Teuere Gitarren klingen auch nicht besser

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Polemik pur.
Vielleicht solltest du deinen Satz noch einmal überdenken. Ich weiss beim besten Willen nicht wo in Deutschland dieser Unternehmerhass herkommt aber dieser Satz ist in meinen Augen eigentlich untragbar.
Wenn man sich ein bisschen in der deutschen Wirtschaft auskennt sollte einem klar sein was der Mittelstand leistet. (Einige scharze Schafe sind sicher auch dabei, geht garnicht anders. )
Ausserdem wenn jede Woche beim Mittelständler eine Custom Strat aus dem Taschengeld überbleibt kann er sich garnicht so stümperhaft anstellen. Einfache Rechnung.

Edit: Sorry falls du die musikalischen Qualitäten des Mittelständlers gemeint hattest, dazu kann ich nichts sagen :)

Natürlich meine ich die musikalischen Qualitäten (ich verdiene, genauso wie meine Frau, meinen Lebensunterhalt selbst als geschäftsführender Gesellschafter eines KMU). ☺
 
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Da hätte sich eine etwas höhere Investition in eine Gitarre doch ausgezahlt.

Naja, ich verstehe das nicht als Gitarre, sondern als irgendetwas aus dem Werkunterricht 3. Klasse.
Hab schon Verständnis, dass der Joke sein musste, Spassheimer!

Aber kuck mal zb. hier:



Ja, ich höre einen Unterschied. Aber ob mir der teuerere (Ibby Prestige) Sound besser gefällt, als der preiswerte (Ibby Standard)?
Well, muss sich in der Zeit zeigen.

Der Punkt den ich deutlich machen wollte ist aber der: Wenn man den direkten Vergleich im quasi Sekundentakt nicht hat, ist jede dieser Gitten bombig. Also entspannt euch, viele Gitten um die 800-1000 (oder auch darunter) klingen einfach so, dass man damit gut glücklich werden kann.
 
Also entspannt euch, viele Gitten um die 800-1000 (oder auch darunter) klingen einfach so, dass man damit gut glücklich werden kann.

Hier wird sich nicht entspannt, es geht immerhin um die Leidenschaft! :evil::rolleyes:

Ab einem gewissen Preis bekommen man schon was ganz ordentliches, vllt. so ab 500 aufwärts und dann hat man auch noch Wiederverkaufswert. Man bekommt auch in Zukunft immer mehr fürs gleiche Geld bzw. zahlt weniger für vergleichbare Produkte; Die Fertigung wird immer schneller und günstiger. Wenn man sich dann auch noch etwas von Tradition lösen würde... :engel:
 
Man bekommt auch in Zukunft immer mehr fürs gleiche Geld

Naja, wenn ich mir die Preise für Gitarrenamps die letzten 5 Jahre anschaue, hab ich eher das Gefühl, dass die deutlich teuerer geworden sind.
Und das bei teils sinkender Qualität bzw. sinkenden Herstellungskosten. Schau dir mal Laney an, Fertigung aktuell in China bei vielen Produkten und trotzdem gabs Hauruck Preissprünge bei 20% und mehr. Auch Orange und Blackstar haben die Preise deutlich angehoben, trotz "noch-EU" und u.a. made in China (bzw. Südkorea bei den älteren HTs).

Bei 7 und G sind die "Standard" Modelle auch teuerer geworden. Dafür wurde das Günstig-Angebot ausgeweitet - und da dann aber auch wieder teils abgespeckt an "Specs" (z.B. Verzicht auf Inlays und PU Kappen etc.).
 
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Ab einem gewissen Preis bekommen man schon was ganz ordentliches, vllt. so ab 500 aufwärts
Dem halte ich die Squier CV Tele entgegen. Ursprünglich weit unter 500 und ein mehr als ordentliches Instrument!
 
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Aber noch immer unter der 500€ Marke und ursprünglich noch weiter deutlich darunter.
 
Naja, wenn ich mir die Preise für Gitarrenamps die letzten 5 Jahre anschaue, hab ich eher das Gefühl, dass die deutlich teuerer geworden sind.
Und das bei teils sinkender Qualität bzw. sinkenden Herstellungskosten.

