war grade zum Zeitvertreib mal wieder beim T und habe eine 2014er Gibson 1959 IT VOS (4.800 €) angespielt und lange inspiziert. Mich hat natürlich gerade der Vergleich zu (meiner) Tokai Love Rock interessiert (die ich aber nicht dabei hatte)
mich fasziniert immer wieder der Nitrolack, den sie im Gibson CS so schön speckig hinbekommen (diesmal ohne klebriges Gefühl), allerdings mit ein paar mächtigen Macken (raue Stellen, Orangenhaut bzw. ungleichmäßig dicker Auftrag) im Bereich zwischen Toggle und Hals und beim oberen Halsbinding, das ist fast schon grenzwertig. Naja, was bei meiner eigenen als "Charme der Handarbeit" durchgeht muss hier auch gelten. Ganz toll das Back in Anilinfarben, das könnte man stundenlang angucken. Ansonsten ist das Halsbinding etwas feiner, dünner als bei der Tokai. Die Bespielbarkeit ist toll, an allen Stellen auf dem Fretboard wunderbar gleichmäßige Tonentfaltung. Trocken gespielt höre/spüre ich keinen Vorteil zur Tokai, eher andersherum. Am Amp war sie auf jeden Fall gut aber da kann ich keinen fairen Vergleich anstellen weil ich den Amp nicht kannte. Immer wieder seltsam die sehr hoch abstehenden Potiknöpfe, ich verstehe nicht warum sie das so machen.
Also mein persönliches Fazit bleibt bestehen: die Gibson CS sind insgesamt gesehen schon eine Klasse für sich, wenn man Qualität, Sound, Optik und Haptik zusammenzählt. Mit einer Tokai LS-1 ist man qualitativ und soundmäßig aber definitiv auf der gleichen Stufe; wo es Unterschiede gibt, sind sie Geschmackssache, kein besser/schlechter. Die Verarbeitungsqualität der neuen LS-1 ist wie der Ami so schön sagt "flawless" - da fehlt mir aber bei Optik und Haptik ein bisschen der Charme; bzw. muss den das Instrument dann durch viel Spielen eben erst selbst entwickeln. Wahrscheinlich habe ich auch deshalb zu einem Vintage Modell gegriffen, weil mir diese used/worn Haptik und Optik einfach gefällt.