These: Eine Gitarre für 500€ kann nicht gut sein!?

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mich würde ja brennend interessieren ob sich Epiphone persönlich bedankt hat...
 
Bzw. muss er die, die er gegeben hat ja irgendwie wieder gerade biegen. :D
 
Was mich mehr wunderte war - warum nimmt er dann nicht die Produktion Clapton dazu und stellt raus wo er genau die Unterschiede - und damit die Rechtfertigung für 2000 EUR wahrnimmt. Gerade bei den beiden Gitarren hätte er eine gute Chance seine Aussage mit Futter zu hinterlegen.

Gruß
Martin

P.S. Jeff Beck Produktion Modell in meinem Fall ... mir war es den Unterschied - den ich durchaus wahrgenommen habe, ich hatte seinerzeit beide in der Hand - nicht wert.
 
Was mich mehr wunderte war - warum nimmt er dann nicht die Produktion Clapton dazu und stellt raus wo er genau die Unterschiede - und damit die Rechtfertigung für 2000 EUR wahrnimmt. Gerade bei den beiden Gitarren hätte er eine gute Chance seine Aussage mit Futter zu hinterlegen.

Also für mich wäre selbst das wenig aussagekräftig. Die Gitarren klingen doch eh alle anders, selbst wenn er jetzt zwei Claptons aus der gleichen Serie miteinander vergleichen würde.
Ansonsten kann man da auch noch viel mit der Spieltechnik, den Amp-Einstellungen oder gar der Bearbeitung des Sounds im Video machen, so dass man das gewünschte Resultat (Gitarre A klingt besser als Gitarre B) erreicht.
Den Eindruck hatte ich bei diesem Cryo Video nämlich auch, dass er sich bei den eingefrorenen Gitarren mit dem Anschlag und der Phrasierung extra Mühe gegeben hat. Aber ist natürlich nur mein subjektives Empfinden.

Ich warte da lieber auf das nächste Video, in dem eine <500 Euro Gitarre vorgestellt wird. Bin mal gespannt, was er dann sagt und wie er die anpreisen möchte. *g*
 
Passend zum Thema. Insbesondere zum Unterschied zwischen Custom-Shop und Stangenware bei theoretische gleichen Specs:



Irgendwie macht Olli gerade auffallend viele Videos zu dem Thema . ;)

Wobei er sich immer wieder klassische Eigentore reinhaut :D
Er spricht ja immer gerne von diesen "Preisblasen", die je teurer, desto besser :rolleyes: Ich kann´s jetzt schon nicht mehr hören. Hier in diesem ansonsten wirklich sehr interessanten Video über die Clapton Custom Strat, macht er sehr deutlich, wie groß der klangliche Unterschied, aufgrund nur eines anderen Korpus, zur Signature-Strat ist. Zwischen diesen beiden Gitarren liegt eine Preisdifferenz von ca. 1000,-€. Und jetzt will irgend jemand ernsthaft demjenigen, der eine Signature hat, und der damit soundtechnisch total zufrieden ist, einreden, dass die Custom-Strat "besser" klingt? Wo wir doch (fast) alle wissen, dass es allein der subjektiven Wahrnehmung des Gitarristen obliegt, welchen Klang er bevorzugt!

Edit:
Oh, ich war wohl zu langsam. Hatte mir das ganze Video nochmal angeschaut. Ist ansonsten wirklich gut :)
 
Ton in einem Video ist relativ, richtig. Trotzdem kann er beschreiben was er wahrnimmt und vor allem wie es sich anfühlt. Gebrochene Griffbrettkante, Nuancen im Halsformat ... warum sie ihn mehr inspiriert.

Dinge die nicht unbedingt am Ton hängen - vom Amp verwässert und individuell ist. Sustain kann man z.B. rausarbeiten.

Gruß
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Eindruck hatte ich bei diesem Cryo Video nämlich auch, dass er sich bei den eingefrorenen Gitarren mit dem Anschlag und der Phrasierung extra Mühe gegeben hat. Aber ist natürlich nur mein subjektives Empfinden.
Das ist mir auch aufgefallen. Ich finde das Cryo vorher nacher Video total obsolet.
Die hätten das als ganz strengen A|B Vergleich machen sollen wie das z.B. haggertysmusic mit den ganzen Mesa´s macht bei unterschiedlicher Röhrenbestückung.
Aber Objektivität juckt Session ja nicht. Den Normalo-Gitarristen-Kunden aber auch nicht, den schrecken die Nebenwirkungen ab (Binding kaputt, Lackplatzer). Und die meisten glauben auch nicht an den Quatsch.
 
