Tipps für einen guten Bluessound (Einstellungen, Equipment, Effekte, Lehrbücher)

  • Ersteller Gast284307
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Hey,

...das wichtigste für einen Bluessound ist die Spielerfahrung und (meiner Meinung nach) das "sich Einlassen" auf den Klang-das ganz im Gegensatz zu dem weit verbreiteten Ansatz ist den "perfekten" Bluessound mit dem überamtlichen Equipment (Boutique/Vintage) zu erreichen.

Meinen Lieblings-Bluessound erreiche ich sicherlich ganz anders als andere Spieler-er ist der, mit dem ich am besten "arbeiten" kann und nicht der perfekte der mir vorschwebt. Er hat sich in den letzten 25 Jahren so ergeben...
Einstellung: blaue Strat ausm Avatar in nen blauen Palmer Compressor mit wenig Kompression. Dann ab damit in den Low Gain Lead des Blackmore. Dann mit dem Gitarrenvolume spielen-geht von leicht rauh bis ziemlich fett-klingt aber immer schön bluesig, vorallem mitm Halspickup...

Wollte ich nur deswegen schreiben, weil ich hier nun schon paarmal gelesen habe, dass ein Compressor eher abträglich wäre...solche Regeln halte ich eher für unangebracht und viel zu dogmatisch.

Gruss,
Bernie
 
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Ich denke @Bobgrey hat sehr schön gezeigt, wie unterschiedliche Sounds wirken können und wie die Phrasierung Einfluß auf das Spiel nimmt (übrigens sehr geschmackvoll und professionell vorgetragen, ein wahrer Könner!). :great:

Man sollte nicht so am Sound kleben, da sich das mMn nur im Studio effektiv und detailliert umsetzen läßt. DER SOUND ist von so vielen Dingen abhängig...

Wir haben heutzutage so unendlich unterschiedliche Möglichkeiten gute Sounds zu liefern.

Ich spiele zu 90% einen Mesa Boogie LSC im 100 Watt Clean Mode (Headroom) und bastele mir eigentlich mit zwei Pedalen und den Reglern an der Gitarre die notwendige Gainstruktur und den Sound zusammen. Und selbst das ist von der Tagesform abhängig...


1. Marshal Plexi mit Wampler Plexi Drive Deluxe (da ist noch ein Mid Boost zuschaltbar) - am liebsten mit der Les Paul

2. Wampler Tweed '57 - am liebsten mit der Stratocaster

3. Clean vom LSC (Lonestar Classic)

3. Gitarre 1 = Fender Stratocaster Jeff Beck

4. Gibson Les Paul Classic 1960 RI

Mehr braucht es nicht, wenn man sein Equipment gut kennt und zu handhaben weiß. Damit spiele ich alles von super clean "acoustic like" über Crunch- und Rockblues, von Clapton - John Hiatt - Mike Zito - Santana - Gary Moore - ZZ Top.

Und ein guter Bluessound ist immer der, der mich im Augenblick "trägt" und mit dem ich, songentsprechend, gut arbeiten kann.

Ray
 
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Und ein guter Bluessound ist immer der, der mich im Augenblick "trägt" und mit dem ich, songentsprechend, gut arbeiten kann.
......genau das meinte ich:great:....und oft genug ist er bei jedem Gig n bissle anders heraus zu kitzeln...
 
Ich glaube aber auch, dass das mit der Live-Erfahrung "wächst".

Das kennt doch jeder, Du bastelst Dir einen so tollen Sound zurecht und denkst, klasse, jetzt auf dem Gig zeige ich allen wie toll das klingt.

"Und denn kommste uffn Saal, der hallt wie bekloppt und wirft Dir Frequenzen zurück, die Du wieder kompensieren musst, damit Du Dich hörst, Dich Deine Kollegen hören usw.. Da is dann janz schnell Schluss mit lustich!"

Guter Sound, egal welcher, ist immer der den ich in der aktuellen Umgebung erzielen kann, der es mir ermöglicht meinen Job anständig zu machen und der dem Song bzw. dem Bandsound dienlich ist.

Und weil das so ist, gehört eben auch eine Prise Rücksicht und Kompromissbereitschaft dazu.

