Traut sich noch jemand, Warwick zu spielen?

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Keiner von uns kann bei jedem Kauf wissen, unter welchen Bedingungen das Produkt hergestellt wurde. In diesem Fall gilt: meinen Warwick mag ich sehr, und er bleibt. Ein neues Instrument aus dem Hause Warwick werde ich aber wohl genauso wenig kaufen - wenn die Angaben des Artikels zutreffen - wie ein weiteres Produkt aus dem Hause Müller. Obwohl das ob der unglaublichen Anzahl der Marken bei beiden Hersteller schwer fällt...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...wenn die Angstellten sich nicht trauen, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. :bad:

Hallo Booster,

ganz so einfach sieht die Sache nicht aus ...
In fast allen Arbeitsverträgen ist der Passus enthalten, nicht negativ über das Unternehmen in der Öffentlichkeit sprechen zu dürfen - und deutsche Gerichte stellen auch schon mal gerne hirnrissige Paragraphen über Gerechtigkeit und "gesunden Menschenverstand" (wobei ich generell froh bin in einem Rechts- und nicht in einem Gerechtigkeitsstaat zu leben!).

Vor meiner jetzigen Arbeitsstelle gab es auch Situationen, bei denen ich auf die Frage wie es auf der Arbeit aussieht geantwortet habe: "In meinem Arbeitsvertrag steht, dass ich nicht negativ über das Unternehmen reden darf in dem ich arbeite. Wechseln wir also das Thema ..."

Zu deiner Frage: Es macht für mich keinen Unterschied ob Musiker oder Nicht-Musiker ausgebeutet werden. Trotzdem interessiert mich, ob dort überproportional viele Musiker / Bassisten arbeiten oder nicht.

Gruß
Andreas
 
@Booster
Du hast sicherlich Recht, dass es irgendwo genauso schlimm sein könnte (irgendwie weigern sich meine Finger zu tippen "noch schlimmer").

Aber der erste Punkt ist auf jeden Fall mal Information.

Es weiß ja niemand, wie es bei Warwick ist. Einige wenige kennen die nackten Fakten mit Arbeitszeit und Bezahlung. Niemand kennt den Psychoterror, niemand kennt die Angst, niemand kennt die seelischen Grausamkeiten.

Als ich meinen Arbeitsvertrag bekam, habe ich auch über Urlaub, Karenztage und Arbeitszeiten gestutzt - und ich habe nachgefragt.
Das sei alles so korrekt versicherte mir Wilfer. (gebe aber zu, das ich mehr verdient habe als die 1.100 Euro, die Wilfer der Betriebswirtin angeboten hat; dieses Gehalt wurde im Telefonverkauf brutto verdient)
55 Wochenarbeitsstunden? Hey, ich liebe Instrumente - das erschien mir nicht so schlimm. 18 Urlaubstage (hatte ich damals)? - da dachte ich mir "Du hast im letzten Job das Jahr davor auch nur 24 nehmen können, gerade mal 6 Unterschied". Samstagsarbeit? - wie oft habt Ihr Eure Instrumente in der Hand? Wie oft treibt Ihr Euch in Musikgeschäften herum? Schreckt da das Wort "Samstagsarbeit"?
Dazu kommt, dass ich immer gern gearbeitet hatte und mir die Arbeit vorher immer Spaß gemacht hat.
Naja, ich schweife ab...

Was meinst Du denn mit "unwürdigere Zustände"? Wenn ein Lagerarbeiter seine Karenztage "nutzt", um eine Notfalloperation durchführen zu lassen und dann seinen Jahresurlaub nimmt, um diese "auszukurieren"? Nur damit er ichtgefeuert wird (wenn man zu lange krank war...) Sicherlich gibt es in Drittländern ähnliches - auch das sollte man anprangern und wenn möglich ändern. Aber wie gesagt: dazu benötzigt man Informationen.
Und warum geht keiner zu den Medien?
Weil sie alle Angst haben! Und ich kann das nur zu gut nachvollziehen. Es gibt da nix sonst. Wenn einen der Zorn des Chefs heute nicht getroffen hat, hatte man einen guten Tag. Mein Arbeitsvertrag war von vorne bis hinten illegal - wenn Du Dich beschwerst, bist Du draußen!
Betriebsratgründung wurde verhindert.

