Be.eM
HCA Steinberger
- Zuletzt hier
- 05.11.24
- Registriert
- 07.05.08
- Beiträge
- 3.588
- Kekse
- 43.208
Wecken wir ihn mal wieder, den Thread, bevor er auf die dritte Seite wandert
Wie vielleicht der ein oder andere mitgekriegt hat (ja, Tom, du auf jeden Fall ), habe ich über längere Zeit eine alte, abgeschrabbelte und günstige Steinberger GM gesucht, um den Body abzuschleifen und diesen meiner Tochter zum Bemalen zu geben. Im Mai war's dann soweit, ich habe eine solche auf Ebay gesehen, auch noch hier in Deutschland, und gleich mitgeboten. Das TransTrem hatte einen Defekt, und der Body war selbstlackiert. Witzigerweise stammte die von unserem (selten anwesenden) Forumsmitglied Didi, der hier auch schon im Thread gepostet hat. Jedenfalls habe ich die Auktion gewonnen, seitdem lag die Gitarre hier herum. So sahen die Bilder von der Auktion aus:
Letzte Woche habe ich mich dann mal hingesetzt, um den schwarzen Lack mit Abbeizer zu entfernen. Der war recht ungleichmäßig aufgetragen, teilweise matt, teilweise glänzende Stellen, und insgesamt recht dick. Meine Erwartung war, darunter einen ab- oder zumindest angeschliffenen Body zu finden. Dass der irgendwie mal rot war, könnte man an einigen Stellen (z.B. Halstasche) erahnen. Also ging ich mal davon aus, dass es sich um eine relativ schmucklose rote GM ohne irgendwelche besonderen Deckeneigenschaften handelt, denn wer würde so etwas schon schwarz lackieren. Dachte ich. Nachdem ich den Abbeizer dick aufgetragen und lange genug gewartet hatte, griff ich mir Spachtel und Auto-Fliegenschwamm und begann, die schwarze Pampe abzutragen… zuerst kam nur weiteres Schwarz zum Vorschein… aber dann, am Ende sah es erst mal so aus:
Hätte ich geahnt, dass darunter ein eigentlich komplett unberührtes Finish steckt, hätte ich natürlich nicht den Fliegenschwamm benutzt (der für die jetzt sichtbaren Kratzer verantwortlich war), sondern z.B. eine Wurzelbürste. Das war ein geflammtes Top in einer Farbe, die ich noch nie gesehen hatte. Nach dem Auskratzen der Pickup-Fräsungen (wobei auch der eingeklebte Moosgummi herausfiel), kam ein Hinweis auf das Finish, was für Steinberger eigentlich völlig untypisch ist, zumindest bei den Serienmodellen gibt es das nicht:
Da steht "Black (BLK) Cherry", und so ein Finish ist nie in irgendeiner Liste, einem Katalog oder sonstwo aufgetaucht. Muss also definitiv ein Custom Finish oder sowas sein. Ich habe die Gitarre dann gleich zum Gitarrenbauer gebracht (wieder: Stefan Zirnbauer), der meinte, die Kratzer kriegt er mit leichtem Anschleifen und Polieren wieder weg, da sie ja glücklicherweise nicht tief waren. Ende letzter Woche hingeschickt, heute abgeholt, und so sieht der Body jetzt aus:
Ein Traum, und ich freue mich schon, sie jetzt wieder vollständig zusammenzubauen. Mit den "richtigen" Pickups und allem, was dazugehört. Und außerdem werde ich mal nachforschen, ob sich irgendjemand vom Music Yo-Steinberger-Team an diese Gitarre erinnern kann. Bin gespannt. Nur für meine Tochter muss ich jetzt wieder einen neuen Body suchen. Am besten einen abgeschabten, schwarz überlackierten…
Edit: Strike!!!!!!!!
