Teuere Gitarren klingen auch nicht besser

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Über Text und Inhalt des vom TS verlinkten Artikels kann man sicherlich diskutieren. Nur leider ist dieser Artikel hier nicht gegenständlich, sondern die durch diesen Artikel inspirierte Fragestellung des TS ;).

LG Lenny

Na ja, der Artikel bildet schon den Hintergrund der Frage....

Aber okaayyyy: Solange der TE dann nicht die Formulierungen " teuere Custum Gitarren" und "die normalen Standard Gitarren" einmal ein wenig mit ´Leben´ füllt , ziehe ich mich dann erst einmal vornehm hier zurück... habe die Ehre... .
 
gut klingende Gitarren sind teurer.
Schönere Gitarren sind teurer.
...und teuer ist relativ, und schon haben wir uns fein aus der Affäre gezogen :D
Will man also eine schöne gut klingende Gitarre wird diese wahrscheinlich teuer sein.
Ne, sehe ich nicht so.
Das ist eben das Ding.
Ich finde die Harley Bentons sehen fantastisch aus, teilweise deutlich besser was man vor 15 Jahren zu 750€ bekommen hat.
Die Ibanez klingen auch höherpreisig in meinen Ohren recht langweilig, weil ich eben viel "klanglichen Widerstand" von der Gitarre erwarte, oder eben Eigencharakter.
insofern ist ne 2000€ Ibanez in meinen Ohren klanglich schlechter als meine (damals) 300€ CV Tele.

Kosten und persönlicher Geschmack gehen in meinen Augen nicht immer den gleichen Weg.
Eine teurere Gitarre muss in meinen Augen aber qualitativ sicherer verarbeitet sein, eine VOS muss immer fantastisch sein - einer Epi lasse ich ne Macke hier und da durchgehen.
Eine teurere Gitarre sollte in meinen Augen auch ein deutlich höheren Materialwert haben. Eine 1200€ Korea Gitarre mit "Duncan Designed" ist einfach unbefriedigend, genauso wie damals die 750€ Epis mit den fürchterlichen Tonabnehmern. Eine Harley Benton wiederum darf auch mal schlechtere Teile verbaut haben.
Eine teurere Gitarre sollte für mich auch sehr gut abgestimmt sein. Eine Gibson VOS mit unpassenden Tonabnehmern und schlechter Einstellung ab Werk wäre sehr enttäuschend, den Tonabnehmertausch und das Setup einer 300€ Gitarre finde ich nicht tragisch.

Das einzige was wirklich stetig mit dem Preis wächst, zumindestens optimalerweise, ist die Haptik.
Ich hab gern ne Gitarre in der Hand, die sich irgendwie gut anfühlt, und die mir gleich sagt was ich spielen soll.
Das erwarte ich deutlich mehr in ner 5000€ Gitarre als in der Harley Benton.

Und doch, und das ist eben das Ding warum man nicht einfach alles übern Kamm scheren sollte, finde ich immer wieder grad im unteren Preissegment ne neue Liebe, die mich anschaut, die mir sagt was ich spielen soll, und die ihren eigenen kantigen Klang hat den ich jetzt unbedingt zähmen und/oder ausnutzen muss. Und das ist der Teil der Gitarre, der mir Spaß macht, und das macht sie mir den Kauf wert.
Der Preis spielt dabei tatsächlich erstmal ne zweitrangige Rolle, auch statistisch gesehen.
 
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Klingen tun sie meistens schon besser aber das eigentliche Argument ist die Bespielbarkeit etc. Ok, 60 ist Magie.
 
Zitat aus dem verlinkten Artikel:

"Dagegen gibt es in der Preisklasse von 250 bis 500 Euro und sogar über 500 Euro kaum Unterschiede, wenn man weiß, wie man eine gute Gitarre aussucht.
Erst ab ungefähr 1000 Euro passiert wieder etwas, denn hier haben wir es langsam mit Profi-Gitarren zu tun."

So ein Schmarrn, echt.

Gerade im Niedrigpreissegment sind die Sprünge sehr groß, wenn es um Qualität der Verarbeitung und Hardware geht (Markenhardware kostet halt auch was). Der durchschnittliche Unteschied zwischen einer 250 Euro und einer 500 Euro Gitarre ist deutlich größer als zwischen einer 500 Euro und 750 Euro Gitarre. Zwischen 1250 und 1500 Euro dürfte so ein Unterschied eher marginal ausfallen bzw. geht es dann mehr um die Details, z.B. auch schönere Edelholzdecken etc..

Grundsätzlich kann man die "Qualität" einer Gitarre auch nicht absolut am Preis festmachen, weil es immer Toleranzen geben wird - sowohl in den Materialien (Holz als organischer Werksstoff) als auch in der Verarbeitung.
Man bekommt auch für weniger als 1000 Euro schon "Profi-Gitarren", wenn man das so definiert, dass die Gitarre Markenhardware hat, sauber verarbeitet ist, "funktioniert" (z.B. stimmstabil ist), sich gut bespielen lässt und (sofern man das einigermaßen objektiv beurteilen kann) "gut klingt".
 
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Zudem kommts auch massiv auf die Konstruktion an.
Ne Telecaster die richtig richtig gut ist wird deutlich günstiger zu bauen sein als eine Les Paul oder ES mit Bigsby.
Ich frag mich auch wie die Preise sich zwischen Tele und Strat immer zusammensetzen, die kosten pro Reihe immer ähnlich viel.
Dabei ist da so viel anders, vom dritten Tonabnehmer abgesehen ist die ganze Tremolokonstruktion ja schon ne Sache die in die Kasse geht und deutlich intensiver eingstellt werden muss...
 
Ich glaube, dass die Konstruktion gar nicht so arg ins Gewicht fällt, wie einem die Hersteller oft weismachen wollen (bezogen auf Massenproduktion - rede nicht von handgefertigten Gitarren in Kleinstserie).
Ob geschraubter, eingeleimter oder durchgehender Hals - wie hoch sind da die tatsächlichen Mehrkosten für den Hersteller pro Gitarre? 10 Euro maximal?
Das gleiche gilt für Furnier vs. Echtholzdecke (solange es nichts wirklich Exotisches ist).
Eine Semihollow ist natürlich schon was anderes.

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Auch wenn der Typ öfters mal ziemlichen Unsinn erzählt - da hat er mal u.a. ein paar richtige Dinge gesagt:


 
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Ich frag mich auch wie die Preise sich zwischen Tele und Strat immer zusammensetzen, die kosten pro Reihe immer ähnlich viel.
(Preis A + Preis B)/2 = einheitlicher Preis C.

Für Fortgeschrittene Unternehmer: Gewichtetes arithmetisches Mittel.
 
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Woran will man denn überhaupt messen, wie "gut" oder ob eine Gitarre "gut" klingt?
Eine Danelectro ist/war eine fantastisch klingende "Billig-Gitarre" - wenn man diesen Sound mag.
Somit wird in dem Artikel eine völlige Banalität mitgeteilt.
Ein hoher Preis ist keine Voraussetzung, dass ein Instrument "gut" klingt. Genauso wenig wie teure Gemälde auch nicht zwingend gut aussehen....
Aber es ist wie im richtigen Leben: Gutes Werkzeug ärgert einen nur einmal... an der Kasse.
 
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Wo genau ist die Grenze zwischen 'billig' und 'teuer' - oder zwischen 'Standard' und 'Custom' :gruebel:

Die Fans der 'Billig ist genauso gut' Fraktion kennen oft die andere Seite der Medallie gar nicht wirklich
Spätestens wenn sie den 'Unterschied' selbst gefühlt/gehört/gespielt haben - und es sich auch finanziell leisten können - ändert sich das in der Regel.