Den Punkt finde ich tatsächlich ziemlich interessant. Deinen Beitrag würde ich so weitestgehend unterschreiben, aber für mich stellt sich gerade die Frage, ob die Fertigung in China bzw. anderen asiatischen Ländern nicht auch ggf. einfach teurer geworden ist als vorher. Ein aktuelles Beispiel ist eins der letzten Rob Chapman Videos in denen er und der Captain die neue Pro-Serie mit der Standard-Serie vergleichen und dabei sagen, dass die Fertigung bei WMI einfach zu teuer sei bzw. teurer geworden ist weshalb sie die Standard-Serie nun in Indonesien produzieren lassen.

Ich kann mir vorstellen das da wirklich etwas dran ist da, wie du ja auch beschreibst, immer mehr "große" Hersteller auf die Fabriken zurückgreifen und ich nicht glauben kann, dass extra für Laney irgendwo in China etwas aus dem Boden gestampft wird. Daher wird der Unternehmen dann wohl auch die Hand bei anderen Herstellern aufhalten und damit argumentieren, dass sie, sofern z.B. Peavey/Fender/Laney/Orange/Squier/Chapman oder wer auch immer nicht den Preis bezahlen den das Unternehmen haben möchte, einfach den Vertrag auflösen. Auslastung scheinen sie ja aktuell mehr als genug zu haben.

Dementsprechend glaube ich, dass man zukünftig ggf. davon ausgehen kann, dass die Qualität die z.B. Schecter 2010 mit der Hellraiser für 900€ angeboten hat, die heute ungefähr 1.300€ kostet, in fünf Jahren vermutlich bei 1.500€ liegen wird (sofern nicht einer auf die Idee kommt und den großen roten Knopf drückt). Und ab dem Zeitpunkt ist dann die Frage, ob die Hersteller die in den teuren Ländern produzieren ihre Preise anpassen oder ggf. das gesamte Feld verdichten, sodass die 150€ zwischen Asia-Klampfe und USA-Brett doch einen hörbaren Unterschied mit sich bringen.
 
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Um jetzt auch noch direkt etwas zum Thema beizutragen:

Mir fällt definitiv ein Unterschied zwischen preiswerteren Gitarren und teureren Gitarren auf für den ich persönlich bereit bin einen Aufpreis zu zahlen.
Ich habe diverse Fender Strats:
Eine davon ist eine Highway 1 Strat die ich heiss und innig liebe. Nachdem ich ihr eine besseres Trem+Tremolo-Block und andere Pickups verpasst habe finde ich sie richtig geil.
Eine andere ist z.B. eine Eric Johnson Signature die ich genauso liebe.
Für sich gespielt ist jede Gitarre super. Wenn ich allerdings beide nebeneinander spiele fällt mir der Unterschied von der EJ zur HWY1 schon deutlich auf. Ich finde die EJ klingt wesentlich "leichter" und hat von Haus aus mehr Sustain. Weiterhin finde ich der Ton entfaltet sich ganz anders als bei der HWY1.

Ich finde gerade wenn man sich in Musikgefilden bewegt wo ein cleaner bis leicht angezerrter Sound gefragt ist macht die Qualität des Instruments einen gehörigen Unterschied.
Beim vollen Brett hört man das eher weniger. Da kommt dann die Qualität/Characteristic der Pickups eher ins Spiel als die Holzqualität des Instruments etc.

Hoffe es ist verständlich und macht Sinn. Finde es generell schwierig Ton mit Worten zu umschreiben :)

MfG
 
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Provokant gefragt:
Ab welchen musikalischen Fähigkeiten auf der Gitarre ist eine Beurteilung möglich und zulässig?
Meine Erfahrung, seit vielen Jahren: Der gemächlich Powerchord verschiebende ruhige Pentatoniker Hobby-Spieler, der auch gerne das Wort "Feeling" benutzt, diskutiert das Thema viel leidenschaftlicher und grundsätzliche als Profis.
Vielleicht liegt es daran, dass dieser Typ vom Hobby-Spieler versucht, die Scheiße, die er spielt, durch das Preisschild an der Gitarre zu kaschieren.
Hatte vor einiger Zeit wieder so etwas gesehen und leider auch gehört: Sündhaft teure Custom Fender Tele um den Hals, glückliches Lächeln des Spielers, was aus dem Fingern an meine Ohren kam war leider, nun ja. Der Spieler war überzeugt, nur mit seinem Equipment diesen "Sound" zu erreichen. Da der "Gitarrist" offenkundig stolz und glücklich war, habe ich nichts weiter gesagt und die Gitarre auch schön gefunden.
 
