Akkordeon Taste, Knopf oderGroßknopf: Welches System spielt ihr?

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ZAUBERBAER
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Diesen Thread möchte ich aus Interesse eröffnen, da es immer wieder eine Unmenge kontroverser Diskussionen gibt. Was für ein System (Taste, Knopf (C-, B-Griff), Großknopf) spielt ihr und warum habt ihr euch dafür entschieden, bzw. was haltet ihr für "vorteilhafter".

Mit meiner persönlichen Meinung möchte ich mich ersteinmal zurückhalten. Was ich jedoch schon öfters erlebt habe das das Tastenakkordeon eher einen Volksmusik-Touch hat und viele Zuschauer das Knopf-Akkordeon, obwohl der gleiche Ton ihm entspringt, eher "professioneller" sehen.
 
Eigenschaft
 
hallo.
Also ich spiele seit jeher ein Tasten-Akkordeon. Warum? Weil mein Lehrer mir, als ich angefangen habe, so eins in die Hand gedrückt hat.
Das mit dem "Volksmusiktouch" kann ich nicht bestätigen, da ich mit meinem wirklich jede Musik spiele.
Beim Knopf-Akkordeon sind die Knöpfe ja imho chromatisch angeordnet, wie beim MIII, also ja nicht zu abenteuerlich ;)
Aber da ich einfach mit Tasten aufgewachsen bin, will ich sie nicht missen (auch im Hinblick auf Klavier, Keyboard, etc. sind die Tasten ganz gut).
Allerdings muss ich sagen, dass diese Disskussion bisher völlig an mir vorbeigerauscht ist. Bei uns (im Orchester) hat es niemand gestört, wer was für ein Akkordeon hatte.
Meiner Meinung nach gilt hier, wie bei so vielen Sachen: Jedem das Seine. (was nicht heißt, dass man es nicht ausdisskutieren kann ;-)

Gruß,

Felix
 
die Diskussion ist seltsam, Volksmusik und Profi schließen sich in keinster Weise aus, als schönes Beispiel möchte ich Slavko Avsenik nennen, ein Profi durch und durch, der noch weit mehr auf dem Kasten (im wahrsten Sinne des Wortes) hatte, als er bei den Oberkrainern gespielt hat - mit einem Tastenakkordeon.
Genauso Hubert Deuringer, eingefleischter Grenzgänger von tiefster Volksmusik bis zum heftigsten Jazz, auch Tastenakkordeon.
ich hab mich mal lange zu diesem Thema mit einem Knopfakkordeonisten in der Freiburger Fußgängerzone unterhalten, dadurch, daß die gleichen Töne mehrfach vorkommen auf dem Griffbrett, kann man viel schneller spielen, weil die Wege wirklich drastisch kleiner werden, bzw. kann die Zeit nutzen, mehr aus den Tönen zu machen, als reine Technik, ebenfalls sind für kleinere Hände locker auch Griffe über die Oktav gut möglich.
Die wirklich guten Musette-Spieler, spielen fast alle Knopf, weil damit einfach "runder" und flüssiger gespielt werden kann.
 
jorginho schrieb:
Die wirklich guten Musette-Spieler, spielen fast alle Knopf, weil damit einfach "runder" und flüssiger gespielt werden kann.

Das bedeuted, dass die Wahl Taste oder Knopf, schon eine bestimmte Vorauswahl/Begünstigung in/für eine Musikrichtung, in diesem Fall Musette, ist?

Wie ist das mit anderen Musikrichtungen, Klezmer, Tango, Latein. usw. Ist das der Grund, warum manche Sachen auf Taste schwerer (oder auch leichter sind) sind.
 
vorauswahl würde ich doch für übertrieben halten! es gibt auf beiden systemen könner, die damit alles zuwege bringen.
ich denke mal die begünstigung ist nicht so sehr von der musikrichtung abhängig, ist wohl eher eine sache der herkunft bzw. tradition.
wie ich gehört habe, soll es mehr knopf-golas geben als solche mit tasten...?!! in frankreich sind auch schon in den unteren klassen die knopfinstrumente sehr verbreitet.
 
