Also erstmal vorweg... ich bin durchaus SOAD - Fan, obwohl ich auch nicht jeden Song und jeden Text 100%ig mag. Mich PERSÖNLICH (ACHTUNG PERSÖNLICHE MEINUNG !!! muss man ja hier dazu schreiben) haben sie von anfang an emotional berührt. Der Eindruck auf mich ist, dass sie es schaffen "wütende" Musik zu machen ohne dabei gewaltätig oder agressiv zu werden, wie gesagt, persönliche Ansicht.
Gerade BYOB wurde ja wegen seines Textes angesprochen und lässt durchaus verschiedene Interpretationen zu. Hier mal meine...
Wenn ich den Song höre hab ich Bilder aus den Irakkriegen (ich würde das nicht immer unbedingt alles auf den 2ten beziehen) im Kopf in denen Soldaten in Panzern durch zerstörte Städte fahren und dabei über die Bordanlage "The roof is on fire" hören. Diese Aufnahmen samt dazugehörigen Interviews gibt es... ausschnittsweise auch zu sehen in Fahrenheit 9/11. Desweiteren sehe ich den "party" Aspekt des Songs als Anspielung auf die mediale Präsenz und Vermarktung des Krieges, besonders wieder auf den ersten bezogen. (Es gibt ja schließlich schon Computerspiele die diesen Krieg zum Inhalt haben)
"Why don't Presidents fight the war": ist für mich eher eine Anspielung darauf, dass sich Bush vor dem Wehrdienst gedrückt hat und nicht, dass er selber mitkämpfen soll. Ausserdem glaube ich auch, dass sie damit darauf anspielen wollen, wie viele Söhne und Töcher aus (einfluss-)reichem Hause um die Einberufung in den Irakkrieg herumgekommen sind, obwohl sie Berufssoldaten sind...
"Barbarisms by barbaras": Krieg ist barbarisch, Krieger sind Barbaren ... ist für mich eher ein Statement zum Pazifismus.
Ach so... und es ist in Amerika übrigens immer noch nicht so populär wie in Europa sich offen gegen das System zu stellen, da kann man immer noch ganz leicht Absagen für seine Tourneen bekommen. Ab und an klingt ja auch immer wieder der Vorwurf an, dass Bands, die kommerziellen Erfolg haben, immer gleich ihre Ideale verkaufen... mal ganz davon abgesehen, dass das natürlich auch passieren kann, haben sie theoretisch durch den Erfolg die Möglichkeit gleich viel mehr Leute zu erreichen. Nehmen wir mal unser aller Lieblingskind Medalliga... die könnten doch theoretisch fast alles machen und jedes politische Statement auf ihrem nächsten Album loslassen das sie möchten. Es fände Beachtung und sie bräuchten sich nicht darum kümmern ob es irgendwie die Verkaufszahlen beeinflusst, diese Freiheit/Verantwortung haben sie durch den gewaltigen kommerziellen Erfolg ihrer Musik bekommen. Was sie daraus machen ist dann natürlich ihre Sache. Das ist natürlich nur fiktiv und es wird wohl in der heutigen Zeit kaum noch Bands geben die diesen "unsterblichkeits"-Status erreichen. Aber ich glaube nicht, dass SOAD ihren system-/gesellschaftskritischen Stil aus Vertragsgründen ausleben, sondern dass sie eher gemerkt haben, dass es Leute gibt die ihnen zuhören. Ob das nun irgendwann zu viel wird und vielleicht die "unbeschwerte - Lockerheit" (blöde formuliert, sorry) mit bestimmten Themen umzugehen, verloren geht, weil sie vielleicht auch ihrem eigenen Anspruch irgendwann nicht mehr genügen, sei mal dahingestellt und bleibt abzuwarten.
Ob man sie dann noch musikalisch mag ist was anderes, mir gefällts jedenfalls, aber Meinungen sind ja bekanntlich wie Ar***löcher ...
@Whych: irgendwie musste ich auch oft beim Hören an Michael Moore denken