Teuere Gitarren klingen auch nicht besser

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Alles das führt - zusammen mit einem fairen Arbeitslohn und ebenso fairen Gewinnmargen - zu einem Laden-Preis ab ca. 350 Euro

Das ist plausibel und bedeutet

80€ Herstellkosten (Material, Lohn, Umlagen)
120€ ab Werk
180€ ab Importeur inkl. Zoll, Transport
295€ ab Händler, dazu kommt die MwSt., ergibt
350€
 
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Jetzt wäre mal sone Rechnung bei ner 3500€ Gitarre interessant. Kommt da wohl immer nur ne 0 hinten dran? Oder steigt der anteilige Gewinn vielleicht sogar pro Stufe?

Bonusdiskutierfrage:
Baut man also nur teurere Gitarren, um mehr Marge auf die Produktion zu kriegen? :evil:
 
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Jetzt wäre mal sone Rechnung bei ner 3500€ Gitarre interessant. Kommt da wohl immer nur ne 0 hinten dran? Oder steigt der anteilige Gewinn vielleicht sogar pro Stufe?

Das sieht dann modellhaft wohl so aus:


300€ Herstellkosten (Material, Lohn, Umlagen)
800€ ab Werk
1500€ ab Importeur inkl. Zoll, Transport
2900€ ab Händler, dazu kommt die MwSt., ergibt
3450€
 
Wenn ich ehrlich bin, fehlt mir bei E-Gitarren ab einer gewissen Preiskategorie wirklich das Verständnis.

Bei Boutique Akustik-Gitarren, die von kleinen Herstellern (oft Einzelpersonen) weitgehend von Hand gebaut werden, mit ausgesuchtem Holz, Intarsien, und so weiter... da stecken viele Man Hours drin, da werden ein paar Dutzend Gitarren im Jahr gebaut und verkauft. Lieblingsbeispiel: Olson (http://olsonguitars.com) - eine Standard-A-Gitarre kostet $15.000, alle sind ausverkauft, es gibt eine riesige Warteliste. In 40 Jahren hat er nach eigener Aussage rund 1.500 Gitarren gebaut (das sind knapp 38 im Jahr!). Die Teile sind wohl gut, er hat einen großen Namen (James Taylor), daher der Erfolg. Good for him.

Bei "Custom Shop" Gitarren der Gross-Hersteller, wo total intransparent ist was denn außer bisschen Farbe und Mechanik und Pickups denn wirklich "Custom" ist und was de facto im Serienprozess mitgemacht wird, steht die tatsächliche Mehrleistung zum letztlichen Ladenpreis für mich in keinem guten Verhältnis. Man kriegt eine "handgemachte" Gitarre (wenn man OK ist, dass Hals/Body vorgefertigt kommen und dann verfeinert werden und nicht alles aus dem rohen Holz geschnitzt wird) mit wirklich guten Specs für einen deutlich geringeren Preis, kann direkt mit dem Bauer arbeiten und sicherstellen, dass das Teil passt. Warum so viel Geld ausgeben, nur damit eine bekannte Marke draufsteht? Not for me.

Wenn ich was Fender-Vintageartiges wollte, dann wuerde ich bei so Kerlen wie Eric Daw schauen: http://www.pinupcustomguitars.com/ - Liebe zum Detail, Einzelstücke, nicht die xte immer gleiche 50s Hommage.
 
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fehlt mir bei E-Gitarren ab einer gewissen Preiskategorie wirklich das Verständnis
Schon mal gesehen, was ein Geigenbogen kosten kann? Ja, Handarbeit, ja, man muss nicht nur eine CNC-Fräse bedienen können, aber sechs- bzw. siebenstellig?
Ab einer gewissen Stufe werden die Teile als Kunstwerk und nicht als Instrument gehandelt.
Und falls jemand bereit ist, so viel dafür zu zahlen, dann kostet es eben so viel.
 
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Ab einer gewissen Stufe werden die Teile als Kunstwerk und nicht als Instrument gehandelt.
Wenn Dus als Käufer als solches siehst und den Preis gerechtfertigt findest, ist das ja in Ordnung. Ich finde die Grenze zwischen Handwerk und Kunst verschwimmt an vielen Stellen sehr stark.

Wenn Du aber sagst, der 15000€ Bogen ist aus den gleichen Materialien gemacht wie der 500€ Bogen, dafür aber bei Mondschein von jungfräulichen Müttern, dann bist Du in dem Verarsch-Bereich angekommen, den wir im Gitarrenbereich "Röhrenamp" nennen ;)

Nein mal ernst, wenn man die Sache nicht nur wegen den Features so teuer verkauft, sondern wegen dem besonderen Aussehen ist das meinetwegen auch noch gerechtfertigt.
Wer aber eine "simple" Customshopgitarre für 8.000 verkauft, macht mich skeptisch.
Auch die mittelteuren Gibsons machen mich immer etwas skeptisch, ich finde die oft nicht besser als vergleichbare andere Gitarren in niedrigeren Preisklassen.
Dann wiederum ist der Lohn n anderer in den USA als in Süd Korea, also was weiß ich...
 
Ists echt so günstig? Das kann ich mir rein mit der Arbeitszeit kaum vorstellen, aber ich bin halt auch nicht vom Fach

Meine Kostenschätzung bezieht sich auf Hersteller in Asien, das lässt sich wohl auch auf Mexiko, Osteuropa, ggf. auch USA übertragen, kaum jedoch auf Deutschland.

