@Reinhardt: schaut schick aus - obwohl ich eigentlich kein Fan von HSS Strats bin ;-)
so - und nachdem ich am Wochenende mich ordentlich ins Zeug gehaut hab, will ich Euch mal von meiner Aktion "Neuverkabelung Standard Strat" erzählen.
Vorab: eigentlich wollte ich, so wie
@Don Joe dutzende Photos dazuhängen, hab am Anfang auch welche gemacht, weil ich mir so besser merken kann wo welches Kabel war - und als ich dann fertig war, hab ich die Gitarre zugeschraubt, Saiten drauf - und dann ist mir eingefallen, dass ich das Endergebnis gar nicht dokumentiert hab.
Kurz zur Vorgeschichte:
ich hab in die MiM Standard Stratocaster bereits kurz nach dem Kauf Custom Shop Pickups eingebaut (CS 69 - die passen so gut zu mir, weil sie mein Initialen und mein Geburtsjahr haben
) und mit dem Göldo Shielding Set das E-Fach ausgekleidet. Das Set hat selbstklebende Kupferfolie, die sich brauchbar verarbeiten lässt. Unters Pickguard hab ich das
Fender Shield Pickguard geschraubt - ist zwar für Vintage Pickguards mit nur 8 Schrauben zur Befestigung, die fehlenden Löcher lassen sich aber leicht nachstanzen - ist ja nur dünnes Blech.
Das aktuelle Projekt:
da ich beim Löten maximal ein besser Dilettant bin und die Gitarre nach wie vor gebrummt hab, hab ich beschlossen alle Verbindungen neu zu verlöten. Als Vorlage hab ich die Verkabelung von der Guitarnuts Seite "Shielding A Strat" genommen - vor allem werden da die Massekabel nicht an den Volumepoti gelötet, sondern zu einer eigenen Sternmasse geführt und es gibt keine Masseverbindung zwischen den Tonepots.
Dank
@Reinhardt s Anregung hab ich mir den Göldo 500k Poti fürs Volume gekauft und zwei Fender NoLoad Potis für die Tonepotis. Und, ich will ja nicht nachstehen, die Raw Vintage Springs fürs Tremolo.
Also, hab ich mich am Samstag hingesetzt, ein paar mal tief durchgeatmet und alles schön neu verkabelt. Ganz toll ist wirklich der Göldo Poti, der lässt sich super einfach löten, während ich mit den beiden anderen zeitweise etwas gekämpft hab. Die Sternmasse der Pickups und der Tonepotis geht an einen normalen Ringkabelschuh, schön mit Schrumpfschlauch isoliert, dazu ein isoliertes Kabel zur Klinkenbuchse.
Meine Ungeduld hab ich dabei in Zaum gehalten, drum war ich erst so gegen 1h nachts fertig.
Anschliessend hab ich die Vintage Federn aufs Tremolo getan - der Vergleich macht einen sicher, die sind deutlich weicher als die original Fender Federn - obwohl ich mit meinem Tremolo nicht unglücklich war.
Zum Schluss hab ich nach dem Saiten aufziehen das schwebende Tremolo wieder eingestellt, die Saitenhöhe für mich angenehm eingestellt und - das war wichtig - die Oktavreinheit nachjustiert. Vor allem die Bassaiten waren da etwas daneben.
Fazit: der Wow Effekt ist eingetreten.
Zum einen ist die Gitarre noch etwas leiser bei den Nebengeräuschen geworden - vor allem weil ich beim Schirm geschaut hab, ob der auch vollständig leitend ist (war er nicht). Es kann durchaus sein, dass einige der folgenden Effekte eher von mir so empfunden werden als wirklich so stark vorhanden sind:
Der
Output der Gitarre scheint stärker, lauter zu sein. Hätte zwar gesagt, dass ein 500k Poti sich vor allem im Bereich der Höhen auswirkt, aber zumindest bilde ich mir das ein.
Der
Volumepoti lässt sich, dank des Treble Bleed Kondensators, fein justieren. Ich kann jetzt erstmals schön einstellen, dass ich ohne Höhen- und starke Lautstärkeverluste auch im Crunchkanal durch zurückdrehen fast clean spielen kann. Ich seh schon, da werde ich mich einiges umgewöhnen müssen, dann muss ich nicht so oft Kanal wechseln.
Die
Noload Tonepotis sind relativ schwergängig, da sie aber - zumindest sollten sie das - voll aufgedreht keinen Einfluss auf das Signal haben, scheint es mir eine Nuance höhenreicher zu sein. Auch hier eine absolute Verbesserung.
Saitenlage: endlich einmal ordentlich eingestellt - das war im Endeffekt weniger Spielerei als ich dachte, jetzt geht die Krümmung schön mit dem Hals mit, die Madenschrauben liegen schön auf der Tremoloplatte auf und Oktavreinheit war auch gut einzustellen.
Tremolo: tja, die Vintage Federn sind ein Wahnsinn! Mit denen muss man ja fast neu tremolieren lernen, die Reaktion ist schon deutlich anders als mit den härteren original Federn. Obwohl jetzt alle 5 drin sind.
Sustain: es ist eine Strat, die ist nicht gerade für ihr weltbewegendes Sustain bekannt. Aber das ist viel, viel besser geworden. Ich nehme an es ist die Kombination aus perfekt eingestellten Saitenreitern und Tremolo. Das wären die Änderungen die meiner Meinung nach da am meisten Einfluss haben.
Alles in allem bin ich jetzt überglücklich mit der Gitarre, sie spielt sich noch besser als vorher und auch trocken - also ohne Verstärker - ist der Klang jetzt schöner. Wobei ich den immer schon sehr geliebt habe. Es war jetzt nicht die mega Modifikation, das Vibrato ist noch immer das originale und Sattel oder ähnliches trau ich mich ehrlich nicht angreifen - sehe auch keine Notwendigkeit, wenn alles gut funktioniert. Und sollte mal ein neuer Sattel oder Arbeit an den Bünden notwendig sein - werde ich gerne das Geld investieren und die Gitarre zum Gitarrenbauer tragen, denn über solche Arbeiten trau ich mich - noch - nicht drüber.