Hallo Freunde der kopflosen Gitarren,
ich möchte mal kurz zu meiner neuen Anschaffung berichten, vielleicht ist es ja für den ein oder anderen interessant. Ich war auf der Suche nach einer passenden 7-Saiter. Eigentlich habe ich immer auf eine Strandberg Boden Prog geschielt, aber mir gefällt die Entwicklung der Modelle nicht so ganz. Die Gitarren werden immer teurer, während mir die Wechsel der PUs und Optik weniger zusagt, als zu dem Zeitpunkt, als ich das erste mal auf die Gitarren gestoßen bin. Entsprechend habe ich umgeschaut und bin zufällig auf XTN-Guitars von Chris Eckstein aus dem Ländle gestoßen. Es gibt bisher nur wenige Infos im Netz, aber mir haben die extremeren Formen so gut gefallen, dass ich eine haben "musste".
Der Kontakt war wirklich sehr angenehm, er nimmt sich da viel Zeit seine Sachen zu erklären und es gibt viele Möglichkeiten. Man kann zwischen typischen Holzsorten wählen, aber es wird auch gern recyceltes Holz verwendet. Die Gitarren werden nach meiner Kentnnis größtenteils per Hand gefertigt, aber bei einzelnen Punkten wie den Inlays auch die CNC Fräse eingesetzt. Optisch gibt es auch ein paar exotische Varianten wie Shou Sugi Ban...also Holz anflammen und das Brandmuster mit Epoxidharz füllen.
Das ist das Modell "Hägglmoo", eine Mischung aus X und V-Form. Auch wenn das Teil ein ganz schönes Biest ist, ist es durch die Arm-Konturen und das untere Horn für mich recht ergonomisch, mindestens im Vergleich zu normalen extremen Formen. V-Gitarren neigen ja auch sonst gern mal zur Kopflastigkeit...hier offensichtlich nicht. Der Hals ist mit fünf Schrauben befestigt und am Übergang ist auch nochmal etwas von der Dicke weggenommen, sodass man super leicht an die die hohen Bünde kommt. Die Holzmaserungen sind mit fluoreszierenden Pigmenten gefüllt, wie auch das Inlay und die Sidedots (ein schickes Bild habe ich leider gerade nicht perat). Das Holz ist gebeizt und anschließend mit Öl versiegelt.
Die Gitarre hat gefächerte Edelstahl-Bünde (27 auzf 25,5) und einen 20er Radius. Fixed Bridges und Klemmsattel werden selbst angefertigt, in meinem Fall ist das Vibrato von T4M. Bisher macht es auf mich einen tollen EIndruck. Es ist sehr stimmstabil und die Mechaniken sind bisher deutlich leichtgänger als meine ABM-Mechaniken. Den Einstell-Komfort eines Steinberger-Trems hat es aber nicht. Tonabnehmer werden nach Wunsch installiert, aber nicht selbst gewickelt. Bei meiner Gitarre kommen EMG-X zum Einsatz. In die Abdeckung des Vibrato- und Elektronikfachs sind kleine Magnete eingelassen, sodass man da sehr bequem rankommt.
Die Bauzeit hat insgesamt 6 Monate ab Kontaktaufnahme gedauert. Ich bin höchst zufrieden mit der Gitarre und je nachdem wie mein zukünftiger Bedarf an Gitarren ist, wird das vielleicht auch nicht meine einzige XTN bleiben. Alternativen zu Steinberger-Gitarren sind das mit Sicherheit nicht. Aber wieso immer Strandberg, Kiesel, Skerversen & Co, wenn man so schicke Alternativen hier zu Lande hat?
Edit:
https://www.facebook.com/XTNGuitars/posts hier noch ein Link zur Facebook Seite, wo man die Pigmente in Aktion sehen kann.