"Wenn man so was freiwillig mit sich machen lässt, ist man auch ein wenig selbst schuld."
Ich habe es freiwillig mit mir machen lassen - und ich wäre dran kaputt gegangen! GEbe aber zu, dass ich vorher ganz genauso argumentiert hätte...

"Warwick meiden" oder "Endorser informieren"
- hmm, hier weiß ich auch nicht so recht. Was nutzt den Arbeitern dort am meisten?
ICH jedenfalls werde nicht zur Presse gehen...

@ Cadfael: Ja, ich bin leidenschaftlicher Musiker. Viele dort spielen Instrumente.

@Mad* : Ich denke, Jäcki ist auch ziemlich entsetzt, weil er das so nie mitgekriegt hat.
 
Hallo Booster,

ganz so einfach sieht die Sache nicht aus ...
In fast allen Arbeitsverträgen ist der Passus enthalten, nicht negativ über das Unternehmen in der Öffentlichkeit sprechen zu dürfen - und deutsche Gerichte stellen auch schon mal gerne hirnrissige Paragraphen über Gerechtigkeit und "gesunden Menschenverstand" (wobei ich generell froh bin in einem Rechts- und nicht in einem Gerechtigkeitsstaat zu leben!).

Vor meiner jetzigen Arbeitsstelle gab es auch Situationen, bei denen ich auf die Frage wie es auf der Arbeit aussieht geantwortet habe: "In meinem Arbeitsvertrag steht, dass ich nicht negativ über das Unternehmen reden darf in dem ich arbeite. Wechseln wir also das Thema ..."

Zu deiner Frage: Es macht für mich keinen Unterschied ob Musiker oder Nicht-Musiker ausgebeutet werden. Trotzdem interessiert mich, ob dort überproportional viele Musiker / Bassisten arbeiten oder nicht.

Gruß
Andreas

Rechtlich gibts nen Unterschied zwischen schlecht reden und schlecht reden...zudem gibt es anonyme Wege an die presse zu gehen zu hauf. Wenn die Umstände so scheiße sind, dann heißt es mal den Arsch hochzukriegen....alte Revolutionsweisheit....sorry aber da habe ich einfach Unverständnis für. Es gibt die Möglichkeiten von Gewerkschaften, Presse, Streiks etc. und das ist alles rechtlich verankert. Es muss aber dann auch genutzt werden!

@ Bass Power: Angst gut und schön...aber wie gesagt anonym bleiben geht immer.
Wenn der Arbeitsvertrag hochgradig illegal ist...das an die Anwaltschaft geben?
Sorry je mehr ich höre, desto mehr kann ich an solchen Stellen doch nur den Kopf schütteln. Wer so mit sich umgehen lässt, kann sich kaum noch wahrhaftig beschweren. Wir haben in diesem Staate Möglichkeiten uns zu wehren und wenn ihr euch so verunsichern lasst....wie soll man euch dann helfen? Weil nun ein paar Musiker Boykott proben? Der Aufstand muss von innen kommen um was zu bewirken. Eine Revolution kann nicht von außen kommen, sondern sie muss von innen kommen....
 
@Booster: Ja, was soll ich sagen. Kann Deine Argumentation sogar naxchvollziehen. Bewirb Dich doch mal da. Du bekommst einen modernen Arbeitsplatz, kannst sicher ein vernünftiges Gehalt raushandeln, Hast Parkettboden aus Bubingaholz, eine ebensolche Küche, hast Trauminstrumente um Dich rum zu Hauf... Das Leben kostet nicht viel dort, Du kannst jederzeit in die CZ fahren und noch billiger einkaufen, tolles Bier da... Du kannst Dir da sogar billige Häuser kaufen...
Und wenn Du dann nach 3 Monaten merkst, dass es doch nicht "so rund" läuft, gehst Du einfach wieder...
...wenn Du dann noch kannst und nicht ein Nervenbündel bist!

Ich bin jetzt auch wieder tough, selbstbewusst und steh mitten im Leben. Aber damals waren selbst meine Freunde erschrocken über mich. Und ohne die wäre ich nie rausgekommen.

Aber wie gesagt, ich hätte damals vorher ganz genauso argumentiert...
 
Wenn die Umstände so scheiße sind, dann heißt es mal den Arsch hochzukriegen....alte Revolutionsweisheit....

Ist die Psyche erst mal angeknackst verkommen solcherlei "Revolutionsweisheiten" zu leeren Worthülsen. Damit will ich ja gar nicht sagen, dass Du nicht auch etwas recht hättest. Sicher KANN man etwas tun. Aber wenn Dich die Verhältnisse am Arbeitsplatz - und die Sorgen von dort trägst Du auch mit nach Hause und "infizierst" die Stimmung dort ebenfalls - erst mal richtig nach unten gedrückt hat und Du auch zu zweifeln beginnst, ob es wirklich berufsmäßig andere Alternativen für Dich gibt......dann, ab einem gewissen Punkt, bekommst Du so eine Art Tunnelblick welcher verhindert, dass Du Chancen abseits Deines aktuellen Lebens - oder besser: Vegetierens - überhaupt noch wahrnehmen kannst bzw die Kraft dafür findest danach zu suchen und sie zu ergreifen.

Das ist als wäre man ein Hamster in einem schnell drehenden Hamsterrad, der immer weiter sein Rad dreht weil er Angst hat sich zu verletzen wenn er hinausspränge.
 
Mir will diese Vergleicherei hier mit den Zuständen anderen Ländern nicht aus dem Kopf.

Es geht ja nicht zuletzt darum, hier in Deutschland das zu verteidigen, wofür unsere Vorfahren ihr Blut gegeben haben, im wahrsten Sinne des Wortes.
Es ist zwar schon hundert Jahre her, aber im Jahr 2009 Leute wieder so arbeiten zu lassen wie vor 120 Jahren und alle Errungenschaften der Arbeiterschaft zu Staub werden lassen? Da hat der alte Krupp sich doch schon mehr um seine Arbeiter gekümmert....

Was andere Länder machen, soll in der Verantwortung der Menschen dort liegen, insoweit wir daran nichts ändern können.
Aber hier in Deutschland ist es zumindest Sache der Deutschen, die Verhältnisse auf die richtigen Füße zu stellen.
 
...
Was andere Länder machen, soll in der Verantwortung der Menschen dort liegen, insoweit wir daran nichts ändern können.
Aber hier in Deutschland ist es zumindest Sache der Deutschen, die Verhältnisse auf die richtigen Füße zu stellen.


+1
bitte lasst es uns nicht alles wegnehmen. alle errungenschaften der sozialen marktwirtschaft.
ich führ meinen teile bin da wehrhaft, politisch interessiert, und als konsumer entscheide ich von wem ich was kaufe.
ww? wohl eher nicht....

im off topic gibt es auch einen thread dazu...
https://www.musiker-board.de/vb/politik-gesellschaft/353283-horst-k-hler-besucht-warwick.html
 
hab das selbe schon im andren Tread Köhler besucht Warwick geschrieben:

Ist echt eine Frechheit !:mad:

normal müssten alle angestellten kündigen!
Es besteht halt nur das Problem einen neuen Job zu finden...

Ich finde sowas sollte man auf keinen Fall unterstützen und ich denke auch dass das den Ruf von Warwick ziemlich dahin machen wird.
 
Ach noch was..(und ich schreib hier rein, weil ich Betroffener bin, also Nutzer von Warwick-Produkten)

Habt ihr euch das Impressum der Warwick Webseite durchgelesen?

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Ist das rechtens?
Wenn von Seite 12 aus auf die Seite geht, wird sowohl das Forum hier bei WW vermerkt, wie auch eure IP...also Wilfer weiß Bescheid!

Muss nicht erst eine ausdrückliche Einwilligung eingeholt werden, um solche Daten zu speichern?
 
Ach noch was..(und ich schreib hier rein, weil ich Betroffener bin, also Nutzer von Warwick-Produkten)

Habt ihr euch das Impressum der Warwick Webseite durchgelesen?



Ist das rechtens?
Wenn von Seite 12 aus auf die Seite geht, wird sowohl das Forum hier bei WW vermerkt, wie auch eure IP...also Wilfer weiß Bescheid!

Muss nicht erst eine ausdrückliche Einwilligung eingeholt werden, um solche Daten zu speichern?

Das sind Daten, die standardmäßig bei jeder Webseite gespeichert werden, ist also keine WW Gemeinheit.
 
Hallo Lodi,

das dürfte deutschem Recht entsprechen.
Es ist eher positiv, dass darauf überhaupt hingewiesen wird.