Empfehle mal, den Beitrag von @socccero über den Besuch bei FGN in Japan 2015 zu studieren, da sieht man, wie maschinell und manuell in der Gitarrenfertigung gearbeitet wird.
 
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Meine Kostenschätzung bezieht sich auf Hersteller in Asien, das lässt sich wohl auch auf Mexiko, Osteuropa, ggf. auch USA übertragen, kaum jedoch auf Deutschland.

Entschuldige bitte, aber das lässt sich so einfach natürlich nicht übertragen. Die Arbeitskosten unterscheiden sich von Land zu Land erheblich.

Die Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe im Jahr 2009 waren laut einer Studie z.B. Stunde/Euro :

China 2,25
Polen 6,04
Tschechien 8,86
USA 22,95
Ostdeutschland 21,11
Westdeutschland 36,05

Seite 10:

https://www.iwkoeln.de/Portals/0/pdf/trends03_10_2.pdf


Unterscheiden muss man dann noch die Herstellungskosten eines Produktes. Hier rücken die Länder dann enorm zusammen. Dann liegen die Unterschiede zwischen den Ländern nur noch im zweistelligen Prozentbereich.

https://www.bcgperspectives.com/con...bal_manufacturing_cost_competitiveness_index/
 
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Mhm, ne Gitarrenfabrik in Ost-Deutschland aufmachen? :gruebel:
 
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Ich sehe E-Gitarren in verschiedenen Kategorien...

MÜLL: Gitarren die in Supermärkten als Komplettpaket zu 99€ vertickt werden.
Billig-Gitarren: Hausmarken und Billig-Ableger der großen... oftmals ganz gut aber mit abstrichen bei der Verarbeitung.
Gute Gitarren: 300-1000€ von Yamaha, Ibanez bis Gibson / Fender... ordentliche Materialien und gute bis sehr gute Verarbeitung. Bei "günstigeren" Herstellern auch schon richtung nächster Kategorie...
Sehr gute Gitarren: Hier geht es schon richtung Detailverliebtheit, ausgewählte Hölzer und Mechaniken, gute-sehr gute Arbeit
ab 2.500€ sehe ich das dann schon im Bereich von Kunstwerken, Sammlerstücken und Markenwahn...

Man darf nicht vergessen, dass gewisse Hersteller auch viel Geld in Musiker/Werbung stecken, weshalb ihre Instrumente vergleichbar etwas teurer sind als Konkurenzprodukte... deswegen aber allein schon wegen des Namens auch einen guten Wiederverkaufpreis haben.

Ohne Vergleich sehe ich hier Handarbeit an... da respektiere ich von 500-50.000€ alles! Sei es wegen der Materialien oder einfach nur der geringen Stückzahlen!
 
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Haha, es klappt doch immer wieder!

Da wirft ein User einen Stein ins Wasser, aus einer kleinen Welle werden wider ale Naturgesetze große Wogen, ward fürderhin nicht mehr gesehen und sitzt wahrscheinlich am Ufer und betrachtet, wie hier munter drauflos diskutiert wird.

Ja, die Gitarristen sind schon ein erstaunliches Völkchen.

Statt sich in ihrer Freizeit damit beschäftigen, dass teuere Gitarren doch besser klingen könnten (wenn man sie denn beherrscht), begründen sie lieber, warum es ihrer Meinung nicht so ist.... . Ist ja auch irgendwie einfacher und nicht so anstrengend.

Mittlerweile lege ich 'mal für mich eine Sammlung an, mit welchen Thesen man denn noch endlose Diskussionen initiieren könnte.
 
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Mittlerweile lege ich 'mal für mich eine Sammlung an, mit welchen Thesen man denn noch endlose Diskussionen initiieren könnte.
Ist Vollformat besser als APS-C - Achne das war jetzt der Stein fürs Fotoforum ;)
 
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Mittlerweile lege ich 'mal für mich eine Sammlung an, mit welchen Thesen man denn noch endlose Diskussionen initiieren könnte.

Bitte achte dabei darauf, dass das Wort "Holz" auch öfters mal vorkommt. *g*
 
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Wie oft fällt bei den Themen das Wort "Röhre"? :D

Das alleine finde ich weniger schlimm als sowas wie "Endstufenzerre" oder "Sättigung" - in der Regel in einem Zusammenhang, der überhaupt keinen Sinn ergibt (technisch gesehen).
Aber hier geht es ja jetzt um Gitarren...
 
Lustiges Thema.

Das tolle ist doch eigentlich dass heutzutage jeder die Auswahl hat. Wenn ich nicht bereit bin 5k fuer ne Custom-Shop auf den Tisch zu legen dann habe ich 8000 andere Optionen zur Auswahl. Preislich und qualitativ ist doch für jeden was dabei. DIese Behauptung stelle ich jetzt einfach mal in den Raum.
Allerdings wird trotzdem immer wieder munter diskutiert ob die teuren Gitarre ihr Geld "wert" sind. Meistens heisst es immer, nein alles zu teuer, es werden irgendwelche fiktiven Kosten in den Raum geworfen, es wird wild spekuliert was man als Hersteller verlangen "darf". Reich werden soll er mit dem Verkauf von Gitarren ja auch nicht.
Die ganzen Diskussionen sind sowas von sinnlos in meinen Augen. Willst du eine 5k Gitarre kaufe eine, willst oder kannst du das Geld nicht ausgeben kaufe was Anderes.
Im Endeffekt wollen viele eine teure Gitarre aber wollen das Geld nicht ausgeben, das lese ich aus diesen Diskussionen :)
 
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