ich muss mich jetzt mal ein wenig auslassen...
Beim Songwriting gibt es viele "richtige" Entscheidungen, aber auch viele falsche. Ich kann da zwar im großen und ganzen zustimmen, letztendlich bleibt es aber immernoch die entscheidung des Verfassers was er damit machen will und meine Meinung ist eigentlich völlig überflüssig. Ich bin sogar der Meinung, je mehr man auf die Meinung anderer nichts gibt, desto besser werden die Songs, weil ich mir so die größt mögliche Freiheit halte. Bleibt die Frage was ist eine Meinung überhaupt wert? Was sind Meinungen?
Manche Punkte sind halt wirklich offensichtlich, andere starke Geschmacksfrage. Was haben mich schon für Leute kritisiert... die dann herablassend ankamen, als wüssten sie wirklich alles besser, selbst aber wirklich schlechte Songs schreiben - schlecht weil halt fundamentale Dinge wie Rhytmus, Takt oder Gesangs einfach überhaupt nicht stimmten.
Meinungen zu Musik sind halt oft nicht sonderlich viel wert. Sie verändern sich wie das Wetter. Die Trennung zwischen dem was gut und was schlecht, was Geschmack und was nicht bewegt sich oft auf einem sehr dünnem Seil, ausgenommen der Fundamentalen Dinge (wobei es selbst dort Beispiele gibt, die das Gegenteil beweißen, man höre nur die absichtlich verstimmten Instrumente in manchen N.I.N Songs an und absichtlich zerstörten Takte und Strukturen)
Es ist eine verzerrte Sicht überhaupt nach Kritik zu fragen. Man darf es nicht zu ernst nehmen, es sind die Emotionen die der Hörer gerade hat, wenn er deinen Song hört. Die Plattform macht einen Wahnsinnigen Unterschied, ebenso, ob mich die Person kennt.
Zusätzlich kommt ein ganz anderes Problem hinzu: Die herangehensweise an die Songs, wenn man sie analystisch und nicht intuitiv hört. Es macht einen Unterschied, ob du einen Song "nebenbei" im Radio, oder im Auto hörst, oder ob du ihn bewusst als selbsternannter oder gefragter Kritiker anhörst.
Wie oft hat jeder von euch einen Song gehört, wo er zuerst mal sagte "Hm, schlecht, total billiger Aufbau, Stimme mag ich nicht, komische Musik" - Wir gehen jetzt davon aus, dass die fundamentalen Dinge stimmen....dann nach einem unbestimmten Zeitpunkt, das können Stunden, Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre sein, hört ihr den Song wieder, oder er kommt euch völlig unangekündigt wieder in euer Bewusstsein und ihr wisst gar nicht genau wieso. Das ist MUSIK! Musik fragt nicht ob sie sich gut anhört, Musik kommt einfach zu dir, wann sie will, wie sie will. Und dann plötzlich flasht euch der Song voll und ihr scheißt drauf ob das nun Robbi Williams ist, Katy Perry oder Colour Haze, denn im Endeffekt geht es um die Emotion die dann im Augenblick stimmt. Und darum geht es und um nichs anderes. Und der einzige Grund dafür, dass der heutige Mainstream so langweilig ist, ist ein einfacher: Es werden so viele nichtssagende Songs geschrieben, dass die Leute die nach etwas "neuem" suchen nichts finden, aber das ist eine andere Geschichte. Immer weniger trauen sich etwas, alle haben das Gefühl, alles war schon da. Und deswegen sind wir auch in diesem Forum und sollten uns unterstützen wo es nur geht. Und ich muss sagen, wann immer ich hier von den Leuten was gehört habe, war es niemals enttäschend, sondern immer interessant und eigen.
Man hört also die Songs weniger intuitiv, sondern nimmt alles so grausam auseinander und dabei geht das eigentlich Wesentliche und oft auch die "Seele" verloren. Seht mich als Exzentirker, aber ich hasse auch diese Leute, die ewig an einem Bild herumreden, oder ein Gedicht so lange herumdeuten, bis man wirklich alle Facetten und ungereimtheiten entdeckt hat...man kann so gesehen, gar nicht gut genug sein. Irgendjemand hat immer was zu meckern. Es entscheidet wirklich nur, ob ich mit der Musik irgendjemanden Emotional berühre, ob der Song das gleich tut, oder später ist eine andere Frage.
Ich hab oft genug erlebt, wie jemand meine Musik erst scheiße fand und dann nach einer Weile zu mir kam und meinte, hey, ich find das eine Lied voll geil, mich hats voll erwischt, auch die Gitarre an der einen Stelle, blabla - wo ich früher noch das komplette Gegenteil zu hören bekommen habe wie "Nee, finds langweilig und die Gitarre nervt." - es hat eine Zeit gedauert, bis ich mir dieses Bild erschaffen habe, das meiner Wahrheit über Musik entspricht, die vor allem durch mein Soziologie Studium beeinflusst wurde. Nur mit dem Unterschied, dass der Hörer es einmal analytisch und einmal zufällig gehört hat, bei nem Freund aus dem Proberaum. Na, klingelts?
Meine bescheidene Meinung dazu