Dass der Hack so schnell aufgefallen ist (Geschäftsführer in Ausbeuter geändert), dürfte dran liegen, dass Warwick hier mitliest. Der "Mitlesen-Müsser-Chef-Berichter" wird sich vielleicht über manche Dinge hier freuen. Wenn er aber den Hack sieht, muss er unverzüglich die Wiederherstellung der Seite veranlassen, egal ob ihm das passt oder nicht.

Im übrigen stimme ich deinem vorletzten Post voll zu!

Gruß
Andreas
 
Ach noch was..(und ich schreib hier rein, weil ich Betroffener bin, also Nutzer von Warwick-Produkten)

Habt ihr euch das Impressum der Warwick Webseite durchgelesen?



Ist das rechtens?
Wenn von Seite 12 aus auf die Seite geht, wird sowohl das Forum hier bei WW vermerkt, wie auch eure IP...also Wilfer weiß Bescheid!

Muss nicht erst eine ausdrückliche Einwilligung eingeholt werden, um solche Daten zu speichern?

Die Einwilligung gibst du indem du die Verbindung über deinen Client (Browser) zum Server aufbaust... Es ist ja nicht so, dass Warwick diese Daten aus deinem PC zieht, sondern dein Browser diese über das http Protokol an den Warwick Server schickt!
Außerdem was sollen die schon groß damit anfangen können, eine IP ist für alle bis auf den Provider anonym. Anhand der IP kann man nur heraus finden, aus welchem Land der Benutzer kommt und bei welchem Provider er ist, relativ unspannend... Weitere Daten müssten vom Provider herausgegeben werden und ich glaube nicht, dass Warwick diese Daten bekommen würde...
Wenn du wüsstest, was Google alles über dich weiß, dann würdest du dir über die paar Daten auf dem Warwick Server keine Gedanken machen... :rolleyes:

BTT:

Was Warwick da mit den Arbeitnehmern macht ist imho wirklich eine Sauerei...
Wenn ich dann daran denke, dass ich immer diese schönen Stellenangebote in der G&B gelesen habe und mir dann so gedacht habe: "Hey, warum bewirbst du dich nicht da mal, dass muss doch ein Traum sein, und für besondere Verdienste bekommt man bestimmt nen Custom Shop Thumb mit nach Hause :D"
Nunja scheinbar ist dem ja nicht so...
Vielleicht wird deshalb auch nichts von dem zu erwartenden Gehalt in den Stellenangeboten geschrieben...
Natürlich kann man jetzt sagen: Wo anders ist es auch nicht besser... Aber wie auch schon richtig gesagt dürfen wir es hier nicht so weit kommen lassen...
Made in Germany hat noch einen Stellenwert!
Schlechte Bezahlung wirkt sich ja nicht immer so unwesentlich auf die Endprodukte aus... Denn glückliche Arbeiter sind gute Arbeiter! ;)
Anhand der Qualität (und der Kosten) der Warwick Produkte hätte ich nicht gedacht, dass man bei Warwick so wenig verdient...
Ok, bei Warwick selber war für mich immer nur der Thumb und vielleicht noch der Tubepath interessant, aber jetzt hat sich das Unternehmen für mich gänzlich disqualifiziert...
Nein Danke, Qualitätsarbeit aus Deutschland hole ich mir dann lieber bei FMC oder Sandberg (außer es sollte sich herausstellen, dass es bei den Unternehmen auch so ist... bei FMC natürlich eher unwahrscheinlich...)

Gruß der jetzt noch verärgertere Anti Warwick Dennis!

Edit:

Machen wir doch ein MB Album, mit Protestsongs gegen Warwick! :D Oder bilden wir eine Menschenkette vom Musik Service bis zur Warwick Zentrale! Zeichen setzen heißt es! ;)
 
@Booster: Ja, was soll ich sagen. Kann Deine Argumentation sogar naxchvollziehen. Bewirb Dich doch mal da. Du bekommst einen modernen Arbeitsplatz, kannst sicher ein vernünftiges Gehalt raushandeln, Hast Parkettboden aus Bubingaholz, eine ebensolche Küche, hast Trauminstrumente um Dich rum zu Hauf... Das Leben kostet nicht viel dort, Du kannst jederzeit in die CZ fahren und noch billiger einkaufen, tolles Bier da... Du kannst Dir da sogar billige Häuser kaufen...
Und wenn Du dann nach 3 Monaten merkst, dass es doch nicht "so rund" läuft, gehst Du einfach wieder...
...wenn Du dann noch kannst und nicht ein Nervenbündel bist!