Diese Antwort habe ich gerade von Alan Shipston erhalten, damals Steinberger-Verantwortlicher bei Music Yo:
Der Hals weist auch tatsächlich die tiefschwarzrote Lackierung auf, die er hier beschreibt. Und danach erwähnt er nochmal meine "Curly Redwood"-GM. So wie's aussieht, steckt die andere Hälfte des Holzes in einer Custom-Gitarre von Carlos Santana:
Ist also mein dritter nachweislicher Prototyp aus dieser Zeit
Grüße,
Bernd
Wie vielleicht der ein oder andere mitgekriegt hat (ja, Tom, du auf jeden Fall ), habe ich über längere Zeit eine alte, abgeschrabbelte und günstige Steinberger GM gesucht, um den Body abzuschleifen und diesen meiner Tochter zum Bemalen zu geben. Im Mai war's dann soweit, ich habe eine solche auf Ebay gesehen, auch noch hier in Deutschland, und gleich mitgeboten. Das TransTrem hatte einen Defekt, und der Body war selbstlackiert. Witzigerweise stammte die von unserem (selten anwesenden) Forumsmitglied Didi, der hier auch schon im Thread gepostet hat. Jedenfalls habe ich die Auktion gewonnen, seitdem lag die Gitarre hier herum. So sahen die Bilder von der Auktion aus:
Letzte Woche habe ich mich dann mal hingesetzt, um den schwarzen Lack mit Abbeizer zu entfernen. Der war recht ungleichmäßig aufgetragen, teilweise matt, teilweise glänzende Stellen, und insgesamt recht dick. Meine Erwartung war, darunter einen ab- oder zumindest angeschliffenen Body zu finden. Dass der irgendwie mal rot war, könnte man an einigen Stellen (z.B. Halstasche) erahnen. Also ging ich mal davon aus, dass es sich um eine relativ schmucklose rote GM ohne irgendwelche besonderen Deckeneigenschaften handelt, denn wer würde so etwas schon schwarz lackieren. Dachte ich. Nachdem ich den Abbeizer dick aufgetragen und lange genug gewartet hatte, griff ich mir Spachtel und Auto-Fliegenschwamm und begann, die schwarze Pampe abzutragen… zuerst kam nur weiteres Schwarz zum Vorschein… aber dann, am Ende sah es erst mal so aus:
Hätte ich geahnt, dass darunter ein eigentlich komplett unberührtes Finish steckt, hätte ich natürlich nicht den Fliegenschwamm benutzt (der für die jetzt sichtbaren Kratzer verantwortlich war), sondern z.B. eine Wurzelbürste. Das war ein geflammtes Top in einer Farbe, die ich noch nie gesehen hatte. Nach dem Auskratzen der Pickup-Fräsungen (wobei auch der eingeklebte Moosgummi herausfiel), kam ein Hinweis auf das Finish, was für Steinberger eigentlich völlig untypisch ist, zumindest bei den Serienmodellen gibt es das nicht:
Da steht "Black (BLK) Cherry", und so ein Finish ist nie in irgendeiner Liste, einem Katalog oder sonstwo aufgetaucht. Muss also definitiv ein Custom Finish oder sowas sein. Ich habe die Gitarre dann gleich zum Gitarrenbauer gebracht (wieder: Stefan Zirnbauer), der meinte, die Kratzer kriegt er mit leichtem Anschleifen und Polieren wieder weg, da sie ja glücklicherweise nicht tief waren. Ende letzter Woche hingeschickt, heute abgeholt, und so sieht der Body jetzt aus:
Ein Traum, und ich freue mich schon, sie jetzt wieder vollständig zusammenzubauen. Mit den "richtigen" Pickups und allem, was dazugehört. Und außerdem werde ich mal nachforschen, ob sich irgendjemand vom Music Yo-Steinberger-Team an diese Gitarre erinnern kann. Bin gespannt. Nur für meine Tochter muss ich jetzt wieder einen neuen Body suchen. Am besten einen abgeschabten, schwarz überlackierten…
Edit: Strike!!!!!!!!
Diese Antwort habe ich gerade von Alan Shipston erhalten, damals Steinberger-Verantwortlicher bei Music Yo:
Bernd
Nice to hear from you again.
I'm fairly certain that I worked on this particular guitar. Around 2006-07 I was looking for additional colors to bring into the line. We tried some exotic wood models and some paint experiments to see what would work and what wouldn't. I believe that Pat Wilkins (www.wilkinsguitarfinishes.com) painted this GM4 as he is possibly the one who invented the black cherry finish. He may have originally painted it for the Schector line and during conversations with him, he offered it up as a possible finish that I was looking for. I also had him paint the neck a deep red/black to match the finish. The neck was probably an old stock neck that had a finish issue and would have been chosen for a repaint based on that info. …
Der Hals weist auch tatsächlich die tiefschwarzrote Lackierung auf, die er hier beschreibt. Und danach erwähnt er nochmal meine "Curly Redwood"-GM. So wie's aussieht, steckt die andere Hälfte des Holzes in einer Custom-Gitarre von Carlos Santana:
Pat also did a double strawberry finish (which I currently own) and a catalyzed top coat over bubinga. He did all the finishes for the exotic wood series that I was experimenting with at the time. Those included a curly redwood which was split from a 100 year old log. Half the wood went to us, the other half was used to make a custom guitar for Carlos Santana. Mark Platin cut some GM bodies for me using burlwood , a laurel wood or pepperwood ( I own both those models) and Pat also did the finish work on those.
Your GM4 would have been sold at an Epiphone company yardsale, since any prototype would not be made available for public resale, except through the yardsale.
Ist also mein dritter nachweislicher Prototyp aus dieser Zeit
Grüße,
Bernd
Zuletzt bearbeitet: