Ich stelle mir folgendes Vorteile für Knopf vor:
- größerer Tonumfang
- durch Chromatik runderes Durchlaufen schneller Passagen (wobei ich bei guten Piano- Spielern da nix Unrundes auch bei chromatischen Läufen entdechen kann.)
- Kompatibilität zumindest der rechten Hand mit anderen Tasteninstrumenten
- .. hmm mehr fällt mir nicht theoretisch ein
Nachteile von Knopf:
- höheres Gewicht wegen des Tonumfanges
- schwierigeres Erlernen, wenn man Pianotastatur (auch vom Klavier/ Keybord etc gewohnt ist) (?)
- evetl ist der Abgreifen mancher Akkorde schwieriger (???)
Objektiv gesehen muss man sagen, dass eigentich nichts für die Pianotastatur beim Akkordeon spricht. Die Pianotastatur beim Akkordeon ist eine Entwicklung aus der Zeit, als das Akkordeon gerade populär wurde und anderen Instrumenten mächtig Konkurrenz machte. Insbesondere wurde damals argwöhnisch betrachtet, dass man mit dem Akkordeon "ein ganzes Orchester" ersetzen konnte, da es mehr oder weniger Rhythmus, Bass, Melodie und Akkordbegleitung in einem Instrument bot. Um nun den zahlreichen Pianisten, die mit den neuen Möglichkeiten dieses Instrumentes liebäugelten, den Umstieg so leicht wie möglich zu machen, wurden Instrumente mit Pianotastatur gebaut. Allerdings hat sich dann diese Pianotastatur in weiten Bereichen durchgesetzt.
Vorteile - außer die genannte Erleichterung beim Umstieg vom Klavier zum Akkordeon bietet sie keine. Nachteile dagegen einige: Das Akkordeon wird schnell relativ hoch. Konzertinstrumente haben häufig 45 Pianotasten. Für Menschen die jetzt 1,75 m groß sind oder kleiner geht das Instrument dann schnell bis zur Unterlippe und wird dadurch schlecht spielbar. Außerdem bekommt man mit dem Pianoakkordeon niemals den Tonumfang eines Knopfakkordeons hin, da hier einfach viel mehr Tasten auf kleinerem Raum untergebracht werden können.
Durch die Anordnung der Knöpfe ist das Knopfakkordeon wesentlich ergonomischer zu spielen als das Pianoakkordeon. Die Töne liegen relativ dicht nebeneinander, so dass sich schwierige, schnelle Läufe oder Griffe von weit auseinanderliegenden Tönen leichter realisieren lassen. Unterstützt wird das noch durch die 2 Hilfsreihen, die man beim Knopfakkordeon hat (Wiederholung von Reihe 1 und 2).
Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass auf dem Knopfakkordeon jede Tonart gleich gegriffen werden kann. Wenn ich also eine C-Dur Tonleiter auf dem Knopfakkordeon spielen kann, dann kann ich mit den gleichen Griffen auch eine F- oder B-Dur Tonleiter spielen. Gleiches gilt auch für das Greifen der Akkorde.
Eigentlich bietet das Knopfakkordeon also nur Vorteile. Wenn ich es heute zu entscheiden hätte, würde ich von Anfang an Knopfakkordeon lernen. Der Aufwand jetzt umzulernen, erscheint mir aber zu groß. Zumal ich glaube, dass ich das auf dem Knopfakkordeon nie so gut hinbekäme wie auf dem Piano.
Gruss, senseo