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Hatte vor einiger Zeit wieder so etwas gesehen und leider auch gehört: Sündhaft teure Custom Fender Tele um den Hals, glückliches Lächeln des Spielers, was aus dem Fingern an meine Ohren kam war leider, nun ja.
Nur weils in einer Momentaufnahme nicht gut klang, heißt das nicht, dass er nicht eine deutliche Steigerung zu seiner bisherigen Gitarre hört.
Du kannst eine Meinung auch ohne musikalisches Wissen bilden, denn entweder Du findest es besser, oder eben nicht.
Geschmack lässt sich auch eben nicht objektiv bewerten :)

Es ist ja auch durchaus legitim, wenn man mal ne Gitarre besser findet als ne andere, weil die vielleicht eher die eigenen Spielfehler ausgleicht, und das später kippt.
Wenn man anfangs ne charakterlose Gitarre mit EMGs besser findet, und später auf ne schwerer zu handelnde charaktervolle Gitarre mit ne ganz anderen Dynamik wechselt, dann war die letztere nicht von Anfang an besser, sondern hat später besser gepasst als früher - und somit später besser gefallen als früher ;)

Ob und warum ein Profi vielleicht keine Customshop Gitarren nutzt liegt doch auch auf der Hand, würds Du in deinem Fachbereich das beste und edelste Werkzeug nutzen, oder das was Dir bei ner Tour auch mal ne Macke abkriegen darf, ohne dass Du gleich heulst?
Dazu kaufen viele Berufsmusiker Gitarren ja auch nach Bedarf ein, weil sie z.B. in ein neues Projekt einsteigen.
Haben sie dann gleich die Kohle, um die fette Gibson zu kaufen, oder können sie sich in dem Moment auch mit ner Epiphone arrangieren?
 
Hatte vor einiger Zeit wieder so etwas gesehen und leider auch gehört: Sündhaft teure Custom Fender Tele um den Hals, glückliches Lächeln des Spielers, was aus dem Fingern an meine Ohren kam war leider, nun ja. Der Spieler war überzeugt, nur mit seinem Equipment diesen "Sound" zu erreichen. Da der "Gitarrist" offenkundig stolz und glücklich war, habe ich nichts weiter gesagt und die Gitarre auch schön gefunden.


Das klingt für mich wieder nach dem vermeintlichen Zusammenhang von den spielerischen Fähigkeiten zu dem Preis/Wert des Instruments. Kling so, als würdest du es besser finden, wenn der Spieler mit mangelnden Fähigkeiten eben keine teure CS spiele würde.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Provokant gefragt:
Ab welchen musikalischen Fähigkeiten auf der Gitarre ist eine Beurteilung möglich und zulässig?

Es braucht vllt. keine großes Maß an Fähigkeiten, eher aber an Erfahrung. Die Beurteilung ob ein Instrument gut einstellbar ist oder gut verarbeitet ist hat wenig mit den spielerischen Fähigkeiten zu tun. Ein Grundverständnis, wie etwas aufgebaut ist und "wie es sein soll" braucht es schon. Das kann aber genau so gut von Erfahrung sowie von spielerischen Fähigkeiten kommen.

Es gibt vermutlich auch Spieler, die sehr gut spielen, aber ihr Instrument selbst nicht einstellen können und vllt. nur sagen können "spielt sich gut oder nicht" aber nicht warum genau.
 
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Kling so, als würdest du es besser finden, wenn der Spieler mit mangelnden Fähigkeiten eben keine teure CS spiele würde.
Auf gar keinen Fall! Alleine wegen des Umsatzes und des Brutsozialproduktes. Das ist ja das interessante: Die wirklich richtig teuren E-Gitarren finde ich vor allem bei den Hobby-Leuten. Ist ja auch in Ordnung. Der Job ist scheiße und anstrengend, die Frau ist auch nicht mehr so toll. Dann zumindest mit einer schönen Gitarre, die man sich gegönnt hat, ein wenig träumen. Ist halt wie die Sache mit dem Ferrari. Nein, ich meine das nicht abwertend.
 