Um auf die ursprüngliche Frage zurück zukommen. Ich spiele Taste, einfach weil ich damit angefangen habe. Somit kann ich den Unterschied zw. Taste und Knopf nicht beurteilen. Allerdings habe ich beim Umstieg, von einem billigen Instrument auf ein hochwertiges Instrument, sehr deutlich den Unterschied zwischen einer Plastiktaste und einer Holztaste gemerkt. Dazwischen liegen einfach Welten. Insofern glaube ich, für einen Spieler ist in erster Linie die Qualität des Tastaturmechanik entscheidend.
 
Hallo,

ich habe ebenfalls PianoAkk mit Standardbass gelernt und später zusätzlich einige Jahre Klavier/Cembalo gespielt. Trotzdem war der Umstieg auf das Knopfakk im nicht mehr ganz jugendlichen Alter von ca.30 Jahren eine Offenbarung für mich! Ich habe im Selbststudium auf B-Griff mit Standardbass begonnen und bin nach einem weitern Jahr auf C-Griff und MIII umgestiegen. Leider muss ich auch nach über 10 Jahren immer wieder feststellen, dass ich beim "vom Blatt spielen" auf dem KnopfAkk noch nicht so souverän bin wie auf dem PianoAkk. Trotzdem habe ich den Umstieg auf KnopfAkk keinen Tag bereut!

Grüsse…. Peter
 
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Hallo, als neuer im Forum habe ich eine Frage, die mich nicht los läßt. Als ich vor 18 Monaten das Keyboard zurück stellte weil sich mein Interesse einem Excelsior Akkordeon zu gewand hat, da wuste ich noch zu wenig über Piano und Knopf Akkordeon. Da ich von dem Klang des Bajan Akkordeon begeistert bin und mir es so vorkommt als ob die Knopf Anordnung einige Vorteile hätte, so läst mich der Gedanke umzulernen nicht mehr los. Mein Problem ist folgendes, mein Alter 58 Jahre, jetzt wo die Finger anfangen das laufen zu lernen müßte ich wohl von vorne anfangen. Macht das Sinn ? Bajan gibt es auch auf Taste. Über gut gemeinten Rat, würde ich mich freuen.
 
Vielen Dank Achim. Zum Glück konnte ich mit Akkordeon-Spielern sprechen, die diesen Versuch auch unternommen haben. Die meisten haben die Knopf wieder verkauft. Ich denke, das, wenn man jung genug und am besten mit den Tasten noch wenig Kontakt hatte, der einstieg mit Knopf ideal ist. Meine Zeit werde ich in die Erweiterung meiner Fähigkeiten auf Taste einsetzen und mir später einmal eine Morino Bayan anhören.

Gruß Günter
 
mhhh als anmerkung nur: ich habe vorher ca. 13 Jahre Taste gespielt ... muss aber auch gestehen das ich immer noch nicht so fit wie auf taste bin! ...
 
Hallo zusammen

Hab mir heute überlegt, dass es gut wäre, wenn ich doch mal versuchen würde, von der Piano-Tastatur auf Knopf-Tastatur (C-Griff) umzustellen. Ich bin immer wieder von Knopf-Akkordeon-Spielern auf das „simple“ System des Knopf-Systems hingewiesen worden.

Mal was Neues lernen schadet ja sicher nichts.

Bereits habe ich das C-Griff-System studiert, und muss sagen, dass dieses System vieles vereinfachen würde.

Ich spiele am liebsten Blues und Jazz wobei die Melodie abwechselnd mit Akkord-Einwürfen (rechte Hand) gespickt ist. Entsprechend möchte ich auch die Umschulung gestallten.

Gerne würde ich mich durch Selbststudium auf dieses Knopf-System umschulen.

Ich spiele normalerweise zu 80% nach Gehör, gestützt auf die Akkord-Symbole (kann aber auch nach Noten spielen).

Meine Frage: Gibt es Literatur/Übungsbücher, welche mich bei meinem Vorhaben unterstützen können. Ich möchte auf alle Fälle verhindern, dass ich irgendwelche falschen Fingersätze lerne. Aber auf langweilige „Rum-tä-tä“-Übungsbücher kann ich verzichten.

Beim weiteren Durchstöbern des Akkordeon-Forums bin ich nach dem Schreiben der obigen Zeilen auf folgendes Buch gestossen:

Komponist/Autor Moser, Elsbeth
Titel Das Knopfakkordeon C-Griff
Untertitel Ein systematischer Weg

Inhalt

Vorwort: Ein Lehrweg auf dem Knopfakkordeon C-Griff
Kapitel 1: Die Richtungsproblematik
Kapitel 2: Die Intervalle auf der Vertikale
Kapitel 3: Die Wurfübung vertikal
Kapitel 4: Die Chromatik
Kapitel 5: Vier andere Intervalle, die sich vom Zentrum eine
Kapitel 6: Die fünf verbleibenden Intervalle
Kapitel 7: Das Studium aller Intervalle auf dem indirekten W
Kapitel 8: Die chromatischen Veränderungen am bisherigen int
Kapitel 9: Die Akkorde und ihre Struktur
Kapitel 10: Grundfingersätze der Dur-Tonleitern
Kapitel 11: Fünftonräume in Dur
Kapitel 12: Fünftonräume in Moll
Kapitel 13: Fazit: Erkennen, Denken, Tun
Schlußwort

Ich denke, da lohnt es sich vermutlich mal reinzuschauen.


Gruss

Urs
 
kurz gesagt, wenn Elsbeth Moser draufsteht ist auch Qualität drin(-:
 
ich kenn die frau zwar nicht aber was ich so von ihr gehört hab..naja....macht mir nen unsympathischen eindruck^^
 
ich kenn die frau zwar nicht aber was ich so von ihr gehört hab..naja....macht mir nen unsympathischen eindruck^^
eventuell ist das ein Problem der subjektiven Wahrnehmung - aber ich hatte auch einen hoch unsympathischen Lehrer (richtiger Stinkstiefel + alter Militarist), aber er war ein genialer Lehrer und Pädagoge, der sehr systematisch und didaktisch den Lernstoff rübergebracht hat, der alles, aber auch alles vorspielen, erklären, begründen konnte - privat war er aber genauso ein geniales Arschloch...!

Ich habe unheimlich viel und sehr schnell bei ihm gelernt - vergleichbare Schüler haben das halbe Pensum geschafft, ... und heiraten wollte ich ihn eh nie...:D
 
Frau Moser ist ja noch an der HMT in Hannover angestellt. Ich finde das Buch gut geeignet, da es die gesamte Systematik hervorragend erklärt und der theoretische Hintergrund nicht zu kurz kommt. Wobei es wirklich recht trocken ist.
 
In der Zwischenzeit habe ich das Buch von Elsbeth Moser bekommen, von vorne bis hinten überflogen und teilweise näher studiert. Auch habe ich andere Literatur angeschaut und Tipps aus dem Internet geholt. Was mir aber aufgefallen ist: Jeder Autor / Lehrer schlägt andere / unterschiedliche Grundfingersätze für das Spielen der verschiedenen Skalen vor. Was ist nun das Beste für mich? Kommt es drauf an, welche Art von Musik man zu spielen gedenkt? Man will ja nicht Mechanismen einüben, die sich im Nachhinein als unzweckmässig herausstellen.

Gibt es sonst noch Schulungsbücher, die für's Selbststudium vorgeschlagen werden können?

Gruss

Urs
 
Hallo Peter!
Könntest du begründen, wieso du den Wechsel von Taste auf Knopf gut findest. Welche Vorteile haben sich für dich daraus ergeben?

Mich interessiert das Thema auch. Ich spiele nur Taste, aber das auch nur, weil ich halt zufällig damit begonnen habe und nie die Frage bestand.
Rein vom Prinzip her finde ich allerdings ein Reines Knopfinstrument (auf der linken Seite haben wir ja auch alle miteinander Knöpfe!) schon reizvoll.

Ich frage mich welche objektiven Vor oder Nachteile der Knopfdiskant gegenüber dem Tastensikant bietet (mal von M II/ MIII ganz unabhängig!)