Ein Teil der Absicherung ist das Equipment und die Beherrschung desselben. Der andere Teil ist Erfahrung, Erfahrung und nochmals Erfahrung...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Gerd Vogel und Bobgrey klingen mit der Strat amtlich in die Richtung, die ich auch so sehr liebe. Übrigens ist da unser Thomas Blug auch recht nah dran, oder umgekehrt. Tolle Sounds und echt gute Player...
 
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Hat jetzt zwar nix mit Blues zu tun, aber bitte:

Für mich klingt Bert Meulendijk in seinem Soundcheck bluesiger als viele andere gezeigte Videos (er hat an dem Kemper aber noch den analogen 1000 Euro UAD Ox dran...).

Ich glaube, die hier favorierten Sounds sind vielleicht der weit verbreitetste Sound einer Generation. Extrem präsente Höhen sind auch nicht mein Ding. Kann es sein, dass die älteren Klassiker (so bis 90er) deutlich mittiger sind (Ausnahmen gibt´s freilich, z.B. B.B. King)?

So richtig gut höre ich auch nicht heraus, daß jemand mit dem Anschlag den Zerrgrad beeinflußt.

Guter Sound, egal welcher, ist immer der den ich in der aktuellen Umgebung erzielen kann

O.k., aber die erste Umgebung ist nunmal Zuhause oder im Proberaum. Wenn es dort schon nicht stimmt, würde es mich nicht so auf eine Bühne ziehen.

SRV, hier vereint er vor allem BB King und Jimi Hendrix, ganz klar.

Weiß ich jetzt nicht, aber er klingt bluesy (Der Gesang ist Geschmacksache).

ein Kabel welches immer in der gleichen Laufrichtung eingesteckt ist

Habe so was schon mal aufgeschnappt, aber nicht verstanden.
-
Nachtrag. Hier ein Beispiel. Viel mittiger, mehr Rhythmus, weniger Melodie (weiß ich nicht mal):



Ne handfeste Sache....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gerd Vogel und Bobgrey klingen mit der Strat amtlich in die Richtung, die ich auch so sehr liebe. Übrigens ist da unser Thomas Blug auch recht nah dran, oder umgekehrt. Tolle Sounds und echt gute Player...

Ich kenne ja sowohl Thomas, als auch Gerd ... und wir waren in den letzten 6 Monaten bereits 2x zum Thema Blues Sound unterwegs. Der Amp1 ist ja sehr vielseitig und nach "Mercury" fehlt ja irgendwie noch die "Blues" Richtung.

Hier haben die beiden ein wenig Spaß in meinem Musikzimmer ... (Gerd Laney LA30 - Thomas Amp1)



Vor einem Monat waren Gerd und ich beim Thomas in Saarbrücken und auch dort haben wir reichlich Blues Sounds begutachtet. Alte Amps, alte Speaker und eine Prise Pedale ...

Habe so was schon mal aufgeschnappt, aber nicht verstanden.

Ist für Fortgeschrittene :) ... und für manche Voodoo :govampire:

Gruß
Martin
 
Ist für Fortgeschrittene :) ... und für manche Voodoo :govampire:

Ich entwickelte fast selbst einen Kabelsplien, bis ich befand, daß mir die Standard Fenderkabel klanglich ausreichen. Sonderlich stabil sind die wohl nicht, habe heute eines am Stecker löten müssen. Fand die Standardkabel besser als ein Custom...werden auch viele Voodoo finden. Habe also keine Meinung dazu.

Aber es geht darum, daß der Stom im Kabel immer in die gleiche Richtung fließt? Bei irgend einem Kabel gibt es extra einen Pfeil dafür. Und das klingt dann besser? Was ist Deine Meinung dazu?

den Stecker immer gleich herum in der Phase (Phasenprüfer)

Welcher Stecker denn? Der für die Steckdose?

Sorry, wenn ich so doof frage.
 
Der für die Steckdose?

Ja ....

Was ist Deine Meinung dazu?

Unbedarft wirst du es nicht hören. Ich denke aber - und sowohl Gerd als auch Thomas (und der Pieper von G&B) hören/spüren beim selbst spielen einen Unterschied. Zudem können sie im Blindtest recht zielsicher sagen, in welche Richtung ich ihnen ihr Kabel eingesteckt habe :evil:.

Hör mal hier rein ...