Das sind meine Erfahrungen aus ca. 10 Jahren aus diversen internationalen Gitarrenforen, wo es auch immer wieder um diese Fragen geht. Im Rentenalter, wenn's mit den $$ wieder enger wird (weil die Dschibsn für die Zahnbehandlung oder für'n anderes Auto dran glauben musste) lernt man wieder die 'günstgeren' Exemplare aus Fernost zu schätzen.
:hat:
 
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(Preis A + Preis B)/2 = einheitlicher Preis C.
Die Rechnung geht nur auf, wenn beide Artikel gleich viel verkauft werden. Ich habe jetzt keine offiziellen Verkaufsdaten einer Strat oder Tele, aber gefühlt geht die Strat wesentlich öfter über die Theke.
 
Ich glaube, dass die Konstruktion gar nicht so arg ins Gewicht fällt, wie einem die Hersteller oft weismachen wollen
Das stimmt, aber sie fällt natürlich trotzdem irgendwo ins Gewicht.
Grad im Günstigsegment werden Hardware und Tonhölzer noch n Unterschied machen, ab wann die Schwelle erreicht ist wo die Arbeit der Ausschlaggebende Faktor ist, kann man diskutieren.
Wahrscheinlich dann wenn man von Asien nach Amerika wechselt...
Teuere Gitarren werden halt aufwändiger Produziert.
Nicht immer, vielleicht werden sie wo anders produziert, oder haben was exklusives - entweder in der Art oder in den verbauten Teilen.
Ein Gibson Tonabnehmer wird genauso gewickelt wie ein Epiphone Tonabnehmer, trotzdem kostet die GibsonPU-Epi mehr als die normale.
Die Rechnung geht nur auf, wenn beide Artikel gleich viel verkauft werden.
Da ist wahrscheinlich der springende Punkt, die kaufmännische Rechnung dahinter.
Können wir den Gewinn durch die Menge erzielen? Können wir ihn durch den Aufschlag erzielen? Wie teuer kann man sie überhaupt sinnvoll absetzen?
Wie günstig könnten viele Gitarren wohl angeboten werden, für die wir trotzdem viel zahlen?
Wie viel Geld schlucken Zwischendienste?
Zum Beispiel Qualitätskontrolle, oder Zwischenhändler, wie es bei Epiphone den Preisumbruch vor einigen Jahren ergab...
 
Wo genau ist die Grenze zwischen 'billig' und 'teuer' - oder zwischen 'Standard' und 'Custom' :gruebel:

Die Fans der 'Billig ist genauso gut' Fraktion kennen oft die andere Seite der Medaille gar nicht wirklich
Spätestens wenn sie den 'Unterschied' selbst gefühlt/gehört/gespielt haben - und es sich auch finanziell leisten können - ändert sich das in der Regel.

.....im Großen und Ganzen könntest Du mit Deiner Vermutung richtig liegen....aber oft ist eben auch nicht generell und es gibt keine Regeländerung ohne deren Ausnahmen.

Leo Fender verfolgte ja seinerzeit mit der Erschaffung einer seiner Kultgitarren auch erstmal ganz banale Ziele. Viele Exemplare davon, möglichst günstig, zu produzieren und diese dann auch zu vertickern. Das haben die Marketing Experten von Fender, Gibson & Co. im Laufe der Jahrzehnte einfach perfektioniert.
Bricht man es auf eine rationale Ebene runter, werden die Instrumente heutzutage oft in sogenannten Billiglohnländern industriell gefertigt und mit ein paar, mehr oder weniger kostenintensiven Gimmicks, verziert.
Und dann kommt das wichtigste an der Nummer überhaupt.....das Bewerben des Produkts und die Aufzählung der angeblichen Alleinstellungsmerkmale und somit das Bedienen der Eitelkeiten des späteren Besitzers.
Denn mal ehrlich.....einer CNC Fräse ist es "wurschtegal" ob sie einen Body aus Erlen-, Eschen- oder Pappelholz fräst. Und die eine oder andere Fräsung z.B. für eine Semihollow o.ä. ist in Sekunden erledigt.
 