Ich stelle mir folgendes Vorteile für Knopf vor:
- größerer Tonumfang
- durch Chromatik runderes Durchlaufen schneller Passagen (wobei ich bei guten Piano- Spielern da nix Unrundes auch bei chromatischen Läufen entdechen kann.)
- Kompatibilität zumindest der rechten Hand mit anderen Tasteninstrumenten
- .. hmm mehr fällt mir nicht theoretisch ein

Nachteile von Knopf:
- höheres Gewicht wegen des Tonumfanges
- schwierigeres Erlernen, wenn man Pianotastatur (auch vom Klavier/ Keybord etc gewohnt ist) (?)
- evetl ist der Abgreifen mancher Akkorde schwieriger (???)

Also haut rein, die Erfahrung damit haben :)

Viele Grüße!
 
Ich stelle mir folgendes Vorteile für Knopf vor:
- größerer Tonumfang
- durch Chromatik runderes Durchlaufen schneller Passagen (wobei ich bei guten Piano- Spielern da nix Unrundes auch bei chromatischen Läufen entdechen kann.)
- Kompatibilität zumindest der rechten Hand mit anderen Tasteninstrumenten
- .. hmm mehr fällt mir nicht theoretisch ein

Nachteile von Knopf:
- höheres Gewicht wegen des Tonumfanges
- schwierigeres Erlernen, wenn man Pianotastatur (auch vom Klavier/ Keybord etc gewohnt ist) (?)
- evetl ist der Abgreifen mancher Akkorde schwieriger (???)

Objektiv gesehen muss man sagen, dass eigentich nichts für die Pianotastatur beim Akkordeon spricht. Die Pianotastatur beim Akkordeon ist eine Entwicklung aus der Zeit, als das Akkordeon gerade populär wurde und anderen Instrumenten mächtig Konkurrenz machte. Insbesondere wurde damals argwöhnisch betrachtet, dass man mit dem Akkordeon "ein ganzes Orchester" ersetzen konnte, da es mehr oder weniger Rhythmus, Bass, Melodie und Akkordbegleitung in einem Instrument bot. Um nun den zahlreichen Pianisten, die mit den neuen Möglichkeiten dieses Instrumentes liebäugelten, den Umstieg so leicht wie möglich zu machen, wurden Instrumente mit Pianotastatur gebaut. Allerdings hat sich dann diese Pianotastatur in weiten Bereichen durchgesetzt.

Vorteile - außer die genannte Erleichterung beim Umstieg vom Klavier zum Akkordeon bietet sie keine. Nachteile dagegen einige: Das Akkordeon wird schnell relativ hoch. Konzertinstrumente haben häufig 45 Pianotasten. Für Menschen die jetzt 1,75 m groß sind oder kleiner geht das Instrument dann schnell bis zur Unterlippe und wird dadurch schlecht spielbar. Außerdem bekommt man mit dem Pianoakkordeon niemals den Tonumfang eines Knopfakkordeons hin, da hier einfach viel mehr Tasten auf kleinerem Raum untergebracht werden können.

Durch die Anordnung der Knöpfe ist das Knopfakkordeon wesentlich ergonomischer zu spielen als das Pianoakkordeon. Die Töne liegen relativ dicht nebeneinander, so dass sich schwierige, schnelle Läufe oder Griffe von weit auseinanderliegenden Tönen leichter realisieren lassen. Unterstützt wird das noch durch die 2 Hilfsreihen, die man beim Knopfakkordeon hat (Wiederholung von Reihe 1 und 2).

Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass auf dem Knopfakkordeon jede Tonart gleich gegriffen werden kann. Wenn ich also eine C-Dur Tonleiter auf dem Knopfakkordeon spielen kann, dann kann ich mit den gleichen Griffen auch eine F- oder B-Dur Tonleiter spielen. Gleiches gilt auch für das Greifen der Akkorde.

Eigentlich bietet das Knopfakkordeon also nur Vorteile. Wenn ich es heute zu entscheiden hätte, würde ich von Anfang an Knopfakkordeon lernen. Der Aufwand jetzt umzulernen, erscheint mir aber zu groß. Zumal ich glaube, dass ich das auf dem Knopfakkordeon nie so gut hinbekäme wie auf dem Piano.



Gruss, senseo
 
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Hallo Akkordonexperten,

hat ein Konopfakkordeon den vollen Tonumfang oder gibt es pro Reihe immer nur eine Tonart?
 

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