Aber BITTE - BITTE ... wenn du hier in die Diskussion einsteigst, wirst du deinen Thread in kürzester Zeit nicht wieder erkennen :D. Also einfach das Video konsumieren ... und dir deinen eigenen Teil bei denken.

Gruß
Martin
 
Das ganze scheint ja eine 50/50 Geschichte zu sein.
Sowohl unter den Pros als auch unter den Hobbyisten gibt es sowohl Leute,

die das ganze immer simpel halten: Einstecken, spielen ( Gitarre in Amp, ohne viel Firlefanz )

und

diejenigen die aus unterschiedlichsten Gründen ausprobieren, suchen, optimieren usw.

Insofern ist es, wie immer wenn es um die präferierte Methode geht, reine Geschmacksache.

Interessant finde ich dabei, dass bei vielen Aufnahmen die man von einem bestimmten Musiker hört, kein großer Unterschied zwischen alten Aufnahmen mit Amp und Gitarre ABC und neueren Aufnahmen mit Equipment XYZ gibt. Wobei bei Studioaufnahmen das Musikerequipment auch nur ein Teil der Kette ist. Ton-Ing A bevorzugt Mikro A und Ton-Ing B bevorzugt Mikro B - alleine das kann schon so stark färben, dass der Amp fast in den Hintergrund gerät.
 
So langsam kristallisiert sich eine Momentaufnahme raus, welchen Sound ich habe, und welchen ich noch gerne hätte. Habe heute mal den Booster weggelassen, dafür folgende Signalkette verwendet: Autofilter-Compressor-Chorus-Delay. Die haben alle -wenn auch bis auf den Compressor dezent eingestellt- das Signal ein wenig angehoben, was ja schon ein Boost sein dürfte.

Ich bekomme einen geilen Zerrsound für Bluesrock hin (etwas anders als mit meinen Boostern, aber voll gut), und einen geilen Cleansound. Was ich nicht hin bekomme, ist ein derart leichter Chrunchsound, daß er auf Anschlagsstärke reagiert. Also einen, der leicht angschlagen und bei Singlenoten fast clean klingt, fester angeschlagen oder bei Akkorden aber schön angezerrt klingt. Habe mich mal an diesem Beispiel orientiert, weil ich das -nach mehrfachen Hören- für eine gute Soundvariante halte:

https://www.musiker-board.de/thread...ffekte-lehrbuecher.694258/page-8#post-8818344

Den Sound finde ich bei mir nicht. Frage mich also jetzt auch, ob ich zu unbedarft bin, oder das Equipment oder die Umstände Grenzen setzen. Eine Grenze ist, dass ich derzeit nur leicht über Zimmerlautstärke gehen kann.
 
Das dürften ein Marshall mit einer Gibson und ein wenig Hall sein. Das Processing der Aufnahme ist natürlich nicht bekannt.

Der Sound ist dem von Thomas Blug nicht unähnlich und der basiert auf einer Strat mit einem alten Marshall. Der Amp ist ziemlich weit aufgerissen, sodass die Endstufe gut mitläuft. Das Gitarren-Volumenpoti entscheidet dann über die Klarheit des Signals und ist, außer in Solopassagen, meist ziemlich weit zurückgedreht. Thomas Blug hat heute seinen Amp1, mit dem man das auch sehr gut hinbekommt.

Also Amp im Sweet Spot spielen und das "Gain" des Tones mit den Reglern der Gitarre regeln. Das ist alles sehr straight und wenig Zauberei, klingt jedoch mit einem Röhrenamp sensationell, wenn man dann auch noch stilistisch so spielt.

Ray
 
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Ich möchte noch ergänzen, dass man für so etwas natürlich meistens doch recht laut spielen muss. Deshalb braucht es für die Zimmerlautstärke ein Power Soak, was dann aber wiederum den Klang etwas frisst, wenn es so leise ist.

Eine weitere Ergänzung:

Aufgerissen heißt für mich auch viel Gain!
 
Zuletzt bearbeitet:
Guck' Dir mal das Video an, ab Minute 10 wird es dann richtig interessant, ab 13 kommen die Sounds.

 
Thomas Blug hat heute seinen Amp1, mit dem man das auch sehr gut hinbekommt.