Ich bin jetzt auch wieder tough, selbstbewusst und steh mitten im Leben. Aber damals waren selbst meine Freunde erschrocken über mich. Und ohne die wäre ich nie rausgekommen.

Aber wie gesagt, ich hätte damals vorher ganz genauso argumentiert...

Mal davon ab, dass ich mit meinem Studium völlig ausgelastet bin und auch dabei bleiben will, ist es doch nun so, dass es wenn es bekannt wird, keiner mehr machen wird. Und das man nicht mal eben alleine alles zum guten wendet ist auch klar. Aber wenn jeder zum Nervenbündel wird und sich keiner mal das Herz packt aufzustehen, dann wird sich nichts ändern.

Mal als abstraktes Beispiel die franz. Revolution (ja ok ....sehr entfernt davon, aber im Kern ähnlich): Die Leute dort mussten um ihr Leben fürchten und sind aufgestanden und haben für ihre Ziele gekämpft.

Anderes Beispiel: Jeder der für sein Gehalt oder einen Tarifvertrag streikt, der kämpft auch für seine Ziele und gegen seine Arbeitsbedingungen. Im Gegensatz zu so manch anderem Land haben wir hier gewisse rechtliche Möglichkeiten, um uns vor Ausbeutung zu schützen. Aber sowas kann nur von innen kommen.

Es tut mir leid, wenn dir das so an die Nieren gegangen ist, aber wenn sich die Arbeiterschaft nicht zusammentut, wird da schlichtweg doch nichts passieren. Gemeinsam hat man immer mehr Möglichkeiten, als wenn ein einzelner was versucht. Das ist einfach was, was ich nicht verstehe kann. Selbst wir an der Uni zoffen uns als Gemeinschaft schon mit unseren Professoren, wenn wir meinen, dass Veranstaltungen so nicht funktionieren.
Wenn man als Gruppe auftritt ist es auch schwerer Leute zu bestrafen, da die Menge nunmal nicht mal eben abgestraft werden kann, ohne gegen geltendes Recht zu verstoßen. Bei einem Einzelnen sieht die Sache ganz anders aus. Am Ende hat man als Gruppe mehr Macht, als man sich das manchmal zurechnet. Und wenn ich unzufrieden werde, regt sich in mir immer der Drang zu versuchen, was zu ändern. Und das auch lieber in ner Gruppe (wenn es mehrere betrifft), da man sich so leichter Stimme verschafft.
 
Was andere Länder machen, soll in der Verantwortung der Menschen dort liegen, insoweit wir daran nichts ändern können.
Aber hier in Deutschland ist es zumindest Sache der Deutschen, die Verhältnisse auf die richtigen Füße zu stellen.

Danke Lodi, genauso sehe ich das auch.
Wie ich schon meinte: Wir können vielleicht nicht die ganze Welt retten, in dem wir alles gleichzeitig angehen, aber wenn wir einfach nur das beeinflussen, was in unserem direkten Bereich liegt, und wenn das dann nochmal alle machen würden, dann würde wahrscheinlich sogar doch alles auf der ganzen Welt gleichzeitig angegangen werden!
Nur gut verteilt!;)
 
Es tut mir leid, wenn dir das so an die Nieren gegangen ist, aber wenn sich die Arbeiterschaft nicht zusammentut, wird da schlichtweg doch nichts passieren. Gemeinsam hat man immer mehr Möglichkeiten, als wenn ein einzelner was versucht. Das ist einfach was, was ich nicht verstehe kann. Selbst wir an der Uni zoffen uns als Gemeinschaft schon mit unseren Professoren, wenn wir meinen, dass Veranstaltungen so nicht funktionieren.

Sich an der Uni mit den Professoren zoffen ist aber schon ein wenig anders, als mit dem Arbeitgeber Probleme zu haben. Ich hatte auch mal einen Arbeitgeber, der sich ähnlich, wie es jetzt bei Warwick kolportiert wird, benommen hat. Die Solidarität zwischen den Arbeitnehmern hält sich in Grenzen, wenn es um das tägliche Brot geht, es wird im Gegenteil versucht, sich selbst möglichst gut mit dem Chef zu stellen, um sich das Leben in der Arbeit zu erleichtern.
 
Mal davon ab, dass ich mit meinem Studium völlig ausgelastet bin ...