Eines kann ich nach über 45 Jahren Musikmachen sagen: Teure E-Gitarren klingen vielleicht nicht besser, aber sie sind deutlich zuverläsiger! Das verwendete Holz ist im Einkauf schon teuer, weil es jahrelang fachgerecht gelagert worden ist und kein halbnasses Restholz aus der Kyryll-Zeit ist, das man durch Trockenmaschinen gejagt hat. Die Lackierung ist sorgfälltiger gemacht worden. Die Mechaniken sind passgerecht gearbeitet und leichtgängig, u.s.w.
Alles das führt - zusammen mit einem fairen Arbeitslohn und ebenso fairen Gewinnmargen - zu einem Laden-Preis ab ca. 350 Euro. Ein aufwändiges Tremolo macht die Gitarre teurer, während elektronische Bauteile (auch "orange-drops") eher Cent-Artikel sind, die preislich nicht sonderlich ins Gewicht fallen.
Wenn dann noch Sonderwünsche erfüllt werden sollen, steigt der Preis um die Kosten der zusätzlichen Arbeitsstunden und Materialien; ein AMG-Mercedes kostet schließlich auch mehr als das Serienmodell.
 
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Denn mal ehrlich.....einer CNC Fräse ist es "wurschtegal" ob sie einen Body aus Erlen-, Eschen- oder Pappelholz fräst. Und die eine oder andere Fräsung z.B. für eine Semihollow o.ä. ist in Sekunden erledigt.

Das stimmt so nicht ganz, komplett egal ist das nicht; Unterschiedliche Hölzer lassen sich unterschiedlich gut verarbeiten, das hat Einfluss auf die Zeit wie lang ein Teil auf der Maschine ist, sowie auf den Verschleiß. Besonders harte Hölzer verschleißen die Werkzeuge viel schneller weiche. Auch brauchen nicht alle Holzarten gleich viel Schleifarbeit und anderen Feinarbeiten sowie Versieglungen, Grainfiller usw., welche nach dem CNC-Schritt zu erledigen sind.
Natürlich sind auch die Materialkosten auf Grund von internationalem Handel und Verfügbarkeit unterschiedlich und daher ist vorstellbar, dass bei billigem Material weniger Sorgfalt bei der Verarbeitung zum tragen kommt was wiederum zu niedrigeren Kosten führt.

Der Preis einer teureren Gitarre setzt sich daher auch aus dem höheren Materialwert und der, möglicherweise, höheren Verarbeitungskosten zusammen. Sorgfalt in der Verarbeitung kann auch Einfluss auf den Klang haben, aber vermutlich mehr auf die Bespielbarkeit und Zuverlässigkeit sowie den Look.
 
Ich kann definitiv sagen - Bei mir klingen teure Gitarren genau so scheixe wie billige (was aber nicht unbedingt am Instrument liegt ;)
 
Ich kann definitiv sagen - Bei mir klingen teure Gitarren genau so scheixe wie billige (was aber nicht unbedingt am Instrument liegt ;)
Wenns gut klinge würds auch nicht unbedingt am Instrument liegen ;)
 
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Das stimmt so nicht ganz, komplett egal ist das nicht

Mir war schon klar, dass meinem Beitrag eine Antwort wie jetzt z.B. Deiner folgen würde. Natürlich wirken sich die zu bearbeitenden Holzsorten auf die Standzeit der Werkzeuge aus. Und natürlich differenziert auch ein Hersteller, welche Arbeitsvorgänge er Produkt A spendiert und welche für Produkt B und C in Betracht kommen. Natürlich machen Unterschiede in Material und Verarbeitung ein Produkt leistungsfähiger, besser, schneller oder was auch immer und somit auch teurer gegenüber einem anderen Produkt, das dem gleichen Einsatzzweck dient.
Ich wollte das jetzt auch nicht auf die Spitze treiben, sondern lediglich dem einen oder anderen "CS-Fetischisten" hier verdeutlichen, dass auch wahrscheinlich ihr/sein Instrument eine industriell hergestellte Massenware ist. Wenn der "Masterbuilder XY" dann noch seine "göttlichen Greifwerkzeuge" zur Vollendung des Herstellungsprozesses ins Spiel brachte, muss das vom Kunden honoriert werden, wenn er das CS Teil unbedingt haben will.
 
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