Physiker = so genau wie möglich
Gitarrenbauer = so genau wie nötig
Gitarrenspieler = komplett egal
... hier fehlt noch das mitgrölende Publikum...
Ansonsten: Wie der Ton tatsächlich einschwingt, hängt auch von den Saiten ab. Die waren früher tendenziell etwas dicker, Saitenlagen eher höher (also: mehr Kraft beim Herunterdrücken, außerdem kommt da noch etwas Geometrie ins Spiel). Dann wurde früher das Geld deutlich mehr als heute in den ersten 5 Bünden verdient. Das Bespielen der Lagen ab der Oktave kam erst später so richtig in Mode und dann auch gerne mit Bending. Da interessierte die Position des Bundstäbchens da oben tendenziell weniger...
So wird in derartigen Umfeldern z.B. die Gitarre mitunter - eben konstruktionsbedingt - für spezielle Lagen (egal ob Akkorde oder Licks) gestimmt.
Jupp. Und das in der europäischen Kunstmusik geschulte Ohr mag auch gerne zu hohe Leittöne...
Und
gab's noch nicht, zumal das ja auch noch saitenabhängig (Dicke, Steifigkeit) gedacht werden muss...
Und so lange ich mit einer Gitarre zu einem Bass und einem Schlagzeug (und vielleicht noch einem Saxophon) spiele, hört man das wirklich nicht, das Ohr verzeiht. Zwei "unisono" gespielte Gitarren sind da sensibler, aber die haben wir in der Welt der LP Gold Tops selten. (Robert Fripp hatte ja seine Ovations für die League...) Interessant bleibt's aber!
Nachtrag: Vergleichbares melden auch andere Foren, mal von klassischen Gitarren, mal von früheren Martins. Ich selbst habe eine alte deutsche Jazzgitarre, vermutlich eine Hüttl, bei der der 13. Bund schon ganz leicht schräg eingesetzt ist. Und das war vermutlich kein Fanned-Fret-Proto.