Trotzdem kann er beschreiben was er wahrnimmt und vor allem wie es sich anfühlt.

Das macht er ja eh, aber ich wette mit dir, dass er niemals sagen würde "ich merke da keinen Unterschied" oder "die (günstigere) Gitarre B klingt in meinen Ohren sogar noch besser", weil das halt alles andere als verkaufsfördernd für die "Premium" Instrumente wäre.

Ich finde das Cryo vorher nacher Video total obsolet.

Das ist es alleine schon, weil ganz verschiedene Gitarren miteinander verglichen werden und nicht die gleiche vor und nach der Behandlung. Da kann er sich als "nicht-so-gute-weil-nicht-eingefroren-gewesen" Strat/Tele dann sowieso irgendeine Gitarre mit Tendenz zum Eierschneider im Sound raussuchen, nur damit die Cryo-Klampfe runder/mittiger/angenehmer klingt. So war jedenfalls mein Eindruck.
 
dass er niemals sagen würde "ich merke da keinen Unterschied" oder "die (günstigere) Gitarre B klingt in meinen Ohren sogar noch besser",

Doch, da war ich im Custom Shop Raum schon dabei als genau dies von ihm gesagt wurde - da muss ich ihn jetzt mal in Schutz nehmen. Allerdings hat er da nicht selbst gespielt, sondern ein ebenso gut - aber anders als er - spielender Kunde.

Ich guckte eigentlich nur nach meinen Sachen, aber bei einer Gitarre die angespielt wurde musste ich mich umdrehen, weil es einfach total passte. Er schaute auch hoch. Unsere Blicke kreuzten sich kurz, aber er hat sicher auch mein AHA wahrgenommen.

Es wurde beim Kunden dann wohl die R8 statt der deutlich teureren R9. Allerdings reden wir hier von "oben und ganz oben" :D

Gruß
Martin
 
Ich meinte ja jetzt in einem von seinen Demo Videos.
Dass er solche Zugeständnisse ohne Verkaufsabsichten im Hinterkopf (bzw. bei "ganz oben" wie du meintest) auch mal macht, das kann ich mir schon auch vorstellen. : )
 
alexanderjoseph
  • Gelöscht von jw-lighting
aber irgendwie ist doch das ganze Thema leidig, alles wurde schon gesagt, nur noch nicht von allen :)

Im Grunde muss doch jeder zusehen das er mit seiner Kämpfe glücklich wird. Ich freue mich über meine 500 EUR Gitarren genauso wie über meine 2500 Standard
 
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Sorry, aber NEIN. Das Holz hat mit dem Klang der E- Gitarre nichts zu tun.

Das darfst du ja gerne so sehen, wenn du möchtest.
Der Kerl, dessen Videos du verlinkt hast, glaubt selbst ja nichtmal an seine eigene Theorie.

Siehe lustiges Video "my vulgar rant about..." und die Kommentare drunter:

Q: So if a guitar were made of vibration absorbent rubber it would sound the same as a guitar made out of glass?
I think that tonewood has LITTLE effect on the sound if any. But there is a difference. A difference not worth paying more money for.


A (WillsEasyGuitar):no one said that rubber would be fine. it has different properties compared to wood and couldn't be used for a guitar.

Soll also heißen, Holz ist Holz, aber irgendwas anderes, z.B. Gummi, ist nicht gut? Aha...

Verschiedene Hölzer haben halt auch verschiedene physikalische Eigenschaften.

Ich bin mir dessen aber bewusst, dass man es wirklich so erklären kann, dass es den Anschein hat, dass es keine Rolle für den Klang spielen würde, welches Holz man benutzt.

Das Clevere daran ist ja, dass man sich da als "Fachmann" auf einem Gebiet profilieren kann, wo man im Grunde nur Gegenwind vom etwas "unterbelichteten Pöbel" erwarten kann - er zeigt das ja schön mit seiner Grafik der IQ Verteilung *g*.
Auch die vielen Gitarrenbauer mit ihren vermeintlichen Brokkoli Ohren sitzen da wohl Jahrzehnte lang schon irgendwelchen Irrtümern auf und wissen es halt nicht besser, bilden sich das alles ein, Psychoakustik und so. Eine SG klingt ja "eigentlich" auch wie eine Les Paul, ebenso sind alle Strats klanglich gleich, wenn man sie bloß identisch einstellt... das hat bloß noch keiner gemerkt. ^^
Nein im Ernst: Es gibt leider keine "besseren" Wissenschaftler, die sich dieser Materie angenommen haben. Die Spezialisten von der NASA oder vergleichbare Kaliber hätten evtl. die Ressourcen dazu, dies noch genauer unter die Lupe zu nehmen - nur werden da so viel Zeit und Geld leider nicht für solche belanglosen Themen wie "Einfluss des Holzes auf den Klang bei Solidbody E-Gitarren" verschwendet. Solange das so ist, können sich Leute wie Zollner oder Willy ungehindert austoben.