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Der Job ist scheiße und anstrengend, die Frau ist auch nicht mehr so toll. Dann zumindest mit einer schönen Gitarre, die man sich gegönnt hat, ein wenig träumen
Oder der Job ist cool, die Frau wunderschön, die Kinder sind toll, und man hat einfach endlich das Geld für so einer über ;)
 
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Die wirklich richtig teuren E-Gitarren finde ich vor allem bei den Hobby-Leuten. Ist ja auch in Ordnung. Der Job ist scheiße und anstrengend, die Frau ist auch nicht mehr so toll. Dann zumindest mit einer schönen Gitarre, die man sich gegönnt hat, ein wenig träumen.

Oder der Job ist cool, die Frau wunderschön, die Kinder sind toll, und man hat einfach endlich das Geld für so einer über ;)

Und die Wahrheit wird irgendwo in der Mitte liegen. :weird: :great:
 
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Wenn alle Menschen immer nur Produkte kaufen würden, die sie tatsächlich brauchen und die ihren Fähigkeiten entsprechen, wäre die Weltwirtschaft schon in den 60er Jahren zusammengebrochen.

Wie im Großén, so auch in kleinen Spezial - Bereichen.

Der alte abgenudelte Spruch "Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, von Geld das wir nicht haben, um Leute zu beeidrucken, die wir nicht mögen." stimmt eben auch bei Gitarren.
 
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Zu dem Thema Herstellkosten vs Verkaufspreise, das ich weiter oben angeschnitten hatte, einige interessante Zahlen, vermutlich aus den 50ern, aus dem Buch The Fender Archives (ISBN-978-1-4768-1747-7), die per Faksimile abgebildet sind und damit wohl glaubwürdig sind. Aus Copyright-Gründen kann ich die hier nicht einstellen, daher zitiere ich bloß:

Herstellkosten Telecaster 55,00$ Listenpreis 199,50$

ditto Precision Bass 40,38$ Listenpreis 219,50$

Lackierungen mit DuPont Ducco Lacken 5% Aufpreis

Die Kostenlisten sind sehr detailliert, bis auf die einzelne Schraube und jeden Arbeitsschritt, wie z. Bsp. 5min für die Endlackierung.

Ein Telecaster Body als Ersatzteil setzt sich dann wie folgt zusammen

Material und Arbeitszeit 6,49$
Promotion 5% 0,59
Overhead 20% 2,36
Profit margin 20% 2,36

Manufacturer's selling price 11,80

Wholesale 17,70

Retail 35,40$

Das alles aus einer Zeit, wo überwiegend händisch gearbeitet, ohne CNC, die Stundenlöhne werden mit 1,50$ verrechnet. Wäre mal interessant zu erfahren, wie sich dieses Bild heute im Detail gewandelt hat, gehe aber davon aus, daß sich an dem Faktor 3-6 von den Herstellkosten gegenüber dem Verkaufspreis nichts geändert hat.
 
Grund: Korrektur
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Wäre mal interessant zu erfahren, wie sich dieses Bild heute im Detail gewandelt hat, gehe aber davon aus, daß sich an dem Faktor 3-6 von den Herstellkosten gegenüber dem Verkaufspreis nichts geändert hat.
Wäre tatsächlich interessant. Wobei der Konkurrenzdruck heute schon um einiges grösser ist als in den 50er Jahren. Da ist die Spanne wahrscheinlich nicht mehr ganz so gross. Erkennt man auch daran, dass Markengitarren über die Jahrzehnte eigentlich kaum teurer geworden sind. Wenn ich mich richtig zurückerinner, hat eine Strat Mitte der 80er Jahre umgerechnet ab rund 1000€ gekostet, wäre inflationsbereinigt heute also ca. das doppelte.
 
Hm, bei aller Unterschiedlichkeit in Bezug auf die subjektive Wahrnehmung behaupte ich auch mal daß sich höherwertige Materialien und deren entsprechende Verarbeitung auch im Klang niederschlagen.
Ob dieser Effekt im gesunden Verhältnis zu den damit verbundenen Kosten steht... nu ja, darüber läßt sich trefflich diskutieren...:D
 
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