Beide Amps können offenbar sehr gut klingen, wenn ein versierter Spieler sie spielt. Ich bin dafür dennoch zu konservativ. Beim Kemper denke ich an alte Science Fiction Filme und beim Blug Amp an ein Schwimmbad. Warum nicht? Ja, aber ich hatte mal, weil die Anpreisung als Röhrenverstärker irreführend ist, einen Fender Super Champ x2. Habe den nach kurzer Zeit mit großem Verlust verkauft. Seitdem versuche ich so wenig digitales Zeugs wie möglich zu haben. Habe es nicht ganz geschafft, mein Amp hat einen digitalen Reverb, der Preis für leichten Transport...Klingt gut, aber mehr digital muss nicht sein. Erst wieder ab Recording. Aber es ist schon der Hammer, wie Thomas Blug seine Strat zu bedienen weiß. Zu den Erzählungen in Sachen Kabellänge etc. halte ich mich wirklich besser geschlossen.
 
und beim Blug Amp an ein Schwimmbad.

Seitdem versuche ich so wenig digitales Zeugs wie möglich zu haben. Habe es nicht ganz geschafft, mein Amp hat einen digitalen Reverb,

Woher deine Schwimmbad Assoziation kommt keine Ahnung, aber der Amp1 ist bis auf den Hall voll Analog und nicht Digital.
In der Endstufe sitzen nur keine Standard Power Tubes, sondern die Nano Tubes.
 
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Zu den Erzählungen in Sachen Kabellänge etc. halte ich mich wirklich besser geschlossen.
+1
im Video wäre ich vielmehr an den Blindtests als an dem Erzählen interessiert gewesen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
aber der Amp1 ist bis auf den Hall voll Analog und nicht Digital.
wahrscheinlich denkt man das, weil er aussieht wie ein Gameboy. Wusste ich übrigens auch nicht, das mich der Amp1 nie interessiert hat. Wer seinen Amp oft transportiert, für den mag es interessant sein.

Aber hier bin ich ein gutes ( oder schlechtes ) Beispiel dafür, wie eben auch andere Kriterien als der Ton einen zu Urteilen verleiten. Guter (Blues) Sound ? Dafür muss ein Amp schon aussehen wie ein Amp ;-) ( wenn Du weißt was ich meine - das Auge hört mit, ewiges Thema, nicht nur für Blues )
 
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Den hier kennste, ne? ;)

nuog5.jpg
 
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Woher deine Schwimmbad Assoziation kommt keine Ahnung, aber der Amp1 ist bis auf den Hall voll Analog und nicht Digital.
In der Endstufe sitzen nur keine Standard Power Tubes, sondern die Nano Tubes.

Sorry, er ist analog. Danke für den Hinweis!

wahrscheinlich denkt man das, weil er aussieht wie ein Gameboy.

Irgendwieso...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Dafür muss ein Amp schon aussehen wie ein Amp ;-)

Für mich nicht, aber der Amp muss mir gefallen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bevor ich mit GASP in die bunte Warenwelt eintauche, setze ich mich erst mal mit meinem Amp auseinander. Auch bin ich mit meiner Paula noch nicht fertig. Tauschte gestern TAD Mustard .022uF. gegen 0.33 uf Mallory Kondensatoren und hatte am Volumepoti ein anderes Regelverhalten. Werde mir jetzt doch mal verschiedene Varianten an einen Drehschalter basteln und ausprobieren.

Mal ne Idiotenfrage. Wenn es heißt, die Endstufe aufdrehen und in Übersteuerung bringen, das ist damit der Mastervolume gemeint? Das kann ich eben Zuhause bei 15 Röhrenwatt nicht machen.

Den hier kennste, ne? ;)

Wer denn? Was denn? Den ENGL Amp?
 
Wenn es heißt, die Endstufe aufdrehen und in Übersteuerung bringen, das ist damit der Mastervolume gemeint?

Ja

Eine Endstufe die etwas mehr arbeitet trägt positiv zum Klang bei ,indem der Sound idR etwas satter und runder wird.

Alte Non Mastervolume Amps zerren anders als moderne Mastervolume Amps. Die Vorstufe zerrt etwas, der
Gleichrichter, die Enstufe etc. Moderne Amps haben idR viel heißere Vorstufen, die die Zerre produzieren.
Der Rest arbeitet relativ sauber um diesen Sound laut zu machen. Das Ergebniss klingt einfach anders.
Eine total verzerrende Endstufe dagegen produziert oft nur noch Soundbrei !!
 
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