Es gibt auch Leute die halten es für Nonsens das die Erde eine Kugel sei.

Genauso gab es "Wissenschaftler", die behauptet haben, die Erde sei eine Scheibe...
 
mich würde ja brennend interessieren ob sich Epiphone persönlich bedankt hat...
"Konstruktionsholz mit dem Klang eines nassen Lappen"... usw...
Mensch, schreib doch mal zusammenhängende Texte die man auch versteht, damit man weiß was du meinst.


Sorry, aber NEIN. Das Holz hat mit dem Klang der E- Gitarre nichts zu tun.
Und warum? Was ist denn dann für den Klang einer E-Gitarre verantwortlich?
 
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alexanderjoseph
  • Gelöscht von jw-lighting
Ein Gitarre aus Gummi währe ziemlich lustig aber unbespielbar da Gummi sehr flexibel ist.

Es gibt auch Hartgummi, das würde schon funktionieren. Die Amis sagen zu allem Möglichen "Rubber", auch zu Polyurethan oder anderen Kunststoffen.

Einer von mehreren Gründen warum ich der Meinung bin, dass mehr dafür spricht dass das Holz keinen hörbaren Einfluss auf den Klang hat, ist die Überlegung, das Gitarren aus Plexiglas; Eisen; Stein oder ohne Body extrem anders klingen müssten, wenn schon die feinen unterschiede zwischen Holz so groß sind.

Ich habe leider noch keine Gitarren gespielt aus Plexiglas, Eisen oder Stein - und hierzu wäre auch sehr wichtig, dass der Hals (!) auch aus diesem Material gefertigt ist. Das Halsmaterial hat meiner Meinung nach den größten klanglichen Einfluss. Wenn man einen handelsüblichen Gitarrenhals aus Holz auf irgendwelche anderen Materialien wie Klodeckel, CD-Spieler oder was es schon lustiges gab, schraubt, hat man immer noch "fast" eine normale E-Gitarre. Das Korpusholz ist da nicht so sehr wichtig, wenn auch nicht völlig vernachlässigbar (meiner Meinung nach). Es gibt ja auch Gibson Les Pauls, die nen Erle Body haben und die Besitzer wissen es nicht mal, weil deckend lackiert wurde und hören dann halt das "Mahagoni".

Leider hat noch niemand erklärt, wie es physikalisch funktioniert, dass das Holz einen Einfluss auf den Klang der Saite hat.
Und es scheint sich ja um einfache Physikalisch Vorgänge zu handeln.

Genau das ist das Problem, das ich angesprochen habe. Es gibt offensichtlich keine Wissenschaftler, die das machen wollen. Ich bin mir da auch nicht so sicher, ob diese physikalischen Vorgänge wirklich so "einfach" sind, in dem Sinne, dass man den gesamten Vorgang so darstellen kann, wie das z.B. der Will macht.
Meine einfache Sicht der Dinge sagt mir, dass die Gitarrensaiten an zwei Punkten (Steg und Sattel) aufliegen. Diese beiden Punkte sind nicht "starr" wie von mir aus zwei fette Stahlbalken, die im Boden einbetoniert sind und die Saiten halten. Da sind Hals, Griffbrett und ein Teil vom Korpus dazwischen, alles Material, das die Saitenschwingung bedämpft, oder sagen wir mal, sie beeinflusst.
Sofern ich mir vorstellen kann, dass bei verschiedenem Material die Saitenschwingung auch anders geartet ist, gehe ich auch davon aus, dass sich da klanglich was tut.
Leider bin ich kein Physiker und kann da bloß wissenschaftlich recht unbeholfen meinen Senf dazu geben.

Keiner sagt, dass das die Gitarrenbauer und hier besonders die großen Konzerne nicht wissen. Das Geschäft mit dem Tonholz blüht. Man muss sich ja nicht selbst das Geschäft kaputt machen.

Das ist schon eine gute Überlegung. Ich mag den Begriff "Tonholz" auch nicht so gern. Wenn ich mir eine Gitarre bauen lasse, dann find ich es gut, wenn der Gitarrenbauer gut abgelagertes Holz benutzt, das sich nicht mehr so verzieht, und welches, das nicht zu schwer ist. Wenn diese Kriterien erfüllt sind, dann steht meiner Meinung nach dem Bau einer "guten" Gitarre auch nichts mehr im Weg. Was ich hier auch schon direkt in Bezug zum Thema des Threads geschrieben habe. Bei den vielen Tonnen, die Massen-Hersteller von Gitarren einkaufen, kostet das Holz für eine gute Gitarre nicht wirklich viel, lass es von mir aus 50 Euro für eine Strat und 80 Euro für eine Les Paul sein. Dass da keine tollen gemaserten Decken dabei sind, ist klar, aber die braucht es auch nicht zwingend zum guten Sound oder zu einer gut funktionierenden Gitarre.

Ich glaube, dass Will kein Genie ist, sondern die physikalischen Erklärungen einfach sind. Sogar ich kann sie nachvollziehen.

Das ist ja das Schlimme daran. Man denkt, das stimmt schon alles so, weil es plausibel ist. Dem gegenüber steht dann die praktische Erfahrung, die einen etwas ganz anderes gelehrt hat. Alles nur Einbildung? Kann ich nicht glauben.
Ich erhebe auch keinen Anspruch darauf, dass MEINE Sicht der Dinge der absoluten Wahrheit entspricht. Vielleicht habe ich auch Unrecht. Aber ich bin pragmatisch genug, dass für mich einfach zählt, "was hinten raus kommt". Und wenn ich weiß, dass ich mit einer bestimmten Gitarrenkonstruktion mit bestimmten Hölzern in der Regel besser klar komme als mit anderen, dann werde ich auch diese weiterhin favorisieren.
 
Aussage von Paul Reed Smith zum Thema.....

The fact that an electric guitar is first and foremost an acoustic guitar is the basis of my entire career. The guitar is the violin of our time. No matter what mic you put in front of Barbra Streisand, she's not gunna sound like Paul Rogers. The acoustic sound of an electric absolutely makes a difference.


Fragen....

  1. There is an ongoing debate on this site that wood types have no affect on the sound of a solidbody guitar. What would you tell these people?
  2. Barring cost, availability and environmental impact what wood/woods would you use to build your dream solidbody.

Antworten von Mr. PRS

  1. It is true, and it is not true. How much water is in the wood, how much the resin has crystalized in the wood, what the bridge is made of and how it is attached, what the nut is made out of and how it is attached, how soft is the finish and how thick it is, all have maybe more impact than the species of the wood. If you're implying that the acoustic sound of the electric guitar makes no difference at all, please put a rubber bridge and nut on the guitar and buy another pedal.
  2. My favorite guitar right now has a curly maple top, a lightweight mahogany back, a strong mahogany neck, rosewood fretboard - the wood is dry as a bone and the finish is as thin as a piece of paper.
Aber was weiß der Herr Reed Smith schon vom Gitarrenbau im Vergleich zu uns Profis.....:confused:
 
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Das ist leider wahr, die Gibson typische Verarbeitung findet man in allen Preisklassen, außer bei den ganz teueren Modellen (Collector's Choice).
Möchte jetzt aber in dem Thread nicht erneut darauf eingehen, das artet bloß wieder aus.

Vielleicht haben wir auch nur unterschiedliche Ansprüche oder setzen andere
Schwerpunkte im Punkt Qualität.


Hier, das ist die SG von meinem Profilbild:



Ich kann nur unterstreichen, was der Oli in dem Video erzählt.
Er trifft die Beschaffenheit der SG auf den Punkt.
Vor allem das, was er ab 4:10 Minuten sagt, ist genau das, was ich beschrieben habe.
 
alexanderjoseph
  • Gelöscht von jw-lighting
1. Zu Ollis Video über die Custom Shop Eric Clapton Strat:
Er erzählt, dass beim Volume zurücknehmen keine Höhen verloren gehen, als wäre das was gaaaanz besonderes - und als nächstes kommt raus, dass die Gitarre eine aktive Schaltung hat. Da ist das aber ganz normal, weil die Schaltkreis-Charakteristiken ganz andere sind als bei einer passiven Elektrik.

2.
Herr Reed Smith ist in erster Linie erfolgreich weil er ein guter Verkäufer ist.
Man glaubt halt, weil er erfolgreich Gitarren verkauft ist er ein guter Gitarrenbauer. Ist er sicherlich auch, aber in erster Linie ist er ein guter Verkäufer. Es gibt viele Gitarrenbauer die mindestens so gut sind aber nicht so erfolgreich.
Schön auch der Versuch gleich vom Holz abzulenken und mit der Gummibrücke und Sattel anzukommen. Rhetorisch nur mittelgut, da durchschaubar.
Paul Reed Smith ist nicht nur ein erfolgreicher Gitarrenproduzent, sondern hat auch den Ruf eines fanatischen Soundtüftlers. Insofern ist er für mich eine Autorität auf dem Gebiet der E-Gitarren-Konstruktion. UND er sagt dass für ihn der Einfluss der Holzart weniger bedeutend ist als eine Vielzahl anderer Faktoren. Die Aussage mit der Gummi-Brücke und -Sattel bezieht sich darauf, die akustischen Eigenschaften der GESAMTKONSTRUKTION einer E-Gitarre klarzumachen. Wer sorgfältig liest ist klar im Vorteil. :twisted:

3. Hier wird mittlerweile auch die "Tonholz-Debatte" viel erwähnt.
Dazu zuerst ein Video-Tip - ein Blindtest zum Selbermachen. Die Durchführung des Blindtests ist zwar noch stark verbesserungsfähig, aber immerhin kann man selbst mal sein Ohr prüfen.


Und hier meine 2 Cents zum Thema:
Dass eine E-Gitarre aus Holz (auch) ein akustisches Instrument ist, kann man einfach selber überprüfen: Die Saiten anschlagen und die Korpusrückseite an eine geeignete Tischplatte halten - man hört deutlich wie die Korpus-Schwingungen an die Tischplatte weitergegeben und durch die grosse Oberfläche der Platte "verstärkt" werden.

Die Argumentation von Will mit den ganzen Gleichungen ist eine interessante Mutmassung - aber auch nicht mehr. Die Gleichungen beziehen sich auf "ideale Saiten" und nicht auf die reale Situation mit den ganzen Unperfektheiten wie Reibung, Materialsteifheit der Saiten und Elastizität der Gesamtkonstruktion. Und die Mutmassung hat meines Wissens auch nicht viel Bodenhaftung, da keine Experimente durchgeführt wurden.

Klar ist natürlich, dass bei einer E-Gitarre die Saitenschwingungen direkt abgenommen werden und nicht wie bei einer akustischen Gitarre über die Decke an die Luft weitergegeben werden. Trotzdem hat meines Erachtens die Gesamtkonstruktion der Gitarre durchaus Einfluss auf den Klang (den ganzen restlichen Kladderadatsch wie Art des Pickups, Kabel, Verstärker, Lautsprecher etc. lassen wir mal aussen vor bzw. denken ihn uns konstant):

Was ist überhaupt der Klang eines Instruments? Der entsteht dadurch, dass zusätzlich zum Grundton Obertöne mit bestimmten Frequenzen und relativer Lautheit erzeugt werden (Obertonspektrum). Zusätzlich hat jedes Instrument auch ein charakteristisches "Attack und Decay" - das heisst Aufbau und Verklingen des "Tonsalats". So kann man überhaupt verschiedene Instrumente unterscheiden, zB Gitarre und Klavier. Nun - wenn man eine Saite anschlägt erzeugt man ein ganzes Spektrum von Tönen mit verschiedener Energie (Lautstärke). Deswegen spielt es auch eine so grosse Rolle, mit welchem Plektrum und an welchem Ort man die Saite anschlägt. Nun gibt es einen kurzen Einschwingvorgang, in dem die Energie der verschieden Saitenschwingungen zum Teil dazu genutzt werden, das ganze System E-Gitarre in Schwingung zu versetzen (Attack). Und dieses Verhalten kann bei verschiedenen E-Gitarren durchaus verschiedene Obertöne (Frequenzen) unterschiedlich bedämpfen. Das ganze System geht nun in einen quasi-statischen Zustand über, in dem die Energie der verschieden Saitenschwingen langsam an die Luft und die Tonabnehmer abgegeben werden und die Saiten und das "restliche System E-Gitarre" weiterhin interagieren (Decay).

In welcher Weise nun verschiedene Komponenten der E-Gitarre diesen ganzen Vorgang beeinflussen - und damit's hier nicht völlig off-topic wird - in welcher Weise der Preis, dh. die Fabrikationsart und Material von Serien von E-Gitarren, sich auswirkt - ist wissenschaftlich ziemlich ungeklärt. Und damit gibt es weiterhin mindesten soviele unterschiedliche Meinungen dazu wie Gitarristen :evil::D


Und hier gehts nur um die Erzeugung von einzelnen Tönen unter reproduzierbaren Bedingungen - das hat aber nur ganz am Rande mit Musikmachen zu tun :whistle:, was erwiesenermassen auch mit Gitarren aus Masonite und Klebestreifen sehr erfolgreich funktioniert. (Danelectro, damals eine Kaufhausmarke, u.a. von Jimmy Page verwendet, heute Gitarren mit Kultstatus für weniger als 500 Euro Neupreis)
:good_evil:

:prost::hat:
 
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