Ich will nicht herablassend oder beleidgend klingen, nur ist es als Student schwierig sich in die Lage eines "unzufriedenen" Arbeitnehmers hineinzuversetzen.

Lies den letzten Beitrag von Samuel Groth nochmal durch, der zeigt nämlich sehr treffend auf, wie das aussehen kann.
Bist du erst mal in einem Arbeitsverhältnis, in dem Mobbing, Distress und Existenzangst zusammenkommen, kann dich das richtig runter ziehen.
Zapata und Che sind da leider sehr viel weiter weg als Antidepressiva oder die Schnapsflasche...
 
Ich will nicht herablassend oder beleidgend klingen, nur ist es als Student schwierig sich in die Lage eines "unzufriedenen" Arbeitnehmers hineinzuversetzen.

Lies den letzten Beitrag von Samuel Groth nochmal durch, der zeigt nämlich sehr treffend auf, wie das aussehen kann.
Bist du erst mal in einem Arbeitsverhältnis, in dem Mobbing, Distress und Existenzangst zusammenkommen, kann dich das richtig runter ziehen.
Zapata und Che sind da leider sehr viel weiter weg als Antidepressiva oder die Schnapsflasche...

Was nicht heißt, dass ich keine Arbeitgeber kenne...ich habe auch nur geschrieben was ich nicht nachvollziehen kann und was rechtlich drinnen ist.
Wenn man doch schon in der Depression ist, ist doch was schiefgelaufen. Sowas passiert doch nicht von heute auf morgen. Wenn ich merke es wird immer unangenehmer, muss ich ne Konsequenz ziehen. Und wenn das ist erstmal mit Arbeitskollegen zu reden. Und wenn die auch unzufrieden sind, dann rottet man sich in der großen Gruppe zusammen. Schwarmverhalten als Gemeinsam sind wir stark.
Schon klar, dass der einzelne nichts erreicht. Aber ganz ehrlich: Wer sich so fertig machen lässt, ist schon ein wenig selbst schuld, weil er sich seiner Ohnmacht einfach ergibt


@ vorher: das man streit mit Professoren und Arbeitgeber nicht gleichsetzen kann ist klar. Aber Beispiele der Vergangenheit zeigen doch, dass eine Masse von Unzufriedenen etwas erreichen kann, wenn sie sich zusammentut. Vor allem, wenn es eine wahre rechtliche Grundlage gibt....

Ich bleibe dabei, dass eine Änderung in solchen Systemen nur von innen kommen kann. Da könnt ihr alle euch aufregen wie ihr wollt, da wird nichts passieren!
 
Ich bleibe dabei, dass eine Änderung in solchen Systemen nur von innen kommen kann. Da könnt ihr alle euch aufregen wie ihr wollt, da wird nichts passieren!

Nee, das glaube ich echt nicht. Es gibt einfach genug Gegenbeispiele. Am wichtigsten für ein Handelsunternehmen ist nunmal der Absatz. Solange es andere Arbeitnehmer gibt, die an die Stelle der bisherigen stellen würden, ist kein Zwang da (wobei ich nicht weiß, ob man WW-Mitarbeiter mal eben auswechseln kann).
Druck von außen kann sehr wohl was bringen - wenn die Verkäufe einbrechen wird da wesentlich eher drauf reagiert werden.
 
@Booster:

Ich kann nichtmal sagen, dass du Unrecht hast, jedoch ist es in der Realität eben oft anders. Deine Schmerzgrenze wird schleichend nach unten verlagert, vielleicht auch weil du mitkriegst, wie dein Chef an einem Kollegen ein Exempel statuiert usw.

Dann hast du noch den klassischen Arschkriecher im Team, der dich evtl. zum eigenen Vorteil anschwärzt, andere Kollegen haben mit sich selbst zu kämpfen, der nächste hat vielleicht Dreck am Stecken, weil er ab und zu mal privat im Internet surft, wieder ein anderer hat schon ne Abmahung und, und, und...

Solidarität suchst du gerade in solchen Betrieben leider oft vergeblich.
Ich sage nicht, dass das toll und normal ist, aber eben in einigen Betrieben harte Realität.

Die Guten und Starken erkennen das irgendwann und gehen konsequent ihren Weg, auch wenn der mit einem Arbeitsplatzwechsel verbunden ist und übrig bleiben eben die, die nicht können, nicht wollen oder irgendwann aufgegeben haben.
 
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