trimmtrab
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ich halte mich seit längerer Zeit aus Threads mit populistischem Charakter heraus (bzw. versuche es). Da mich Themen wie diese aber jedes mal auf's Neue ärgern, ein paar Zeilen:
Unrecht geschieht überall auf der Welt, in jeder Sekunde. Zum Glück (!) bekommt man davon recht wenig mit, andernfalls wäre das Leben sehr traurig, ja tragisch. Gelegentlich werden aber bestimmte Fälle ins Licht der Medien gerückt und sofort fühlen sich unzählige Leute (und da ist vom verlogenen Heuchler bis zur wirklich mitfühlenden Seele alles dabei), irgendwie zu reagieren.
Da war erst neulich das Beispiel von der Tochter der Hartz IV Empfängerin, die sich kein Instrument leisten konnte. Ein Spendenaufruf folgte und wurde wohl auch erhört. Eigentlich eine feine Sache und natürlich gut gemeint, aber was ist mit den Massen der Unbekannten, die unter demselben Schicksal leiden und keine Aufmerksamkeit in den Medien geniessen? Wer hilft denen? Ist es nicht enorm unfair, einer betroffenen Person zu helfen und sonst niemandem? Andererseits, ist es nicht besser, wenigstens einem zu helfen als gar niemandem? Ich weiss darauf keine Antwort.
Was Warwick betrifft: Ja, die Situation ist zum kotzen. Aber seid Euch doch klar darüber, dass dieselbe Situation in tausenden anderer Firmen herrscht. Nur redet über die keiner. Was soll man tun? Die Firma boykottieren? Ja wen trifft das denn? Doch genau die, die dann statt eines mies bezahlten gar keinen Job mehr haben. Absurd!
Ein "schönes" Beispiel dafür ist die Kinderarbeit in der Dritten Welt: Was ist im Zweifelsfall besser - das die Kinder ausgebeutet werden oder nicht arbeiten (können) und dann verhungern? Auch darauf weiss ICH keine Antwort.
Lasst mal die Kirche im Dorf. Der Einzelne hat keine Möglichkeit, die Zustände in unserer heutigen Gesellschaft zu ändern. Das kann nur die Gesellschaft als ganzes. Daran besteht aber kein Interesse, denn "Geiz ist geil" für die einen und für die anderen ist Geiz Zwang - weil sie schlicht nichts haben, womit sie Gutes tun könnten.
Ich hätte kein Problem damit, einen Warwick zu kaufen. Einerseits unterstütze ich damit die Personalpolitik der Firma (das will ich nicht), andererseits sichere ich damit die (schlecht bezahlten) Arbeitsplätze der Angestellten (das will ich). Ein Dilemma. Es existiert keine "richtige" Lösung.
Oh, wieder zu viel Text. Sorry
guter beitrag, genau meine meinung. auch wenn das in den augen mancher herzlos und egoistisch klingt, ist es doch fakt, dass man nicht jedem helfen kann. was ebenso fakt ist: die von vielen progpagierte verzichtsmentalität, ist völliger quatsch. dadurch dass man keine warwick-produkte mehr kauft, ändert man an den zuständen überhaupt nichts. das ist eher egoistisch, weil man das nur für sich tut. da kann man morgens in den spiegel gucken und sagen:"ich bin ein guter mensch, ich unterstütze sowas nicht."
das ist aber auch das grundproblem vieler gutmenmschen. es geht ihnen gar nicht darum, wirklich zu helfen, sondern darum, ihre ideologie aufrecht zu erhalten, wie das hier auch auch schon geschrieben wurde.