auftraggeber Pleite gegangen war und folglich seine Rechnungen nicht bezahlt hat. Am Rande des Abgrundes schlagen die Angestellten (nicht der Betriebsrat, nicht irgendeine Gewerkschaft!) vor, freiwillig auf einen Teil des Lohns zu verzichten. Der Inhaber der Firma stimmt zu, einfach, weil keine andere Möglichkeit mehr besteht (ausser Leute zu entlassen, selbstverständlich).
Als Folge davon bekommt der Inhaber anonyme Drohbriefe und -anrufe, wird als Ausbeuter und Verbrecher beschimpft. Sogar Kunden springen ab, weil sie mit so einem "Abzocker" nichts zu tun haben wollen.

Bravo! Jedes Arschloch hat eine Meinung zu allem und jeder weiss ganz genau Bescheid. Die Welt ist ja soo einfach, entweder schwarz oder weiss.

Albert Einstein: "Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher."

TamashiiNoKagami schrieb:
Ich habe Deinen Beitrag leider auch automatisch so verstanden, als ob Du ausgesagt hättest:
"Ja, das hilft doch eh alles nix - wenn man einmal anfängt, müsste man eigentlich überall was machen, und das geht ja nicht und ist viel zu anstrengend, also geben wir besser gleich auf - hat ja schließlich auch irgendwo Vorteile für die Angestellten, weil sie wenigstens überhaupt Arbeit haben".

Und wann immer diese "bringt-doch-eh-alles-nix"-Mentalität kommt, schreit immer alles in mir auf und ich denke einfach: Wie soll sich dann je etwas ändern? Außer vielleicht in eine noch schlechtere Richtung, weil wir solche Situationen dann irgendwann als "normal" akzeptieren.

Ja, und genau das habe ich NICHT gesagt. Aber ich denke, dass Du mich verstanden hast.

Es geht nicht darum, einfach aufzugeben. Aber mit blöder Polemik und "ich weiss genau wer schuld ist dem zeig' ich es jetzt" erreicht man gar nichts und trifft mit einiger Sicherheit genau die falschen. Das will ich nicht und für den Zynismus irgendwelcher Gutmenschen habe ich Null Verständnis :bad:
 
@Rickenslayer:

Die veröffentlichte Bilanz von Warwick vermittelte nicht den Eindruck von Zahlungsschwierigkeiten.

Unmaßgebliche Meinung eines Arschlochs...
 
@Rickenslayer:

Die veröffentlichte Bilanz von Warwick vermittelte nicht den Eindruck von Zahlungsschwierigkeiten.

Unmaßgebliche Meinung eines Arschlochs...

Du willst unbedingt alles auf Dich beziehen und beleidigt sein, oder? Gut, Deine Sache.
Aber wenn Du das schon ansprichst - du versuchst schon wieder meine Aussage zu verdrehen und mich als "der verteidigt den asozialen Warwick-Laden" Bösewicht hinzustellen. Lass' das bitte sein, das ist ungehörig.

Ich kann keine Bilanzen lesen (und Du vermutlich auch nicht). Insofern kann ich auch keine Aussage zur wirtschaftlichen Situation von Warwick treffen. Mit der Ermittlung dieses Zustands wäre ein Team von Profis tage- oder gar wochenlang beschäftigt.
Komisch, warum lesen die nicht bloss die Bilanz? Ist doch alles ganz einfach :rolleyes:
 
@Rickenslayer: Falsch vermutet. Ich KANN Bilanzen lesen und war über
einen Zeitraum von 18 Jahren daran beteiligt, Bilanzen zu erstellen. Und ich
wüßte jetzt nicht, was an einer Interpretation der Warwick-Bilanz so
unverständlich sein soll.

Und entgegen Deiner Vermutung bin ich auch nicht beleidigt. Bei so vielen
Vermutungen räumt man Anderen eben schonmal einen gewissen Spielraum ein. :D

P.S.:
Und nicht ich verdrehe, sondern Du. Ich stelle Dich nicht als Warwick-Verteidiger
hin, sondern Du disqualifizierst mit Deinen Mutmaßungen die Warwick-Kritiker.
DAS ist ungehörig.
 
@Rickenslayer: Falsch vermutet. Ich KANN Bilanzen lesen und war über
einen Zeitraum von 18 Jahren daran beteiligt, Bilanzen zu erstellen. Und ich
wüßte jetzt nicht, was an einer Interpretation der Warwick-Bilanz so
unverständlich sein soll.

Weiss ich nicht, ich verstehe nichts davon und gebe daher auch keine Einschätzung ab.

P.S.:
Und nicht ich verdrehe, sondern Du. Ich stelle Dich nicht als Warwick-Verteidiger
hin, sondern Du disqualifizierst mit Deinen Mutmaßungen die Warwick-Kritiker.
DAS ist ungehörig.

Schade, Du hast nichts von dem verstanden, was ich zum Thema geschrieben habe. Belassen wir es dabei, Deine Meinung ist offenbar völlig zubetoniert, da kommt man zu keinem Ergebnis.
 
Boooah willkommen in Deutschland! Jetzt wird solang rumgepöbelt, bis die eigentliche Sache im Wirrwar privater Streitigkeiten untergeht! Lächerlich!

Ihr solltet euch viel meh die Frage stellen: Unternehmen wir was, oder labern wir weiter bis allen langweilig is? Wie isses mit Unterschriften? Petitionen? Benefizkonzerte?
Wir bauchen nen Plan und nicht nen Schuldigen und Egozentriker mit Geltungsproblemen! Also reißt euch bitte zusammen!
 
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